Einführung in die Sozialpsychologie I Flashcards

1
Q

Gütekriterien zur Beurteilung wissenschaftlicher Theorien:

A
  • innere Widerspruchsfreiheit
  • äussere Widerspruchsfreiheit
  • je präziser die Erklärung und Vorhersage, desto besser
  • je sparsamer die Annahmen, desto besser
  • Theorie umso besser, je mehr Phänomene sie erklären
    und vorhersagen kann
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2
Q

Welche Methode wird angewendet, wenn nach der Vorhersage von Phänomenen gefragt wird?
Lassen die Ergebnisse Kausalschlüsse zu?

A

Korrelationsmethode.

Kausalschlüsse können nicht gemacht werden.

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3
Q

Welche Methode wird angewendet, wenn nach der Erklärung von Phänomenen gefragt wird?

A

Experiment. Hier kann man auf Ursachen schliessen.

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4
Q

Erkläre Konfundierung:

A

confundere: verwechseln, vermischen
Ursache im Experiment ist nicht auf die unabhängige Variable zurückzuführen, sondern auf einen anderen zufällig variierenden Faktor.
–> Störvariable, confounder variable

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5
Q

Moderator-Variable

A

Interagierende Variable
Beeinflusst die Stärke des Kausaleffekts der UV auf die AV. Sie erklärt, WANN (unter welchen Bedingungen) ein bestimmter Effekt der UV zu erwarten ist; wird in Experimenten häufig als eine zusätzliche UV manipuliert

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6
Q

Mediator-Variable

A

Vermittelnder Prozess
Vermittelt den Kausaleffekt der UV auf die AV.
Sie erklärt, WARUM sich die UV auf die AV auswirkt;
wird in Experimenten häufig zusätzlich zur AV gemeseen, oder gezielt manipuliert.

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7
Q

Demand characteristics

A

bestimmte Hinweisreize in der Untersuchungssitutation legen VP nahe, welche Verhaltensweisen oder Reaktionen von ihr erwartet werden.
–> Tendenz sozialer Erwünschtheit
interne Validität kann dadurch bedroht werden

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8
Q

Interaktion zwischen zwei Einflussfaktoren

A

Eine Interaktion zwischen zwei Einflussfaktoren
liegt vor, wenn die Stärke des Effekts,
den eine UV auf eine AV (z.B. ein bestimmtes
Verhalten) ausübt, systematisch mit der
Ausprägung einer anderen UV variiert. Beis
pielsweise wirkt sich die gleiche Menge
konsumierten Alkohols (UV 1) bei
Männern und Frauen (Geschlecht = UV2)
typischerweise unterschiedlich stark auf die
Fahrtüchtigkeit (AV) aus. Der Einfluss des
Alkoholkonsum variiert also
in Abhängigkeit vom Geschlecht.

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9
Q

In welchen Bereich fallen Makroebenen? Was wird hier analysiert?

A

Makroebenenanalysen fallen in den Bereich der Politikwissenschaft, der Wirtschaftswissenschaft, der Soziologie u.a.
Analysen auf der Makroebene widmen sich den soziostrukturellen, ökonomischen oder politschen Prozessen, die Phänomene des gesellschaftlichen Zusammenlebens kennzeichnen und bedingen.

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10
Q

Welche Disziplinen konzentrieren sich auf die Mikroebenen? Worauf konzentrieren sie sich.

A

Die Allgemeine und die Kognitionspsychologie, die Persönlichkeitspsychologie, die Humanbiologie und die Neurowissenschaften.
Sie konzentrieren sich auf psychologische oder biologische Prozesse. Analyseeinheit ist das Individuum oder kleinere biologische Einheiten (z.B. das Gehirn)

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11
Q

Mesoebene

A

Sozialpsychologie, (Mikro-)Soziologie, Kommunikationswissenschaft und Ethnologie.
Analysen konzentrieren sich auf soziale Prozesse - Interkationen zwischen Individuuen, innerhalb von Gruppen oder zwischen Gruppen.

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12
Q

Hypothetische Konstrukte

A

Abstrakte theoretische Begriffe, die sich nicht direkt beobachten lassen, sondern nur mit Hilfe von Indikatoren beobachtet oder erschlossen werden können.

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13
Q

Operationalisierung

A

Die Art und Weise, wie ein hypothetisches Konstrukt in eine beobachtbare Variable überführt wird. Hat Auswirkungen auf die Validität der wissenschaftlichen Schlussfolgerungen.

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14
Q

Konstruktvalidität

A

Bezieht sich darauf, inwieweit eine beobachtete Variable das zugrunde liegende theoretische Konstrukt angemessen repräsentiert.

