ADHS Flashcards

1
Q

Erscheinungsbild DSM V

Unaufmerksamkeit

A

Bis 16 Jahre mindestens sechs / ab 17 Jahre mindestens fünf der folgenden Symptome von Unaufmerksamkeit während der letzten sechs Monate beständig in unangemessenem Ausmaß:

  1. beachtet häufig Einzelheiten nicht oder macht Flüchtigkeitsfehler bei den Schularbeiten, bei der Arbeit oder bei anderen Tätigkeiten,
  2. hat oft Schwierigkeiten, längere Zeit die Aufmerksamkeit bei Aufgaben oder beim Spielen aufrechtzuerhalten,
  3. scheint häufig nicht zuzuhören, wenn andere ihn/sie ansprechen,
  4. führt häufig Anweisungen anderer nicht vollständig durch und kann Schularbeiten, andere Arbeiten oder Pflichten am Arbeitsplatz nicht zu Ende bringen,
  5. hat häufig Schwierigkeiten, Aufgaben und Aktivitäten zu organisieren,
  6. vermeidet häufig, hat eine Abneigung gegen oder beschäftigt sich häufig nur widerwillig mit Aufgaben, die länger andauernde geistige Anstrengungen erfordern, wie Mitarbeit im Unterricht oder Hausaufgaben,
  7. verliert häufig Gegenstände, die er/sie für Aufgaben oder Aktivitäten benötigt (z. B. Spielsachen, Hausaufgabenhefte, Stifte, Bücher oder Werkzeug),
  8. lässt sich öfter durch äußere Reize leicht ablenken,
  9. ist bei Alltagstätigkeiten häufig vergesslich.
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2
Q

Erscheinungsbild DSM V

Hyperaktivität und Impulsivität

A

Bis 16 Jahre mindestens sechs / ab 17 Jahre mindestens fünf der folgenden Symptome der Hyperaktivität und Impulsivität während der letzten sechs Monate beständig in unangemessenem Ausmaß.
1. zappelt häufig mit Händen oder Füßen oder rutscht auf dem Stuhl herum,
2. steht in der Klasse und anderen Situationen, in denen Sitzen bleiben erwartet wird, häufig auf,
3. läuft häufig herum oder klettert exzessiv in Situationen, in denen dies unpassend ist (bei Jugendlichen oder Erwachsenen kann dies auf ein subjektives Unruhegefühl beschränkt bleiben),
4. hat häufig Schwierigkeiten, ruhig zu spielen oder sich mit Freizeitaktivitäten ruhig zu beschäftigen,
5. ist häufig „auf Achse“ oder handelt oftmals, als wäre er/sie „getrieben“,
6. redet häufig übermäßig viel,
7. platzt häufig mit den Antworten heraus, bevor die Frage zu Ende gestellt ist,
8. kann nur schwer warten, bis er/sie an der Reihe ist,
9. unterbricht und stört andere häufig (platzt z. B. in Gespräche oder Spiele anderer hinein).
Einige Symptome bereits vor dem Alter von 12 Jahren, mindestens 2 betroffene Bereiche, Beeinträchtigung, nicht erklärbar durch andere Störung.

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3
Q

ADHS im ICD-10

A

F90.0 einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung:
G1. Unaufmerksamkeit: Mindestens sechs Monate lang mindestens sechs der folgenden Symptome von Unaufmerksamkeit in einem mit dem Entwicklungsstand des Kindes nicht zu vereinbarenden und unangemessenen Ausmaß. Die Kinder
1. sind häufig unaufmerksam gegenüber Details oder machen Sorgfaltsfehler bei den Schularbeiten und sonstigen Arbeiten und Aktivitäten,
2. sind häufig nicht in der Lage, die Aufmerksamkeit bei Aufgaben und beim Spielen aufrechtzuerhalten,
3. hören häufig scheinbar nicht, was ihnen gesagt wird,
4. können oft Erklärungen nicht folgen oder ihre Schularbeiten, Aufgaben oder Pflichten am Arbeitsplatz nicht erfüllen (nicht wegen oppositionellem Verhalten oder weil die Erklärungen nicht verstanden werden),
5. sind häufig beeinträchtigt, Aufgaben und Aktivitäten zu organisieren,
6. vermeiden häufig ungeliebte Arbeiten, wie Hausaufgaben, die geistiges Durchhaltevermögen erfordern,
7. verlieren häufig Gegenstände, die für bestimmte Aufgaben wichtig sind, z. B. f ̧r Schul-arbeiten, Bleistifte, B Bücher, Spielsachen und Werkzeuge,
8. werden häufig von externen Stimuli abgelenkt,
9. sind im Verlauf der alltäglichen Aktivitäten oft vergesslich.

