Somatoforme, Dissoziative, Artifizielle und Persönlichkeitsstörungen Flashcards

1
Q

Was sind somatoforme Störungen? (2) Nenne Diagnosekriterien (3)

A
  • Subsummierung klinischer Störungsbilder
  • Hauptmerkmal der Störungen ist exzessive, sorgenvolle Beschäftigung mit körperlichen Empfindungen oder der eigenen Gesundheit

Kriterien

  • mindestens 6 Monate lang
  • subjektives Leid
  • starke Beeinträchtigung der Lebensführung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Nenne 6 somatoforme Störungen

A
  • Somatisierungsstörung
  • undifferenzierte somatoforme Störung
  • Hypochondrische Störung
  • Körperdysmorphe Störung
  • Chronische Schmerzstörung
  • Konversionsstörung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Was muss man bei somatoformen Störungen abgrenzen?

A

Simulation, da körperliche Beschwerden aus einer offensichtlichen Motivation vorgetäuscht werden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Nenne 3 Merkmale simulierender Patienten

A
  • körperliches Schonverhalten
  • Einnahme von Medikamenten
  • erhöhte Inanspruchnahme medizinischer Versorgungssysteme und häufige Arztwechsel
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Wofür ist “Doctor Shopping” oder auch “Doctor Hopping” ein Anzeichen?

A

häufiger Arztwechsel, der für simulierende Patienten typisch ist

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Wie wird die körperdysmorphe Störung von der ICD-10 bzw vom DSM-5 eingeordnet?

A

Im ICD-10 gilt sie als Unterform der Hypochondrie, im DSM-5 zählt sie zu den Zwangsstörungen, da Patienten häufig repetitive Verhaltensweisen und Gedanken aufweisen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Beschreibe die Somatisierungsstörung (3)

A
  • multiple, wiederholt auftretende und häufig wechselnde körperliche Beschwerden
  • mindestens 2 Jahre lang
  • häufig lange medizinische Krankheitsgeschichte, da Patienten von einer medizinischen Ursache überzeugt sind
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Beschreibe die undifferenzierte somatoforme Störung (2)

A
  • kürzere Störungsdauer als Somatisierungsstörung
  • insgesamt weniger stark ausgeprägt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Beschreibe die Hypochondrische Störung (3)

A
  • stark ausgeprägte Angst, unter einer schweren körperlichen Erkrankung zu leiden
  • evt. ausgeprägtes Vermeidungsverhalten vor Arztbesuch, andere nutzen Arztbesuche zur Beruhigung
  • medizinische Rückversicherung trägt zur Aufrechterhaltung der Störung bei
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Beschreibe die Körperdysmorphe Störung

A

beschäftigen sich intensiv und anhaltend mit vermeintlichen körperlichen Makeln

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Beschreibe die Chronische Schmerzstörung (4)

A
  • Schmerzen in einem Körperteil
  • mindestens 6 Monate lang
  • ohne adäquate organmedizinische Ursache
  • Annahme, dass körperlicher Schmerz mit emotionalen Konflikten und psychosozialen Problemen verbunden ist
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Beschreibe die Konversionsstörung (2)

A
  • vermeintliches Vorliegen neurologischer Symptome
  • zB Verlust des Seh- oder Gehörvermögens, ohne das die betroffenen wissen, dass sie eigentlich Sehen können (Beweis durch indirekte Messmethoden)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Lebenszeitprävalenzen für die verschiedenen somatoformen Störungen, Geschlechtsunterschied

A
  • 10-15% chronische Schmerzstörung
  • 9% undifferenzierte somatoforme Störung
  • ~2% körperdysmorphe Störung
  • ~1% Somatisierungsstörung, Hypochondrie, Konversionsstörung
  • Frauen sind overall ca. doppelt so häufig betroffen, bei Hypochondrie jedoch beide gleich
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Welche Art von Modell wird für die Ätiologie somatoformer Störungen postuliert?