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15
Q

Zwei Prämissen der Sozialpsychologie:

A
  1. Menschen konsturieren aktiv selbst, das was sie als soziale Realität wahrnehmen.
  2. Lewins Verhaltsngleichung: V = f(P, U)
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16
Q

Führende deutsche Sozialpsychologen des 20. Jh.:

A
  • Willi Hellpach
  • Kriphal S. Sodni
  • Peter R. Hofstätter
  • Martin Irle
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17
Q

Was ist die EASP?

A

European Association of Experimental Psychology

förderte experimentelle Sozialpsychologie in Europa

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18
Q

Schema

A

Repräsentation, die Informationen über die Attribute eines Konzepts und die Attributrelationen beinhaltet.

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19
Q

Skript

A

Repräsentation von Ereignissen, die Informationen über zeitliche Abfolgen beinhaltet.

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20
Q

Kategorie

A

Repräsentation einer Klasse von Objekten, Personen oder Ereignissen mit ähnlicher Bedeutung oder Funktion.

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21
Q

Stereotype

A

Repräsentation der allgmeinen Merkmale der Mitglieder einer sozialen Kategorie.

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22
Q

Prototyp

A

Repräsentation der ideal-typischen und definitorischen Merkmale einer Kategorie.

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23
Q

Assoziatives Netzwerk

A

Komplexe kognitive Struktur, in der eine Vielzahl von Konzepten durch assoziative Verbindung miteinander in Beziehung steht. Durch Ausbreitung der Aufmerksamkeit entlang dieser Verbingungen werden bei Aktivierung eines Konzepts benachbarte Konzepte ebenfalls aktiviert.

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24
Q

Salienz

A

Ein Stimulus, der die Fähigkeit besitzt, im Zusammenspiel mit Merkmalen des Wahrnemenden (z.B. seine Bedürfnisse, Ziele) die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Stimulie werden salienter, wenn sie
a) sozial bedeutsam sind
b) relativ selten auftreten

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25
Q

Enkodierung

A

Der Prozess, der einen äusseren Stimulus in eine kognitive Repräsentation überführt, die dann im Gedächtnis gespeichert wird. Der externe Stimulus wird mit bereit vorhandenem Wissen in Beziehung gesetzt, wodurch er informationshaltig wird und eien Sinn erhält.

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26
Q

Systematisierung

A

Bestehende Unterschiede zwischen Stimuli, die einer gemeinsamen Kategorie zugeordnet werden, werden zugunsten bestehender Ähnlichkeiten vernachlässigt.

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27
Q

Inferenz

A

Die Kategorisierung eines Stimulus erlaubt es, aus dem bereits gespeicherten Wissen über Mitglieder der Kategorie auf eigenschaften oder Merkmale des Stimulus zu schliessen, die nicht unmittelbar beobachtet wurden (oder werden können).

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28
Q

Drei Aspekte der Informationsverarbeitung:

A
  • Zusammenspiel von Stimulus und Vorwissen
  • Die Menge der verarbeiteten Informationen
  • Das relative Verhältnis von automatischen und kontrollierten Verarbeitungsprozessen
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29
Q

Kontinuum-Modell

A

Susan Fiske & Steven Neuberg
Frage nach Eindrucksbildung
Eindrucksbildung beginnt immer zuerst mit automatischer (unbewusster) Informationsverarbeitung anhand leicht beobachtbarer Merkmale. Dann folgt die Kategorisierung dieser Merkmale und erst wenn Motivation zu einer kontrollierten Form der Verarbeitung vorhanden ist, wird die kategorien-oder stereotypenbasierte Informationsverarbeitung zugunsten einer eigenschaftsbasierten oder individualisierten
Informationsverarbeitung aufgegeben.

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30
Q

Duale-Prozess Modell

A

Modelle wie das Kontinuum-Modell, die von automatischer und kontrollierter Informationsverarbeitung ausgehen

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31
Q

Theorie der kognitiven Dissonanz

A
Leon Festinger (1957)
Der Mensch hat das Bedürfnis nach kognitiver Konsistenz, subjektiv-logische Unvereinbarkeiten zwischen zwei oder mehreren thematisch relevanten Kognitionen werden als unangenehmer Zustand innerer Anspannung empfunden, welchen Leon Festinger als kognitive Dissonanz bezeichnete. Diesen Zustand versuchen Menschen zu vermeiden, indem sie dazu tendieren, Informationen zu suchen, die mit bereits bestehenden Einstellungen und Meinungen im Einvernehmen stehen, während sie konträre eher vermeiden.
--> auch bei Stereotypen
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32
Q

Beeinflussung von Entscheidungsverhalten durch die Variation des Rahmens, in dem eine Entscheidung zu treffen ist, gild als Beleg für:

A

den Verstoss gegen das Invarianzprinzip bei gleichbleibenden Wahrscheinlichkeiten.

