Einführung in die Sozialpsychologie II Flashcards

1
Q

Welche Funktionen erfüllen nach Cartwright & Zander (1968) soziale Normen innerhalb der Gruppe

A
  • Gruppenlokomotion
  • Aufrechterhaltung der Gruppe
  • Interpretation der sozialen Wirklichkeit
  • Definition der Beziehungen zur sozialen Umwelt
  • NICHT: Positive Differenzierung
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2
Q

Was ist die Kernannahme des sozialen Identitätsansatzes zu den psychologischen Grundlagen der
Gruppenbildung?

A

• Interdependenz ist zwar eine hinreichende, aber keine notwendige Bedingung dafür, dass
Menschen Gruppen bilden und sich entsprechend der Gruppenzugehörigkeit verhalten

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3
Q

Was ist eine injunktive Norm? (Kallgren, 2000)

A

bezieht sich auf die Wahrnehmung, welches Verhalten gebilligt wird von anderen
und welches nicht

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4
Q

Was ist eine deskriptive Norm?

A
  • Informiert darüber, was angemessen oder sinnvoll ist

* bezieht sich auf die Wahrnehmung, was andere Gruppenmitglieder normalerweise tun

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5
Q

Motiviert eine Norm Verhalten dadurch, dass sie darüber informiert, was angemessen oder sinnvoll
ist, handelt es sich nach Kallgren et al. (2000) um den Typ der?

A

Deskriptiven Norm

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6
Q

Orientieren sich Menschen an anderen Personen, weil sie deren Einschätzungen für eine valide
Interpretation der sozialen Realität halten, spricht man von?

A

Informationalem Einfluss

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7
Q

Modell der Gruppensozialisation von Moreland und Levine: Welche Phasen gehören dazu?

A
  • Erkundung
  • Sozialisation
  • Aufrechterhaltung
  • Resozialisierung
  • Erinnerung
  • NICHT: Rekategorisierung
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8
Q

Welches sind die Komponenten des Group Engagement Modells?

A
Prozedurale Gerechtigkeit
• [Stolz
• Respekt
• Identifikation]
• Gruppendienliches Verhalten
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9
Q

Wie lautet die Definition für sozialen Einfluss?

A

• Die Konfrontation mit Meinungen und Einstellungen anderer Personen kann sozialen Einfluss
ausüben und Veränderungsprozesse in den subjektiven Einstellungen hervorrufen

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10
Q

Welche Arten des sozialen Einflusses gibt es?

A
  • Majoritätseinfluss
  • Minoritätseinfluss
  • Gehorsam
  • Informationaler Einfluss
  • normativer Einfluss
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11
Q

Die Übernahme von sozialen Rollen in Gruppen erleichtert das koordinierte Handeln (Barley &
Bechky, 1994). Sie können aber auch zu Konflikten für die Gruppen und individuelle Mitglieder
führen. Welche Begriffe bezeichnen potentielle Konfliktquellen?

A
  • Rollenzuweisung
  • Rollenambiguität
  • Rollenstress
  • Rollenkonflikte
  • NICHT: Rollensymmetrie
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12
Q

Konformität:

A

Die individuellen Positionen werden infolge des Einflusses an die Majoritätsposition angepasst.

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13
Q

Definition Transaktives Gedächtnis

A

Die Aufteilung einer Erinnerungsaufgabe innerhalb einer Gruppe, die es einzelnen GM ermöglicht,
vom bereichsspezifischen Wissen und der Expertise anderer GM zu profitieren.
Andere GM dienen als externer Gedächtnisspeicher.

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14
Q

Welche sind die 4 Grundtypen der sozialen Werteorientierung?

A
  • Prosoziale Orientierung
  • Altruistische Orientierung
  • Individualistische Orientierung
  • Wettbewerbsorientierung
  • NICHT: Differenzierungsorientierung
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15
Q

Welche sind die 4 Varianten sozialer Dilemmata?

