Staudämme Flashcards

1
Q

Vor- und Nachteile von Staudämmen

Vorteile

A
  • Verwendung von Locker- und Festgesteinen
  • Verwendung von lokal vorhandenem Baumaterial
  • wenig Fremdstoffe (Zement, Bitumen)
  • Unempfindlichkeit gegenüber Erdbeben und Setzungen
  • können auch bei schlechtem Untergrund eingesetzt werden
  • einfache Anpassung an lokale geologische und topographische Gegebenheiten
  • kann nachträglich relativ einfach und sicher erhöht werden
  • geringe Kosten im Vergleich zu Betonbauwerken
  • 85% aller Sperrwerke sind Dämme (Erfahrung!)
  • Ästhetik (passen besser ins Landschaftsbild; Begrünung auf der Außenseite ist möglich!)
  • schleichendes Versagen! (Ankündigung durch Durchsickerung und
    Dammbewegungen, Katastrophenschutzmaßnahmen sind möglich!)
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2
Q

Vor- und Nachteile von Staudämmen

Nachteile

A
  • Große Massen (viel Baumaterial)
  • hohe Sorgfalt bei der Auswahl und Einbringung der Dammbaustoffe
  • Erosionsempfindlichkeit bei Überströmung
  • Aufwändige Überwachung
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3
Q

Staudämme sind zu konstruieren und zu bemessen nach

A
  • Art und Menge der verfügbaren Staudammbaustoffe
  • Beschaffenheit des Untergrunds
  • morphologischen Gegebenheiten
  • Geschwindigkeiten von Wasserspiegelschwankungen
  • klimatischen und seismischen Gegebenheiten
  • boden- und felsmechanischen Kennwerten
  • hydrodynamischen Erfordernissen
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4
Q

Anforderungen an Dammbaustoffe

A
  • Verwendung von Locker- und Festgesteinen
  • keine organischen Bestandteile
  • witterungsbeständiges Material
  • Böschungsneigungen = f(Baumaterial)
  • hohe Scherfestigkeit
  • hohe Verformbarkeit
  • gute Verdichtbarkeit
  • hohe Tragfähigkeit
  • geringe Wasserdurchlässigkeit
  • hohe Filterbeständigkeit
  • geringe Frostveränderlichkeit
  • gute Befahrbarkeit
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5
Q

Erddämme

A
Material: Lockergesteine
(Ton, Sand, Schluff, Kies)
Scherfestigkeit: phi <= 35°
c ≥ 0 KN/m2
Verformbarkeit: E <= 50 MN/m2
Durchlässigkeit: k = 10-3 bis 10-12 m/s
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6
Q

Steindämme

A
Material: gebrochenes Felsgestein
(Kieskorn, Gesteine, Geröll)
Scherfestigkeit: phi > 35°
c  0 KN/m2
Verformbarkeit: E ≥ 100 MN/m2
Durchlässigkeit: k ≥ 10 m/s
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7
Q

Aus dem verwendeten Schüttmaterial ergeben sich auch die maximalen Einbauhöhen

A

Steine : 1,0 m
Kies : 0,6 m
Sand : 0,4 m
Schluff, Ton : 0,2 m bis 0,3 m

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8
Q

Böschungsneigung

A
  • begehbare Dämme mit Außendichtung: 1:n = 1:1,5
  • bei Begrünung: flacher als 1:n = 1:1,5 bis 1,75
  • Felsschüttdämme in trockenen Gebieten können auch 1:n = 1:1,3 oder steiler sein
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9
Q

Dichtungen

Außendichtung

A

Bei den Dämmen mit
Außendichtung wirkt der
gesamte Dammkörper als
Stützkörper.

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10
Q

Dichtungen

Innendichtung

A

Bei Dämmen mit
Innendichtung wirkt nur der
luftseitig liegende Teil des
Dammes als Stützkörper.