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33
Q

In welchen drei Punkten weicht Entscheidungsverhalten nach Kahneman und Tversky von einem komplett rationalen Enscheidungsverhalten ab?

A
  • Wahrscheinlichkeitseinschätzung
  • Referenzpunkt
  • Rahmen der Entscheidung
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34
Q

3 zentrale Heuristiken, die nach Kahneman und Tversky von Menschen angewendet werden, um sich zu entscheiden:

A
  • Verfügbarkeitsheuristik
  • Repräsentativitätsheuristik
  • Anker- und Anpassungsheuristik
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35
Q

Repräsentativitätsheuristik

A

Wahrscheinlichkeitsaussagen die anhand von typischen Merkmalen gemacht werden, obwohl die Wahrscheinlichkeit gar nicht grösser ist.

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36
Q

Anker- und Anpassungsheuristik

A

Wird angewendet wenn eine Quantität abgeschätzt werden soll. Dabei orientiert sich die Schätzung an einem relativ willkürlich festgelegte Wert und wird von diesem aus adjustiert.

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37
Q

Bounded Ratinality

A

“Begrenzte Rationalität” Gerd Gigerenzer (2001)
Kritikpunkt an mathematischer Rationalität
Mensch kann niemals komplett rational entscheiden. Paradigmen der Heuristiken zu eng gefasst.
Zwei Kitikpunkte:
(1) enge Normen (Verhalten nur rational, nur wenn es im Einklang mit statistisch/mathematischem Denken steht, dies ist aber nicht realitätsnah)
(2) zugrundeliegende Prozesse (wie wird Aufgabe verstanden? auch das hat Einfluss auf Entscheidung)
Mensch kann nicht wie ein Computer entscheiden; wenn menschliche Einschränkungen berücksichtigt werden, kann man menschliche Entscheidungen durchaus als rational betrachten

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38
Q

Anspruch-Anpassungs-Theorie

A

aspiratin-adaptation-theory
Entscheidungsverhalten im Dreieck der Begriffe “Anspruchslevel”, “Zufriedenstellung” und “Anpassung”
Wenn Anspruchslevel hoch, werden mehr Ressourcen verwendet, so lange bis Zufriedenstellung erreicht ist oder Suchaufwand zu gross,
Umwelt spielt also eine Rolle und welches Optimum erreicht werden soll.

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39
Q

Kovariationsprinzip

A
Harold Kelly (1973)
Ein beobachteter Effekt wird derjenigen Ursache (Person, Stimulus, Umstände) zugeschrieben, mit der er über die Zeit hinweg kovariiert.
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40
Q

Konsensusinformationen

A

Resultieren aus Beobachtungen der Reaktionen anderer Personen auf den Stimulus. Der Konsensus ist hoch, wenn viele andere Personen ähnlich reagieren und niedrig, wenn wenige andere Personen so reagieren.

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41
Q

Distinktheitsinformationen

A

Resultieren auf Beobachtungen des Verhaltens der Person in gleichen Situationen (gegenüber anderen Stimuli) Die Distinktheit ist hoch, wenn sich die Person nur in wenigen Situationen so verhält und niedrig, wenn sich die Person auch in vielen anderen Situationen so verhält.

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42
Q

Konsistenzinformation

A

resultieren aus Beobachtungen des relevanten Verhaltens über die Zeit. Bei niedriger Konsistenz wird das Verhalten des Akteurs als Ausnahme eingestuft.

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43
Q

Wann kommt es nach Kelly zu einer Personenattribution?

A

Wenn
Konsistenz hoch
Distinktheit niedrig
Konsensus niedrig.

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44
Q

Wann attribuieren Personen eher auf den Stimulus?

A

Wenn
Konsistenz hoch
Distinktheit hoch
Konsensus hoch

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45
Q

Wann attribuieren Personen auf die Umstände?

A

Wenn
Konsistenz nierdrig
Distinktheit hoch
Konsensus niedrig

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46
Q

Konfigurationsprinzip

A

Wenn Menschen nicht nach dem Kovaariationsprinzip attribuieren, weil sie z.B. über nicht genug Informationen verfügen, oder ihnen die Zeit oder Motivation fehlt, gehen sie nach dem Konfigurationsprinzip, sie greifen auf kausale Schemata zurück.

