Sozialpsychologie Vertiefung 1: Prosoziales Verhalten - Grundlagen und Fördermöglichkeiten Flashcards
Bystander intervention in emergencies: Diffusion of Responsibility (1968)
- Studie von John Darley; Bibb Latané
- Verantwortungsdiffusion im Hilfeverhalten
Hypothese der Studie von Darley; Latané:
Je mehr Bystander/Zeugen, desto seltener und weniger schnell wird von einem der Zeugen Hilfe geleistet.
Das experimentelle Design der Studie Darley; Latané:
a) welche UV?
b) welche AVs und wie wurden diese gemessen?
c) Welche zusätzlichen theoretisch relevanten Variablen wurden erhoben?
a) UV1: Gruppengröße, 3-fach gestuft: 2er, 3er und 6er Gr
uppen
UV2: Gruppenzusammensetzung in den 3er Gruppen, 4-fach
gestuft
b) AV = Zeit von Beginn des Hilfegesuchs bis VP den Raum verlässt um Hilfe zu holen (max. 6 Minuten Wartezeit); außerdem: Anzahl der Vpn, die überhaupt Hilfe geholt
haben
c) zusätzlich wurden die Geschlechter, der medizinische Hintergrund der Gruppenteilnehmer und die Reihenfolge variiert
Kontrollvariablen der Studie Darley; Latané:
Machiavellismus, Anomie, Autoritarismus (nach Christie, 1964)
• Soziale Erwünschtheit (nach Crowne; Marlowe, 1964)
• Soziale Verantwortlichkeit (nach Daniels & Berkowitz, 1964)
• Soziodemografische Daten, u.a. in welcher Gegend die Vpn aufgewachsen sind
Die Kontrollvariablen wurden erst nach dem Debriefing mittels Fragebogen erhoben und sollten ggfs. mögliche Alternativerklärungen für das Hilfeverhalten liefern
Welche 3 möglichen Gründe gibt es für das Bystander Phänomen?
- Verantwortungsdiffusion
- Diffusion der Schuld
- Rationalisierung
Statistisches Verfahren der Darley; Latané Studie:
–> Chi²-Test für die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person überhaupt hilft
–> einfaktorielle Varianzanalyse für Unterschiede in der Geschwindigkeit des Hilfeverhaltens
mit post-hoc Duncan-Test
Welche Variablen zeigten Effekte bezüglich der Geschwindigkeit der Hilfeleistung, welche nicht? (Darley; Latané Studie)
Effekt der Gruppengrösse war hochsignifikant.
Gruppenzusammensetzung, Geschlecht, medizinischer Hintergrund und Persönlichkeitsvariablen zeigten keinen signifikanten Zusammenhang
“From Jerusalem to Jericho”: A study of situational and dispositional variable in helping behavior (1973)
- John Darley & Daniel Batson
- Relativer Einfluss situativer/ dispositioneller Variablen
- barmherziger Samariter
“From Jerusalem to Jericho” - Hypothesen
- religiöser/ ethischer Gedankeninhalt erhöht im Vergleich zu sonstigem Gedankeninhalt nicht die Wahrscheinlichkeit zu helfen
- Eile vermindert die Wahrscheinlichkeit Hilfe anzubieten
- Menschen, die aus intrinsischen Gründen religiös sind werden eher helfen als andere
“From Jerusalem to Jericho” - Methoden
Coverstory: Theologiestudenten nehmen an Studie zu religiöser Erziehung/ Berufung zum Priesteramt teil.
- Persönlichkeitsfragebogen zu Typ der Religiosität
- VP muss Gebäude wechseln, auf dem Weg liegt ein offensichtlich Hilfsbedürftiger
“From Jerusalem to Jericho” - Welche Masse wurden zur Erhebung der Religiosität verwendet?
