Roaring 20s-Zwischenkriegszeit Flashcards

1
Q

Wesentliche Geschehnisse & Daten des WK1

3

A

04.11.1918 Matrosenaufstand
09.11.1918 Revolution in Berlin / Kapitulation und Kriegsende
10.11.1918 Abdankung des Kaisers
11.11.1918 Waffenstillstand in Compiegne
10.01.1920 Völkerbund als Vorläufer der UN - Abrüstung und kollektive Sicherheit
21.01.1920 Inkrafttreten des Versailler Vertrag
1926 Lacarno Verträge europäische Nachkriegsordnung - D Beitritt zum Völkerbund

Nachkriegsordnung USA
14 Punkte Plan US Präsident Wilson Januar 1918
Ziel ist die rasche Wiederherstellung der Normalität
-> Pkt 3: Beseitigung aller wirtschaftlichen Schranken und gleiche Bedingungen für Handelsbeziehungen für alle Staaten -> Rückkehr zum Freihandel
-> Pkt. 5 großzügige und unparteiische Schlichtung der kolonialen Ansprüche unter der Berücksichtigung der Bölkerungsinteressen
–>Selbstbestimmungsrecht in europäischen Territorialgrenzen

durch Mittelmächte abgelehnt

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2
Q

Welche Auswirkungen hatte die Verschuldung in
USA
Europa

1

A

Währung und Zahlungsverkehr

  • 1914 Abkehr vom Goldstandard, u.a. Goldhandelsverbote, Repatriierung von Auslandsanlagen
  • Der Krieg wurde überwiegend durch Kredite finanziert
  • Spekulationen bezüglich Kriegsausgang -> informelle Kursbildung
  • Aufhebung freier Konvertibilität von Währungen
  • Devisenbewirtschaftung stattdessen

Zusammenhang

  • USA als Hauptfinanzier der Alliierten
  • > Interalliierte Verschuldung resultiert
  • stärkt die Machtposition und die globale Verantwortung der USA
  • Geldentwertung und Inflation: Güter sind knapp, daher hohe Nachfrage und geringes Angebot
  • Preisregulierungen und Bewirtschaftung verschleiert Inflation

Herausforderung
-Reparationszahlungen : Kann und muss D für die Kosten des Krieges aufkommen?

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3
Q

Was wurde durch den Versailler Vertrag festgehalten? Welche Folgen gab es für Europa ?

2

A

VV von 1920 hat folgende Bestimmungen festgehalten

  • Gebietsabtretungen
  • Reparationen als Sachleistungen und monetär
  • Verlust der Handelsflotte
  • Hinderung an Weltmarktzugang durch hohe Zölle

=> D verliert den Status als Weltwirtschaftsmacht, wirtschaftlich stark geschwächt
=> politische und wirtschaftliche Isolation

Folgen

  • stark geschwächt
  • 1927/28 wurde erst wieder die Industrieproduktion auf den Stand der Vorkriegszeit gebracht
  • Ende der Liberalisierung
  • > umfassende staatliche Regulierung und Kontrolle

=> Desintegration, Renationalisierung, Reagrarisierung

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4
Q

Welche Ereignisse fanden in Russland statt und wie entwickelten sich diese?

3

A
  • 1917 Februarrevolution, soziale-liberale Regierung, Ende des Zarismus
  • 25.10.1917 Oktoberrevolution durch Bolschewiki von Lenin angeführt und durch Deutschland unterstützt
  • 1922 Gründung der Sowjetunion , Diktatur der kommunistischen Partei
  • > ersten Anwendung der Theorie von Karl Marx
  • > Verstaatlichung= Kontrolle der Industrie durch die Arbeiterschaft
  • > Selbstbestimmungsrecht aller Völker Russlands
  • > Trennung von Kirche und Staat : Laizismus
  • > Russland scheidet weltwirtschaftlich aus
  • > 80 % der Bevölkerung im Agrarsektor tätig
  • > Bodenreform seit 1929 Zwangskollektive sogenannte Kolschos, seit 1917 war es freiwillig

sidenote:
ein landwirtschaftlicher Großbetrieb in der Sowjetunion, der genossenschaftlich organisiert war[1] und dessen Bewirtschaftung durch das „sozialistische Kollektiv“ der Mitglieder erfolgte. Die ersten Kolchosen entstanden nach der Oktoberrevolution 1917 auf freiwilliger Basis, ab etwa 1929 wurden es Zwangskollektive der bäuerlichen Einzelwirtschaften. Juristisch standen sie unter kollektiver Selbstverwaltung.