G2. Überaktivität: Mindestens sechs Monate lang mindestens drei der folgenden Symptome von Überaktivität in einem mit dem Entwicklungsstand des Kindes nicht zu vereinbarenden und unangemessenen Ausmaß. Die Kinder

  1. fuchteln häufig mit Händen und Füßen oder winden sich auf den Sitzen,
  2. verlassen ihren Platz im Klassenraum oder in anderen Situationen, in denen sitzen bleiben erwartet wird,
  3. laufen häufig herum oder klettern exzessiv in Situationen, in denen dies unpassend ist (bei Jugendlichen und Erwachsenen entspricht dem nur ein Unruhegefühl),
  4. sind häufig unnötig laut beim Spielen oder haben Schwierigkeiten bei leisen Freizeitbeschäftigungen,
  5. zeigen ein anhaltendes Muster exzessiver motorischer Aktivitäten, die durch den sozialen Kontext oder Verbote nicht durchgreifend beeinflussbar sind.

G3. Impulsivität: Mindestens sechs Monate lang mindestens eins der folgenden Symptome von Impulsivität in einem mit dem Entwicklungsstand des Kindes nicht zu vereinbarenden und unangemessenen Ausmaß. Die Kinder

  1. platzen häufig mit der Antwort heraus, bevor die Frage beendet ist,
  2. können häufig nicht in einer Reihe warten oder warten, bis sie bei Spielen oder in Gruppensituationen an die Reihe kommen,
  3. unterbrechen und stören andere häufig (z. B. mischen sie sich ins Gespräch oder Spiel anderer ein),
  4. reden häufig exzessiv ohne angemessen auf soziale Beschränkungen zu reagieren.

G4. Beginn der Störung vor dem siebten Lebensjahr.
G5. Symptomausprägung: Die Kriterien sollen in mehr als einer Situation erfüllt sein, z. B. sollte die Kombination von Unaufmerksamkeit und überaktivität sowohl zuhause als auch in der Schule bestehen oder in der Schule und an einem anderen Ort, wo die Kinder beobachtet werden können, z. B. in der Klinik. (Der Nachweis situationsübergreifender Symptome erfordert normalerweise Informationen aus mehr als einer Quelle. Elternberichte über das Verhalten im Klassenraum sind meist unzureichend.)
G6. Die Symptome von G1. & G3. verursachen deutliches Leiden oder Beeinträchtigung der sozialen, schulischen oder beruflichen Funktionsfähigkeit.
G7. Die Störung erfüllt nicht die Kriterien für eine tiefgreifende Entwicklungsstörung (F84.-), eine manische Episode (F30.-), eine depressive Episode (F32.-) oder eine Angststörung(F41.-).

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4
Q

Unterschiede ICD-10 und DSM V

A
DSM V
Mischtypus
Unaufmerksamer Typus
Hyperaktiv-impulsiver Typus
5 statt 6 Symptome bei Erwachsenen
Übermäßiges Reden = Hyperaktivität
Einige Symptome vor 12. Jahr

ICD 10
F 90.0 Einfache Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung (mind. 3 hyperaktiv und 1 impulsiv)
F 98.8 Sonstige näher bezeichnete Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend Aufmerksamkeitsstörung ohne Hyperaktivität
F 90.1 Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens

Übermäßiges Reden = Impulsivität
Störungsbeginn vor 6. Jahr

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5
Q

ADHS Subtypen

A

Unaufmerksamkeit  unaufmerksamer Typus  ADS

Hyperaktivität/ Impulsivität  Hyperaktiv-impulsiver Typus  ADHS

Misch Typus

Am häufigsten ist kombinierter Typus, gefolgt von unaufmerksamem Typus, dann hyperaktiv-impulsiver Typus bei Jungen und Mädchen. Unaufmerksamer Typus bei Mädchen häufiger, kombinierter bei Jungen häufiger.

