Edition Flashcards

1
Q

Crux = Korruptele

A

Im Zuge der Textkritik ermittelte Stelle eines Textträgers, die weder durch Emendation noch durch Konjektur plausibel-nachvollziehbar korrigiert werden kann.

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2
Q

Konkordanz

A

Zusammenstellung aller in einem Text oder bei einem Autor vorkommenden Wörter (manchmal auch Gedanken) mit Stellenbeleg. Mit Hilfe einer Konkordanz können Bezüge oder Korrespondenzen innerhalb eines Textes oder Werkes bestimmt werden.

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3
Q

Apparat

A

Variantenverzeichnis in einer wissenschaftlichen Textausgabe, das abweichende überlieferte Versionen sowie sämtliche Editoreneingriffe dokumentiert.

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3
Q

Apparat: alle Bestandteile einer wissenschaftlichen Ausgabe ausser dem Textteil selbst

A
  1. Variantenverzeichnis 2. Informationen des Herausgebers über die Anlage und die editorischen Prinzipien der Ausgabe, über verwendete Abkürzungen und Siglen, Beschreibungen der ausgewerteten Überliegerungsträger sowie Angaben und Materialien zu Entstehungs-, Überlieferungs- und Wirkungsgeschichte, Register, Konkordanzen und Kommentare des Herausgebers.
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4
Q

Einzelstellenapparat

A

listenartige Darstellung aller Varianten

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5
Q

Integraler Apparat

A

stellt varianten und invarianten Text gemeinsam dar und ist daher auch ein genetischer, die Entstehung des Textes dokumentierender Apparat.

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6
Q

nichtlemmatisierter (negativer) Apparat

A

beschränkt sich auf die Verzeichnung der vom edierten Text abweichenden Stellen.

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7
Q

Lemmatisierter (positiver) Apparat

A

mit Stichwörtern aus dem Haupttext (Lemmata) versehener Einzelstellenapparat.

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8
Q

Historisch-kritische Ausgabe

A

anspruchvollste Ausgabe. Bietet den kritisch gesichteten Text mit Apparat, der die Textgeschichte abzubilden versucht und dem Prinzip der Vollständigkeit und der Überprüfbarkeit verpflichtet ist. Bringt möglichst alle Texte, alle editorisch relevanten Textträger, alle Varianten, alle erreichbaren Materialien im Entstehungskontext sowie Dokumente zur Entstehungs-, Text- und Wirkungsgeschichte zu Lebzeiten des Autors und Sacherläuterungen.

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9
Q

Kritisch-kommentierte Ausgabe

A

eine Stufe unter der historisch-kritischen Ausgabe. Bietet kritisch geprüften Text einer Fassung mit Apparat ( mit Text, und Wirkungsgeschichte samt Sacherläuterungen zu Einzelstellen).

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10
Q

Ausgaben

A

Historisch-kritische Ausgaben Kritisch-kommentierte Ausgaben Studienausgaben Leseausgaben Kritische Faksimile-Edition Regestausgaben Ausgaben letzter Hand

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11
Q

Studienausgabe

A

bietet den kritisch geprüften Text, oft auch in modernisierter Orthografie, mit einem kürzeren Kommentarteil.

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12
Q

Leseausgabe

A

bietet den Text ohne kritische Textrezension, meist in moderner Textgestalt

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13
Q

Kritische Faksimile-Edition

A

stellt die Faksimiles von Handschriften einer möglichst diplomatischen Transkription gegenüber

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14
Q

Regestausgabe

A

bietet statt eines getreuen Textabdrucks eine Zusammenfassung der zentralen inhaltlichen Elemente nach exakt festgelegten Regeln.

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15
Q

Editorischer Bericht

A

Teil des Apparats einer hist.-krit.-Ausgabe oder krit.-kommentierten Ausgabe, in der die Prinzipien der Textkonstitution des edierten Textes beschrieben und begründet werden.

16
Q

Editio princeps

A

Erstausgabe des ersten selbständigen Drucks eines Textes.

17
Q

Erläuterungen

A

Dem Text meist in Form eines Anhangs beigegebene Kommentierung einzelner Textstellen (z.B. Erläuterungen zu Eigennahmen, zum historischen Hintergrund, zur Wortgeschichte).

18
Q

Emendation

A

Editionswissenschaftlicher Begriff für die Korrektur eindeutiger Druck-, Hör- oder Schreibfehler des überlieferten Textes durch den Editor. Die Grenze zur Konjektur ist nicht immer scharf zu ziehen. Daher gelten strenge Regeln, um willkürliche, deutende oder interpretatorisch geleitete Korrekturen ausschließen zu können. Die Emendation ist der Recensio, dem Sammeln und der Durchsicht möglicher Textzeugen und der Examintaio, der kritischen Prüfung der ausgewählten Textzeugen nachgeordnet.

