Rhetorik Flashcards

1
Q

Pronuntiatio / Actio

A

Kunst des Vortrags einer Rede. Fünfter und letzter Teil des Redeaufbaus. Die Pronuntiatio bezieht sich auf den stimmlichen Vortrag, die Actio auf die während der Rede vermittelte Körpersprache.

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2
Q

aemulatio

A

Überbietende Nachahmung eines Vorbildes oder Musters

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3
Q

Allegorese

A

Auch hermeneutische Allegorie: Ein in der Antike entwickeltes Verfahren zur Textauslegung, das darauf abzielt, einen über den Wortsinn hinnausweisenden, tieferen, im Wort zeichenhaft verborgenen Sinn zu entschlüsseln.

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4
Q

Allegorie

A

Tropus, bei dem ein abstrakter Begriff aufgrund einer konventionalisierten Zuordnung durch ein Konkretum substituiert, in sprachliche oder visuelle Bildzeichen oder Bildfolgen verschlüsselt wird, z.B. Justitia als Frauengestalt mit Waage, Augenbinde und Schwert.

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5
Q

Anakoluth

A

Rhetorische Figur der grammatisch nicht folgerichtigen Satzfortführung (‘Satzbruch’). (Beispiel:” Es geschieht oft, dass, je freundlicher man ist, nur Undank wird einem Zuteil”).

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6
Q

Anapher

A

Rhetorische Figur der Übereinstimmung eines oder mehrerer Wörter an den Anfängen mindestens zweier Teilsätze, Sätze oder Absätze (Beispiel: “Wer nie sein Brot mit Tränen ass, | Wer nie die kummervollen Nächte | Auf seinem Bette weinend sass…”), im Gegensatz zur Epipher

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7
Q

Antithese

A

Rhetorische Figur der Gegenüberstellung gegensätzlicher Begriffe und Gedanken in einem Satz oder einer Satzfolge ohne logischen Widerspruch. (Beispiel: “Was dieser heute baut, reisst jener morgen ein”.)

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8
Q

Antonomasie

A

Tropus, 1. der Umschreibung eines Eigennamens durch besondere, meist stereotyp zugeordnete Kennzeichen (Beispiel: “der Korse” für Napoleon, “der Leimener” für Boris Becker), 2. der Ersetzung einer Gattungsbezeichnung durch einen typisierenden Eigennamen (Beispiel: “Judas” für Verräter.)

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9
Q

Aposiopese

A

Rhetorische Figur des bewussten Abbrechens der Rede vor der entscheidenden Aussage, die der Hörer oder Leser aber ergänzen kann. (Beispiel: “Was! Ich? Ich hätt ihn -? Unter meinen Hunden -?”)

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10
Q

Apostrophe

A

Rhetorische Figur der Hinwendung des Rhetors zum Publikum oder zu anderen, meist abwesenden (auch toten) Personen. Beispiel: “Oh, ihr Musen”)

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11
Q

aptum / decorum

A
Rhetorisches Stil-Ideal der Angemessenheit einer Rede für die Situation, neben
brevitas
ornatus
perspicuitas
puritas
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12
Q

argumementatio

A

Beweisführung, dritter Teil der dispositio, nach exordium, narratio und vor der peroratio. In der argumentatio werden die eigenen und gegnerischen Sichtweisen und Argumente dargelegt.
s.a. probatio und refutatio

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13
Q

Asyndeton

A

Rhetorische Figur der Reihung gleichgeordneter Wörter, Satzteile oder Sätze ohne verbindende Konjunktion (Beispiel: “Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang”).

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14
Q

brevitas

A
Rhetorisches Stil-Ideal der Kürze des Ausdrucks, neben:
aptum / decorum
ornatus
perspicuitas
puritas
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15
Q

captatio benevolentiae

A

Teil des exordiums; rhetorisches Mittel, mit deren Hilfe der Redner das Wohlwollen des Publikums erlangen will.

