Sitzung 10 Flashcards

1
Q

2 Ursachen für Gramscis Konzept der Hegemonie?

A
  • Debatten in der Third International bezüglich der Revolution der Bolschewiki und die Entstehung eines sowjetischen sozialistischen Staat
    –> Lenin: Diktatur des Proletariat. Gramsci: Hegemonie des Proletariat. Für Lenin; russisches Proletariat mit 2 Rollen:
    dominante und dirigierende Klasse (Anführung mit der Zustimmung von alliierten Klassen)
    Gramsci wendet dies jedoch nicht nur auf Proletariat, sondern auf auf die Bourgeoisie oder andere führende Klassen an.
    Für Gramsci konnte die Bourgeoisie durchaus die herrschende Klasse bleiben, solange sie die Grenzen ihrer eigenen politischen Macht anerkannten. –> Gramsci weitete den Begriff des “Staates” aus: nicht nur Regierungselemente, sondern auch Aspekte aus der Zivilgesellschaft. (Kirche, Bildungssystem, Presse –> alle Institutionen, die beim Volk bestimmte Verhaltensweisen oder Erwartungen erzeugen, die mit der hegemonischen sozialen Ordnung konsistent sind. -> Die Hegemonie einer dominierenden Klasse überbrückt also die konventionellen Kategorien von Staat und Zivilgesellschaft.
  • Schriften Machiavellis: “Der Prinz” –> wie kann ein neuer Staat gegründet werden. Machiavelli wollte Herrschaft und grundlegende soziale Grundlage für ein vereintes Italien finden. Gramsci wollte Herrschaft und soziale Grundlage für eine Alternative zum Faschismus finden. Machiavelli gab dem individuellen Prinzen Ratschläge, Gramsci gab dem modernen Prinzen Ratschläge: der revolutionären Partei, die den gesellschaftlichen Dialog entwickelt.
    Gramsci übernimmt das Bild des Zentauren: halb Mensch, halb Tier = notwendige Balance an Zwang und Konsens. Konsens wird meistens verwendet, aber in abweichenden Fällen
    wird Zwang notwendig. Hegemonie garantiert die Verhaltenskonformität der meisten Leute in einer Gesellschaft –> Machiavelli befreit das Konzept der Hegemonie vom Konzept der Macht (bezogen auf historisch spezifische soziale Klassen) und bezieht es eher auf Dominanz- und Unterordnungsbeziehungen (zB Weltordnung)
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2
Q

Bewegungskrieg VS Stellungskrieg

A

Gramsci: welche Lehren aus der Oktoberrevolution können auf die westliche Revolution (also weg vom Faschismus) übertragen werden? Starker Unterschied zwischen Russland und Europa –> Analogie mit Bewegungskrieg und Stellungskrieg. Relative Stärke von Staat und Zivilgesellschaft waren unterschiedlich.

  • Russland: administrativer und zwingender Staatsapparat stark ausgeprägt, aber trotzdem verwundbar, und Zivilgesellschaft unentwickelt. Eine relativ kleine Arbeiterklasse war wie im “Bewegungskrieg” in der Lage, den Staat zu ​überwältigen und die Zivilgesellschaft hat überhaupt nicht protestiert.
  • Westeuropa: Bewegungskrieg wäre denkbar, aber wegen stark ausgeprägter Zivilgesellschaft würde dieser Zustand nicht lange anhalten. Der Staat sei nur die “äußere Schicht”, dahinter stehe eine stabile und robuste Zivilgesellschaft. In Westeuropa muss erst ein Wandel in der Zivilgesellschaft stattfinden, und dann kann der Staat übernommen werden. Um alternative Staaten und Gesellschaften zu bauen, muss INNERHALB des Systems alternative Institutionen und alternative intellektuelle Ressourcen erschafft werden, um die Unterschiede zwischen den verschiedenen untergeordneten Klassen zu überbrücken. –> Gegen-Hegemonie (counter-hegemony) in einer existierenden Hegemonie erbauen.
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3
Q

