Das Selbst Flashcards
Was ist “das Selbst” aus sozialpsychologischer Perspektive?
“die Gesamtheit des Wissens, über das eine Person bzgl. ihrer selbst und ihres Platzes in der sozialen Welt verfügt”
Begriff entstammt der Selbstkonzeptforschung, basierend auf der sozialen Kognitionsforschung
Wie konstruiert sich das Selbst in der sozialen Kognitionsforschung
auf Grundlage unterschiedlicher Informationsquellen
Beschreibe die Selbstkategorisierungstheorie (SCT)
differenziert zwischen persönlicher und sozialer Idendität
persönliche Identität: basierend auf individuellen Merkmalen, interpersonelle und intergruppale Differenzierung
soziale Identität: Kategorisierung des Selbst als Gruppenmitglied- Basis: Merkmale der Eigengruppe und Differenzierung von Fremdgruppen
Abhängig vom sozialen und situativen Kontext stehen beide mal mehr mal weniger im Vordergrund oder treten in den Hintergrund
Welcher Ursprung wird der Selbsterkenntnis zugeordnet?
Je nach theoretischem Ansatz entweder die eigene Person oder die soziale Umwelt als Ursprung.
Beschreibe Introspektion und ihre Probleme
Introspektion ist eine Möglichkeit, unsere persönliches Motive, Emotionen, Gedanken usw. zu reflektieren und analysieren.
Es fehlt ein äußeres Korrektiv - Menschen streben nach Konsistenz -
Vermeidung von kognitiver Dissonanz, Ziel: konsonante Kognitionen
Welche 6 Optionen gibt es, kognitive Dissonanz zu reduzieren, um unangenehmen Spannungszustand zu vermeiden (6+1)
Bsp: Wir wollen zu einer Party, müssen aber lernen
- konsonante Kognitionen hinzufügen: “Ich treffe bestimmt alte Freunde”
- ignorieren oder leugnen von Gründen: verdrängen der Prüfung
- Substitution dissonanter durch konsonante Kognitionen: Party erleichtert nachher das lernen
- Relevanz konsonanter Kogn. erhöhen: wichtige Personen auf Party
- Relevanz dissonanter Kogn. vermindern: Klausur ist sowieso einfach/ unwichtig
- ursprünglichen Plan umsetzen: vernünftigem Verhalten nachgehen und lernen :)
- und Selbstbestätigung (self-affirmation): die Klausur verhaue ich vielleicht, aber die anderen liefen gut!
Was zeichnet unsere verzerrte Wahrnehmung aus?
Dass wir, wegen dem Wunsch eines konstanten Selbstbildes, diesem entsprechende Informationen vermehrt wahrnehmen und widersprüchliche Informationen schwieriger erinnern
Weswegen ist Introspektion keine besonders zuverlässige oder valide Quelle?
aufgrund unserer subjektiv verzerrten Wahrnehmung
Beschreibe die Selbstwahrnehmungstheorie von Bem
Menschen betrachten und analysieren ihr Verhalten wie ein äußerer Beobachter
Personen schließen in neuen Situationen auf Basis ihres Verhaltens in der Situation auf ihre persönlichen Merkmale, wenn sie freiwillig agieren.
Bei äußeren Zwängen führen sie ihr Verhalten auf externale Faktoren zurück.
Beschreibe Soziales Spiegeln nach Charles Cooley
Begriff Spiegel-Selbst (looking-glass self)
andere Menschen reflektieren unser Verhalten wie bei einem Spiegel, durch den wir etwas über unsere Wirkung auf andere erfahren.
Was ist der “generalized other” nach Mead
ergänzend/ ähnlich zum Sozialen Spiegeln
repräsentativ von gesellschaftlichen Normen und Einstellungen, die das Individuum in sozialer Interaktion aufnimmt und so das Selbst entwickelt
Welche Rolle spielen soziale Bewertungsprozesse in Perspektive der menschlichen Entwicklung?
in der Kindheit zur Entwicklung des selbst besonders relevant, verlieren aber im Erwachsenenalter an Bedeutung
Statt sozialen Bewertungsprozessen, was spielt im Erwachsenenalter eine zentrale Rolle für Selbsterkenntnis? laut Festinger
soziale Vergleichsprozesse - Theory of social comparison processes (Festinger)
basales Bedürfnis seine Meinungen und Fähigkeiten zu bewerten
Für Vergleich wählt man bevorzugt Menschen mit hoher Übereinstimmung
zumeist auch das Bedürfnis, besser abzuschneiden- unterscheiden sich Vergleichspersonen zu stark, ist keine Evaluation der eigenen Fähigkeiten und Ansichten möglich
Beschreibe Aufwärts- und Abwärtsvergleiche
Festinger nahm an, dass Vergleiche einer möglichst akkuraten Selbsteinschätzung dienten, jedoch können sie auch selbstwertdienlich sein:
Aufwärtsvergleich: Vergleich mit überlegenen Personen, zur Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten - Ähnlichkeiten sind hier positiv verbunden
Abwärtsvergleich: mit unterlegenen Personen, zB zur Förderung des eigenen Wohlbefindens (im Vergleich gut in Mathe etc)
negative Affekte bei Aufwärtsvergleich (durch Differenzen) wird durch die wahrgenommene Ähnlichkeit moderiert. (contrast effect// assimilation effect)
frühere Annahme, dass Abwärtsvergleiche sich nicht negativ auf das Selbstwertgefühl auswirken könnten - in einer Studie mit Krebspatienten wurde festgestellt, dass Aufwärts= Hoffnung und Abwärts= Ängstlichkeit
Welche zwei Effekte spielen bei den Auswirkungen eines Aufwärtsvergleichs eine Rolle?
contrast effect- das wahrgenommene Differenzen
assimilation effect: wahrgenommene Ähnlichkeiten
Ausmaß dieser beiden bestimmt die Auswirkung auf Stimmung und Selbstwertgefühl