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16
Q

Chiasmus

A

Rhetorische Figur der überkreuzten syntaktischen Stellung von Wörtern, Satzteilen oder Sätzen, häufig für Antithesen gebraucht. (Beispiel: “Eng ist die Welt und das Gehirn ist weit”).
Gegenbegriff dazu ist der Parallelismus.

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17
Q

Chiffre

A

Tropus, bei dem, insbesondere im Bereich der modernen Lyrik, ein Ausdruck und ein konterdeterminierender Kontext autorspezifisch so miteinander verbunden sind, dass ohne Hintergrundinformation zwischen dem uneigentlichen Ausdruck und einem eigentlich gemeinten Bereich allein in einem Einzeltext keine hinreichend klaren Äquivalenzbeziehungen hergestellt werden können (Beispiel: “Diese Musik, ein Sternträger schwieriger Schwärze, wird uns noch lange verfolgen”). Gelegentlich auch als absolute Metapher bezeichnet.

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18
Q

conclusio

A

Schluss, 4. Teil der dispositio, nach exordium, narratio und argumentatio

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19
Q

contradictio in adjecto

A

Rhetorische Figur, Spezialfall des Oxymorons. Bei der contradictio in adjecto steht ein Adjektiv im logischen Widerspruch zu einem Substantiv (Beispiel: “wonnigerSchmerz”, “vorläufiges Endergebnis”.).

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20
Q

delectare

A

Mit dem genus mediocre verbundenes Redeziel der sanften Gemütsbewegung bzw, Unterhaltung im Unterschied zu docere und movere.

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21
Q

dispositio

A

Kunst der wirksamen Anordnung des Stoffes einer Rede, zweiter Teil des Redeaufbaus nach inventio, vor elocutio, memoria und pronuntatio / actio.

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22
Q

docere

A

Mit dem genus humile verbundenes Redeziel der rational-sachlichen Argumentation und Belehrung im Unterschied zu delectare und movere.

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23
Q

Ellipse

A

Rhetorische Figur der Auslassung mindestens eines (zum Verständnis nicht unbedingt nötigen, aber in vollständiger schriftsprachlicher Syntax erforderlichen) Satzglieds (Beispiel:”Woher so in Atem”).

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24
Q

elocutio

A

Kunst der Einkleidung des Redestoffes in rhetorische Figuren und Tropen, dritter Teil des Redeaufbaus nach: inventio, dispositio und vor memoria und pronuntatio / actio.

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25
Q

Emblem

A

Bezeichnung für eine in der Frühen Neuzeit beliebte,dreigliedrig aus Bild und Text zusammengefügte Kunstform, bestehend aus einer Überschrift (inscriptio), einem meist allegorischen Bild (pictura) und einer meist epigrammatischen Unterschrift (subscriptio).

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26
Q

Emphase

A
  1. Tropus der Ersetzung eines Begriffs oder Gedankeninhalt durch ein Wort, das diesen Begriff oder Gedankeninhalt unausdrücklich auch enthält (Beispiel: “Er ist ein Mensch” anstelle von “Er hat sich geirrt”); 2. Allgemeine Bezeichnung für nachdrücklich-hervorhebende Rede.
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27
Q

Epipher

A

Rhetorische Figur der Übereinstimmung eines oder mehrerer Wörter an den Schlüssen mindestens zweier Teilsätze, Sätze oder Absätze, im Gegensatz zur Anapher (Beispiel: “Auch Penthesilea lebt doppelt, begreift sich doppelt”).

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28
Q

Euphemismus

A

Tropus, mit dessen Hilfe durch Einzelwörter oder sprachliche Wendungen ein Sachverhalt in Dichtung und Alltagsprache beschönigend verhüllt bzw. u umschrieben wird (Beispiel: “Freund Hein” für “Tod”, “Entsorgungspark” für “Müllhalde”).

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29
Q

Exempel

A
  1. Beispielerzählung zur Veranschaulichung einer aufgestellten Behauptung in einer Rede.
  2. Beispielerzählung in Rückgriff auf mythische oder historische Figuren im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit.
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30
Q

exordium

A

Redeanfang oder Einleitung, erster Teil der dispositio, gefolgt von narratio, argumentatio und peroratio.