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5
Q

WDH Wie wirkte sich der Krieg auf die amerikanische Wirtschaft aus?

3

A

USA verfügt über alle benötigten Güter: Rohstoffe, Fertigwaren, Nahrungsmittel
-> soll auch Bedarf in Europa decken

1918 Exportquote 10 %, in 1913 nur 6%

weiterhin
Lieferant der Alliierten wegen historisch guter Position der Industrie und Landwirtschaft
-private Auslandsanlagen betrugen 1913 noch 3,5 Mrd. $ , 1918 schon das doppelte 7 Mrd $ (Schulden europäischer Staaten?

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6
Q

Warum und wie wurde die Einwanderungspolitik verschärft?

3

A

Angst vor Übervölkerung und Überfremdung

  • > Restriktive Einwanderungspolitik
  • > Bevölkerungsentwicklung verlangsamt 1929/30 122 Mio Menschen 10 Jahre später nur 10 Mio mehr Menschen, im Vergleich zur Bevölkerungsentwicklung 1929 zu 1919, da waren es 17 Mio mehr Menschen 1929
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7
Q

Entwicklung der Urbanisierung

2

A

Urbanisierungstrend ungebrochen
 Zahl der Städte (> 2.500 Ew.)
1920/1940: 2.700/4.000

Zahl der dort lebenden Personen: +37% auf 75 Mio. = 56%

 Landbevölkerung +10% auf 57 Mio. = 44%
Saloon als gesellschaftliches Zentrum jeder Siedlung

 Großstädte mit über 100.000 Ew.:
1920/1940: 68/92
New York größte US-Stadt: 1929: 6,8 Mio. Ew. 1940: 7,5
Detroit: 1914/1929: 0,7 Mio./1,7 Mio. Ew. 2016: 0,7 Mio. Ew.

 Besiedlungsdichte
1940: 44 Ew. pro Quadratmeile (= 2,56 km2) 17 pro km2 aktuell: 30
in D schon 1910: 120 Ew. pro km2 aktuell: 230

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8
Q

Wie entwickelte sich die Stellung der Afro-Amerikaner in der Gesellschaft?

1

A

Emanzipationsansätze vs Ghettorisierung

  • gesteigertes Ansehen durch Kriegseinsatz, Sport und Kultur
  • Diskriminierung steigend trotz gleicher politischer Rechte
    ->Grund dafür kann Neid bestimmter weißer Bevölkerung sein auf erfolgreiche Afro-Amerikaner besonderes während wirtschaftlicher Krisen
    =>Ghettorisierung : dortige Sterblichkeit liegt weit über dem Durchschnitt, Bsp Harlem hat 50% höhere Sterblichkeit

Arbeitskräftemangel durch Immigrationsstop setzte eine Wanderungsbewegung in den Norden, wo die Industrien angesiedelt waren in den Gang
bis zu 400.000 Personen, hielt sich in der Nachkriegszeit an

1919 ff. erste gewalttätige “Rassen”-Ausschreitungen in 24 Städten

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9
Q

Vergleich der innenpolitischen sowie außenpolitischen Entwicklung der Wirtschaft

1

A

Binnenwirtschaft:
Unternehmerfreundliche Politik
• Übertragung unternehmerischer Professionalität auf die Politik

 Hauptziele
• Deregulierung und Marktwirtschaft; Treiber: Andrew Mellon

 Instrumente
• lockere Geldpolitik und Steuersenkungen:
Steuerbelastung d. Unternehmen: ca. 10%, Spitzensteuersatz von 77% auf 25 %

 Effekte
• Steuersenkungen durch Wirtschaftswachstum überkompensiert
• 1923-29 Budgetüberschuss
• Abbau der Staatsschuld von ca. 23 auf 17 Mrd.$
Haushaltsvolumen p.a. ca. 3 Mrd.$