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6
Q

Differentialdiagnose

A

Manie, Überforderung (Intelligenzminderung), Hochbegabung, Autismus, Sucht, Angststörungen, Körperliche Grunderkrankung, Störung des Sozialverhaltens, Depression, Schizophrenie, Reaktive Störung, Lernstörung

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7
Q

Prävalenz

A
  • Kinder: 5,3 %, ♀/♂ 1:3, vermutlich tendenziell 1:1 in Bevölkerung
  • 15 bis 65% stabil bis ins Erwachsenenalter
  • Erwachsene: 2.5 %, ♀/♂ 1:1
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8
Q

Beeinträchtigungen

A

Soziale Probleme: wenig Freunde, Streit zw. Peers und Familie, Außenseiter,
Scheidungen, distanzlos, Selbstwert gering
Leistung: Verbales, Rechnen, Lernen, Schule, Berufschancen schlechter, Dinge nicht zu Ende bringen
Rechtfertigen für Diagnose und Medikation
Leidensdruck
Familiäre Häufung

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9
Q

Ressourcen

A

Spannend, kreativ,
Energie, Mut, spontan
Jäger-Bauernkonzept
Hyperfokus

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10
Q

Ätiologie

A

stark neurobiologische bedingt. 70-80 Prozent genetisch bedingt
Dopamin
Noradrenalin Serotonin

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11
Q

Medikation

A

Methylpenidat, Atomoxetin;
• Responderrate ca 75% mediziert, Zunahme, aber unter Prävalenz
• ca. 62 % mediziert, Zunahme, aber unterhalb Prävalenz

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12
Q

Umwelt

A
  • Einwirkungen pränatal, Geburtskomplikationen, Alkohol + Rauchen in der Schwangerschaft uneindeutig
  • Umfeld hat Einflüsse eher auf Schweregrad und zusätzliche Beeinträchtigungen
  • kein Beleg für Einfluss Zucker, TV
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13
Q

Endophänotypen

A

x

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14
Q

Komorbiditäten

A

x

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15
Q

Komorbiditäten Erwachsene

A

x

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16
Q

Neurobiologie Enigma Ergebnisse

A

Volumenverminderung bei ADHS

                       Bedeutsamkeit	Cohens d	p-value Accumbens	Belohnungssystem, Emotion	-0.15	< 0.0001 Amygdala	Emotion, Arousal	-0.19	< 0.0001 Caudate	Willentliche Bewegung, Lernen, Gedächtns, Schlaf, Sozialverhalten, exekutive Funktionen	-0.11	0.0014 Hippocampus	Gedächtnis, räumliche Orientierung	-0.11	0.0041 Pallidum	Motorik	-0.00	0.95 Putamen	Motorik, Lernen	-0.14	< 0.0001 Thalamus	Aktiviertheit/Arousal, Tor zum Bewusstsein	-0.03	0.39
17
Q

Diagnostik

A

Diagnosekriterien abfragen bei Kind/Eltern

  • Verhaltensbeobachtung
  • Fremdurteil durch Lehrer, Zeugnisse
  • Familienanamnese
  • Fragebögen: Kindheit: FBB/SBB-ADHS
  • Körperliche Ausschlussdiagnostik (z.B. Schilddrüse, Sehen, EEG), Diagnostik anderer psychischer Störungen z.B. mit KIDDIE-SADS, CBCL, SDQ; IQ-Testung; evt. kognitive Testungen
18
Q

Therapie

A

Methylphenidat (MPH) und Psychotherapie

19
Q

Psychotherapie Überblick

A
Psychoedukation
Verhaltensanalysen (Beispiel folgt)
Emotionsregulationstraining	
Kognitives Training (Beispiel folgt)	
Handlungspläne (Beispiel folgt)	
Sport
Strukturierung 
Soziale Interventionen
Selbstwertsteigerung
Neurofeedback hilft nur eventuell	
Achtsamkeitstraining (Beispiel folgt) Unterrichtsgestaltung
Ruhigmach- und Wachmachtricks
Verhalten mit Ziel verknüpfen

(Therapieprogramm für Kinder mit hyperkinetischem und oppositionellem Problemverhalten THOP)
(Training mit Aufmersamkeitsgestörten Kindern, Lauth & Schlottke)
(Bild: Eltern, Kind, Schule)
Dreieck: Kognition, Emotion, Arousal

20
Q

Beispiel Verhaltensanalyse

SORK

A

Stimulus, Signal, Reiz
Organismusvariable
REaktion
Konsequenzen

21
Q

Beispiel

Kognitives Training

A

zb Suchbilder

22
Q

Beispiel

Strukturierung

A

Notizbuch, Zeitmanagementsystem etablieren, Tages-/Wochenpläne, To-Do-Listen, Lernpläne, Prioritäten setzen, ABC-Listen, Handlungspläne/Selbstinstruktionen, Salamitaktik, Problemlösetraining, Klare Regeln, klare Aufforderungen, Ordnungssysteme, Schreibtisch leerräumen, Feste Ablageplätze, z.B. Schlüssel