A
• Zwei-Parteien-Gefangenendilemma
• N-Parteien-Gefangenendilemma
• Ressourcendilemma
◦ Nutzungsdilemma
◦ Beitragsdilemma
• Trittbrettfahrerdilemma
• NICHT: Mehrheitendilemma
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16
Q

Welche Aussage zu begünstigenden Faktoren von kooperativem Verhalten in sozialen Dilemmata ist
korrekt?

A

• Situation : Die Wahrscheinlichkeit für Kooperation steigt als Funktion des wahrgenommenen
Nutzens (Gewinns) für den Akteur
• Werteorientierung : prosoziale und altruistische Werteorientierung führen zu einer höheren
Kooperationsbereitschaft als eine individualistische Orientierung; eine Wettbewerbsorientierung
führt zur geringsten Kooperationsbereitschaft
• Interaktion : wirksamste Verhaltensstrategie zur Förderung von Kooperation: Tit-for-Tat-Strategie
• Relation : interpersonale Attraktion und ein Wir-Gefühl erhöhen die Kooperation. Das steigende
Vertrauen in die Kooperationspartner bzw. die Transformation von Austausch- zu
Gemeinschaftsbeziehungen sind vermittelnde psychologische Prozesse
• Gruppengröße : Es gibt einen negativen Effekt der Gruppengröße auf die Kooperationsbereitschaft,
der in Situationen mit bis zu 8 Parteien deutlich wird. Ab der 8. Partei sinkt die Kooperation mit
zunehmender Gruppengröße kaum noch
• Zeitlicher Kontex t: Bei wiederholten Interaktion über einen längeren Zeitraum ist die
Kooperationsbereitschaft höher als bei einer einmaligen Interaktion

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17
Q

Wie ist der Fachterminus für normgerechtes Verhalten in öffentlichen Situationen ohne private
Akzeptanz?

A

Compliance

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18
Q

Sozialer Einfluss nach Turner: Welche Eigenschaften muss die Einflussquelle haben?

A

• Einflussquelle sollte als prototypisches Mitglied der Eigengruppe erkennbar sein
• Entscheidend ist die Zugehörigkeit zur Eigengruppe und die prototypische Position der
Einflussquelle innerhalb der Eigengruppe.

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19
Q

Wie lautet die Definition für Soziale Hemmung?

A

• Individuelle Leistungsminderung aufgrund der bloßen Anwesenheit anderer Personen bei der
Bearbeitung schwerer oder unzureichend gelernter Aufgaben infolge eines gesteigerten
Erregungsniveaus.
• Bei komplexen und neuartigen Aufgabenstellungen kann sich die Anwesenheit anderer Personen
hemmend auf die Leistung der Zielperson auswirken.

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20
Q

Wie lautet die Definition von Gruppenpolarisation?

A

Die Tendenz von Gruppen im Anschluss an Gruppendiskussionen Positionen zu vertreten, die
extremer sind als der Durchschnitt der ursprünglich von den Gruppenmitgliedern vertretenen
Positionen.

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21
Q

Wie lautet die Definition von Gruppendenken nach Janis?

A

Das Streben nach Konsensus führt in hoch-kohäsiven Gruppen zur Vernachlässigung relevanter
inkonsistenter Informationen und Verdrängung möglicher Alternativen.

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22
Q

Welchem Begriff kann man diese Aussage zuordnen?
„Forschungsarbeiten zum Wissensaustausch in Gruppen zeigen, dass sozial geteilte Informationen
typischerweise häufiger diskutiert werden als Informationen, über die nur ein Mitglied verfügt. Diese
Tendenz kann aber nach Stasser & Stewart 1992 dazu führen, dass entscheidungsrelevante
Informationen systematisch vernachlässigt werden. Dadurch erfährt die Mehrheitsposition weitere
Bestätigung.“

A

Gruppendenken

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23
Q

Was sind förderliche Bedingung für Gruppendenken nach Janis?