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47
Q

Kausale Schemata

A

Wissensstrukturen, in denen durch Erfahrung gewonnene abstrakte Annahmen darüber repräsentiert sind, welche Ursachenfaktoren für bestimmte Arten von Ereignissen verantwortlich sind
2 Arten nach Kelly:
(1) als Ergänzung unvollständiger Informationen “Ergänzungsschemata”
(2) Schemata, die explizite Annahmen über die möglichen und wahrscheinlichen Ursachen machen.

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48
Q

Schema der multiplen hinreichenden Ursachen

A

Eines der einfachsten kausalen Schemata; es repräsentiert die Annahme, dass für das Auftreten ein und desselben Effekts (z.B. Prüfungsversagen) unterschiedliche Ursachen hinreichend sein können (entweder mangelnde Begabung oder zu hoher Schwierigkeitsgrad oder private Probleme etc.)

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49
Q

Abwertungsprinzip

A

Einem plausiblen Urteil wird weniger Gewicht beigemessen, wenn auch andere plausible Ursachen in Frage kommen.

50
Q

Aufwertungsprinzip

A

Faktoren, die gegen das Auftreten eines Effekts wirken, verleiten menschen dazu, einer plausiblen förderlichen Ursache für eine Handlung eine strärkere Wirkung zuzuschreiben, als wenn diese Ursache alleine vorliegt.

51
Q

Attributionsprozess nach Daniel Gilbert und Kollegen:

A

Duale-Prozess-Modell
zweistufiger Attributionsprozess:
1. automatische Prozessattribution (situative externe Faktoren werden vernachlässigt, Verhalten wird auf in der Person liegende bzw. interne Ursachen bzw. Dispositionen zurückgeführt)
–> wird durch die Erwartung des Beobachters beeinflusst
2. zu einem zweiten Schritt kommt es nur, wenn Person über nötige Ressourcen verfügt und motiviert ist, diese zu verwenden. –> kontrollierter Attributionsorozess; evtl. situationsbezogene Korrektur

52
Q

Affect Infusion Modell

AIM

A

Joseph Forgas (2002)
4 Prozessstrategien:
- Abruf von Skripts: Verhalten liegt fest, wenig affektanfällig
- Motivierte Verarbeitung für gesetztes Ziel: Verhalten liegt fest, wenig affektanfällig
- Heuristik: Verhalten liegt noch nicht fest, affektanfällig
- Verhaltensplanung: Verhalten liegt noch nicht fest, affektanfällig

53
Q

Attributionsstil

A

relativ zeitstabile Tendenz einer Person , über verschiedene Situationen hinweg bestimmte Erklärungsmuster zu verwenden.

54
Q

Begründer der Attributionsforschung:

A

Fritz Heider (1896 - 1988)

55
Q

allgemeinste und einflussreichste alles Attributionstheorien:

A
Theorie von Harold Kelly
Drei Arten von Attributionen:
- Personenattributionen
- Stimulusattributionen
- Umständeattributionen
56
Q

Information Integration Theorie (IIT)

A

Norman H. Anderson (1981)
Alle Informationen werden nach mathematischen Regeln (kognitive Algebra) zu einem Gesamteindruck integriert..
Jede Information hat einen positiven, neutralen oder negativen Einfluss auf den Eindruck, und ein bestimmtes Gewicht, also eine Stärke, mit dem dich diese Bewertung auf die Eindrucksbildung auswirkt.

57
Q

Weight Avarage Modell

A

Einzelne Attribute gehen, je nach ihrer Gewichtung, unterschiedlich stark in die Bildung des Gesamteindrucks ein, der sich dann aus den gemittelten Werten der Attribute zusammensetzt.

58
Q

Implizite Persönlichkeitstheorien

A

Unbewusste Vorstellung, dass einige Persönlichkeitserkmale mit anderen einhergehen, bzw. i.d.R. bestimmte Persönlichkeitsmerkmale gemeinsam auftreten, oder zusammengehören.
Laienpsychologische Theorien

59
Q

Welche zwei inhaltliche Dimensionen der impliziten Theorien postulierten Rosenberg, Nelson & Vivekananthan (1968)?

A
  • Soziabilität

- Intelligenz (bzw. Kompetenz)

60
Q

Kategorienbasierte Eindrucksbildung

A

Marilyn Brewer –> Kategorisierung / Individualisierung oder bei hoher persönlicher Relevanz direkt Personalisierung
Fiske & Neuberg –> Kontinuum der Eindrucksbildung von Kategorisierung im ersten Schritt, zweiter Schritt einer genaueren Informationsverarbeitung nur wenn persönliche Relevanz vorhanden

61
Q

Parallel Constraint Satisfaction Theory

A

Konnektionistisches Modell der Eindrucksbildung
Stereotype sind Knotenpunkte in assoziativen Netzwerken, die über Aktivierung anderer Knotenpunkte ein Aktivierungsmuster entstehen lassen.

