Sitzung 10 - Doping Flashcards

1
Q

Die reflexive Modernisierung

A

Die westliche Moderne muss sich mit Themen und Problemen auseinander setzen, die das unbeabsichtigte und unvorher- gesehene Nebenprodukt ihrer eigenen Erfolge sind.
„Reflexiv“ ist die Moderne in dem Sinne, dass sie mit sich selbst konfrontiert wird.

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2
Q

Unterschied Basisprinzipien der einfach Moderne vs. gesellschaftliche Dynamiken der “reflexiven” Moderne

A
einfach: 
Nationalstaaten
„Freisetzung“ in soz. Klassen/Schichten
Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung
Glaube an wissenschaftlich- technologischen Fortschritt

Trennung zwischen Natur und Gesellschaft

reflexiv:

Globalisierungsprozess.
Individualisierungsprozess
Emanzipationsprozess
Grenzen wissenschaftlich- technologischer Kontrollrationalität

Aufhebung der Natur- Gesellschaft-Trennung

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3
Q

ambivalenz des relfexiven sports

A

Doping = nicht-intendierte Nebenfolge der fortschrei-
tenden (erfolgreichen) Modernisierung des Sports.

Idee der ‚Natürlichkeit‘ sportlicher Leistungen versus
Leistungs-, Erfolgs- und Rekordstreben

Ethik (Fairness, Chancengleichheit, Humanität, Vorbildhaftigkeit, Gesundheit) versus Struktur (soziale Zwänge und Erwartungen)

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4
Q

natürlichkeitsfiktion

A

Sport hält kontrafaktisch an der Unterscheidung zwischen ‚natürlichem‘ (nicht-manipuliertem) und ‚gesellschaftlich hergestelltem‘ (gedopten) Körper fest

„Fiktion“ weil: Vergesellschaftung der Athletenkörper ist längst Realität (Training, legale Medikamente, Nahrungs- ergänzungsmittel etc.)

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5
Q

grenzwertproblematik

A

 Eindeutige Abgrenzung zwischen Körpereigenem und Körperfremdem ist schwierig/unmöglich.
 Grenzwerte sind von Menschen definiert und insofern soziale Konstruktionen.
 Grenzwerte werden immer wieder revidiert und neu festgelegt – sind letztlich willkürlich.
➯ Grenze zwischen „natürlicher“ und „unnatürlicher“ sportlicher Leistung ist willkürlich.

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6
Q

gendoping

A

Biologische Einsatzmöglichkeiten: Muskelaufbau, Sauerstoffversorgung, Energiebereitstellung
 Zentrales Problem: Nachweisbarkeit

 Folge: Dopingmittel können evtl. von ihren „natürlichen
Pendants“ nicht mehr unterschieden werden.

 Perfekte „Hybriden“ im Spitzensport?
➯ Kontroll- und „Reinigungsversuche“ der „einfachen“ Moderne endgültig gescheitert?

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7
Q

Lösungsansatz der reflexiven Moderne im Doping

A

Fazit
1. Der Glaube an den „sauberen“ Spitzensport ist unzeitgemäß. Es gibt keine „natürlichen“ Athleten.
2. Strukturen sind stärker als Ethik und Moral.
3. Probleme der „reflexiven“ Moderne lassen sich nicht mit
Mitteln der „einfachen“ Moderne lösen.
4. Reflexive Lösungen sind unkonventionell, hinterfragen vorherrschende Machtstrukturen und brauchen Zeit.
5. Die Lösung des Dopingproblems erfordert zuerst einen kognitiven (Einstellungs-)Wandel.

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