2 Arten von Gesellschaften und passive Revolution?

A
  • Gesellschaften, in denen eine grundlegende soziale Revolution stattgefunden hat neue Modi der Produktion und neue gesellschaftliche Ordnung besitzt –> England und Frankreich
  • Gesellschaften, in denen Aspekte von neuen Ordnungen aus dem Ausland importiert wurden, ohne die alte Ordnung offiziell abzuschaffen. –> “revolution-restoration dialectic” –> keine der beide Kräfte kann triumphieren, es entsteht eine Blockade des Systems als Ganzes. –> Diese Pattsituation, wo die traditionellen dominanten sozialen Klassen ohne Revolution Veränderungen des Systems erzielt haben, nennt Gramsci die passive Revolution. Eine häufige Begleiterscheinung sei der Cäsarismus: ein starker Mann greift ein und beendet die Pattsituation zwischen gleichstarker sozialen Kräften. Es gibt zwei Arten von Cäsarismus:
    • Progressiv: starke Herrschaft waltet über eine ordnungmäßigere Entwicklung eines neues Staaten. –> Napoleon I
    • Reaktionär: Bestehende Macht wird stabilisiert –> Napoleon III –> Dieser Fall geschieht eher bei der passiven Revolution
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4
Q

Was ist die “displacement of the basis of the state”?

A

Wenn bestimmte soziale Klassen / Gruppen stark genug sind, um den existierenden Staat zu bedrohen, aber nicht stark genug, um ihn umzuwerfen: nach dem Ersten Weltkrieg Arbeiter und Bauer, die Unternehmen besetzten.

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5
Q

Zweites Hauptmerkmal von passiver Revolution? (nicht Cäsarismus)

A

Trasformismo: zuerst durch Giovanni Giolitti verwendet: Versuch, die weitmöglichste Interessenkoalition zu erzeugen. Potentielle Anführer ko-optieren = Assimilation von potentiell gefährlichen Ideen durch Anpassung an die policies der dominierenden Koalition, um somit das Herausbilden einer klassen-basierten Opposition gegen die etablierte politische und soziale Ordnung zu vermeiden. –> Im Faschismus wurde Trasformismo betrieben: Faschismus ist für ihn der Versuch, neue Konzepte des amerikanischen Kapitalismus mit dem alten italienischen Management zu verbinden.
Die passive Revolution ist das Gegenstück zur Hegemonie, da keine einzige dominante Klasse eine Hegemonie erzeugen konnte (Nicht-hegemonische Staatsstruktur) –> HEUTE BESONDERS FÜR LÄNDER DER DRITTEN WELT VERWENDET.

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6
Q

Was ist ein “historischer Block”?

A

Begriff des blocco storico hat Gramsci von Sorel abgeleitet (obwohl er selber den Begriff nie so verwendet hat)
Sorel: revolutionäre Aktion = Leute, die in einer Revolution aktiv werden, sehen eine Konfrontation von Totalitäten (also neue Ordnung vs alte Ordnung) –> Im Laufe eines “cataclysm event” wird die alte Ordnung umgeworfen und die neue Ordnung kann sich frei entfalten.
Gramsci teilt nicht Sorels Subjektivität, aber: Staat und Gesellschaft konstituieren zusammen eine solide Struktur –> Eine Revolution muss sich innerhalb dieser soliden Struktur entwickeln oder in einer anderen Struktur, die stark genug sein muss, um die alte abzulösen. –> Dies kann nur passieren, wenn die erste (also die alte bestehende) Struktur ihr Potential ausgeschöpft habe.
Ob dominant oder entstehend, solch eine Struktur nennt Gramsci einen historischen Block.
Gramsci: der historische Block hat auch eine revolutionäre Orientierung, weil es die Einheit und Kohärenz der sozio-politischen Ordnung belaste, und es eine Verteidigung gegen Trasformismo ist.

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7
Q

Historischer Block als “dialektisches Konzept”?

A

Der historische Block ist eine dialektische Einheit, da dessen interagierende Elemente eine größere Einheit bilden. –> interagierende Elemente = Objektivität und Subjektivität (manchmal Struktur und Superstruktur) –>
“Die komplexe Widersprüchlichkeit und das diskordante Ensemble spiegelt das Ensemble der sozialen Beziehungen der Produktion wider.”
Die Nebeneinanderstellung und reziproke Beziehungen der politischen, ideologischen und ethischen Aktivitätssphären mit der ökonomischen Aktivitätssphären vermeiden Reduktionismus. Alles wird nicht auf Ideen (Idealismus) oder Ökonomie (Ökonomismus)

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8
Q

Gramscis “historischer Materialismus”?