62
Q

Halo Effekt

A

Unter dem Effekt wird die Tendenz verstanden, faktisch unabhängige oder nur mäßig korrelierende Eigenschaften von Personen oder Sachen fälschlicherweise als zusammenhängend wahrzunehmen.
Einzelne Eigenschaften einer Person (z. B. Attraktivität, Behinderung, sozialer Status) erzeugen einen positiven oder negativen Eindruck, der die weitere Wahrnehmung der Person „überstrahlt“ und so den Gesamteindruck unverhältnismäßig beeinflusst. Ein typisches Beispiel für einen Halo-Effekt ist, wenn eine Lehrerin die Leistungen eines gut aussehenden und freundlichen Schülers höher bewertet als sie es objektiv im Vergleich mit anderen Schülern sind.

63
Q

Ist das Alter ein Prädikator für die Änderung von Eindrücken?

A

Nein. Diese Vermutung konnte nicht bestätigt werden.

64
Q

Wird die Übereinstimmung der Einschätzung von Persönlichkeitseigentschaften mit steigender Dauer der Bekanntschaft besser?

A

Nein sie wird nicht signifikant besser.

65
Q

Konfirmatorische Informationssuche

A

Menschen suchen nach Infos. die ihre Eindrücke oder soziale Hypothese über andere Personen bestätigen.

66
Q

Austausch- und Interdependenztheorie

A

Gehen davon aus, dass Menschen soziale Beziehungen aufbauen, weil sie in Hinblick auf ihre Bedürfnisbefriedigung wechselseitig voneinander abhängig sind. Es geht um Austausch individuell benötigter materieller, sozialer und psychologischer Ressourcen. Beibehaltung einer Beziehung hängt von der wahrgenommenen Nutzen und Kosten ab.

67
Q

Gemeinschaftsbeziehungen

A

Es geht nicht mehr nur um eigenen Nutzen, sondern auch um das Wohlergehen des anderen. In engen Beziehungen.
Meistens Mischung aus Austausch- und Gemeinschaftsbeziehung.

68
Q

Expreience sampling method

A

Untersuchungsmethode bei der Probanden ihre Alltagsempfindungen in Echtzeit festhalten sollen.

69
Q

Einsamkeit

A

eine sowohl emotionale als auch kognitive Reaktion auf eine Diskrepanz zwischen der tatsächlichen Anzahl sozialer Beziehungen und ihrer Qualität auf der einen Seite und der gewünschten Anzahl und Qualität auf der anderen Seite.

70
Q

3 Komponenten von Beziehungsschemata nach Baldwin (1992):

A
  • Selbst-Schema (wie man sich selbt in Bezug auf die Beziehung wahrnimmt)
  • Parnter-Schema (beschreibt die Eigenschaften des Beziehungspartners)
  • Ein Skript, das die erwartete Abfolge von Interaktionssequenzen enthält, die auf Grundlage von Interaktionen mit dieser Person in der Vergangenheit angelegt wurde
71
Q

Klassifikationssystem der Liebe nach John Alan Lee (1973):

A
  • Eros (leidenschftlich, erotisch)
  • Ludus (Liebe als Spiel, niedrige Selbstverpflichtung)
  • Storge (kameradschaftlich)
    Vermischungen aus den ersten drei Stilen:
  • Pragma
  • Agape
  • Mania
72
Q

Grundlegende Unterscheidung der Liebe nach Elaine Hatfield (1988):

A
  • leidenschaftliche Liebe

- kameradschaftliche Liebe

73
Q

8 Varianten der Liebe nach Sternberg (1987) (Dreieck der Liebe):

A
  • Intimität (Mögen)
  • Romantische Liebe (Intimität + Leidenschaft)
  • Kameradschaftliche LIebe (Intimität + Verbindlichkeit)
  • Leidenschaft
  • Einfältige Liebe (Leidenschaft + Verbindlichkeit)
  • Verbindlichkeit
  • Vollzogene Liebe (Intimität + Leidenschaft + Verbindlichkeit)
74
Q

Missattribution

A

Ein Erregungstransfer, bei dem die durch einen ersten Stimulus hervogerufene Erregung auf einen zweiten Stimulus transferiert wird, so dass dieser zweite Stimulus fälschlicherweise als Ursache wahrgenommen wird.