A

• Extrem hohe Gruppenkohäsion
• Abschottung der Gruppe von externen Informationsquellen
• Mangel an verbindlichen Prozeduren oder Normen, die eine systematische Berücksichtigung
relevanter Fakten fördern
• Direktive Führung, die den Druck zur Konformität erhöht. (Mitglieder, die eine andere Meinung vertreten,
passen sich aus Angst vor Sanktionierung der vorherrschenden Meinung an.)
• Hoher Stress (z.B. Zeitdruck, äußere Bedrohung)

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24
Q

Wie lautet die Definition für Gruppenpotenzial?

A

Die Leistung, die aufgetreten wäre, wenn die Gruppenmitglieder unabhängig voneinander und nicht
als Gruppe an der Aufgabe gearbeitet hätten.

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25
Q

Bei welchem Aufgabentyp erfolgt die Definition des Gruppenpotenzials durch die beste individuelle
Leistung?

A

disjunktive Aufgaben

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26
Q

Wann wird das Gruppenpotenzial durch die schlechteste individuelle Leistung definiert?

A

konjunktive Aufgaben

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27
Q

Wann wird das Gruppenpotenzial durch die optimale Nutzung der individuellen Fähigkeiten
definiert?

A

diskretionäre Aufgaben

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28
Q

Gruppenleistung: Wann sind welche Gruppen im Vorteil?

A

• Disjunktive Aufgaben: heterogene Gruppen
• Konjunktive Aufgaben: homogene Gruppen
• Diskretionäre Aufgaben: heterogene Gruppen
(aber nur wenn die individuellen Fähigkeiten bekannt sind&sich im Rahmen der Gruppe entfalten können)

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29
Q

Welche Aussage zur Gruppenleistung ist korrekt?

A

• Unter Gruppenpotenzial versteht man die Leistung, die aufgetreten wäre, wenn die GM unabhängig
voneinander an der Aufgabe gearbeitet hätten
• Bei disjunkten Aufgaben wird das Gruppenpotenzial durch die individuelle Leistung des stärksten
Mitglieds definiert.
• Bei konjunktiven Aufgaben wird das Gruppenpotenzial durch die individuelle Leistung des
schwächsten Mitglieds definiert.
• Die tatsächliche Gruppenleistung: Gruppenpotential – Prozessverlsute + Prozessgewinne

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30
Q

Welches der folgenden Konstrukte bezeichnet Motivationsverluste, die in Gruppenarbeit auftreten
können?

A
  • Soziales Trittbrettfahren
  • Soziales Faulenzen
  • Trotteleffekt
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31
Q

Welches der folgenden Konstrukte bezeichnet Motivationsgewinne, die in Gruppenarbeit auftreten
können?

A
  • Sozialer Wettbewerb
  • Soziale Kompensation
  • Köhler-Effekt
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32
Q

Köhler-Effekt

A

Sind die individuellen Beiträge zum Erreichen des Gruppenziels identifizierbar, kann auch beobachtet werden, dass schwächere Mitglieder der Gruppe mehr arbeiten, als sie dies unter individuellen Bedingungen täten.

33
Q

Was waren die Ergebnis der Studie von Simon & Stürmer (2003) zum respektvollen Umgang?