A

Gramscis “historischer Materialismus”: klare Trennung vom historischen Ökonomismus (enge ökonomische Interpretation der Geschichte) –> Ideen und materielle Bedingungen beeinflussen sich gegenseitig und sind nicht trennbar. Ideen müssen hinsichtlich von materiellen Umständen (soziale Beziehungen und physische Produktionsweisen) verstanden werden. Superstrukturen der Ideologie und der politischen Organisation beeinflussen beide Aspekte der Produktion und werden selber dadurch beeinflusst.

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9
Q

Was ist die hegemonische Klasse?
Wann entsteht ein neuer Block?
Welche Rollen spielen Parteien und Intellektuelle?

A
  • Historische Blöcke können nicht ohne hegemonische soziale Klasse existieren. Die hegemonische Klasse ist die dominante soziale Klasse in der Entstehung einer Gesellschaft oder eines Landes, und der Staat sichert die Kohäsion und Identität innerhalb des Blocks durch die Propagierung einer gemeinsamen Kultur.
  • Ein neuer Block entsteht, wenn eine untergeordnete soziale Klasse (zB Arbeiter) eine Hegemonie über andere soziale Klassen etablieren (zB kleine Bauer). Dafür ist ein intensiver Dialog zwischen Anführer und Anhängern notwendig.
  • Für Gesellschaften im “Bewegungskrieg” war Gramsci mit Lenin einverstanden, dass eine Partei an der Front die Verantwortung übernimmt, eine unreife anzuführen. Im Westen hingegen sollen Parteien den Dialog herzustellen, ihn anzuführen und zu intensivieren, um eine Allianz zwischen der Arbeiterklasse und untergeordneten Klasse zu erzielen.
  • Intellektuelle spielen eine primäre Rolle in der Bildung eines “historischen Blocks”. Für Gramsci sind Intellektuelle nicht klassenlos, sondern sie sind organisch (organically) mit einer anderen verbunden. Sie stellen die mentalen Bilder, die Technologien und Organisationen bereit und erhalten sie, um die Mitglieder der sozialen Klasse mit dem historischen Block zu verknüpfen und eine gemeinsame Identität zu bilden. –> Intellektuelle Bourgeoisie tat dies für Gesellschaften, in denen die hegemonische Klasse die Bourgeoisie war. Bei einer Hegemonie der Arbeiterklasse ist dies auch möglich, dafür müssen aber die Intellektuellen der Arbeiterklasse eine klare Kultur, Organisation und Technik entwickeln, und dies in ständiger Interaktion mit Mitgliedern des sich herausbildenden Blocks. –> Für Gramsci ist JEDER ein Intellektueller, aber nur einige sind Intellektuelle vollzeits –> Parteien sind ein “kollektiver Intellektueller”
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10
Q
  • Welche 3 Bewusstseins-Levels gibt es bei der Bewegung hin zur Hegemonie und zum historischen Block?
  • Was passiert beim Wandel zur Hegemonie?
A

​- ökonomisch-korporativ: Diese ist sich der bestimmten Interessen einer spezifischen Gruppe bewusst
​- Solidaritäts- bzw. Klassenbewusstsein: in einer gesamten sozialen Klasse, bleibt aber auf einem ökonomischen Level beschränkt
​- Hegemonisches: Bringt die Interessen der dominanten sozialen Klasse mit denen der untergeordneten Klasse im Einklang –> Diese Interessen werden zu einer universalen Ideologie.

Beim Wandel zur Hegemonie: “Übergang von der Struktur zur Sphäre der komplexen Superstruktur” (also von spezifischen Interessen einer kleinen Gruppe zu Institutionen und Ideologien)
–> Wenn diese Institutionen und Ideologien die Hegemonie reflektieren, sind sie universal, und erscheinen nicht als DIE einer bestimmten Gruppe, sodass die untergeordnete Klassen einigermaßen zufrieden sind, und die hegemonische Klasse an der Macht bleibt.