A

multifaktorielles Entstehungsmodell (like everywhere else, basically.)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Welcher Einflussfaktor ist für die Konversionsstörung bekannt? Nenne ein Beispiel

A
  • soziale und kulturelle Faktoren spielen eine recht große Rolle
  • in türkischstämmigen Familien sind häufig körperliche Beschwerden, im Gegensatz zu psychischen Erkrankungen akzeptiert
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Welche Hirnareale spielen bei somatoformen Störungen eine Rolle? (Neurobiologische Ätiologie)

A
  • anteriore Insula und anteriorer cingulärer Kortex(anteriores cingulum, same thing)
  • diese Hirnregionen sind auch bei Empfinden von physischen Schmerzen aktiv
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Beschreibe das Modell der neuronalen Filterstörung (2)

A
  • Neuronale Filterstörung basiert auf der Vorstellung eines Empfindungen nach Bedeutsamkeit filternden Mechanismus (kognitiv begrenzte Ressourcen)
  • Körperempfindungen seien bei Personen mit somatoformen Symptomen nicht oder nicht ausreichend gefiltert
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Nenne Faktoren, die nach dem neuronalen Filtermodell die Filteraktivität vermindern (5)

A
  • Selektive Aufmerksamkeit
  • Infektionen
  • Sorgen um die Gesundheit
  • Depressive Stimmung
  • nicht ausreichend Ablenkung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Nenne Faktoren, die nach dem neuronalen Filtermodell die Körperlichen Signale verstärken (5)

A
  • Überstimulierung
  • Stress
  • Hyperaktivität der HPA-Achse
  • Phyische Dekonditionierung
  • Sensibilisierung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Beschreibe Dissoziative Störungen (3)

A
  • Dissoziative Phänomene treten bei allen Menschen in Form von Tagträumen und Dämmerzuständen auf
  • Störung erst bei starker Beeinträchtigung
  • Häufiger Zusammenhang mit traumatischen Ereignissen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Nenne 4 dissoziative Störungen

A
  • Depersonalisations- und Derealisationsstörung
  • Dissoziative Amnesie
  • Dissoziative Fugue
  • Dissoziative Identitätsstörung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

Beschreibe die Depersonalisations- und Derealisationsstörung (6)

A

Depersonalisation

  • Betroffene erleben sich selbst als unwirklich und losgelöst
  • berichten bspw das Gefühl zu haben, über dem eigenen Körper zu schweben
  • dissoziative Zustände werden als Veränderung der Umwelt erlebt
  • im Gegensatz zu psychotischen Symptomen besteht noch Realitäts-Bewusstsein

Derealisation

  • verfremdete Wahrnehmungen von Gegenständen und Personen
  • Beschreibung als traumhaft, nebulös oder optisch verzerrt der Wahrnehmungen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q

Was versteht man unter psychotischen Symptomen?

A

Verzerrungen in der Wahrnehmung der Realität (Halluzinationen, Wahn)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
24
Q

Beschreibe Dissoziative Amnesie (3)

A
  • zeitweise Unfähigkeit, sich an persönliche Erfahrungen/ Daten zu erinnern
  • häufig nach extremen Belastungssituationen/ traumatischen Erlebnissen
  • betroffen scheint nur das episodische bzw autobiografische Gedächtnis (persönlich erlebte Info)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
25
Q

Beschreibe Dissoziative Fugue, und was Fugue bedeutet (4)

A
  • Fugue aus französisch für Flucht
  • umfassender Gedächtnisverlust (worse than dissoziative Amnesie)
  • in einigen Fällen nehmen betroffene eine neue Identität an
  • Betroffene verhalten sich nach außen normal, der Gedächtnisverlust ist ihnen unbewusst
26
Q

Beschreibe die Dissoziative Identitätsstörung (5)

A
  • komplexeste Form der dissoziativen Störungen
  • nach DSM-5 mindestens zwei unterscheidbare Persönlichkeiten/ Persönlichkeitszustände
  • Diskontinuität im Bewusstsein bezüglich des Ich-Gefühls (Einheit) und des eigenen Handelns
  • Erinnerungslücken einhergehend mit den Identitätswechseln
  • häufige Komorbidität mit anderen psychischen Störungen
27
Q

Epidemiologie, Lebenszeitprävalenzen für dissoziative Störungen (4+Limits)