A

• respektvolle Behandlung im Vergleich zu disrespektvoller Behandlung zu einer Steigerung der
sozialen Identität und zu einer gesteigerten Kooperationsbereitschaft führte, unabhhängig von der
expliziten Bewertung der eigenen Leistung
• Wahrgenommener intragruppaler Respekt führt dazu, dass Gruppenmitglieder sich stärker für die
Ziele der Gruppe einsetzen, da es zu einer gesteigerten sozialen Identifikation mit der Gruppe
kommt und dadurch eine höhere Kooperationsbereitschaft gegeben ist.
• Die respektvolle Behandlung führte im Vergleich zur disrespektvollen Behandlung zu einer
Steigerung der sozialen Identifikation mit der Gruppe und zu einer gesteigerten
Kooperationsbereitschaft (unabhängig von der Bewertung der eigenen Leistung)
• Ein respektvoller Umgang der Gruppenmitglieder untereinander steigert ihre soziale Identifikation
und ihre Bereitschaft, sich zugunsten der Gruppe zu engagieren.
• Dieser Effekt war unabhängig von der expliziten Bewertung. Tatsächlich förderte eine respektvolle
Behandlung die soziale Identifikation und die Kooperationsbereitschaft auch unter der Bedingung,
dass die Vorschläge von den Anderen negativ bewertet worden waren.
• Respektvolle Behandlung förderte die Identifikation auch bei negativer Beurteilung.
• Respekt führt zu Identifikation mit der Gruppe und zur Internalisierung von Gruppenzielen und damit
zu mehr Engagement.
• Eine respektvolle Behandlung ist z. T. wichtiger als objektive Bewertungen für die Identifikation mit
und die Kooperationsbereitschaft innerhalb einer Gruppe.
• NICHT: Respektvolle Behandlung im Gegensatz zu disrespektvoller Behandlung zu einer
Minderung der Identifikation mit der Gruppe führte und zu einer gesteigerten
Kooperationsbereitschaft, unabhängig von der Bewertung der eigenen Leistung.
• NICHT: Durch eine respektvolle Behandlung steigt die Identifikation mit der Gruppe und dadurch
wiederum die Kooperationsbereitschaft und das Selbstwertgefühl. (sondern Gruppenidentifikation!!)

34
Q

Was versteht man unter einem Vorurteil?

A

Die positive oder negative Bewertung einer sozialen Gruppe und ihrer Mitglieder aufgrund der ihr
zugeschriebenen Merkmale, der mit der Gruppe assoziierten Affekte und verhaltensbezogener
Informationen.

35
Q

Die positive oder negative Bewertung einer sozialen Gruppe aufgrund ihrer zugeschriebenen
Merkmale ist eine Definition für?

A

Vorurteil

NICHT: Stereotypisierung

36
Q

Welches Konstrukt wird mit folgender Definition beschrieben?
„Ein negativ bewertetes Attribut, durch welches der Träger von normativen Erwartungen abweicht
und welches ihn in den Augen anderer derartig diskrediert, dass er seinen Anspruch auf
gesellschaftliche Gleichberechtigung verliert“.

A

Stigma

37
Q

Welche Aspekte sind für die Akzeptanz der Deutungen und Interpretationen der Repräsentationen
von Krankheiten besonders relevant?

A
  • Verankerung

* Vergegenständlichung

38
Q

Das Stereotype-Content-Modell von Fiske et. al. macht spezifische Vorhersagen darüber, welche
Merkmale Fremdgruppenmitglieder in Abhängigkeit von spezifischen Charakteristika der
Intergruppenbeziehung zugeschrieben werden.
Welche sind die vier inhaltlich distinkten Typen von Stereotypen aus diesem Model?

A
  • Paternalistische Stereotype (Wärme hoch, Kompetenz niedrig)
  • Bewundernde Stereotype (Wärme hoch, Kompetenz hoch)
  • Verächtliche Stereotype (Wärme niedrig, Kompetenz niedrig)
  • Neidvolle Stereotype (Wärme niedrig,Kompetenz hoch)
39
Q

Von wem stammt das Duale Prozessmodell zur Aktivierung von Stereotypen bzw. zur automatischen
und kontrollierten Infoverarbeitung zur Kontrolle von Stereotypen und Vorurteilen (5.3.1)?

A

Patricia Devine

40
Q

In einem Experiment zur automatischen und kontrollierten Reaktion gegenüber stigmatisierten
Personen fanden Pryor und Kollegen (2004), dass …?

A

• stigmatisierte Personen zunächst eine spontane Vermeidungsreaktion hervorriefen, die im
Anschluss korrigiert wurde, wobei die nachträgliche Annäherung gegenüber Stigmatisierten umso
stärker ausgeprägt war, je stärker die Motivation der Vpn war, ihre Vorurteile zu kontrollieren.
• Stigma löste bei den Vpn zunächst eine spontane Vermeidungsreaktion aus, sie wurde aber dann
korrigiert, wenn Motivation vorhanden ist.
• Zunächst wurden vermehrt Vermeidungsreaktionen gegenüber den stigmatisierten Personen (hier
HIV-Infizierte) festgestellt. Mit zunehmender Dauer wurde diese Reaktion jedoch geringer. Ein
wichtiger Einfluss ist hierbei die Motivation zur Verhaltenskontrolle, die eine zunehmend positive
Richtungsänderung
• Vpn verringern sukzessive die ursprünglich gewählte Distanz des Cursors, je mehr sie willens
waren Stereotype zu kontrollieren.

