Industrialisierung Flashcards

1
Q

Welche waren die Rahmenbedingungen des Handels im 19. Jahrhundert?
Worin unterschieden sich USA und Europa voneinander?

1

A

Schutzzollpolitik USA vs Freihandel Europa

  • USA erhob 1864 47 % Zoll auf den Warenwert
  • > Zweck war sich vor den Überlegenen Produkten aus England zu schützen
  • > Protektionistische Maßnahmen zur Schutz der us-amerikanischen Wirtschaft
  • USA setzte zudem auf standardisierte Massenproduktion in fast allen gewerblichen Bereichen
  • > dazu zählt die Tuch und Bekleidungsindustrie
  • > Lebensmittelindustrie wie Konserven und Fertigprodukte
  • Substitutionsprozesse wegen mangelndem und teurem Produktionsfaktor Arbeit
  • > Eisen und Stahlerzeugung steigend
  • Bürgerkrieg als Innovationstreiber
  • Arbeitskräfteüberangebot in Europa
  • > verzögerte Mechanisierung, da kein Bedarf von effizienteren Produktionsmitteln solange Arbeit als Produktionsfaktor reichlich vorhanden und günstig
  • keine konsistente und zusammenhängende Normen und Infrastrukturen
  • > Politik, Gesetzgebung, Maß, Gewicht unterschiedlich
  • 1862: Cobden Chevaliervertrag:
  • > Handelsvertrag im Sinne einer ökonomischen Vernunft /Liberalismus
  • Meistbegünstigung: zentraler Mechanismus des Systems aller am Cobden Chevalier Netzwerk Beteiligter bei dem die günstigste Regel greift
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2
Q

Wie entwickelte sich die Beschäftigung und das Einkommen?
Wie wirkte es sich auf Ungleichgewicht bzw. soziale Gerechtigkeit aus?

1

A
  • Die Zahl der Beschäftigten stieg erheblich innerhalb 40 Jahre um fast das dreifache
  • 1870 waren es 13 Mio., 1900 schon 29 Mio und 1910 38 Mio
  • Arbeitszeit betrug 1900 im Schnitt 10 h pro Tag, Tendenz jedoch fallend
  • Industriellere Durchschnittslohn lag bei 0,29 Dollar pro Stunde
  • > einzelne Arbeitgeber gaben eine höhere Entlohnung, Ford das doppelte, damit sich die Arbeitnehmer auch die Produkte leisten können
  • der Durchschnittsverdienst ist in den USA um 1914 höher als in Europa oder Deutschland: 627 $ bzw. 682 vs. 300 $
  • > dadurch gibt es einen Anreiz in die USA auszuwandern
  • > im Durchschnitt eine reale Steigerung von 1,5% jährlich

Trotz hoher Beschäftigung und doppelt so hohen Durchschnittsverdienst pro Jahr leben 1900 80% der Bevölkerung am Existenzminimum

  • > Vermögensverteilung 1890 7/8 der Haushalte haben 1/8 des Vermögens
  • > 1904 leben 1 Mio Menschen in Armut

hohe Ungleichverteilung mündet in Bedürfnis nach sozialer Gerechtigkeit in der Bevölkerung

  • 1886 AFL American Federation of labor : nationale Organisation und Interessenvertretung der Arbeitnehmer
  • 1894 Labor day als gesetzlicher Feiertag (Zahl organisierter Arbeiter größer als 2 Mio 1910)
  • > Reformen zu Beginn des 20 Jahrhunderts
  • 1914 Anfänge der Unfallversicherungsgesetzgebung
  • Reglementierung der Kinderarbeit
  • Progressive Einkommenssteuer
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3
Q

Arbeitsteilung und Produktivität

2

A

Taylorism: Arbeitsteilung:
Fordism: Assembly line

  • Prinzip einer Prozesssteuerung von Arbeitsabläufen
  • Optimierung von Zeit und Bewegungsabläufen
  • Produktivitätszuwachs durch Mechanisierung Arbeitsteilung Massenproduktion und Normung
  • Verkürzung der Montagedauer
  • Skaleneffekte durch höhere Effizienz

Kritik: Monotonie führt zu hoher Fluktuation der Arbeiter

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4
Q

Welche Industrien entwickelten sich ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts und wodurch zeichnen sie sich aus?

