Störungen des Sozialverhaltens Flashcards

1
Q

ICD-10 Klassifikationen

Störungen des Sozialverhaltens

A

F90.1 hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens
F91 Störung des Sozialverhaltens
auf den familiären Rahmen beschränkt (F91.0), bei fehlenden sozialen Bindungen (F91.1), bei vorhandenen sozialen Bindungen (F91.2), mit oppositionellem, aufsässigem Verhalten (F91.3), Sonstige Störung des Sozialverhaltens (F91.8), Störung des Sozialverhaltens nicht näher bezeichnet (91.9)

F 92 Kombinierte Störungen des Sozialerhaltens und der Emotionen
Störung des Sozialverhaltens mit depressiver Störung (F92.0), Sonstige kombinierte Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen (F92.8), Kombinierte Störung es Sozialverhaltens und der Emotionen nicht näher bezeichnet (F 92.9)

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2
Q

DIagnosekriterien ICD-10

A

x

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3
Q

Differentialdiagnosen Störung des Sozialverhaltens

A

Affektive Störungen; PTSD; Emotionale Störung mit Geschwisterrivalität; Kombination mit emotionalen Störungen/hyperkinetische Störungen; Schizophrenie; Anpassungsstörung; Tiefgreifende Entwicklungsstörungen

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4
Q

Epidemiologie Störung des Sozialverhaltens

A

 Jungen sind deutlich mehr betroffen als Mädchen (ca. 2-4-mal häufiger), Jungs sind körperlich aggressiver, Mädchen werden eher laut und tricksen aus (böse Streiche)
 Ab dem Grundschulalter Prävalenz bei Mädchen von 1-2% und 4% für Jungen
 Im Jugendalter verdoppelt sich die Prävalenz vorübergehend (vom 14.-18. Lj.), hier eher delinquentes Verhalten
 Danach sinkt sie deutlich unter das Ausgangsniveau ab
 Beginn in der Kindheit: Auftreten eines Symptoms der Störung vor dem 10. Lebensjahr; hoher familiärer Einfluss; Assoziationen zu ADHS; körperl. Aggressionen; oft Jungen; generalisierter; gestörte peer-Beziehung; eher chronischer Verlauf u schlechte Prognose
 Beginn in der Adoleszenz: keine Symptome einer Störung vor dem 10. Lebensjahr; hoher Einfluss der peer group; seltener aggressives Verhalten; bessere peer-Beziehungen; selten chronischer Verlauf, Jungen und Mädchen
 Aggressives Verhalten ist sehr stabil, 40 % entwickeln antisoziale Persönlichkeitsstörung
 Oft Entwicklung von Komorbiditäten wie Depression und Sucht, mehr Krankheiten und Todesfälle

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5
Q

Komorbiditäten und Entwicklungswege aggressiven Verhaltens

A

x

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6
Q

Ursachen Störung des Sozialverhaltens Kind

A
  • Genetische Faktoren
  • Geringere Cortisolreaktion
  • Anatomische Faktoren: PFC, Amygdala
  • Temperament, Impulsivität, Emotionsregulation gestört, sensation seeking, geringe Intelligenz, Schulprobleme, kognitive, exekutive Defizite, Sprachstörungen, geringer Selbstwert
  • geringere körperl. Angstreaktion (Herzfrequenz, Hautleitung, etc..), brauchen also einen stärkeren Impuls, um Gefühl von Spannung zu bekommen, CU erkennen Angst schneller, aber es ist ihnen egal
  • Gewissensbildung, Empathiefähigkeit (Spiegelungsproblem, weniger Mimikry auf Trauer)
  • Wahrnehmungsfaktoren (Interpretation von Situationen als feindselig, nur aggressives Verhaltensreportoire und wenig soziale Kompetenz, Schuldabwehr)
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7
Q

Ursachen Störung des Sozialverhaltens Sozial-kognitive Informationsverarbeitung

A

x

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8
Q

Ursachen Störung des Sozialverhaltens Familien

A

 Oppositionell-aggressives Verhalten beginnt oft in Kindheit mit familiärem Konflikt, frühe Regulationsstörungen, Bindungsstörungen in der Familie
 Erziehungsverhalten der Eltern: keine klaren Regeln
(Hausaufgaben, Mithilfe im Haushalt, abends zu Hause sein..), schwache elterliche Koalition, inkonsistente Bestrafung oder Regeleinhaltung, kaum nichtaggressive Strafen (time out, Abarbeiten, Entzug von Privilegien), negative Verstärkung von Problemverhalten, aggressive Reaktionen (Modellernen) oder keine, negative Eskalation und weniger positive Interaktion und Ressourcenförderung, Kind als Verhinderer elterlicher Konflikte, wenig Aufsicht, schlechte Problemlösefähigkeiten, Rolleneinnahme
 Psychopathologie der Eltern

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9
Q

Ursachen Störung des Sozialverhaltens Familien und Umfeld

A
	Dissoziale Eltern, frühe Elternschaft, Depression der Mutter, geringer Status, große Familien 
	Rauchen in der Schwangerschaft
	Waffenzugang
	Kriminelle Nachbarschaft
	Misshandlungen
	Psychosoziale Lebensbedingungen (Armut, geringe Bildung, etc.)
	Medienkonsum (TV, PC, Gewaltspiele)
	Deviante Peer-Einflüsse
	Zurückweisung durch Peers
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10
Q

