rawl's theorie Flashcards

1
Q

Hauptsätze der Wohlfahrtsökonomie

A
  1. Jedes Wettbewerbsgleichgewicht stellt ein simultanes pareto-optimum im Güterproduktion und Gütertausch dar
  2. Jedes theoretisch denkbare pareto-optimum ist prinzipiell auch realisierbar (durch Umverteilungsmaßnahme)
  3. Es lässt sich kein Optimum optimorum ableiten
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Pareto-Optimalität/Pareto-Effizienz

A

ein zustand der Ressourcenallokation, in dem es nicht möglich ist einen Akteur besser zu stellen ohne dabei anderer Akteur schlechter zu stellen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

schwaches pareto prinzip

A

Eine Gruppe von individuen präferiert Zustand B gegenüber Zustand A, wenn alle individuen in einen höheren Nutzen haben

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Starkes pareto-prinzip

A

Eine Gruppe von Individuen präferiert Zustand B gegenüber Zustand A, wenn zumindest ein Individuum in B einen höheren Nutzen hat und niemand in B schlechter gestellt ist als in A

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Gerechtigkeitsprinzipien

Gleichheit

A
  • Rechtlich-politisch
  • vorrangiges Prinzip
  • Jede Person hat den gleichen unabdingbaren Anspruch auf ein völlig adäquates System gleicher Grundfreiheiten, das mit demselben system von Freiheiten für alle vereinbar ist
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Differenz

A
  • Sozio-ökonomisch
  • nachrangiges Prinzip
  • Zwei bedingungen erfüllen :
    erstens müssen sie mit Positionen und Ämtern verbunden sein, die unter Bedingungen fairer Chancengleichheit allen offenstehen

zweiten müssen sie den am wenigsten begünstigen Angehörigen der Gesellschaft den größten Vorteil bringen

Die beiden Gerechtigkeitsprinzipien stehen in lexikographischer Ordnung zueinander (d.h. das ersten Prinzips muss erfüllt sein, bevor das zweite erfüllt werden kann).

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

rechtlich politische Dimension

A

Institution müssen so eingerichtet sein, dass diese gleichen Grundfreiheiten garantiert werden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Welche Freiheiten impliziert das erste Prinzip

A

Meinungsfreiheit
Politischefreiheit
Gewissenfreiheit
Freiheits der person

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

sozio-ökonomische Dimension

A

Institutionen müssen so eingerichtet sein, dass sie das Maximin-Prinzip und Chancengleichheit garantieren

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Warum sind sozio-ökonomische Ungleichheiten überhaupt zulässig?

A

Sozio-ökonomische Ungleichheiten dienen einzig und allein den sozial benachteiligsten Mitgliedern der Gesellschaft.

Gesellschaft wird suksessiv 􏰌 beginnend bei den benachteiligsten Mitgliedern 􏰌 verbessert.

Jeder Person ist es möglich, ein Amt anzustreben, das mit sozio-ökonomischen Vorteilen einhergeht.

Benachteiligten Personen werden gleiche Chancen garantiert.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Warum glaubt Rawls, dass ausgerechnet diese Prinzipien diejenigen sind, nach der eine gerechte Gesellschaft (genauer: die Institutionen einer gerechten Gesellschaft) eingerichtet sein sollte?

A

Weil diese Gerechtigkeitsprinzipien diejenigen sind, die in einer freien und gleichen Entscheidungssituation auf rationale Weise gewählt werden würden.

oder

Wir müssen uns eine Situation vorstellen, in der die Akteure, die über die Gerechtigkeitsprinzipien entscheiden, tatsächlich frei und gleich sind.
Diejenigen Gerechtigkeitsprinzipien, die in einer solchen Entscheidungssituation gewählt werden würden, sind tatsächlich gerecht.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Gesellschaftsvertrag

A

Die Mitglieder einer gerechten Gesellschaft müssen einen Vertrag schließen, in welchem sie sich auf Gerechtigkeitsprinzipien einigen. Diesem Vertrag müssen sie als gleiche und freie Individuen rational zustimmen können.
Doch in einer bereits bestehenden Gesellschaft sind ihre Mitglieder zumindest nicht gleich (Vermögensverteilung, körperliche & geistige Fähigkeiten).

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Originale position

A

Die originale Position ist ein Gedanken- experiment, das eine hypothetische Entscheidungssituation beschreibt, in der sich die freie und gleiche Akteure für die Gerechtigkeitsprinzipien ihrer Gesellschaft entscheiden.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Schleier des Nichtwissens

A

Damit die Akteure nicht in ihrem Urteil beeinflusst werden, haben sie keinerlei Informationen über ihre soziale Stellung, ihr Vermögen, ihre körperlichen oder geistigen Fähigkeiten etc.

Nur diejenigen Gerechtigkeitsprinzipien, denen die Akteure unter diesen Voraussetzungen zustimmen würden, sind tatsächlich gerecht.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Gerechtigkeit als Fairness

A

Diejenigen Gerechtigkeitsprinzipien, auf die sich die Akteure hinter dem Schleier des Nichtwissens einigen würden, stellen tatsächlich gerechte Prinzipien dar.
Wenn die Institutionen einer Gesellschaft nach diesen Gerechtigkeitsprinzipien eingerichtet sind, gleichen sie die ungleiche Verteilung von körperlichen und geistigen Eigenschaften sowie von Vermögen aus.
Der natürlichen Lotterie wird durch gerechte Institutionen entgegengewirkt

Diese Gerechtigkeitsprinzipien – repräsentiert durch gerechte Institutionen – bilden die Grundlage für eine faire Gesellschaft.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Was ist Utilitarismus?

