Angststörungen Flashcards
Angstinhalte
Alter Angstinhalte
0 – 6 Monate laute Geräusche
6 – 9 Monate Fremde
9 – 12 Monate Trennung, Verletzung
2. Lebensjahr imaginäre Figuren, Tod, Einbrecher
3. Lebensjahr Tiere (Hunde), Alleinsein
4. Lebensjahr Dunkelheit
6 – 12 Jahre Schule, Verletzung, Krankheit, soziale Situationen, Gewitter
13 – 18 Jahre Verletzung, Krankheit, soziale Situationen
über 18 Jahre Verletzung, Krankheit, Sexualität
Angstfragebögen
Das State-Trait-Angstinventar (STAI); Sozialphobie und -angstinventar (SPAIK); Phobiefragebogen für Kinder und Jugendliche (PHOKI); Angstfragebogen für Schüler (AFS); Scared-D
Epidemiologie
• Prävalenz im Kindesalter 10% behandlungsbedürftig 27,4% spezifische Phobien 11,1% Trennungsangst 9,4% Sozialphobie KIGGS 10% der 7-17 Jährigen
• Geschlechterverteilung im Kindesalter: Mädchen häufiger betroffen aber: bei Sozialphobie m = w
Epidemiologie •Onsetalter: Einfache Phobien 6-8 J. Soziale Phobien 11,3 J. bzw. 15,5 J. Generalisierte Angststörung 8,8 J. Schulphobien bes. bei Schulübergängen •Prognose ungünstiger bei frühem Beginn, langer Dauer, später Behandlung.
Arten von Angststörungen
• Kindliche Trennungsangst • Kindliche Phobien • Kindliche Sozialangst • Schulphobie • Sprechangst (-verweigerung)
Soziale Phobie Auslösesituationen
88,8% öffentliches Sprechen (z.B. Referate, Vorlesen) 39,9% vor anderen essen 27,6% auf Parties gehen 27,6% vor anderen Schreiben 24,1% öffentliche Toiletten besuchen 20,7% mit Autoritätspersonen sprechen 13,0% informelles Sprechen 60% der ängstigenden Situationen finden in der Schule statt
Exposition Emetophobie Angsthierarchie
100 - selbst erbrechen
95 - Zusehen, wie jemand erbricht
80 - Bratwurst mit Milch und Joghurt essen
50 - Filme ansehen, in denen sich Menschen übergeben
45 - Realistische Erbrechensgeräusche hören
40 - Bratwurst und Kartoffelbrei vom Vortag essen
20 - Comicfilm ansehen, in dem Erbrochen wird
10 - Fruchtjoghurt einen Tag nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums essen
Trennungsangst
F93.0 ICD-10 Kriterien
Besorgnis über mögliches Unheil, das der Hauptbezugsperson zustoßen könnte oder über den möglichen Verlust solcher Personen (z.B. Furcht, dass sie weggehen und nicht wiederkommen könnten, oder dass das Kind sie nie mehr wieder sehen wird)
Besorgnis, dass ein unglückliches Ereignis das Kind von seiner Hauptbezugsperson trennen werde (z.B. dass das Kind verloren gehen, gekidnappt, ins Krankenhaus gebracht oder getötet werden könnte).
Andauernde Abneigung oder Verweigerung, zur Schule zu gehen, aus Angst vor Trennung von einer Bezugsperson Trennungsschwierigkeiten am Abend, erkennbar an einem der folgenden Merkmale:
A. Anhaltende Abneigung oder Weigerung, Schlafen zu gehen, ohne dass eine Hauptbezugsperson dabei oder in der Nähe ist.
B. Häufiges Aufstehen nachts, um die Anwesenheit der Bezugsperson zu überprüfen oder bei ihr zu schlafen.
C. Anhaltende Abneigung oder Weigerung, auswärts zu schlafen.
Anhaltende, unangemessene Angst davor, allein oder tagsüber ohne eine Hauptbezugsperson zuhause zu sein.
Wiederholte Alpträume zu Trennungsthemen
Wiederholtes Auftreten somatischer Symptome (Übelkeit, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder Erbrechen) bei
Gelegenheiten, die mit einer Trennung von einer Hauptbezugsperson verbunden sind
Extremes und wiederholtes Leiden in Erwartung, während oder unmittelbar nach der Trennung von einer Hauptbezugsperson (Schreien, Angst, Rückzug)
Kreislauf Trennungsangst
x
Prävalenz Trennungsangst
6% aller Kinder und jungen Erwachsenen;
Lebenszeitprävalenz 1,8 bis 3 %;
Die Prävalenz nimmt bis zum Jugendalter ab
Trennungsangst Ursachen
x
Trennungsangst Interventionen
Kindzentrierte Interventionen (Exposition, Entspannung, Kognitive Intervention); Elternzentrierte Interventionen; Kindergarten- und schulzentrierte Interventionen
Schulphobie
extreme Angst vor Schulsituationen; Altersgipfel: ~11 Jahre; Häufigkeit: 3,5 bis 5,5 %
Schulphobie Ätiologische Faktoren Schulphobie
Leistungsprobleme; Beziehungskonflikte mit Lehrern / Mitschülern; körperliche Stigmata; soziale Außenseiterrolle
Klassenarbeitsangst - Was tun?
Angst ist nicht nur negativ – Schutzreaktion, mittleres Erregungsniveau macht aufmerksam
- Kind überfordert?
- Furcht vor negativen Elternreaktionen auf schlechte Noten: Kind sollte die Eltern ansprechen oder Lehrer. Dasselbe gilt analog für negative Schülerreaktionen
Gute Vorbereitung: 6-Tage-Countdown-Programm:
- rechtzeitig beginnen: Tag 6: Vorbereitungsbedarf bestimmen, was ist Stoff, was kommt dran, was wird schon gekonnt, was kann man nicht, wie kann man Hilfe bekommen, Plan für die kommenden 5 Tage.
- Tag 5: intensivster Tag, arbeiten an Wissenslücken und Rest notieren.
- Tag 4: ähnlich wie Tag 5 aber bestenfalls kürzer inklusive üben (z.B. Vokabeln lernen).
- Tag 3: Lernzettel anlegen, vor Schlafen draufschauen.
- Tag 2: üben, weniger Zeit.
- Tag 1: wenig Vorbereitung oder wie Tag 2, nicht neues Kompliziertes, lieber Mut zur Lücke. „Ich habe geübt, ich bin gut, ich kann das! Und wenn es schief geht, liegt das nicht daran, dass ich geschludert habe!“. Kleinkram: Material vorbereiten, Uhr.
- Arbeit: Überblick verschaffen, beginnen mit was man gut kann. Uhr im Blick, Aufgaben fertig machen, nicht alle beginnen, ganze Zeit nutzen, nicht von Frühabgebern verunsichern lassen.