Sozialer Einfluss Flashcards

1
Q

Definition sozialer Einfluss

A

Prozess, durch den individuelle Einstellungen, Überzeugungen, Werte, Gefühle und Verhaltensweisen durch andere Personen beeinflusst werden

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2
Q

Sozialer Einfluss kann Veränderungen in der sozialen Welt bewirken. Wachstum und positive Veränderungen ermöglicht, aber bei ungeschicktem Einsatz auch Konflikte

A
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3
Q

Nenne 5 Möglichkeiten des unbeabsichtigten sozialen Einflusses

A

Soziale Erleichterung
Soziale Hemmung
Soziales Faulenzen
Deindividuation
soziale Ansteckung

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4
Q

Beschreibe soziale Erleichterung// Hemmung

A

soziale Erleichterung (social facilitation)
Experiment von Norman Tripplett zu Leistungssteigerung durch Wettbewerb
beobachtbar bei leichten// gut gelernten Aufgaben -

soziale Hemmung (social inhibition)
beobachtbar bei schweren oder komplexen Aufgaben (gegenteiliger Effekt)

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5
Q

Beschreibe soziales Faulenzen und nenne 2 Gegenmaßnahmen und ein Beispiel

A

(social loafing) bei Gruppenleistungen: Verhalten, bei dem Personen durch die kollektive Zusammenarbeit mit anderen ihre Motivation und Anstrengung vermindern.

Gegenmaßnahmen: Einzelleistung sichtbar machen // Bedeutung der Aufgabe hervorheben

Beispiel: Ringelmann-Effekt: verminderte Anstrengung von Personen beim Tauziehen durch das Mitwirken weiterer Personen.

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6
Q

Was ist der Ringelmann-Effekt?

A

verminderte Anstrengung von Personen beim Tauziehen durch das Mitwirken anderer Personen

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7
Q

Beschreibe Deindividuation und nenne 4 Bedingungen damit es zur Deindividuation kommt
Social Identity Model of Deindividuation (SIDE)

A

basiert auf der Social Identity Theory (SIT) und der Selbstkategorisierungstheorie (SCT), die zwischen sozialer und personaler Identität unterscheiden. kombiniert:

Social Identity Model of Deindividuation (SIDE)
Bedingungen rücken soziale Identität einer Person in den Vordergrund - Verlust der Individualität
Voraussetzungen, damit die soziale Identität salient wird:

  • wenig persönliche Schlüsselreize in Situation
  • Person kann in Gruppe untertauchen
  • Person ist für Gruppenmitglieder sichtbar
  • Person für Außengruppenmitglieder unsichtbar
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8
Q

Wodurch lassen sich Massenphänomene erklären?

A

durch die Deindividuation
der Einzelne ist sich seiner Handlungen nicht mehr bewusst (nach Le Bon)

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9
Q

Beschreibe Soziale Ansteckung und nenne 4 Beispiele

A

unbeabsichtigte soziale Einflussnahme, in der Verhaltensweisen etc imitiert werden// sich an anderen orientiert wird??

Chamäleon-Effekt (Mimikry)
Gemeinschaftliches Gähnen
“Ansteckende” Gefühle
nachbarschaftliche Ansteckung

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10
Q

Was ist der Chamäleon-Effekt? (Mimikry)

A

automatische und unbewusste Nachahmung des Verhaltens anderer
(unbewusste Anpassung des eigenen Verhaltens an das soziale Umfeld (zB Haltungen, Mimik, Verhaltensweisen, Akzent und Sprachmuster)
adaptive Funktion - erhöht die Sympathie für den Interaktionspartner, Interaktion reibungsloser

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11
Q

Welche zwei Hypothesen gibt es, um gemeinschaftliches Gähnen zu erklären?

A

Emotion Bias Hypothesis (EBH): unterschiedliche Ansteckungsbereitschaft erklärt mit der empathischen Tendenz von Personen (eher Gähnen bei Freunden und Familie)

Attentional Bias Hypothesis (ABH): Unterschiede der sozialen, visuellen Aufmerksamkeit und somit ein bewusster Prozess: Aufmerksamkeit stärker auf relevante Personen gerichtet

Durch Studien bestätigt: das soziale Band sagt die ansteckende Wirkung am besten hervor, also EBH

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12
Q

Nenne drei Beispiele für die Verbreitung von Gefühlen durch soziale Ansteckung

A

Bsp: Studierende, die mehr als 3 Monate einen leicht depressiven Zimmernachbarn hatten, wurden ebenfalls zunehmend depressiv (nach Beck Depression Inventory (BDI)

Kunden ließen sich von Angestellten emotional anstecken - Zusammenhang zwischen positiv gestimmten Angestellten und positiven Bewertungen/ Affekten der Kunden

Längsschnittstudie von Fowler und Christakis zu Verbreitung von Glück

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13
Q

Nenne ein Testverfahren, mit dem die Ausprägung depressiver Symptome erfasst wurde.