19
Q

Fassung

A

Editionswissenschaftlicher Bezeichnung für die voneinander abweichenden (vollendeten oder nicht vollendeten) Ausführungen eines Werkes.

20
Q

Kollation

A

Zeichengenauer Vergleich von Texten verschiedener Textträger eines Werkes, um Übereinstimmungen und Unterschiede festzustellen. Die Kollation ist die Grundlage, um die Verwandtschafts- bzw. Abhängigkeitsverhältnisse verschiedener Textzeugen eines Werkes beurteilen zu können.

21
Q

Konjektur

A

Editionswissenschaftlicher Begriff für den Eingriff eines Editors in den überlieferten Text aufgrund einer plausiblen und begründbaren Vermutung, um einen oriinalen Textzustand wiederherzustellen.

22
Q

Kontamination

A

Mischtext aus verschiedenen Textträgern, also verschiedener Fassungen. In der Editionswissenschaft strikt verboten.

23
Q

Kommentar

A

Sprachliche und sachliche Erläuterungen eines Textes durch den Herausgeber

24
Q

Konkordanz

A

Zusammenstellung aller in einem Text oder bei einem Autor vorkommender Wörter (manchmal auch Gedanken) mit Stellenbeleg. Mit Hilfe einer Konkordanz können Bezüge oder Korrespondenzen innerhalb eines Textes oder Werkes bestimmt werden.

25
Q

Karl Lachmann (1793-1851)

A

Begründer der modernen Textkritik und Textedition. Orientiert an der klassischen Philologie.

26
Q

Lemma

A

Wort oder Textteil aus einem edierten Text, das im kritischen Apparat wiederholt wird, um eine eindeutige Zuordnung von kritischem Text und Variante zu gewährleisten. Das Lemmazeichen ( ] ) wird als Trennung zwischen Lemma und zugeordnetem varianten Text eingesetzt.

27
Q

Leittext

A

Im Zuge der Textkritik ermittelter Textträger, der den Text / das Wek mit der größten Authentizität überliefert und daher als zu edierender Text festgelegt wird.

28
Q

Lesart = Variante

A

Abweichung zwischen verschiedenen Textträgern eines Werkes. Man unterscheidet Entstehungsvarianten (Veränderungen des Textes durch den Autor) und Überlieferungsvarianten (absichtliche oder zufällige Veränderungen des Textes durch fremde Hand).

29
Q

Normalisierung

A

Angleichung unterschiedlich gebrauchter Wortformen oder orthographischer Zeichen innerhalb des Leittextes. Die Normalisierung wird bei der historisch-kritischen Edition literarischer Texte vermieden.

30
Q

Modernisierung

A

Angleichung eines zu edierenden Textes an geltende orthographische Normen. Die Modernisierung ist bei der historisch-kritischen Edition literarischer Texte verboten. In Studien- oder Leseausgaben ist sie weit verbreitete Praxis.

31
Q

Primäre Dunkelheit

A

Textstellen, die von Autoren bewusst verschlüsselt wurden oder im Gegensatz zur sekundären Dunkelheit bereits für zeitgenössische Leser erläuterungsbedürfti waren.

32
Q

Raubdruck

A

Nicht vom Autor autorisierte Drucklegung, bzw. eine illegale Form des Nachdrucks; seit der Durchsetzung des Urheberrechts, die im 18. Jahrhundert beginnt und erst 1901 kodifiziert wird.

33
Q

Recensio

A

Arbeitsschritt des Sammelns und Bewertens aller erreichbaren (unter Umständen zusätzlich auch aller erschließbaren) Textzeugen bzw. Textträgern, die auf ihre Beziehungen zueinander geprüft werden müssen.

34
Q

Sekundäre Dunkelheit

A

Textstelle, die erst im Laufe der Zeit erläuterungsbedürftig geworden ist, im Gegensatz zur primären Dunkelheit.

35
Q

Sigle

A

Feststehende Abkürzungen für Wörter, Namen, Ausgaben usw. durch Buchstaben oder Zeichen.

36
Q

Stemma

A

Schematisierte Darstellung überlieferter Textzeugen und vermuteter Archetypen. Ein Stemma verdeutlicht die Verwandtschafts- bzw. Abhängigkeitsverhältnisse verschiedener Textzeugen eines Werkes.

37
Q

Textkritik

A

Alle Vorgänge, die für die Erarbeitung einer (Historisch)-kritischen Ausgabe notwendig sind.

38
Q

Textstufen

A

Bezeichnung für die im Prozess des Schreibens beobachtbaren Korrekturen, Streichungen, Verbesserungen usw. eines Autors, die in einem genetischen Apparat dargestellt werden.