41
Q

Was waren die Ergebnisse des Experiments von Keller und Dauenheimer zur Untersuchung der
Effekte geschlechtsrollenspezifischer Stereotype bzgl. mathematischer Fähigkeiten?

A

• Unter der Bedingung der Aktivierung des Stereotyps („Mädchen seien in Mathe weniger begabt als
Jungen“) und der dadurch erlebten negativen Emotionen schnitten die Schülerinnen schlechter ab
als die Jungen.
• Mädchen schnitten bei Matheaufgaben schlechter ab, wenn sie glaubten, die Aufgaben seien bei
vorherigen Untersuchungen von Jungen besser gelöst worden als von Mädchen.
• Mädchen schnitten schlechter ab, wenn ihnen vorher gesagt wurde, dass Jungen die
Matheaufgaben in dem selben Test vorher besser lösen konnten als Mädchen

42
Q

Woraus resultiert fraternale Deprivation?

A

• Durch intergruppale Vergleiche, die auf eine Benachteiligung hinsichtlich der
Ressourcenverteilungen zwischen den Gruppen hinweisen.
• Aus dem Vergleich der Eigengruppe mit einer relevanten Fremdgruppe

43
Q

Egoistische relative Deprivation und fraternaler relative Deprivation
Die Befunde von Walker & Mann (1987) belegen:

A

Differenzielle Effekte von egoistischer relativer und fraternaler relativer Deprivation auf individuelle
und kollektive Verhaltensweisen.

44
Q

Minimale Gruppen. Die Gruppen werden als minimal bezeichnet, da
zentrale Bedingungen, die üblicherweise in Gruppensituationen vorherrschen, durch das
experimentelle Paradigma gezielt ausgeschlossen wurden. Welche Bedingungen gehören nicht
dazu?

A

• keine Face-to-Face Interaktion zwischen Gruppenmitgliedern (weder innerhalb noch zwischen den Gruppen)
• die Vpn wussten nicht, wer in der Eigen- und wer in der Fremdgruppe war
• es bestanden keine rationale oder instrumentelle Verbindung zwischen der Gruppeneinteilung und
der Art der Aufgabe
• die Zuteilung brachte keinen persönlichen Vorteil (dh die GM sind nicht interdependent!)
• gruppenstiftend ist allein die Kategorisierungsinformation
• NICHT: die Vpn teilten Geld häufig so auf, dass die Mitglieder der eigenen Gruppe den
kleinstmöglichen Vorteil daraus zogen
(denn: es wurde trotz des Minimalgruppenparadigmas eine systematische Bevorzugung der EG-Mitglieder beobachtet)

45
Q

Der Theorie der sozialen Identität zufolge stehen Menschen eine Reihe von
Strategien zur Verfügung um Bedürfnis nach einer positiven sozialen Identität aufrecht zu erhalten.
Welche zählen dazu?

A
  • Soziale Mobilität
  • Soziale Kreativität
  • Sozialer Wettbewerb
46
Q

Unter welchen Bedingungen wird die soziale Mobilität als Strategie zur Bewältigung negativer
sozialer Identität gewählt?

A
  • durchlässige Gruppengrenzen, negative soziale Identität, niedrige Identifikation mit der EG
  • Durchlässigkeit der Gruppengrenzen, um Aufstieg in statushöhere Gruppe zu ermöglichen.
  • Wenn die Grenzen zwischen Eigen- und Fremdgruppe relativ durchlässig sind
47
Q

Unter welchen Bedingungen wird die soziale Kreativität als Strategie zur Bewältigung negativer
sozialer Identität gewählt?