 Staatsschulden
• 1861: 75 Mio.$ 1865: 2.8 Mrd.$
• 1916: 1,2 Mrd.$ 1919: 25,5 Mrd.$ 1929: 17 Mrd.$

 Kritik
• nur von der Landwirtschaft (farmbloc) wg. Weltmarktüberangebot
• Subventionsforderungen (erfüllt erst in der Weltwirtschaftskrise)

Außenbeziehungen / Außenpolitik

Protektionismus in Einklang mit isolationistischer Grundstimmung
Motiv: wiedererstarkende europäische Konkurrenz
Maßnahmen: erweiterte und erhöhte Einfuhrzölle
1921/22: Zölle bei 33% des Warenwertes


„Smoot-Hawley-Tariff-Act“
1930: Durchschnittszollsatz 60%
= höchster Zollsatz der US-Geschichte, aber krisenbedingt
• Folge:
Retorsionszölle der Handelspartner mit dem Effekt weiterer Schrumpfung des
Welthandels

• Bewertung: negativ
insbesondere wegen erschwerter Lösung des internationalen Schulden- und
Reparationsproblems

EXPORT
Exporte: 1922-1929 +30%
Importe: +16%
 Exportspitzenwert 1919: 8,9 Mrd.$

1929: 5,4 Mrd.$ = Normalisierung

 Expansion von US Unternehmen nach EU durch
- Beteiligungen: Portfolio Investment
- eigene Gründungen, Unternehmensakquisition: Foreign Direct Investment
Beispiele: Chrysler, Ford, GM (kauft Opel)
Elektro und Chemie Fehlanzeige

Voraussetzungen
produktionstechnische Überlegenheit und hohe Investitionskraft
 Kauf europäischer Anleihen und Aktien (öffentlich und privat)
= Mitfinanzierung der europäischen Rekonstruktion
US Kreditvolumen in Europa 1929: >17 Mrd.$,
davon 11,5 Mrd.$ Kriegsschulden
 Übertragung des Dollarimperialismus auf Europa

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10
Q

Was versteht man unter Great Prosperity

1

A

steigender Lebensstandard

  • > steigender Konsum in Waren und Dienstleistungen
  • > Bau von Eigenheimen
  • > stetig steigender Aktienmarkt

Ursachen der Stärke:
• Nachholbedarf Europas und der eigenen Wirtschaft bzw. der Konsumenten
= allenfalls schwache und kurze Anpassungskrise
 Arbeitslosigkeit 1923: ca. 4%

 Zahl der Beschäftigten:

1920: 41,6 Mio. 1930: 48,8 Mio. (Lee, 342)
Sozialprodukt:
1919: 74,2 Mrd.$ 1930: 104,4 Mrd.$

 Reallohnzuwachs 1920er: +10%; PKE + ca. 30%
bei quasi Vollbeschäftigung

 Charakteristisch: weite Spreizung der Einkommen

sidenote:

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11
Q

Was ist mit the good life gemeint und wodurch äußert sich dieser?

2/3

A

Boom in Kunst, Kultur und Sport + zahlreichen Veränderungen „fads“
• neue Freizeitbeschäftigungen
• lässigere Moden
• neue Sprache
• Entdeckung der Psyche, Sexualität, Psychoanalyse
• Musik: Jazz und Blues
• Sport: Kommerzialisierung; Stars als Nationalhelden
 Medienboom
„tabloids“; Magazine: Readers Digest, Time, Newsweek, Tonfilme: „talkies“
 Radio
• 1920: erste kommerzielle Radiostation
• 1930: 50% der Haushalte Möglichkeit des „nationwide appeal“
 Hollywood
Aufstieg als Weltfilmzentrum in Konkurrenz zu Berlin
Starkult: Douglas Fairbanks, Gloria Swanson

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12
Q

Welche Aspekte bezeichnen den demokratischen Aufbruch in die Moderne?