1

A
  • Nahrungsmittelindustrie
  • ->Fertigprodukte, Konserven bzw. Konservierung
  • > Walzenmühlen, Getreidemahlleistung bei optimierten Ausmahlungsgrad
  • > Maisschälmaschinen
  • Tuch-und Bekleidungsindustrie
  • > Baumwollverarbeitung
  • > Strickmaschine und Webstuhl
  • > bis zum ersten Weltkrieg noch in Heimarbeit
  • > Schuhproduktion voll mechanisiert

Eisen und Stahlindustrie

  • > USA größter Produzent weltweit seit 1890 mit 2/3 der Welt-Roheisenerzeugung, wurde 1913 von Deutschland abgelöst
  • 1891 Madrider Abkommen zur internationalen Kennzeichnungspflicht, schon 1887 in GB Pflicht der Kennzeichnung deutscher Importwaren “Made in Germany”

Maschinen und Fahrzeuge
- > rasantes Wachstum parallel zur Eisenbahn- und Stahlindustrie
-> Kopplungseffekte z.B. Aufzugtechnik und Hochhausbau
=> Disruptive Technologien siehe Elifha G Otis 1853
-> Automobilindustrie als führender Sektor (im Personenverkehr?), Gründe dafür sind die lockere Besiedlung und eine fehlende effiziente schienengebundene Infrastruktur

  • Erdölindustrie und Petrochemie
  • > Ölderivate erweitern oder schaffen Märkte
  • > Kopplungseffekte: Bohr-,Pumpen-, Röhrenindustrie
  • > meist vertikae Untrnehmensstruktur, Abdeckung der gesamten Wertschöpfungskette
  • Elektroindustrie
  • > Glühbirnen: Unabhängigkeit vom Tageslicht
  • > Stromerzeugung durch Turbinen
  • > Edison Patente
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5
Q

Entwicklung der Industrialisierung anhand Kriterien
Bennen Sie die Kriterien

1

A

-Kraftmaschinen, Technik zwar noch mehrheitlich Dampfmaschinen um 1900 aber Trend geht zu Verbrennungs-und Elektromotoren
-relatives sowie absolutes Wachstum in Unternehmen
-Betriebsgröße steigend trotz stagnierender Zahl der -Unternehmen
-Spezialisierung
-räumliche Verteilung der Industrien
-> Standortfaktoren: Marktnähe, Verkehrsanbindung, Verfügbarkeit von Ressourcen, Energie und Arbeitskrat
- Entstehung des manufacturing belt im Nordosten als Industriezentrum
-> neue Industrien siedeln sich dort an: Gummi, Elektro, Alu, Automobil
=> zweite industrielle Revolution

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6
Q

Warum haben sich Fertigprodukte etabliert?

3

A

Ursachen:
Erwerbstätigkeit der Frauen -> hoher Anteil
hohe Löhne als Anreiz zur Standardisierung und Massenproduktion
keine tragfähige Basis für traditionelles Handwerk aufgrund dünner Besiedlung

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7
Q

Wie unterscheidet sich die Industrialisierung in den USA von der in Europa?

1

A

USA:

  • Konsumgüterindustrie
  • überwiegend marktdominierende Unternehmen
  • allg. “Laissez-faire” Politik -> viel Spielraum für Unternehmen

Europa:

  • beschränkter Freihandel
  • hohe Dichte an Unternehmen -> schwierig herauszustechen

Deutschland meist Stahlproduktion und Elektroindustrie

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