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31
Q

Gemination= Epanalepse

A

Rhetorische Figur der Verdoppelung von Worten und Wortgruppen (zumeist am Satzanfang) (Beispiel: “Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort I Erlkönigs Töchter am düstern Ort?”)

32
Q

Genera dicendi

A

Stillagen der Rhetorik. Traditionell werden unterschieden: genus humile bzw. genus subtile=niedere Stilebene (dient dem docere), genus mediocre=mittlere Stilebene (dient dem delectare), genus grande/sublime=hohe/erhabene Stilebene (dient dem movere). Die Stillagen werden auch typologisch den drei Ständen Bauer/Hirten, Bürger und Adel zugeordnet (vgl. 0”Ständeklausel” im Glossar zur Dramenanalyse) oder auchden drei Redegattungen genus iudiciale, deliberativum und demonstrativum.

33
Q

Genus iudiciale / genus deliberativum / genus demonstrativum

A

Rhetorische Begriffe für die drei Redegattungen der Gerichtsrede, der politischen Staatsrede und der Lob- und Festrede.

34
Q

Hendiadyoin = Pleonasmus = Tautologie

A

gr.: ,eins durch zwei’, Rhetorische Figur der Wiedergabe einesBegriffs durch zwei gleichwertige, mit “und” verbundene Wörter (Beispiele: “immer und ewig”, “kreuz und quer”, “Saus und Braus”

35
Q

Hyperbaton

A

Rhetorische Figur der Trennung von syntaktisch eng zusammenhängenden Wörtern durch einen Einschub (Beispiel: “o laß nimmer von nun an mich dieses Tödliche sehen”).

36
Q

Hyperbel

A

Tropus der extremen und offensichtlich unglaubwürdigen Übertreibung (Beispiel: “Ein Schneidergeselle, so dünn, dass Sterne durchschimmern konnten.”, “todmüde”).

37
Q

Hypotaxe

A

Rhetorische Figur der syntaktischen Unterordnung von mehreren Satzgliedern unter einen übergeordneten Hauptsatz im Unterschied zur Parataxe.

38
Q

imitatio auctorum = aemulatio

A

Nachahmung kanonischer Musterreden in der rhetorischen Ausbildung

39
Q

Inventio

A

Auffinden der zum Thema passenden Gedanken, erster Teil des Redeaufbaus vor dispositio, elocutio, memoria, pronuntatio/actio.

40
Q

Inversion

A

Rhetorische Figur der abweichenden Wortstellung (Beispiel: “sah ein Knab’ ein Röslein stehn…”).

41
Q

Ironie

A

Tropus bei dem ein Ausdruck durch ein in seiner Bedeutung entgegengesetzten Ausdruck ersetzt wird. Dabei muss der eigentlich gemeinte Ausdruck durch Ironiesignale erkennbar sein (Beispiel: “Das ist ja eine schöne Geschichte!”).

42
Q

Katachrese

A

Tropus 1. für übertragen verwendete Ausdrücke, die so umständliche Umschreibungen vermeiden helfen (Beispiel: “Flussbett”, “Tischbein”).
2. für die Verbindung mehrerer, jedoch mindestens zweier metaphorischer Ausdrücke aus unvereinbaren Bildbereichen (Beispiel: “Der Zahn der Zeit, der schon so manche Träne getrocknet hat”).

43
Q

Klimax

A

Rhetorische Figur der Anordnung einer Wort- oder sazreihe nach stufenweiser Steigerung des Aussageinhalts oder der Aussagekraft (Beispiel: “wie habe ich ihn nicht gebeten, gefleht, beschworen”). Die gegenläufige Figur nennt man Anti-Klimax.

44
Q

Litotes

A

Tropus der untertreibenden Ausdrucksweise (Beispiel: “nicht gerade unbekannt” für “berühmt”).