A
  • ~7% für dissoziative Amnesie
  • ~2,4% Depersonalisationsstörung
  • ~1% dissoziative Identitätsstörung
  • ~ 0,2% dissoziative Fugue
  • wichtig: reliable Diagnose und somit die Angabe von Prävalenzen schwierig
28
Q

Ätiologie dissoziativer Störungen (4)

A
  • Annahme enger Verbindung zu traumatischen Ereignissen/ Trauma als Auslöser
  • traumatische Ereignisse wie Missbrauch, Verlassenwerden werden ins Unbewusste verdrängt
  • jedoch: Gefahr fehlerhafter Erinnerungen, besonders durch subtile Verstärkung durch Interesse des Therapeuten
  • soziokognitives Modell/ The fantasy model nach Lynn
29
Q

Beschreibe das soziokognitive Modell/ The fantasy model of dissociative identity disorder nach Lynn (dissoziative Zustände Ätiologie) (5)

A
  • geht davon aus, dass dissoziation nicht von trauma sondern von “anfälligkeit für fantasien” kommt
  • 1.vorgehende Variablen ► 2.Mediatoren&Moderatoren ► 3.Trauma & Dissoziation
  1. suggestive Einflüsse (Hypnose, wiederholte Fragen), Medien und soziokulturelle Einflüsse, aversive Erfahrungen (childhood abuse, isolation)
  2. Suggestibilität, Anfälligkeit für Fantasien, Schlafstörungen, genetische Vulnerabilitäten, soziales Umfeld
  3. Selbstberichte von Trauma, falsche Erinnerungen und Suggestionen, dissoziative Symptome und Erfahrungen
30
Q

Gibt es neurologische Unterschiede bei dissoziativen Störungen (Ätiologie)

A

eine Studie fand unterschiedliche psychobiologische Charakteristika (Herzrate, Blutdruck) für die verschiedenen Persönlichkeitszustände bei dissoziativer Identitätsstörung ► Hinweis für seperate neuronale Netzwerke

31
Q

Beschreibe Artifizielle Störungen (4)

A
  • vortäuschen, aggravieren oder selbstzufügen von Verletzungen
  • Fehlen eines offenkundigen äußeren Anreizes unterscheidet artifizielle Störungen von intendierender Simulation
  • stark zwanghaft
  • schrecken auch vor operativen Eingriffen nicht zurück, obwohl sie wissen, dass diese nicht notwendig sind.
32
Q

Nenne 2 Artifizielle Störungen

A

Münchhausen-Syndrom
Münchhausen-by-proxy-Syndrom

33
Q

Was versteht man unter aggravieren?

A

Übertreibung von Krankheitssymptomen

34
Q

Auf welchen Dimensionen (2) werden somatoforme-, dissoziative-, artifizielle Störungen und Simulation differenziert? Ordne die Störungen ein.

A
  • Intentionalität der Symptomproduktion und primäre Motivation
  • somatoforme/dissoziative Störungen: nicht intentionale Symptome, kein Anreiz/ unbewusste/ unklare Motivation
  • artifizielle Störung: intentionale Symptome, kein Anreiz/ unbewusste/unklare Motivation
  • Simulation: intentionale Symptome, primärer äußerer Reiz/ klare Motivation
35
Q

Wie hoch wird die Prävalenz artifizieller Störungen geschätzt?
Beschreibe eine Art von Person, die einen Großteil der Betroffenen ausmacht (4)

A
  • 0,5-2%, es wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen
  • ca. 50% der Betroffenen sind weiblich, leben allein, und üben einen medizinischen Beruf aus
  • medizinischer Beruf erklärt ausgeprägtes Wissen
36
Q

Nenne die 4 Klassifikationskriterien artifizieller Störungen nach dem DSM-5

A
  • vortäuschen körperlicher oder psychischer Merkmale oder Symptome, Erzeugen einer Verletzung oder Krankheit in Verbindung mit Täuschungsverhalten
  • Person stellt sich anderen gegenüber als krank, behindert, oder verletzt dar
  • Täuschungsverhalten ist offensichtlich, auch wenn keine offensichtlichen äußeren Anreize vorliegen
  • Verhalten kann nicht besser durch eine andere psychische Störung erklärt werden (Ausschluss psychotischer oder wahnhafter Störung)
37
Q