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11
Q

Dichtungen

Künstliche
Dichtung

A
Asphaltbeton
Tonbeton
Dichtwandmassen
Beton
Stahlbeton
Stahl
Kunststoffdichtungsbahnen
Bituminöse Stoffe
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12
Q

Dichtungen

Natürliche
Dichtung

A
Erdstoffe
Fels
Kies
Geröll
Steine
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13
Q

Künstliche
Dichtung

Stahlbetonaußenböschungen

A

bestehen aus 20 cm bis 30 cm dicken Platten, die den
Bewegungen des Dammes folgen müssen (Fugen!). Da insbesondere bei starken
Temperaturschwankungen zahlreiche Fugen erforderlich sind, haben sich
Außendichtungen aus Asphaltbeton durchgesetzt. Asphaltbetonböschungen bestehen aus
mehreren 4 bis 10 cm dicken Lagen Asphaltbeton, die in einzelnen Bahnen aufgebracht
werden, um durchgehende Fugen zu vermeiden.

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14
Q

Künstliche
Dichtung

Lockergesteine

A

als Dichtungsmaterialien wie z.B. Lehm und Ton müssen folgende
Eigenschaften aufweisen, wenn sie als Dichtung verwendet werden sollen:
- dicht
- erosionsfest
- verformbar
Ist ausreichend Material verfügbar, kann der Damm als homogener Damm ausgeführt
werden. Ist nicht ausreichend Material verfügbar, so wir das Dichtungsmaterial für den
Dichtungskern bzw. als wasserseitig schrägliegender Dichtungsteil ausgeführt.

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15
Q

Aufbau von Steinschüttdämmen

Ohne Skizzen

A

‧ Lehmkerndichtung
‧ Lehmkerndichtung mit schrägem Kern
‧ Asphaltbetonoberflächendichtung
‧ Asphaltbetonkerndichtung

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16
Q

Aufbau von Erddämmen

Ohne Skizzen

A

‧ Homogener Damm mit Drainageprisma
‧ Homogener Damm mit Kaminfilter
‧ Zonendamm mit Lehmkerndichtung
‧ Erd- oder Steinschüttdamm mit Lehmkerndichtung

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17
Q

Drainagen Aufgabe

A

Das eindringende Wasser abzuführen

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18
Q

Homogene Dämme

Skizze

A

Bei homogenen Dämmen besteht der ganze Dammkörper aus einem wenig
durchlässigen Schüttmaterial (kf  10-6 m/s). Homogene Dämme werden
überwiegend für kleine Dammhöhen < 20m eingesetzt. Der luftseitige Dammfuß
ist gegen Wasseraustritt durch einen Dränagekeil oder eine Auflast zu sichern.
Eine Alternative stellt der Einsatz eines Kaminfilters dar.

Kaminfilter, kann sich zu setzen
=> weniger zu empfehlen

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19
Q

Zonendämme

Skizze

A

Zonendämme bestehen aus zwei oder mehreren Zonen mit unterschiedlichen
Materialeigenschaften. Der Dammkern im Inneren übernimmt die
Dichtungsfunktion. Das Kernmaterial sollte eine Durchlässigkeit von kf
< 10-7 m/s
besitzen. Aufgrund der unterschiedlichen Durchlässigkeiten zwischen Kern- und
Stützkörpermaterial sind Übergangszonen zur Erfüllung der Filterstabilität zu
schaffen. Diese Übergangszonen sollen außerdem Steifigkeitsunterschiede
zwischen Kern (ES  5 MPa) und Stützkörper (ES  100 MPa) ausgleichen.