45
Q

Memoria

A
Kunst des Auswendiglernens einer Rede, vierter Teil des Redeaufbaus:
inventio
dispositio
elocutio
memoria
pronuntatio/actio
46
Q

Metapher

A

Tropus der Ersetzung eines Ausdrucks durch einen aus einem anderen Vorstellungsbereich, der dennoch erkennbar semantische Ähnlichkeiten aufweist, im Unterschied zur Metonymie, deren Ersetzung in einer realen Beziehung steht, und der Synekdoché, deren Ersetzung innerhalb desselben Bildfeldes bleibt. In der rhetorischen Tradition auch als verkürzter Vergleich bezeichnet (Beispiel: “Luftschiff” für die von Zeppelin konstruierten Flugobjekte, “Glühbirne”, “Leitfaden”). Man kann verblasste Metaphern, die als Tropus konventionalisiert sind (“faule Ausrede”) und kühne Metaphern (“schwarze Milch der Frühe”) unterscheiden.

47
Q

Metonymie

A

Tropus der Ersetzung eines Ausdrucks durch einen anderen, der in einem realen geistigen oder sachlichen Zusammenhang zu ihm steht (Beispiel: “ein Glas trinken”, “Goethe lesen”).

48
Q

movere

A

Mit dem genus grande verbundenes Redeziel der heftigen Gemütsbewegung im Unterschied zu docere und delectare.

49
Q

Mythologie

A

Bezeichnung für Ursprungserzählungen, meist in Form von Götter- oder Heldensagen.

50
Q

narratio

A
Erzählung, Darstellung des Sachverhalts, zweiter Teil der dispositio:
exordium
narratio
argumentatio
peroratio
51
Q

ornatus

A

Rhetorisches Stilideal des sprachlichen Schmucks einer Rede neben aptum/decorum, brevitas, puritas und perspicuitas.

52
Q

Oxymoron

A

Rhetorische Figur der Verbindung zweier sich logisch ausschließender Begriffe (Beispiel: “traurigfroh”), siehe auch:
contradictio in adjecto.

53
Q

Parallelismus

A

Rhetorische Figur der gleichen Anordnung von syntaktisch korrespondierendem Wortmaterial auf der Ebene der Satzfolge, des Satzes, des oder des Satzteils (Beispiel: “Als ich noch ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte ich wie ein Kind, urteilte ich wie ein Kind”). Gegenbegriff dazu ist der Chiasmus.

54
Q

Parataxe

A

Rhetorische Figur der syntaktischen Beiordnung von Satzgliedern im Unterschied zur Hypotaxe.

55
Q

Parenthese

A

Rhetorische Figur des grammatisch selbständigen Einschubs in einen Satz, ohne jedoch dessen grammatische Ordnung zu verändern (Beispiel: “So bitt ich - ein wars, weiter nichts - I Für diese rasche Tat dich um Verzeihung”).

56
Q

Pars pro toto

A

Tropus, bei dem ein Teil für das Ganze steht (Beispiel:”Holland” für die Niederlande). Sonderform der Synekdoché.

57
Q

Periphrase

A

Tropus der Umschreibung einer Person, Sache oder eines Begriffs, durch kennzeichnende Tätigkeiten, Eigenschaften oder Wirkungen (Beispiel: “jenes höhere Wesen, das wir verehren” für Gott, “die Väter und Mütter des Grundgesetzes” für die Mitglieder des Parlamentarischen Rates).

58
Q

peroratio

A

auch conclusio: Schluss, vierter Teil der dispositio

59
Q

perspicuitas

A

Rhetorisches Stilideal der Klarheit und Verständlichkeit, neben : aptum/decorum, brevitas, ornatus und puritas.

60
Q

Pleonasmus

A

Rhetorische Figur des synonymen Zusatzes zu einem Wort oder einer Redewendung, das überflüssig ist (Beispiel: “schwarzer Rappe”) oder aber als Stilmittel zur nachdrücklichen Betonung verwendet wird (Beispiel:”mit meinen eigenen Händen”). siehe auch Tautologie und Hendiadyoin.