Beschreibe das Münchhausen- und das Münchhausen-by-proxy-Syndrom (5+3)

A
  • spezielle Formen der artifiziellen Störung
  • benannt nach dem “tollkühnen” Lügenbaron
  • Betroffene wandern von Krankenhaus zu Krankenhaus (unter anderem große Strecken)
  • auch “Hospital-Hopper-Syndrom”
  • Komorbidität mit antisozialer Störung

by-proxy

  • vortäuschen, übertreiben oder sogar zufügen körperlicher Symptome durch primäre Bezugsperson (80% die Mutter)
  • Mortalitätsrate 10%
  • in 50% der Fälle sind auch Geschwister betroffen
38
Q

Ätiologie artifizieller Störungen (Ursache+Komorbiditäten)(3)

A
  • bisher keine gesicherten Aussagen bezüglich der Entstehung
  • Annahmen: 1) maskierte Suizidalität, 2) schwerwiegende Persönlichkeitsstörung
  • Komorbiditäten für Borderline- und antisoziale Persönlichkeitsstörung
39
Q

Was versteht man unter der Persönlichkeit?

A

eine Reihe individueller Eigenschaften, Erlebens- und Verhaltensweisen die zeitlich und situativ stabil sind
häufig sind Persönlichkeitsmerkmale normalverteilt

40
Q

Nenne die 6 Klassifikationskriterien der Persönlichkeitsstörungen nach DSM-5

A
  • überdauerndes Muster von innerem Erleben&Verhalten, dass von den soziokulturellen Erwartungen abweicht in mindestens 2 von 4 Bereichen
    1. Kognition (Art und Weise wie man wahrnimmt und interpretiert)
    2. Affektivität (Variation, Labilität, Intensität, Angemessenheit)
    3. Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen
    4. Impulskontrolle
  • das Muster ist unflexibel und tiefgreifend in einem weiten Bereich persönlicher und sozialer Situationen situationsstabil
  • das Muster führt in klinisch bedeutsamer Weise zu Leiden oder Beeinträchtigungen in Funktionsbereichen
  • Muster ist zeitlich stabil und lang andauernd, mindestens bis in die Adoleszenz zurückzuverfolgen
  • Muster lässt sich nicht durch eine andere psychische Störung erklären
  • Muster ist nicht Folge physiologischer Wirkung einer Substanz oder eines medizinischen Krankheitsfaktors
41
Q

Welches Charakteristikum unterscheidet Persönlichkeitsstörungen von den meisten anderen Störungsbildern?

A

Ich-Syntonie, die Persönlichkeit wird zur eigenen Person zugehörig erlebt

42
Q

Wie lange dauert eine Persönlichkeitsstörung idR an? (2) Welche Unterschiede in der Remission gibt es zwischen verschiedenen Persönlichkeitsstörungen?

A
  • dauert nicht ein Leben lang
  • die meisten erfüllen die Kriterien nach fast 20 Jahren nicht mehr (99%)
  • Borderline- bzw emotional-instabile Persönlichkeitstörung zeigt sich ein hoher Rückgang der Symptomatik, bei schizotypischen Persönlichkeitsstörungen ist eine Remission deutlich seltener
43
Q

Allgemeine ätiologische Faktoren von Persönlichkeitsstörungen (2)

A
  • sowohl soziale als auch biologische/genetische Faktoren
  • häufig Missbrauchserfahrungen, Vernachlässigung in der Kindheit
44
Q

Wie erhöhen Erfahrungen von Missbrauch oder Vernachlässigung in der Kindheit die Wahrscheinlichkeit verschiedener Persönlichkeitsstörungen (2)

A
  • 18x narzisstische PS
  • 6x paranoide, dependente oder emotional-instabile PS
45
Q

Nenne und beschreibe die drei Cluster von Persönlichkeitsstörungen (und nenne die zugehörigen Persönlichkeitsstörungen, insgesamt 10)

