Soziale Selbstwahrnehmung - Urteilsheuristiken Flashcards
Selbstwahrnehmung, Urteilsheuristieken
Urteilsheuristiken
Biases
Systematische Verzerrungen finden sich in vielen Studien:
beobachter und handelnde.
- Beobachter sehen Ursache eher in Person, Handelnde eher in der Situation (actor/observer bias)
- Situationale Ursachen werden unterschätzt, dispositionale Ursachen werden überschätzt (fundamental attribution error)
- Personen sind schlechte Kovariationsbeurteiler (Schemata und illusory correlations)
Selbstwahrnehmungstheorie (Daryl J. Bem)
Zugrunde liegend: rationales Menschenbild
- Hier geht man nicht davon aus wie bei der Dissonanztheorie, dass unter bestimmten Umständen motiviert wird seine Gedankeninhalte (kognitionen) zu ändern.
- Sparsamere Erklärung der Einstellungsänderung
Theorie der Selbstwahrnehmung
Sparsame Erklärung
„Genau wie Individuen bei anderen Personen die Einstellung aus dem Verhalten erschließen, so schließen Personen oft aus dem eigenen Verhalten auf die eigene Einstellung, wenn keine externen, situationalen Ursachen vorhanden sind.“
Theorie der Selbstwahrnehmung
Klassische Experimente Lepper, Greene & Nisbett (1973)
- Unterminierung intrinsischer Motivation
- Extrinsische Motivation (in Form von Belohnung) kann dabei die intrinsische
Motivation hemmen, wenn sie als Grund für eine Handlung angesehen wird.
Theorie der Selbstwahrnehmung Klassische Experimente (Schwarz & Clore, 1983)
- Stimmung als Information: Schlussfolgerung auf der Grundlage von Gefühlen,
- z.B. der Einfluss der Stimmung auf subjektives Wohlbefinden oder
Lebenszufriedenheit (Wetter-Experiment)
Theorie der Selbstwahrnehmung Klassische Experimente (Jacoby & Woloshyn, 1989)
- Untersuchung zum Einfluss der Vertrautheit auf die Einschätzung der Berühmtheit einer Person.
- Vorphase: Auswendiglernen von Namen, die als „nicht berühmt“ eingestuft werden
- Einen Tag später: Einstufung von Namen auf einer neuen Liste mit bekannten und neuen Namen hinsichtlich der Berühmtheit einer Person
• Namen als berühmter eingeschätzt, wenn sie vertraut waren
-„Becoming Famous Over Night“
Theorie der Selbstwahrnehmung Klassische Experimente (Olson, 1992)
- Schlussfolgerungen vom Gefühlsausdruck auf ein Gefühl, z.B. vom eigenen Lächeln auf die Amüsiertheit
Theorien in der Sozialpsychologie
Selbstwahrnehmung vs. Dissonanz
Nach der Selbstwahrnehmungstheorie:
• wird aus dem Verhalten auf Eigenschaften geschlossen
• werden Einstellungen bei dissonanten Situationen rational erschlossen
• gibt es keinen Trieb-/Erregungszustand, der die Dissonanz
beeinflusst
Nach der Theorie der kognitiven Dissonanz:
• sind Einstellungen komplett bekannt
• Einstellungen werden bei Dissonanz verzerrt
• Triebzustände (Erregung) sind ein notwendiger Teil der Dissonanz
Attributionstheorie
Definition
Attribution oder Attribuierung
bezeichnet in der Psychologie sowohl die Zuschreibung von Ursache und Wirkung von Handlungen und Vorgängen als auch die daraus resultierenden Konsequenzen für das Erleben und Verhalten von Menschen.
Attributionstheorie.
was meinte Fritz Heider dazu?
Menschen verhalten sich als amatuerwissenschaftler und suchen nach erklärungen für Ursachen.
Kausalattribution: Ursachenerklärung im Alltag
Attributionstheorie ist also…
Eine Beschreibung der Methode, wie man sein eigenes Verhalten und das anderer Menschen erklärt
Kausalattribution: Ursachenerklärung im Alltag
Durch das Zurückführen auf bestimmte Ursachen erhält Verhalten eine best. Bedeutung: Bsp
Bsp.: Jemand stößt mich in der U-Bahn:
- Möglichkeit 1: Die Person hat das absichtlich getan: Person ist
aggressiv und wollte mich verletzten
- Möglichkeit2:Personistgestolpertundhatmichdeshalb gestoßen: zufälliges Ereignis
Meine Ursachenzuschreibung des Geschehens ermöglicht mir dann Vorhersagen bzgl. dieses oder ähnlicher Geschehen zu machen und es unter best. Bedingungen zu kontrollieren.
Heider (1958): Naive Handlungsanalyse
Der Mensch als naiver Psychologe und Wissenschaftler
- Internale vs. externale Ursachenzuschreibung Fähigkeit/Anstrengung vs. Aufgabenschwierigkeit/Zufall
- Stabile vs. variable Ursachenzuschreibung Fähigkeit/Aufgabenschwierigkeit vs. Anstrengung/Zufall
Heider (1958): Naive Handlungsanalyse
Theoretische Ansätze
Man kann zwei Attributionen vornehmen:
- Internale Attribution: Annahme, dass ein Mensch sich aufgrund seiner Einstellung, seines Charakters oder seiner Persönlichkeit auf eine bestimmte Weise verhält
- Externale Attribution: Annahme, dass ein Mensch sich aufgrund der Situation, in der er sich befindet, auf eine bestimmte Weise verhält; dabei wird vermutet, dass die meisten Menschen sich in der gleichen Situation auf dieselbe Weise verhalten
Die wichtigsten Attributionsdimensionen
Fähigkeit
Anstrengung
Aufgaben- schwierigkeit
Zufall
Oben: intern/dispositional
unten: extern/situational
Links: stabil
Rechts: variabel