75
Q

Dir Stärke des Commitments in einer Beziehgung hängt von drei unabhängigen Faktoren ab:

A
  • Zufriedenheit
  • Alternativen
  • Investitionen
76
Q

Zwei Komponenten der Kommunikationsmuster gestörter Beziehungen:

A
  1. Reziprozität negativer Affektivität (negative affect reciprocity) - tit-for-tat Prinzip (Gleiches mit Gleichem)
  2. Mitteilungsbedürfnis (bei Frauen) / Rückzugs-Interaktionsmuster (bei Männern)
    (demand / withdraw interaction pattern)
77
Q

distress-maintaining attributions

A

Attributionen die die Spannungen zwischen Partnern erhalten, statt sie abzubauen. Positives Verhalten wird als extern und instabil attribuiert, negaties Verhalten eher intern und stabil.

78
Q

Selbstaspekte

A

Aspekte wie Beziehung, Rollen, Aktivität, Eigenschaften, Gruppenzugehörigkeit etc. die eine Person als Bestandteil ihrer Selbstrepräsentation innehat, sowie die die jeweils dazugehörigen kognitiven Informationen und affektiven Bewertungen.

79
Q

In der Sozialpsychologie ist man sich nicht einig darüber, ob die Selbstdefinition einer Person eine statische Grösse ist, oder ob sie mit dem sozialen Kontext variiert.
Richtig oder falsch?

A

Falsch
In der Sozialpsychologie ist man sich weitgehend einig darüber, dass die Selbstdefinition einer Person keine statische Grösse ist, sondern mit dem sozialen Kontext variiert.

80
Q

dispositionelle Selbstaufmerksamkeit

A

Es bestehen erhebliche individuelle Unterschiede hinsichtlich des Ausmasses, in dem Menschen über sich selbst nachdenken.

81
Q

Selbstregulation

A

Der Prozess der Kontrolle und Lenkung des eigenen Verhaltens, welches der Erreichung angestrebter Ziele dient.

82
Q

Arbeitsselbstkonzept (working self-concept)

A

Im Arbeitsgedächtnis sind nur jeweils die Teile des Selbstkonzepts aktiviert, die für die Verhaltenssteuerung und Informationsverarbeitung in einem bestimmten Kontext notwendig sind. Die anderen Teile sind im Hintergrund, also nicht aktiv.

83
Q

Personale Identität

A

die individuellen Aspekte und Merkmale betreffend

“ich” versus “du” oder “ihr”

84
Q

Soziale Identität

A

Selbstdefinition geschieht über eine Gruppe, man ist austuaschbarer Teil von ihr. “wie” versus “die”

85
Q

sozialer Identitätsansatz

A

Tajfel und Turner, 1986
Selbstdefinition wird unterschiedn in personale und soziale Identität.
Bei starker sozialer Selbstdefinition ist Einfluss der Gruppe entsprechend stark.

86
Q

Welche psychologischen Prozesse sind daran beteiligt, Stabilität und Konsistenz des Selbstbildes zu erzeugen?

A
  • Eingeschränkte Zugänglichkeit (Arbeitsselbstbild, Rest im Hintergrund)
  • Selektives Erinnern
  • “Wegattribuieren” (Akteur-Beobachter-Divergenz)
  • Konzentration auf Schlüsseleigenschaften (selektive Informationssuche)
87
Q

Eine zentrale Hypothese der Selbstaufmerksamkeitstheorie von Duval und Wicklund:

A

besagt, dass der Zustand der Selbstaufmerksamkeit die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Menschen negative Diskrepanzen zwischen ihrem Selbst und bestimmten Idealen und Standards entdecken.

88
Q

Was sind, im Zusammenhang mit der Selbstaufmerksamkeitstheorie, negative Diskrepanzen?

A

Die wahrgenommene Diskrepanz zwischen dem Selbst und bestimmten Idealen. Diese löst unangenehmen emotionalen Zustand aus.

89
Q

positive Diskrepanz

A

man übertrifft seine gesetztes Ideal

90
Q

Selbstbehinderung

A

Die Strategie, einen selbstwertbedrohlichen antizipierten Misserfolg mit externalen Gründen zu vertuschen.

91
Q

IAT

A

Implicit Association Test
Implizite Messmethode
Misst die Assotiationen zwischen Einstellungsobjekten und deren Bewertungen.

92
Q

“TACT” / Korrespondenzprinzip

A

Ajzen und Fishbein (1977) 4
4 Elemente, um eine zuverlässige Verhaltensvorhersage zu gewährleisten:
Target / Zielelement (auf welches Objekt ist Verhalten gerichtet?)
Action / Handlungselement (welches Verhalten soll untersucht werden?)
Context / Kontextelement (in welchem Kontext wird das Verhalten ausgeführt?)
Time / Zeitelement (zu welchem Zeitpunkt?)