A

Cluster-A-Persönlichkeitsstörungen

  • absonderliches und exzentrisches Verhalten
  • Paranoide, schizoide, schizotypische PS

Cluster-B-Persönlichkeitsstörungen

  • dramatisches und launenhaftes Verhalten
  • Antisoziale, emotional-instabile (Borderline), histrionische, narzisstische PS

Cluster-C-Persönlichkeitsstörungen

  • ängstliches und furchtsames Verhalten
  • vermeidend-selbstunsichere, dependente, zwanghafte PS
46
Q

Beschreibe die paranoide Persönlichkeitsstörung + Lebenszeitprävalenz (4)

A
  • Betroffene sind besonders misstrauisch und argwöhnisch
  • Verhaltensweisen anderer werden eher als feindselig erlebt ► zur Wehr setzen “Gegenangriff”
  • nachtragend, durch vermindertes Vertrauen können Vorwürfe der Untreue in Partnerschaften vorkommen
  • Lebenszeitprävalenz: 4,3%
47
Q

Beschreibe die schizoide Persönlichkeitsstörung (3)

A
  • desinteresse an (engen) menschlichen Beziehungen
  • Veränderung des emotionalen Empfindens:
  • geringer positiver Gefühlsausdruck, emotionale Kälte
48
Q

Beschreibe die schizotypische Persönlichkeitsstörung (4)

A
  • Denk-, Wahrnehmungs-, Verhaltensweisen, die an Schizophrenie erinnern
  • Überschneidungen in biologischer Prädisposition für schizotypische PS und Schizophrenie
  • paranoide Vorstellungen, verstärkte soziale Angst, Unbehagen in engen Beziehungen
  • Besonderheiten in Art der Wahrnehmung (Körperillusionen) und des Denkens (Wahninhalte, magisches Denken), Sprechens und Erscheinungsbild (exzentrisch, unordentliche Kleidung)
49
Q

Beschreibe die Antisoziale Persönlichkeitsstörung (5)

A
  • Missachten der Rechte anderer Personen oder sozialer Normen
  • häufig in Konflikt mit dem Gesetz
  • Charakteristika: Hinterlistigkeit, Impulsivität, Reizbarkeit, aggressives Verhalten
  • ohne Schuld/ Reue
  • muss sich bereits vor dem 15. Lebensjahr manifesteiren
50
Q

Epidemiologie der antisozialen Persönlichkeitsstörung, Geschlechtsunterschied + Gruppe besonders häufigen Auftretens

A
  • Männer etwa 5x häufiger
  • in Gefängnissen und forensischen Einrichtungen ca 70% Prävalenz
51
Q

Epidemiologie emotional-instabile (Borderline-)Persönlichkeitsstörung (2)

A
  • eine der häufigsten Persönlichkeitsstörungen
  • bei 20% der Patienten in psychiatrischen Kliniken diagnostiziert
52
Q

Nenne die 9 Klassifikationskriterien der Borderline-Persönlichkeitsstörung nach dem DSM-5, und wie viele Kriterien zur Diagnose erfüllt seien müssen

A

5 von 9 der folgenden Kriterien

  • Verzweifeltes Bemühen, Verlassenwerden zu vermeiden
  • Muster instabiler und intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, Wechsel zwischen Extremen der Idealisierung und der Entwertung
  • Identitätsstörung: Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung
  • Affektive Instabilität, ausgeprägte Reaktivität der Stimmung (Verstimmungsdauer wenige Stunden bis Tage)
  • Impulsivität in mindestens zwei potenziell selbstschädigenden Bereichen (Geld, Sexualität, Substanzmissbrauch, Rücksichtsloses Fahren..)
  • Wiederholte suizidale Handlungen, Selbstmordandeutungen oder -drohungen oder Selbstverletzungsverhalten
  • Chronische Gefühle von Leere
  • Unangemessene, heftige Wut// Schwierigkeiten bei Wutkontrolle
  • Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste, paranoide Vorstellungen oder andere schwerwiegende dissoziative Symptome
53
Q