3

A

Architektur
„Bauhaus“; Gropius Form und Funktion (1919)
Fortschritte Bautechnik (Stahlbau)

 Medien
Tageszeitungen, „Illustrierte“, 200 Zeitungen in Berlin
Fortschritte Drucktechnik

 Kino und Rundfunk
- Fortschritte E-, IT-Technik, Chemie
- Film: „Der blaue Engel“ mit Marlene Dietrich, 1930, erster
deutscher Tonfilm (F)

 Berlin, nach NY, London, drittgrößte Stadt der Welt (4,3 Mio.
Ew.) europäische Kultur-, Medien- und
Vergnügungsmetropole „Babylon Berlin“

 Literatur: z. B. T. & H. Mann, C. Zuckmayer, B. Brecht, A.
Döblin

 Tabubrüche
Freizeit: Wandern, Sport, Baden
neues Körpergefühl
Basis: größere Verteilungsspielräume

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13
Q

Entwicklung des Rundfunks

2/3

A

1923 erste regelmäßige Rundfunksendung in D
Ende 1923 1580 Rundfunkteilnehmer (60 RM Gebühr p.a.)
USA bereits 5% der Haushalte mit Radio
1924 Rundfunkausstellung in Hamburg
1925 Live-Kommentar eines Fußballspiels
1926ff. Verdrängung des Kopfhörers durch Lautsprecher
1929 NBC strahlt deutsches Weihnachtsprogramm aus
(Prop. Technikgeschichte, Bd.5)

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14
Q

multidimensionale Effekte individueller Automobilität

2/3

A

Automobil als Massenkonsumgut
Ende der 1920er > 26 Mio. Kfz bei 122 Mio. Ew.
= USA als automobile Nation = Revolutionierung der Gesellschaft
Kfz als Lebensgrundlage für ca. 10% der Bevölkerung
Voraussetzung: Massenproduktion; Pionier Henry Ford
Kfz-Industrie als Führungssektor: ca. 4 Mio. Arbeitsplätze
 Multidimensionale Effekte
• Befreiung aus der Isolation
• aufgelockerte Siedlungsstruktur
• Standardisierung der Gebräuche und Moden, nationale Kultur
• Tourismusindustrie
Ford Werbung: „Cancel distance & conquer weather“ (OoM, 680)

 = disruptive Veränderung
der Verkehrs- und Siedlungsinfrastruktur, der Kommunikations- und
Lebenskultur und der Wirtschaftsstrukturen

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15
Q

Entwicklung der Luftfahrt

1

A

USA als Flächenstaat ein optimales Experimentierfeld
= große potentielle Nachfrage
 1903: erster gesteuerte Motorflug nach dem Prinzip schwerer als Luft,
Gebr. Orville und Wilbur Wright (s.o.)
 Europa mit Schrittmacherrolle bei der Weiterentwicklung der Fliegerei
Erster Weltkrieg als Praxistest der neuen Technologie (s.o.)

 Luftfahrtindustrie:

1926: 12 Fluglinien; gesetzliche Regulierung durch „Air Commerce Act“
1927: Charles Lindbergh Nonstop Flug NY-Paris
1929: 48 Fluglinien mit 20.000 Meilen Netz, 35 Flughäfen
1930: US-Fluggesellschaften mit mehr als doppelt so vielen Flüge wie alle

europäischen Fluglinien zusammen

 USA im kollektiven Erfolgsrausch

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16
Q

Steuerungsinstrumente der Einwanderungspolitik

1

A

1917 „Literacy Test Act“
• 1921 „Emergency Quota Act“:

Maximum von 3% je existierender Nationalität p.a.
Bemessungsbasis: Zensus von 1910 = ca. 357.000 Immigranten p.a.

• 1924 Verschärfung durch Reduzierung der Quote auf 2%

Bemessungsbasis: Census von 1890 = 164.000 Personen p.a.
= auch qualitative Restriktionen: für Asiaten quasi Immigrationsstopp

• 1929 „National Origins Plan“: 150.000 Personen p.a. materielle Hürden
Wirtschaftskrise lässt Einwanderung ohnehin schrumpfen
neu: nennenswerte Auswanderung = Nettoeinwanderung seit 1930 < 100.000