93
Q

Theorie des überlegten Handelns

A

(Ajzen und Fishbein, 1980)
Verhaltensintention wird von zwei psychologischen Faktoren beeinflusst:
1. Einstellung gegenüber dem Verhalten inklusive kalkulierter Verhaltenskonsequenzen und
Bewertung dieser Verhaltenskonsequenz (Erwartungs-x-Wert-Modell)
2. subjektive Norm (soziale Erwartungen, und bereitschaft diese zu erfüllen)

94
Q

Theorie des geplanten Verhaltens

A

Zu den 2 Faktoren der “Theorie des überlegten Handelns” kommt noch die “wahrgenommene Verhaltenskontrolle” hinzu.

95
Q

wahrgenommene Verhaltenskontrolle

A

Die Wahrnehmung einer Person, dass sie über die erforderlichen Fähigkeiten und Ressourcen verfügt, um ein bestimmtes Verhalten ausführen zu können.

96
Q

Weitere Verhaltensursachen:

A
  • Wiederholtes Verhalten (Gewohnheit; automatische Prozesse; spielen oft eine grössere Rolle als Einstellungen oder subjektive Normen)
  • spontanes Verhalten ( ohne systematisches Nachdenken über die Verhaltenskonsequenzen; lässt sich auch durch Einstellungen beeinflussen)
97
Q

MODE-Modell

A

Motivation and Opportunity as Determinants of Behavior
Fazio (1990)
Duales-Prozess Modell
Unter Zeitdruck oder bei geringer Motivation wird durch leicht zugängliche Einstellungen eine Verhaltensentscheidung weitgehend automatisch reguliert.

98
Q

3 Möglichkeiten die Einstellungen von Menschen zu ändern:

A
  • Förderung direkten Kontakts mit Einstellungsobjekt.
  • Veränderung einstellungsrelevanter Verhaltensweisen durch positive und negative Verhaltensanreize
  • Kommunikative Persuasion (Überzeugen durch Kommunikation)
99
Q

Modell der Elaborationswahrscheinlichkeit (Elaboration Likelihood Model)

A

Einstellungsänderung kann über zwei Wege erfolten:

  1. Zentrale Route (intensive kognitive Auseinandersetzung)
  2. Periphere Route (durch klassisches Konditionieren oder Heuristiken)
100
Q

Heuristiken die auf der peripheren Route wirksam sind:

A
  • Expertenheuristik
  • Attraktivitätsheuristik
  • Länge der Nachricht als Heuristik
101
Q

Gesamtfitness (“inclusive fitness”)

A

Der Fortpflanzungserfolg eines Individuums, der sich aus der Addition zweier Masse ergibt: a) der direkten Fitness (eigene Reproduktion; direkte eigene Nachkommen)
b) der indirekten Fitness, der Anzahl der eigenen Gene die über Verwandte an die nächste Generation weitergegeben werden.

102
Q

Reziproker Altruismus

A

Trivers (1971)
Hilfeleistung für Nichtverwandte, die im ersten Moment Fitnesskosten bedeutet, aber später durch Erwiderung der Hilfe des Anderen Gewinn bringt.
Wechselseitigkeit von Hilfeverhalten

103
Q

Reziprozitätsnorm

A

Gouldner (1960)
Norm wechelseitiger Hilfebeziehungen in allen bekannten Kulturen.
Zwei Vorschriften:
1. Menschen sollen denen helfen, die ihnen geholfen haben,
2. sie sollten die nicht verletzen, die ihnen geholfen haben.

104
Q

Welche Kosten-Nutzenfaktoren werden im Rahmen der Entscheidung zu helfen (oder nicht zu helfen) von Menschen berücksichtigt?

A
  • materielle Konsequenzen
  • körperliche Konsequenzen
  • soziale Konsequenzen
  • psychische Konsequenzen
105
Q

Unter welchen Bedingungen ist im Modell zu den Effekten wahrgenommener Kosten auf Hilfeverhalten von von Piliavin et al. direktes Hilfeverhalt am ehesten zu erwarten?

A

Wenn die Kosten gering sind und gleichzeitig hohe Kosten durch das Nicht-Helfen antizipiert werden.

106
Q

Wasnn ist direktes Hilfeverhalten am unwahrscheinlichsten?

A

Wenn die Kosten hoch und die Kosten durch das Nicht-Helfen gering sind.