A

Der Utilitarismus ist eine ethische Position, die besagt, dass eine Handlung genau dann eine gute Handlung ist, wenn ihre Folgen im Durchschnitt das / den / die größtmögliche Gute / Nutzen / Zufriedenheit für die größtmögliche Zahl an Individuen befördern.

(Konsequentialistische Ethik)

17
Q

Kann eine Gesellschaft, die zulässt, dass einige wenige zugunsten der Allgemeinheit vernachlässigt werden, wirklich gerecht sein?

A

Der Utilitarismus lässt zu, dass der Nutzen des Einzelnen zugunsten des Nutzens der Allgemeinheit überkompensiert wird.
Rawls Kritik besteht also darin, dass in einer utilitaristischen Gesellschaft ihre Mitglieder als Mittel zum Zweck (in diesem Fall ist der Zweck das Wohl der Allgemeinheit) behandelt werden, ohne dass sie dem zugestimmt haben.

(Deontologische Kritik)

18
Q

vollständiger Egoist

A

Der Eigennutz 𝐵1 wird maximiert; der Nutzen anderer Individuen spielt für die Entscheidung keine Rolle.

19
Q

(klassischer) Utilitarist

A

Der Nutzen aller Betroffenen wird für jeweilige Alternative aufsummiert. Diejenige Alternative mit der größte Nutzensumme wird ausgewählt.

20
Q

vollständiger Altruist

A

Der Nutzen aller Betroffenen 􏰌 außer der der Entscheiderin 􏰌 wird für die jeweilige Alternative aufsummiert. Diejenige Alternative mit der größte Nutzensumme wird ausgewählt.

21
Q

Maximin-Prinzip

A

Das Minimum des Nutzens aller Betroffenen wird für die jeweilige Alternative angegeben. Diejenige Alternative mit der größte Nutzensumme wird ausgewählt.

Wähle diejenige Handlungsalternative, die den
größten Nutzen für die am schlechtesten gestellten Mitglieder der Gesellschaft realisiert.‘

22
Q

verstößt gegen das pareto-kriterium

A

Wird ein Betroffener durch die Handlungsalternative schlechter gestellt als zuvor, genügt sie nicht dem Pareto-
Kriterium.

23
Q

rationale Wahl

A

Die Rationalität lässt sich nicht beurteilen. Jede normative Präferenz lässt sich auf rationale und irrationale Weise verfolgen.

24
Q

Durchschnitts-Nutzen-Prinzip des Utilitarismus

A

‚Wähle diejenige Handlungsalternative, die den größten durchschnittlichen Nutzen für alle Mitglieder der Gesellschaft realisiert.‘

25
Q

vergleich Maximin-Prinzip mit Durchschnitts- Nutzen-Prinzip

Risikoaversion

A

Hinter dem Schleier des Nichtwissens würden sich die Akteure für das Maximin-Prinzip entscheiden, weil die Chance besteht, dass sie selbst zu den die am schlechtesten gestellten Mitglieder der Gesellschaft gehören.

Eine Entscheidung für das Durchschnitts-Nutzen-Prinzip würde bedeuten, dass sie selbst der Überkompensation des Durchschnittsnutzen zum Opfer fallen könnten.

26
Q

vergleich Maximin-Prinzip mit Durchschnitts- Nutzen-Prinzip

Pratikabilität

A

Es ist für Institutionen sehr unkompliziert, das Maximin-Prinzip zu implementieren, da nur wenige informationen benötigt werden, um herauszufinden, wer die am schlechtesten gestellten Mitglieder einer Gesellschaft sind.
Im Gegensatz dazu ist die Implementation des Durchschnitts-Nutzen-Prinzips hoch komplex, da sehr viele Informationen benötigt werde, um herauszufinden, welche Maßnahmen einer Institution den Durchschnittsnutzen einer Gesellschaft maximiert.

27
Q

vergleich Maximin-Prinzip mit Durchschnitts- Nutzen-Prinzip

Tolerierbarkeit / Verständlichkeit

A

Das Maximin-Prinzip stellt ein konkretes und reales Gesellschaftsziel dar, auf das hingearbeitet werden kann. Benachteiligte Mitglieder einer Gesellschaft arbeiten dafür ihre eigene Situation zu verbessern. Besser gestellte Mitglieder erfahren zwar weniger Vorteile, als sie erarbeiten, sich jedoch prinzipiell gut situiert und müssen weit weniger aufgeben als schlechter gestellte Mitglieder.

In einer Gesellschaft, die nach dem Durchschnitts- Nutzen-Prinzips organisiert ist, arbeiten ihre Mitglieder für das abstrakte Ziel des höheren Durchschnittnutzens. Insbesondere für schlechter gestellte Mitglieder ist damit kaum eine Perspektive verbunden, da sie nur indiekt eine Verbesserung ihrer Verhältnisse erfahren können oder durch Überkompensation keine Verbesserung oder sogar eine Verschlechterung eintritt.