‧ weniger Durchlässig

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20
Q

Zonendämme

Eigenschaften

A

‧ Elastizität
‧ Reibungswinkel
‧ Durchlässigkeit

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21
Q

Kontaktzone zwischen

Tragkörper und Dichtungskörper

A

Zwischenschicht
• Vermeidung Materialtransport und Setzungen zwischen Zonen eines Zonendamms

Wirkung
• Übergangsschicht
• Filterschicht
• Dränageschicht

22
Q

Hydraulische Wirksamkeit von

Dichtungen

A

Dichtungen reduzieren die Strömungsbelastung im Deichkörper und erhöhen
damit die Sicherheit gegen Erosion, Suffosion und die Standsicherheit!

23
Q

Dichtungen

A

‧ Stationäre Sickerlinie

‧ Instationäre Sickerlinie

24
Q

Konsequenzen eines Versagens

A

Breschenbildung resultiert in Flutwelle

Schadensgebiet
‧ Flutwellenausbreitung
‧ Überschwemmung

25
Q

Versagensmechanismen

A
  1. ) Piping
  2. ) Böschungsinstabilität
  3. ) Überströmung
  4. ) Rutschungen
26
Q

Piping

A
‧ Wasser beginnt durch den Körper durchzuströmen 
‧ Umlagerung von Materialien
‧ Feinkorniges Material wird ausgespült
‧ Erosionsrinnen
‧ Versagen des Bauwerks -> Kappensturz
27
Q

Böschungsinstabilität

A

‧ Hangneigung zu Groß

‧ Bauwerk rutscht in Richtung Außenböschung

28
Q

Hydraulischer Grundbruch

A

Video

29
Q

Grundwasserströmung

Darcy-Gesetz für laminare Strömungen im Boden

A

vf = kf * I

vf
= Filtergeschwindigkeit [m/s]
kf
= Durchlässsigkeitskoeffizient kf
I = Hydraulischer Gradient [-] = Δh/ΔL
30
Q

Bestimmung der Durchlässigkeit =
Permeameter

+ Video

A

Bestimmung von kf durch Messung von:
• Q ( V und t)
• Δh
Konstant bleiben: ΔL and A

31
Q

Windwellen

A

Mögliches Überlaufen der Krone

  • Versagen der Innenböschung
32
Q

Nachweis der Filterstabilität

A

Häufig wird der Nachweis der Filterstabilität nach Terzaghi angesetzt:
- geometrische Sperrbedingung: D15/d85 < 4 (Sicherheit gegen Kontakterosion)
- Gewährleistung des Durchflusses: D15/d15 > 4
- Kornverteilung der feineren Schicht (d) muss parallel zur Kornverteilung der
gröberen Schicht (D) verlaufen.

33
Q

Filterregel von Terzaghi

A

Sicherheit gegen Erosion
𝐷14
𝑑85
< 4

Durchlässigkeitsregel
𝐷15
𝑑15
> 4

34
Q

Filterregel von Terzaghi

Vermeidung

A
‧ innere Suffosion
‧ äußere Erosion
‧ äußere Suffosion
‧ innere Erosion
‧ Kontaktsuffosion
‧ Kontakterosion
35
Q

Kontrollgang

Definition

A

Ein Kontrollgang empfiehlt sich bei einer Gründung auf Fels. Allerdings wirkt er
bauzeitverlängernd. Vorteile von Kontrollgängen sind:
- Anzeige von Leakagewasser und wirksame Kontrolle des Dichtungselements
- Kontrolle des Druckabbaus im Kern und im Bereich der Untergrundabdichtung durch
Einsatz von Piezometern
- eventuell mögliche Nachinjektionen können vom Kontrollgang problemlos
ausgeführt werden, wenn eine unzureichende Untergrundabdichtung vorliegt.
- ggf. Überprüfung von Verformungen

36
Q

Kontrollgang

Vorteil

A
Verbindung von Dichtungselement
und Untergrundabdichtung
Beschleunigung des Bauablaufes
durch Entkopplung von UntergrundAbdichtung und Dammschüttung
Sickerwasserableitung, Zugänglichkeit
zur Messtechnik, Deformationsmessung
37
Q