A

undurchlässigen Gruppengrenzen, negative sozialer Identität, hohe Identifikation mit der EG

48
Q

Kontakthypothese von Allport: Welche Bedingungen waren ursprünglich dabei?

A
  • Gemeinsame Ziele und Interessen
  • Intergruppale Kooperation
  • Gleicher Status
  • Unterstützung durch Autoritäten, Normen und Gesetze
  • NICHT: Freundschaftspotential
49
Q

Kontakthypothese: Welche Bedingung wurde erst später von Pettigrew ergänzt?

A

Freundschaftspotential

50
Q

In NRW waren im Schuljahr 2007/2008 22% aller Hauptschüler Ausländer
aus unterschiedlichen ethnischen Gruppen. Der Prozentsatz der Ausländer
in Nordrhein-Westfälischen Gymnasien betrug im Unterschied dazu 4,7%
(Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung NRW, 2008).
Berücksichtigen Sie bitte diese Zahlen sowie die Annahmen der
Kontakthypothese von Allport und die Ergebnisse der Studie von Van Laar et al. (2005)!
Welche psychologischen Ursachen und ethnische Vorurteilsmuster würden Sie in diesem Fall für
Hauptschüler und Gymnasiasten in NRW prognostizieren?

A

Da ethnische Heterogenität an Hauptschulen höher ist als an Gymnasien, sollte das Ausmaß an
ethnischen Vorurteilen gegenüber Fremdgruppen bei Hauptschülern geringer sein als bei
Gymnasiasten. Der positive Kontakteffekt an den Hauptschulen sollte insbesondere bei förderlichen
Kontaktbedingungen (gemeinsame Ziele, Kooperation, gleicher Status und Unterstützung durch
Autoritäten) zu erwarten sein.

51
Q

Was besagt die erweiterte Kontakthypothese von Wright, Aron, McLaughlin-Volpe, & Ropp, 1997?

A

• Positiver Effekt auf die Einstellung zur Fremdgruppe, wenn man weiß, dass ein Bekannter mit
einem Fremdgruppenmitglied befreundet ist
• Dass es unter gewissen Umständen nicht einmal unbedingt notwendig ist, dass man selbst mit
einem Fremdgruppenmitglied befreundet ist. Schon das Wissen darum, dass enge Freunde
intergruppale Freundschaften pflegen, kann eine Verbesserung eigener Einstellungen gegenüber
der Fremdgruppe bewirken.
• Schon das Wissen darum, dass enge Freunde intergruppale Freundschaften pflegen, kann eine
Verbesserung eigener Einstellungen gegenüber der Fremdgruppe bewirken

52
Q

Welche vermittelnden psychologischen Prozesse, die zur Veränderung der Einstellung gegenüber
Fremdgruppenmitgliedern beitragen schlägt Pettigrew (1998) vor?

A
  • Wissenserwerb,
  • Verhaltensänderung,
  • Aufbau affektiver Bindungen
  • Neubewertung der Eigengruppe
  • NICHT: Neubewertung der Fremdgruppe
  • NICHT: Aufbau freundschaftlicher Bindungen
53
Q

Wie lautet die Definition von Gruppenangst?

A

Scheinbar trivialer Kontakt mit Fremdgruppenmitgliedern kann durch Unsicherheit, Angst oder
Nervosität belastet sein, was die Entstehung bzw. Aufrechterhaltung von Vorurteilen unterstützt.

54
Q

Wie nennt man den Prozess, welcher der unkritischen Bevorzugung der Eigengruppe
entgegenwirkt?

A

Deprovinzialisierung

55
Q

Wie heißt der Prozess, durch den Gruppenmitglieder, deren Eigenschaften und Verhaltensweisen
dem Stereotyp nicht entsprechen, mental in einer Unterkategorie der sozialen Kategorie
zusammengefasst werden (Maurer, Park, & Rothbart, 1995)?

A

Subtypisierung

56
Q

Inkonsistente Personen werden wie kategorisiert?