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11
Q
  • Hegemonie und Internationale Beziehungen
  • Organisch VS konjunkturell
  • Veränderungen in den Machtbeziehungen
  • Herausbilden von Blöcken –> Auswirkung auf internationaler Ebene
A
  • Internationale Beziehungen befolgen die die Logik der grundlegenden sozialen Beziehungen. “Organische Innovationen in der sozialen Struktur, durch dessen technisch-militärische Ausdrucksweise, verändert die organischen absolute und relative Beziehungen im internationalen Umfeld ebenfalls”.
  • Organisch = strukturell, langfristig, anhaltend. / Gegenteil: konjunkturell, kurzfristig.
  • Veränderungen in den Machtbeziehungen oder in der Weltordnung (Veränderungen in der militärisch-strategischen oder geopolitischen Balance) können auf grundlegende Veränderungen in sozialen Beziehungen zurückgeführt werden.
    ABER: Für Gramsci bleibt der Staat trotzdem die grundlegende Einheit in internationalen Beziehungen (dort, wo soziale Konflikte stattfinden, bzw. wo Hegemonien der sozialen Klassen erbaut werden können)
  • Das Herausbilden von Blöcken, die von Arbeitern auf nationaler Ebene angeführt werden, führt zu einer Restrukturierung der internationalen Beziehungen. Großmächte haben eine sehr große Autonomie in der Festlegung ihrer Außenpolitik, kleine Staaten sehr kleine Autonomie –> untergeordnete Staaten sind mit der Wirtschaft von starken Staaten verflochten –> Die stärksten Staaten sind die, die eine grundlegende soziale und ökonomische Revolution erlebt haben und eine neue Form von Staat und sozialen Beziehungen erarbeitet haben. –> Französische Revolution „spillover Effekt“ und wurde zum internationalen expansiven Phänomen. Andere Staaten, die die Folgen gespürt haben, unterliefen eine passive Revolution. –> nicht eine einheimische soziale Gruppe, die eine neue wirtschaftliche Basis mit neuen Strukturen der soziale Beziehungen. SONDERN: eine intellektuelle Schicht nimmt Ideen von einer bereits geschehenen ausländischen wirtschaftlich-sozialen Revolution.
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12
Q

4 Phasen der Hegemonie und Nicht-Hegemonie in den IB

A
  • 1845-1875: Hegemonie à Weltwirtschaft mit Großbritannien im Zentrum. Ökonomische Doktrinen breiteten sich nach außen hin aus. GB garantierte das balance of power in Europa, Hegemonie nicht in Frage gestellt.
  • 1875-1945: Nicht-Hegemonie à Umkehrung der Tendenz: alle Länder stellen britische Dominanz in Frage. balance of power wird destabilisiert, es kommt zu den Weltkriegen. à Protektionismus statt freien Handel, Goldstandard wird verworfen. à Fragmentierung der Welt in wirtschaftliche Blocks.
  • 1945-1965: Hegemonie à USA gründeten eine neue hegemonische Weltordnung, ähnlich wie Großbritannien. ABER: mit Institutionen und Doktrinen, die der nun komplexeren Weltwirtschaft und den nationalen Gesellschaften (die nun sensibler gegen politische Auswirkungen von Wirtschaftskrisen waren) besser angepasst waren.
  • 1965-Heute: US-basierte Weltordnung funktioniert nicht mehr. Drei mögliche strukturelle Transformationen der Weltordnung:
    o Neue Hegemonie, vorgeschlagen von der Trilateralen Kommission
    o Erhöhte Fragmentierung der Weltwirtschaft um große machtzentrierte wirtschaftliche Sphären
    o Entstehung einer Gegenhegemonie der Dritten Welt mit konzertierten Nachfrage nach einer neuen internationalen Wirtschaftsordnung.
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13
Q

Wie kann ein Staat zum internationalen Hegemon werden?