Ursachen Störung des Sozialverhaltens Aufschaukelung aggressiven Verhaltens

A

x

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11
Q

Exploration Symptomatik Störung des Sozialverhaltens

A
  • Interview mit Kind, Eltern, Lehrern, getrennt und zusammen
  • Kind: Familienbeziehungen, Peers, Freizeit, Medien, Computerspiele, Delinquenz, Drogen, sexuelle Entwicklung, Selbstbild
  • Eltern: Umgang mit Problemen, Stress, soziales Umfeld und Integration, Erziehungsmethoden, Umgang mit Aggression, Diagnosen
  • Verhaltensbeobachtung
  • Zeugnisse
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12
Q

Anamnese Störung des Sozialverhaltens

A

Entwicklungsgeschichte, Med. Vorgeschichte, Missbrauch, Adoptionen, Schule, Familienanamnese

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13
Q

Komorbiditäten Störung des Sozialverhaltens

A
  • u.a. ADHS, Drogen, Depression, Angst, Suizidalität
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14
Q

Testdiagnostik Fragebögen Störung des Sozialverhaltens

A

CBCL, TRF, YSR,

x

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15
Q

Therapie Prinzipien Störung des Sozialverhaltens

A
	Grundsätzlich: sehr klare Regeln
	Klare operante Konditionierung
	multisystemisch
	Gruppentrainings, Elterntrainings
	Jugendhilfemaßnahmen
	Schulische Maßnahmen
	Ambulante Therapie
	Teil-/Vollstationäre Therapie
	Krisenintervention
	Medikation
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16
Q

Therapie Familieninterventionen Störung des Sozialverhaltens

A

 Psychoedukation der Eltern und des Kindes
 Individuelles Störungsmodell entwickeln, Erarbeitung von auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen
 Verstärkung der Reflektion über sich selbst
 Förderung selbstkritischen Denkens
 Erlernen von Selbst- und Ärger/Impulskontrolle
 Problemlösetraining
 Vermittlung Sozialer Fertigkeiten
 Achtsamkeitstraining (Wahrnehmen und Differenzieren, Lernen von Emotionen)
 Gefühlsedukation: welche Emotionen gibt es, wann hat der Patient dies zuletzt erlebt
 Skillstraining: Skillssammlung
(Therapieprogramm für Kinder mit aggressivem Verhalten THAV)
 Verbesserung der zwischenmenschlichen
Problemlösestrategien (negative Handlungsfolgen abschätzen, Konflikte gewaltfrei lösen
 Förderung der Empathie (Übernahme der Opferperspektive)
 Stärkung der vorhandenen prosozialen Aktivitäten;
Freizeitaktivitäten
 Talente stärken
 Herauslösen aus devianten Gruppen
 Emotionale Stabilisierung
 Veränderung sozialer Informationsverarbeitung (weniger feindselige Absichten den anderen unterstellen)
• Anleitung der Eltern
• konsistenten Erziehungsstiel fördern, Familienregeln
• Aggression verhindern
• Üben von Problemidentifikation und selbständiger Bearbeitung
• Freizeit verplanen
• Verhaltenskontingenzen einsetzen
• Vorbild bei soz. Konflikten
• Verbesserung der Eltern-Kind-Interaktion
• Zuwendung bei positivem Verhalten
• Medienkonsum kritisch hinterfragen und begrenzen
• Anleitung zum Lernen von sozialen Regeln
• Präventionstraining für Eltern und Schulen (muss aber im Alltag angewendet werden für Erfolg)

17
Q

Training von Problemlösefertigkeiten

A

x

18
Q

Therapie Impulskontrolltraining

A

x

19
Q

Therapie Familienintervention Kommunikationstraining

A

x

20
Q

Therapie Schule

A

Förderung eines guten Klassen- u Schulklimas; Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern; Lenkung auf pos. Seiten und Ressourcen des Kindes; Konsequentes Lehrerverhalten fördern; beschäftigen; Vereinbarung von klaren Verhaltensregeln und entsprechende Konsequenzen bzw. Belohnung; Förderung soz. Beziehungen zu den Mitschülern; Abklärung, evt. Schulart ändern o. Präventionsprogramme

21
Q

Therapie Jugendhilfemaßnahmen

A

Erziehungsberatung; Familienhilfe; Tagesgruppe; Krisenintervention; Außerfamiliäre Unterbringung in Heim/Wohngruppen; Geschlossene Unterbringung

22
Q

Therapie in Gruppen Soziales Kompetennztraining

A

Erprobung sozialer Interaktion in der Gruppe; Verbesserung der sozialen Problemlösefähigkeiten; Förderung der emotionalen Rollenübernahme anhand von Rollenspielen; Modelllernen; Feedbackrunden; Interaktions- und Transferübungen

x

23
Q

Therapie Medikamente

A

symptomatisch
Amphetamine bei ADHS
Niederpotente Neuroleptika (z.B. Pipamperon, Levomepromazin, Risperidon) bei impulsiven aggressiven Verhalten
Antidepressiva (SSRI) bei depressiven Symptomen

24
Q

Therapie Wirkfaktoren

A

Interventionen, die gegen bekannte Risikofaktoren (z.B. mangelnde social skills, wenig Anteilnahme am Leben des Kindes, strenge, aber inkonsequente Disziplinierung in der Erziehung) gerichtet sind
Interventionen, die Kind, Familie und Schule einbeziehen
 orientiert an der Problemanalyse
Frühe Intervention (vor Adoleszenz)
Ausreichende Frequenz und Dauer (2 Jahre)