A

Beck Depression Inventory (BDI)

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14
Q

Nenne ein Instrument zur Messung von positiven Affekten (proven valid)

A

Center for Epidemiological Studies depression Scale (CES-D)
Wird als gleichbedeutend mit dem Konzept des Glücks betrachtet

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15
Q

Beschreibe die Längsschnittstudie zur Ausbreitung von Glück von Fowler und Christakis und ihre Ergebnisse

A

über 4000 Personen der Framingham Heart Study wurden über 20 Jahre lang untersucht (und ihre Bezugspersonen)
das Glück eines Einzelnen war mit dem Glück anderer Personen seines persönlichen sozialen Netzwerk assoziiert. Glück kann sich bis zu einer Beziehung dritten Grades ausbreiten (zB Freund vom Freund vom Freund)

DIe Wahrscheinlichkeit, glücklich zu sein, erhöhte sich durch das Glück….
- des Nachbarn um 34%
- eines Freundes mit Distanz einer Meile (1,6km) um 25%
- eines Geschwisters mit Distanz einer Meile um 14%
- eines mitfühlenden Ehepartners um 8%
erhöht.
Solche Effekte konnten nicht zwischen Arbeitskollegen beobachtet werden.

Glück ist ein individuelles Merkmal UND ein kollektives Phänomen

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16
Q

Wodurch kann die Ausbreitung von Schottergärten erklärt werden?

A

soziale Ansteckung // nachbarschaftliche Ansteckung
Personen orientieren sich bei der Gestaltung ihres Gartens (neben kulturellen Normen) oft am Nachbarn
einzelne Personen können Innovationen bei ihren unmittelbaren Nachbarn anregen c:

17
Q

Nenne die zwei Mechanismen nach Deutsch und Gerard, die zu konfomen Verhalten führen:

A

Normativer und Informationaler sozialer Einfluss

18
Q

Was ist Konformität?

A

die Veränderung individueller Verhaltensweisen, Überzeugungen, Einstellungen etc. infolge sozialer Beeinflussung durch eine numerische Mehrheit der Gruppenmitglieder.
Die individuellen Positionen werden infolge des Einflusses an die Majoritätsposition angepasst.

19
Q

Beschreibe normativen sozialen Einfluss

A

“an influence to conform with the positive expectations of another”
entfaltet seine Wirkung über Belohnung bei Erfüllung einer sozialen Norm und Bestrafung bei Nichterfüllung

20
Q

Beschreibe Solomon Aschs Konformitätsstudien

A

acht Personen, sieben Teilnehmende eingeweiht, bei bestimmten Durchgängen eine Falscheinschätzung zur Einschätzung der Linienlänge (Bild A zu einer Linie (3) in Bild B zuordnen) abzugeben
interindividuelle Unterschiede in der Bereitwilligkeit, sich der Fehleinschätzung der Majorität anzuschließen.

21
Q

Was ist Compliance?

A

Das Befolgen bzw Erfüllen von Regeln, ohne diese persönlich zu akzeptieren

22
Q

Nenne 3 situative Bedinungen, die Konformität begünstigen oder vermindern:

A
  • Wechselseitige Abhängigkeit der Gruppemitglieder (Interdependenz) begünstig Konformität
  • Konfrontation mit einer einstimmigen Mehrheit von 2 Personen genügt, weitere Personen steigern den Effekt nicht zusätzlich
  • Ein Abweichler, der die Meinung der Einzelperson unterstützt, kann die Tendenz zu konformen Verhalten drastisch senken (2v2, keine Mehrheit mehr)
23
Q

Beschreibe Informationalen sozialen Einfluss

A

die soziale Norm als Quelle von gültigen Informationen
“influence to accept information obtained from another as evidence about reality”
Eigengruppenmitglieder eher als Quelle vertrauenswürdiger Informationen als Fremdgruppenmitglieder

24
Q

Welche drei Ziele bewussten sozialen Einflusses werden in der aktuellen Forschung hervorgehoben?