A

Substereotypisierung

57
Q

Was ist die optimale Kontaktsequenz auf der Grundlage der Theorie des
Intergruppenkontakts von Pettigrew (1998)?

A
  • Dekategorisierung,
  • wechselseitige Differenzierung
  • Rekategorisierung
58
Q

Welches ist nach Pettigrew die ideale Abfolge psychologischer Prozesse die zur Generalisierung
führen?

A
  • Initialer Kontakt
  • etablierter Kontakt
  • gemeinsame Gruppe
59
Q

Welches sind die 3 Prozesse, die der Generalisierung entgegenstehen?

A
  • Wegerklären
  • Substereotypisierung
  • Kontrastierung
60
Q

Fielders Kontigenzansatz: Wann ist aufgabenorientierte Führung am effektivsten?

A

• wenn die Situationsmerkmale sehr günstig sind
(einfache Aufgabe, gute Beziehung zw Führer&Geführten, Sanktionierungsmacht vorhanden)
• wenn die Situationsmerkmale sehr ungünstig sind
(komplexe Aufgabe, schlechte Beziehung zw Führer&Geführten, keine Sanktionierungsmacht)

61
Q

Wann ist beziehungsorientierte Führung am effektivsten?

A

Wenn die Situationsmerkmale mittelmäßig günstig sind

zB komplexe Aufgabe, gute Beziehung zw Führer&Geführten, Sanktionierungsmacht vorhanden

62
Q

Bedürfnisorientiertes Modell der Versöhnung (Nadler&Shnabel): Welche Barrieren können durch
integrative Aussöhnung überwunden werden?

A
  • Misstrauen

* Identitätsbedrohung

63
Q

Reicher, 2006: Über welche 3 Aspekte können politische Akteure andere Gruppenmitglieder
mobilisieren?

A
  • Instrumentelle Interessen (instrumentell motiviert)
  • Normen & Interessen (instrumentell motiviert)
  • (Re-)Definition der Gruppengrenzen (altruistisch motiviert)
64
Q

Van Leuwen, 2007: Hilfe bei bedrohter Gruppenidentität

A

Die Bereitschaft zu helfen ist bei bedrohter nationaler Identität größer, wenn die positive
Dinstinktheit der nationalen Identität betont wird

65
Q

Welche Faktoren begünstigen die Übernahme eines CAF oder einer politiserten sozialen Identität?

A
  • Familiärer Hintergrund
  • Sozio-ökonomischer Status &B Bildungsgrad
  • politische Selbstwirksamkeitserwartung
66
Q

Was entspricht dem Profil politisch aktiver Personen?

A

linksliberale Orientierung innerhalb der Herkunftsfamilie, kommen aus privilegierten Verhältnissen,
haben einen höheren Bilgungsgrad und haben eine hohe politische Selbstwirksamkeitserwartung

67
Q

Eine große Anzahl von Personen, die sich selbst als Gruppe definieren und von anderen so definiert
werden. Ziel sozialer Bewegungen ist es, ein gemeinsames soziales oder politisches Problem zu
lösen. Dabei setzen sie unterschiedliche Formen des politischen Protests ein.
Wofür ist das eine Definition?

A

Soziale Bewegung

68
Q

Wie lauten die 4 Stufen zur sozialen Bewegungsbeteiligung nach Klandermans in der richtigen
Reihenfolge?

A
  • Teil des Mobilisierungspotentials werden
  • Ziel von Mobilisierungsversuchen werden
  • Teilnahmemotivation entwickeln
  • Teilnahmebarrieren überwinden
  • NICHT: Teilnahmeemotionen entwickeln
69
Q

Welches sind die 3 Motive sozialer Bewegungsbeteiligung nach Klandermans?

A
  • Kollektive Motive
  • soziale bzw. normative Motive
  • Belohnungsmotive
70
Q

Was ist ein „Collective action frame“?