Beschreibe die emotional-instabile Persönlichkeitsstörung (Borderline-PS) nach dem DSM-5

A

Ein tiefgreifendes Muster von Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild und den Affekten
sowie Impulsivität.
Beginn im frühen Erwachsenenalter, Muster ist situationsstabil

54
Q

Ätiologie der Borderline-Persönlichkeitsttörung: Neurologie, Kognitive Modelle, weitere Faktoren (6)

A

neuronal

  • erhöhte Amygdala-Aktivität - Verbindung zu emotionaler Dysregulation
  • veränderte Funktionsweise des Frontallappens - Verbindung mit erhöhter Impulsivität

kognitiv

  • hypervalente Schemata (reduzierte Aktivierungsschwelle /verzerrte Bewertung anderer Personen)
  • irrationale Denkmuster (zB “Alles-oder-Nichts”)

sonstige

  • sehr häufig Missbrauchserfahrungen in der Kindheit
  • schwierigkeiten im familiären Umfeld
55
Q

Beschreibe das Diathese-Stress-Modell der Borderline-Persönlichkeitsstörung nach Linehan

A

biologische Diathese ► emotionale Fehlregulierung des Kindes
Kreislauf
►emotionale Fehlregulierung ► hohe Anforderungen an die Familie ► Entwertung durch die Eltern - Bestrafung/ Ignorierung der Bedürfnisse ► emotionale Ausbrüche des Kindes, auf die die Eltern reagieren ► emotionale Fehlregulierung….

56
Q

Welcher Erziehungsstil gilt als Risikofaktor für die Entstehung der Borderline-Störung?

A

ein invalidierender Erziehungsstil, bei dem Eltern Anliegen des Kindes als “ungültig” erklären oder entwerten // Bedürfnisse nicht ernst nehmen und vernachlässigen

57
Q

Beschreibe die histrionische Persönlichkeitsstörung (4)

A
  • Betroffene stehen gerne im Mittelpunkt
  • machen einen positiven Eindruck durch Enthusiasmus, Offenheit und Flirtbereitschaft
  • häufig unangemessen aufreizend/ verführerisch
  • Ihre Emotionen scheinen übertrieben bis dramatisch, wechseln oft und sind häufig nur oberflächlich
58
Q

Beschreibe die narzisstische Persönlichkeitsstörung (6)

A
  • überhöhtes Empfinden eigener Großartigkeit
  • Abwertung der Fähigkeit und Leistungen anderer Personen
  • eingeschränkte oder nicht vorhandene Fähigkeit des Einfühlens
  • Charakteristiken: arrogant, ausbeuterisch, neidisch
  • Schwierigkeiten auf zwischenmenschlicher Ebene
  • Männer tendenziell häufiger betroffen
59
Q

Beschreibe die vermeidend-selbstunsichere Persönlichkeitsstörung (5)

A
  • bestimmt von Angst, sich als unfähig zu erweisen
  • Selbstbild: unbeholfen, unattraktiv, unterlegen
  • geringes Selbstwertgefühl ► gehemmt und zurückhaltend
  • Schwierigkeiten in sozialem und beruflichen Kontext (durch Meidung von engem sozialen Kontakt)
  • Studien legen eine Remission mit zunehmendem Alter nahe
60
Q

Beschreibe die dependente Persönlichkeitsstörung (5)

A
  • hohes Bedürfnis, von anderen Versorgt zu werden
  • Abgabe von Verantwortung an andere
  • wichtig: Verhaltensweisen sind nicht mehr altersgemäß
  • um Zuwendung zu behalten, zeigen sich betroffene unterwürfig und übernehmen unangenehme Tätigkeiten
  • rasche Ersatzsuche nach Ende einer Beziehung
61
Q

Beschreibe die zwanghafte Persönlichkeitsstörung (4)

A
  • starke Beschäftigung mit Ordnung und Perfektion, sowie mentaler und interpersoneller Kontrolle
  • Arbeit, Produktivität und Freizeitaktivitäten werden durch den Erfüllungs-behindernden Perfektionismus eingeschränkt
  • Betroffene sind unflexibel
  • Männer doppelt so häufig