A

Um zum Hegemon zu werden muss ein Staat eine Weltordnung gründen und beschützen, die universal anerkannt ist und in der alle Interessen kompatibel sind. (Also keine Ausbeutung von Staaten durch einen anderen) –> solch eine Weltordnung kann nicht zwischenstaatlich konzipiert werden. –> globale Zivilgesellschaft wäre notwendig: solche Ordnungen werden meistens durch Staaten geschaffen, die selber gerade eine soziale und wirtschaftliche Revolution erlebt haben. Dadurch werden Kräfte ausgelöst, die nicht nur intern wirken, sondern sich nach außen ausbreiten.
–> Eine Welthegemonie ist also am Anfang eine Ausbreitung nach außen einer internen Hegemonie, die durch eine dominierende soziale Klasse etabliert wurde. (Andere Länder ahmen nach à Institutionen, Kultur, Technologie) Dadurch kommt es zur passiven Revolution in nahegelegenen Ländern.
–> ABER: kulturelle und ökonomische Modelle werden leicht übernommen, politische Modelle NICHT! (zB es gab viele Arten vom Faschismus)
Hegemonie auf internationaler Ebene ist also nicht nur eine Ordnung zwischen Staaten, sondern eine Ordnung innerhalb einer Weltwirtschaft mit einer dominanten Produktionsweise die in alle Länder dringt und sie mit anderen untergeordneten Produktionsmodi verbindet. Es ist auch ein Gefüge an sozialen Beziehungen, die alle sozialen Klassen aller verschiedenen Länder miteinander verbindet.
Eine Welt-Hegemonie MUSS also eine (1) soziale Struktur, (2) eine wirtschaftliche Struktur und (3) eine politische Struktur sein. Sie wird in universalen Normen, Institutionen und Mechanismen ausgedrückt, die generelle Verhaltensregeln für Staaten und für Kräfte der Zivilgesellschaft, die über nationale nationale Grenzen hinweg wirken, festlegt. Diese Verhaltensregeln unterstützen den dominanten Produktionsmodus.

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14
Q

Merkmale von Hegemonie in Internationalen Institutionen (5)

A

Universale Normen der Welthegemonie durch internationale Organisationen ausgedrückt. Internationale Organisationen funktionieren als Prozess, durch den die Institutionen der Hegemonie und deren Ideologie entwickelt werden. Merkmale von Internationalen Organisationen, durch die deren hegemonische Rolle ausgedrückt wird:

(1) Institutionen verkörpern Regel, die die Ausdehnung der hegemonischen Weltordnung erleichtern. –> Internationale Institutionen erleichtern Ausdehnung der dominante ökonomischen und sozialen Kräfte, ABER ermöglichen gleichzeitig Anpassungen durch untergeordnete Interessen mit minimalem Aufwand.
(2) Sie selber sind ein Produkt der hegemonischen Weltordnung. à Internationale Institutionen und Regeln werden meistens durch den Staat, der die Hegemonie gründet, ins Leben gerufen. Der dominante Staat konsultiert andere starke Staaten und garantiert deren Unterstützung. –> Partizipation kann entweder nach Einfluss gewichtet werden (IWF und Weltbank) oder nach dem Ein-Staat-Eine-Stimme-Prinzip.
(3) Sie legitimieren die Normen der Weltordnung durch Ideologie. à Internationale Institutionen helfen dabei, policy Leitlinien für Staaten zu definieren und legitimieren einige Institutionen und Verfahren auf der nationalen Ebene. Diese Empfehlungen richten sich nach den dominanten sozialen und ökonomischen Kräften.
(4) Sie kooptieren die Eliten von peripheren Ländern à Durch trasformismo werden Eliten in internationale Institutionen hineingezogen. Gefahr, wenn ein entstehender historischer Block auf dem Weg ist, eine Gegen-Hegemonie zu erstellen. –> Durch Hinzufügen von herausragenden Individuen von den Peripherien kann dies vermieden werden.
(5) Sie absorbieren couterhegemonic Ideen. –> Ursprünglich war das Konzept der Selbstständigkeit Anfechter der Weltwirtschaft. Heute: Selbstständigkeit (self-reliance) wird als Unterstützung durch Agenturen der Weltwirtschaft, um selber welfare-Programme in peripheren Ländern durchzuführen à veränderte Selbstständigkeit ordnet sich den hegemonischen Zielen der Weltordnung unter.

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