107
Q

Empathie

A

Eine auf eine andere Person gerichtete emotionale Reaktion, die Gefühle wie Mitgefühl, Mitleid, Besorgnis, Wärme oder Fürsorglichkeit umfasst. Ein kognitiver Faktor, der das Auftreten von Empathie begünstigen kann, ist die Übernahme der Perspektive der notleidenden Person.

108
Q

“Elaine”-Experiment

A

Batson, Duncan, Ackerman, Buckley und Birch, 1981
Elektroschocks an Elaine
UV: 1. Elaine ist der VP sehr ähnlich in Hinblick auf persönliche Werte und Interessen / “hohe Ähnlichkeit”
2. Elaine hat wenig Ähnlichkeit mit VP / “niedrige Ähnlichkeit”
3. Kosten des Nichthelfens wurden zusätzlich manipuliert: 1. mitansehen bis zum Schluss / “schwieriger Ausweg” 2. Raum verlassen wann VP will / “leichter Ausweg”
AV: Helfen ja oder nein

109
Q

Wer äusserte Kritik an der These, dass durch Empathie motiviertes Helfen “wahrhaft” altruistisch ist? Mit welcher Begründung?

A

Cialdini und Kollegen
Die Begründung ist, dass Empathie offenbar als ein emotionales Signal für die Wahrnehmung von “Einssein” mit der hilfsbedürftigen Person fungiert und dass es dieses Gefühl des Einssein und nicht Empathie ist, das Hilfeverhalten motiviert.

110
Q

Zwei Merkmalsdimensionen prosozialer Persönlichkeit:

A
  1. Empathische Veranlagung

2. Dispositionelle Hilfsbereitschaft

111
Q

Pluralistische Ignoranz

A

Eine auf informativem sozialem Einfluss beruhende kollektive Fehlinterpretation eines Notfalls als harmloses Ereignis. Alle Zeugen sind sich unsicher, wie das Ereignis einzuschätzen ist und orientieren sich deshalb aneinander. Da keiner einschreitet, wird das Ereignis als harmlos angesehen.

112
Q

Verantwortungsdiffusion

A

Die Abnahme der wahrgenommenen individuellen Verantwortlichkeit für das Einschreiten in einer Notfallsituation aufgrund der Anwesenheit anderer handlungsfähiger Personen.

113
Q

Aggression

A

Der Begriff Aggression bezeichnet ein intendiertes Verhalten mit dem Ziel, einem anderen Lebewesen zu schaden oder es zu verletzen, wobei dieses Lebewesen motiviert ist, diese Behandlung zu vermeiden.

114
Q

Aggressionsverschiebung

A

Die Tendenz Aggressionen gegen unbeteiligte Dritte zu richten, wenn sie nicht gegenüber der ursprünglichen Quelle der Frustration zum Ausdruck gebracht werden können.

115
Q

Leonard Berkowitz

A

Einer der prominentesten Vertreter der sozialpsychologischen Aggressionsforschung.
Kognitiv-neoassoziationistisches Modell: Frustration nicht einzige Ursache, viele Ursachen
negative Affekte entscheidend für Auftreten aggressiven Verhaltens.

116
Q

Was wird durch negative Affekte aktiviert?

A

Kognitionen, Erinnerungen, Gefühl und mototische Schemata einerseits und andererseits gleichzeitig auch mentale Inhalte, die mit Fluchtverhalten assoziiert sind.

117
Q

Welche zwei Lernprinzipien sind von unmittelbarer Bedeutung für den Erwerb von aggressivem Verhalten?

A
  1. Operantes Konditionieren (lernen durch direkte Verstärkung)
  2. Modelllernen (Lernen durch stellvertretende Verstärkung)
118
Q

Feindseliger Attributionsstil

A

Die relative zeitstabile Tendenz, einer Person, die einen Schaden verursacht hat, eine feindselige oder aggressive Verhaltensabsicht zu unterstellen, auch wenn unklar ist, ob diese den Schaden mit Absicht herbeigeführt hat.

119
Q

Aggressive Hinweisreize

Wie werden diese erklärt?

A

Stimuli oder Objekte, die üblicherweise mit aggressivem Verhalten assoziiert werden (z.B. Waffen).
Erklärung:
- Interpretation negativen Affekts
- aggressive Hinweisreize als Prime (Schemata werden stimuliert)
- als Information vorherrschender sozialer Normen (Interpretation sozialer Akzeptanz von Gewalt)

120
Q

Fünf Mechanismen, die die Effekte von Gewaltdarstellungen in Medien auf das Verhalten vermitteln:

A
  1. Modelllernen
  2. Verfügbarkeit
  3. Soziale Normen
  4. Abstumpfung
  5. feindseliger Attributionsstil