- Extrinsic internal/ intrinsic scale of Religious Life inventory (RELI)
- Allport-Ross extrinsic/ intrinsic scale (AR)
- Doctrinal orthodoxy Scale (D-O)
“From Jerusalem to Jericho” - UVs
UV 1: Inhalt (2-fach gestruft)
aufgabenrelevant vs. hilferelevant ( = Salienz prosozialer Normen)
- Vortrag über Samariter
- Vortrag über Berufsperspektiven des Theologen
UV2: Zeitdruck, 3-fach gestuft: hoch, mittel, niedrig
Operationalisierung über Instruktionen des VL
„UV3“ bzw. Prädiktorvariable: Art der Religiosität
“From Jerusalem to Jericho” - Zentrale AV:
ob (dichotom ja / nein) und wie (7-stufige Skala) d
ie Vpn geholfen haben
“From Jerusalem to Jericho” - Ergebnisse
Zeitdruck –> signifikanter Effekt
Nachrichteninhalt –> kein Effekt
Vp mit hoch ausgeprägtem Merkmal “religion as quest” brachten eher zögerliches/ unvollständiges Hilfsangebot
“From Jerusalem to Jericho” - statistisches Verfahren
- Varianzanalyse
- schrittweise multiple Regression
Studie von Piliavin & Piliavin
Costs, diffusion, and the stigmatized victim.
Studie von Batson, C.D., Duncan, B.D., Ackerman, P., Buckley, T., and Birch, K (1981)
Empathie als Quelle altruistischer Motivation
Studie “Empathie als Quelle altruistischer Motivation”
Wie lautet die Hypothese?
Empathie-Altruismus-Hypothese
1. Empathie-Haupteffekt:
Bedingung „hohe Empathie“ führt unabhängig von
der Manipulation des „Flucht-Kosten“ zu häufigerem Hilfeverhalten als
unter der Bedienung „niedrige Empathie“
2. Kosten x Empathie-Interaktion:
Unter der Bedingung „geringe Empathie“ helfen Personen nur dann wenn die „Flucht-Kosten“ hoch sind
Studie “Empathie als Quelle altruistischer Motivation”
Was sind die UV’s in Experiment 1?
- Empathie 2-fach gestuft:
- Ähnlichkeit mit Opfer hoch/ niedrig - Schwierigkeit zu Flüchten 2-fach gestuft
- Schwierigkeit leicht/ schwer
Studie “Empathie als Quelle altruistischer Motivation”
UV’s in Experiment 2?
- Empathie 2-fach gestuft
Placebo-Effekt Wärme&Empfindsamkeit vs. Unbehaglichkeit - Schwierigkeit zu Flüchten 2-fach gestuft leicht/ schwer
Wie wurde im Elaine-Experiment 1
Empathie manipuliert?
Ähnlichkeit
Erwartete statistische Effekte im Elaine-Experiment?
Haupteffekt für Empathie bzw. Ähnlichkeit auf Hilfeverhalten und Interaktionseffekt zwischen „Ähnlichkeit“ und „Schwierigkeit die Situation zu verlassen”.
Studie “Keeping Track of Needs and Inputs of Friends and Strangers” T5
Welche Hypothesen?
Batson. C.D., Duncan, B.D., Ackerman, P., Buckley, T. & Birch, K. (1981)
(1) Menschen richten ein grösseres Augenmerk auf die mögliche Bedürftigkeit einer anderen Person, wenn es sich um einen Freund, statt um einen Fremden handelt.
(2) Bei Fremden achten sie darauf, wie viel dieser zum Erreichen eines gemeinsamen Ziels beigesteuert hat, und was sie ihm dementsprechende “schuldig sind”.
Studie “Keeping Track of Needs and Inputs of Friends and Strangers”
UV’s
AV
UV:
- Beziehungstyp 2-fach gestuft: Freund / Fremder
- Bedeutung der Lichter 2-fach gestuft (Hilfe / Lösung)
AV:
Anzahl der Blicke Richtung Licht