A

System geteilter Meinungen und Überzeugungen, die zur Interpretation der sozialen
Problemsituation herangezogen werden (und aus denen sich angemessene kollektive (Re-)Aktionen ableiten
lassen)

71
Q

Was sind die drei Komponenten des Collective Action Frame von Gamson?
bzw. Welche 3 Komponenten gehören zum Mobilisierungspotential?

A
  • Ungerechtigkeitskomponente,
  • Identitätskomponente,
  • Handlungskomponente
72
Q

Stürmer und Kollegen haben (2004) das Modell sozialer Bewegungsbeteiligung und den sozialen
Identitätsansatz aufgegriffen. Was haben sie herausgefunden?

A

Kollektive Identifikation ist unabhängig von den 3 Motiven ein Prädiktor für soziale
Bewegungsbeteiligung

73
Q

Was ist das Ergebnis der Metaanalyse von Saucier & Miller (2005) zu umgekehrter Diskrimination
beim Hilfeverhalten von Schwarzen und Weißen?

A

• Weiße helfen Schwarzen und Weißen gleich, allerdings abhängig von der Mehrdeutigkeit der
Situation
• Weiße helfen Schwarzen i. d. R. nicht weniger als Weißen in vergleichbaren Situationen. Allerdings
spielen Mehrdeutigkeit der Situation und ihre Merkmale eine Rolle bei der Entscheidung zu helfen,
wenn der Hilfsbedürftige ein Schwarzer ist.

74
Q

Untersuchungen von Hilfeverhalten im Kontext von Gruppe (Eigengruppe und Fremdgruppen-Hilfe)
deuten auf eine besondere Rolle von kognitiven und motivationalen Prozessen für das
Intergruppen-Helfen hin.
Welche der Aussagen gibt den aktuellen Forschungsstand korrekt wieder?

A

Soziale Kategorisierungsprozesse beeinflussen die motivationalen Prozesse derart, dass die
Kategorisierung der hilfsbedürftigen Person als Eigengruppenmitglied die Empfindung von
Empathie dieser Person gegenüber positiv beeinflusst.

75
Q

Aktuelle Forschungsarbeiten von Stürmer & Snyder zu motivationalen Unterschieden bzgl. Eigenund
Fremdgruppenhelfen. Welche Aussage ist richtig?

A

Gehören Helfer und die hilfsbedürftige Person derselben Gruppe an, wird der motivationale Einfluss
von Empathie verstärkt. Gehören sie zu unterschiedlichen Gruppen, hat die Empathie einen
schwachen Einfluss.

76
Q

Welches sind die motivationalen Unterschiede im Hilfeverhalten gegenüber Eigen- und
Fremdgruppenmitgliedern (Stürmer et. al.)?

A
  • Eigengruppe: Empathie-basierter Altruismus

* Fremdgruppe: Kosten-Nutzen- Kalkulationsprozesse

77
Q

Motivationale Unterschiede beim Helfen: Zentrale Ergebnisse von Stürmer?

A

Wahrnehmung von Ähnlichkeit als wichtige Vorbedingung für empathiemotivierte Hilfe;
Empathie ist nur dann ein wichtiger Prädiktor für Hilfeverhalten, wenn Hilfsbedürftiger als
Eigengruppenmitglied kategorisiert wird.

78
Q

Nadler & Halabi: Hilfeverhalten von statushohen Gruppen um bestehende Macht- und
Statusdifferenzen aufrecht zu erhalten. Welche Art von Hilfe wird der statusniedrigeren Gruppe
angeboten?
bzw. Welche Art der Hilfe ist gemeint, wenn bestehende Statusdifferenzen zwischen Gruppen
aufrechterhalten bleiben sollen?

A

Abhängigkeitsorientierte Unterstützung

79
Q

Wie ist die Definition für strategisches Helfen?

A

• Aufrechterhaltung positiver sozialer Identität z.B. die Eigengruppe durch den Akt der Hilfeleistung
vor Dritten in einem positiven Licht erscheinen zu lassen.
Form des strategischen Helfens dient dazu, eine positive soziale Identität aufrechtzuerhalten oder
wiederherzustellen
• Macht uns Status aufrecht erhalten