A
  1. Das Ziel der effektiven Handlung (goal of effective action)
  2. Das Ziel, soziale Beziehungen aufzubauen und zu erhalten
  3. Das Ziel, ein positives Selbstkonzept zu erhalten
25
Q

Beschreibe die 3 Ziele sozialen Einflusses

A
  1. Ziel der effektiven Handlung: Orientierung an deskriptiven Normen- Beobachten anderer Personen für angemessenes Verhalten
  2. Ziel soziale Beziehungen aufzubauen und zu erhalten: grundlegende Bedürfnisse Sicherheit und soziale Zugehörigkeit (describing, prescribing und proscribing norms für angemessenes Verhalten ((beschreiben, vorschreiben(präskriptiv/ injunktiv) und untersagen) - Bsp: Reziprozitätsnorm
  3. Ziel Selbstkonzepterhaltung: Bedürfnis nach positiver Selbstbewertung
26
Q

Beispiel für den Einfluss von Minderheiten

A

Greta Thunberg

Inwiefern das Verhalten einer Minorität die Majorität beeinflussen kann - Experiment von Moscovici, Lage und Naffrechoux:
Durchschnittlich 57% der Teilnehmenden schloss sich der Meinung zweier Personen an, die durch das Experiment hinweg konstant einig waren.

27
Q

Was ist eine Urteilsheuristik?

A

Daumen- // Faustregel

28
Q

Nenne und beschreibe Strategien / Einflussfaktoren durch die wir oft beeinflusst werden (7)

A
  1. Faustregeln als Grundlage für Fehlentscheidungen: teuer=gut // Experten werden wohl recht haben etc
  2. Reziprozitätsregel: Revanchieren für getane Gefallen - “Tür-ins-Gesicht-Taktik”
  3. Konsistenz und Commitment: Festhalten an Überzeugungen, auch wenn sie nachteilig sind (Theorie der Kognitiven Dissonanz- Dissonanz vermeiden)
  4. Das Prinzip der sozialen Bewährtheit: Nachahmungseffekte, Orientierung an einem bewährten sozialen Mustern (häufig in mehrdeutigen Situationen)
  5. Sympathie “Menschen lassen sich eher von bekannten oder ihnen sympathischen Leuten überzeugen”
  6. Das Knappheitsprinzip: Wertvoller, je weniger zu erreichen
  7. Autorität und Gehorsam (Milgram Experiment)
29
Q

Was ist die “Tür-ins-Gesicht-Taktik”?

A

Zuerst um einen großen Gefallen bitten, der abgelehnt wird, und dann als “Kompromiss” die eigentliche (kleinere) Bitte (da es als Zugeständnis gesehen wird, wahrscheinlicher erfüllt)

30
Q

Was ist die “Fuß-in-der-Tür-Taktik”?

A

Entgegengesetzt zur Tür-ins-Gesicht-Taktik
Erst eine kleine Bitte die wahrscheinlich erfüllt wird, um dann die eigentliche größere Bitte zu stellen. Compliance ohne äußeren Druck

31
Q

Nenne 5 Eigenschaften der Sympathie die zum sozialen Einfluss genutzt werden

A
  • Profis, die überzeugen wollen, betonen Faktoren, die sie attraktiv und ♣beliebt erscheinen lassen
  • Studien belegen, dass ♣attraktive Menschen leichter Einfluss nehmen können. ►Halo-Effekt der Attraktivität
  • Personen, die uns ♣ähneln, sind uns sympathischer ► höhere Überzeugungsbereitschaft
  • Erhaltenes, ehrlich gemeintes ♣Lob und Anerkennung fördern Sympathie und Bereitschaft zur Compliance
  • ♣Vertrautheit fördert Sympathie- Assoziationen zwischen Produkt und bestimmten positiven Ereignissen (zB Frühlingsduft und Waschmittel)
32
Q

Wie funktioniert das Knappheitsprinzip? (4)

A
  • kann auf Erfahrung beruhen, dass Knappheit mit Wert korreliert
  • Verknappung kann zu Verlust von Freiheit führen ► REAKTANZ (Reaktion bei Freiheitsbedrohung diese zurückzugewinnen) (motivationale Erregung)
  • wirkt auch bei eingeschränktem Informationszugang. Schwerer zugängliche Zensuren haben eine größere Überzeugungskraft.
  • durch den emotionalen Erregungszustand ist das rationale Denken und Entscheiden erschwert (wollen wir das knappe Gut wirklich haben?)
33
Q

Nenne und beschreibe ein Experiment zu Autorität und Gehorsam

A

Milgram: Untersuchte Gehorsam gegenüber Autoritäten (im Kontext der Massenmorde in nazi-Deutschland) - Studie, bei der Elektroschocks an einen Experimentpartner bei falscher Antwort auf Fragen gegeben werden sollten. Angewiesen und ermutigt durch Wissenschaftler (Autorität) (Elektrifizierter als Eingeweihter Schauspieler) - 35/40 Teilnehmern gaben Stromschläge über 300V Niveau “Danger, severe shock!” - obwohl weigern keine Konsequenzen gehabt hätte

Die meisten Teilnehmer gaben sogar an, froh über die Teilnahme gewesen zu sein - Replikationsstudie hatte ebenfalls 90% der Probanden die 450V Schock gaben