Kontrollgang

Nachteile

A
Kosten, Aufwand
Schädigung des Felsgefüges durch die
Sprengarbeiten bei der Herstellung
Potentielle Schwachstelle für hohe
Gradienten und Sickerwegverkürzungen
Spannungsumlagerungen im
Nahbereich des Betonbauwerks
Potentielle Schwachstelle bei Sabotage
oder Terrorakten
38
Q

Hinweise für Entwurf und Konstruktion

A
  • Vermeidung von Überströmung
  • Sickerlinien dürfen nicht auf der landseitigen Böschung austreten
    (Gefahr der rückschreitenden Erosion), ggf. Dränungen
  • Auf die Setzungsempfindlichkeit des Untergrunds ist zu achten
  • Eine Unterströmung des Bauwerks ist zu vermeiden
  • Talform und –morphologie
  • Dammaufbau
  • Ersteinstau
  • Sättigungssetzung
  • Dauerstau
39
Q

Einwirkungen auf Staudämme

A
  • Eigenlast
  • Verkehrs- und Auflasten
  • Wasserdruck, Strömungsdruck und Auftrieb
  • Erddruck aus Sedimenten
  • Temperaturschwankungen
  • Bauwerksschwingungen
  • Eisdruck
  • Wind
  • Bau- und Reparaturlasten
  • Erdbeben
40
Q

Lastfälle nach DIN 19700 - 11

Lastfälle 1

A

Regelkombinationen

➢ Alle maßgebenden Einwirkungen der Gruppe 1

41
Q

Lastfälle nach DIN 19700 - 11

Lastfälle 2

A

seltene Kombinationen

➢ Alle maßgebenden Einwirkungen der Gruppe 1
➢ und je eine Einwirkung der Gruppe 2

42
Q

Lastfälle nach DIN 19700 - 11

Lastfälle 3

A

außergewöhnliche Kombinationen

➢ Alle maßgebenden Einwirkungen der Gruppe 1
➢ Je eine Einwirkung der Gruppe 3

43
Q

Lastfälle nach DIN 19700 - 11

Tragwiderstandsbedingung A

A

wahrscheinliche Bedingungen

➢ für gesicherte oder allgemein anerkannte Kennwerte
➢ voll wirksame bauliche Einrichtungen

44
Q

Lastfälle nach DIN 19700 - 11

Tragwiderstandsbedingung B

A

wenig wahrscheinliche Bedingungen

➢ für ungünstige Kennwerte innerhalb gesicherter Streubereiche
➢ bei eingeschränkter Wirkung einer baulichen Einrichtung

45
Q

Lastfälle nach DIN 19700 - 11

Tragwiderstandsbedingung C

A

unwahrscheinliche Bedingungen

➢ für ungünstige Kennwerte in Grenzbereichen
➢ bei Ausfall einer maßgeblichen baulichen Einrichtung

46
Q

Bemessungssituation nach DIN 19700 - 11

A

Liste

47
Q

Bemessungsnachweise (DIN 19700 Teil 10)

A
  • Tragsicherheitsnachweise für Staudamm und Untergrund
  • Gebrauchstauglichkeit
  • Hydraulische Sicherheit gegen
  • hydraulischen Grundbruch
  • Erosions- und Suffosionsbeständigkeit des Staudamms und
    Untergrunds
  • Filterwirksamkeit
  • Risssicherheit
48
Q

Nachweis der Setzungen

A

Formel

49
Q

Wirkungsweise

A

Staudämme übertragen den hydrostatischen Wasserdruck über ihr Korngerüst
auf die Bauwerkssohle. Erddämme übertragen die Kräfte und Drücke über
Kohäsion und Reibung während Steinschüttdämme die Kräfte und Drücke über
die Reibung der Steine untereinander auf die Gründungssohle übertragen.

50
Q

Gleitsicherheitsnachweis

Außendichtung

A

Formel

51
Q

Gleitsicherheitsnachweis

Innendichtung

A

Formel