61
Q

Polyptoton

A

Rhetorische Figur der Wiederholung von Worten in unterschiedlicher Flexion (Beispiel: “Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf”).

62
Q

Polysyndeton

A

Rhetorische Figur der auffälligen Reihung von Satzteilen mit Hilfe der gleichen Konjunktion (Beispiel:”und jede nimmt und gibt zu gleich und strömt und ruht”).

63
Q

probatio

A

Teil der argumentatio, Darlegung der eigenen Sichtweise und Argumente.

64
Q

Pronuntiatio/Actio

A

Kunst des Vortrags einer Rede, fünfter und letzter teil des Redeaufbaus. Sie bezieht sich auf den stimmlichen Vortrag; die Actio auf die während der Rede vermittelte Körpersprache.

65
Q

puritas

A

Rhetorisches Stilideal der Sprachrichtigkeit, neben brevitas, ornatus, aptum/decorum und perspicuitas.

66
Q

refutatio

A

Teil der argumentatio; Darlegung der gegnerischen Sichtweise und Argumente.

67
Q

Rhetorische Figuren

A

Bezeichnung für sprachlich-syntaktische Schemata oder Stilfiguren zur Veanschaulichung und Verdeutlichung einer Aussage. Im Unterschied zum Tropus wird das Bildfeld nicht gewechselt.

68
Q

mehrfacher Schriftsinn

A

Mittelalterliche Tradition der Exegese biblischer Schriften, die Text nach ihrem wörtlichen Sinn (sensus litteralis), dem allegorischen Sinn (sensus allegoricus), dem moralischen Sinn (sensus tropologicus/moralis) und anagogischen Sinn (sensus anagogicus) auslegt.

69
Q

Symbol

A

Real vorhandenes Sinnbild für einen gemeinten Bereich, das in einem naturhaften oder kulturell vermittelten Verweisungsverhältnis zum Gemeinten steht. Im Unterschied zur Allegorie und zum Emblem, die nach festen Regeln konstruiert und einsinnig aufgelöst werden können, ist das Symbol polyvalent und kann individuell gesetzt werden. Es ist eine moderne Form der “uneigentlichen” Rede (Bespiel: “Es war die Nachtigal und nicht die Lerche”, statt “Es ist noch (Liebes-)Nacht, nicht schon (trennender)Morgen”).

70
Q

Synekdoché

A

Tropus der Ersetzung eines Ausdrucks durch einen anderen, der innerhalb desselben Begriffsfeldes bleibt, z.B. “Dach” für “Haus”.

71
Q

Tautologie

A

Rhetorische Figur der Wiedergabe eines Begriffs durch zwei oder mehr Worte gleicher Bedeutung (Beispiel: “ganz und gar”). Vergleiche: Hendiadyoin und Pleonasmus.

72
Q

Topik

A

In der Rhetorik Bezeichnung für ein Arsenal von Topoi im Sinne von konventionellen Gemeinplätzen für einzelne Redegattungen und Redesituationen, besonders beliebt im Barock.

73
Q

Topos

A

In der Rhetorik Bezeichnung für Hinweise - wörtlich “Ort” - zur Gewinnung von Argumenten für eine Rede. Teil der Inventio.

74
Q

Trikolon

A

Rhetorische Figur eines dreigliedrigen, zumeist asyndetisch gefügten Satzes (Beispiel:”Ich kam, ich sah, ich siegte”).

75
Q

Tropus, pl. Tropen

A

Bezeichnung für sprachliche Ausdrucksmittel der uneigentlichen ‘übertragenen’ Rede. Im Unterschied zu den rhetorischen Figuren wird hier das Bildfeld gewechselt.

76
Q

vir bonus

A

Nach Cicero das Ideal des geschickten, gebildeten und engagierten Redners, der das System der Rhetorik nach moralischen Grundsätzen anwendet.

77
Q

Zeugma

A

Rhetorische Figur der Zuordnung eines Satzgliedes zu zwei syntaktisch oder auch semantisch inkongruenten Satzteilen. (Beispiel: “Josefine ging ins Kloster und dort zu weit”.)