rawl's theorie Flashcards
Hauptsätze der Wohlfahrtsökonomie
- Jedes Wettbewerbsgleichgewicht stellt ein simultanes pareto-optimum im Güterproduktion und Gütertausch dar
- Jedes theoretisch denkbare pareto-optimum ist prinzipiell auch realisierbar (durch Umverteilungsmaßnahme)
- Es lässt sich kein Optimum optimorum ableiten
Pareto-Optimalität/Pareto-Effizienz
ein zustand der Ressourcenallokation, in dem es nicht möglich ist einen Akteur besser zu stellen ohne dabei anderer Akteur schlechter zu stellen
schwaches pareto prinzip
Eine Gruppe von individuen präferiert Zustand B gegenüber Zustand A, wenn alle individuen in einen höheren Nutzen haben
Starkes pareto-prinzip
Eine Gruppe von Individuen präferiert Zustand B gegenüber Zustand A, wenn zumindest ein Individuum in B einen höheren Nutzen hat und niemand in B schlechter gestellt ist als in A
Gerechtigkeitsprinzipien
Gleichheit
- Rechtlich-politisch
- vorrangiges Prinzip
- Jede Person hat den gleichen unabdingbaren Anspruch auf ein völlig adäquates System gleicher Grundfreiheiten, das mit demselben system von Freiheiten für alle vereinbar ist
Differenz
- Sozio-ökonomisch
- nachrangiges Prinzip
- Zwei bedingungen erfüllen :
erstens müssen sie mit Positionen und Ämtern verbunden sein, die unter Bedingungen fairer Chancengleichheit allen offenstehen
zweiten müssen sie den am wenigsten begünstigen Angehörigen der Gesellschaft den größten Vorteil bringen
Die beiden Gerechtigkeitsprinzipien stehen in lexikographischer Ordnung zueinander (d.h. das ersten Prinzips muss erfüllt sein, bevor das zweite erfüllt werden kann).
rechtlich politische Dimension
Institution müssen so eingerichtet sein, dass diese gleichen Grundfreiheiten garantiert werden
Welche Freiheiten impliziert das erste Prinzip
Meinungsfreiheit
Politischefreiheit
Gewissenfreiheit
Freiheits der person
sozio-ökonomische Dimension
Institutionen müssen so eingerichtet sein, dass sie das Maximin-Prinzip und Chancengleichheit garantieren
Warum sind sozio-ökonomische Ungleichheiten überhaupt zulässig?
Sozio-ökonomische Ungleichheiten dienen einzig und allein den sozial benachteiligsten Mitgliedern der Gesellschaft.
Gesellschaft wird suksessiv beginnend bei den benachteiligsten Mitgliedern verbessert.
Jeder Person ist es möglich, ein Amt anzustreben, das mit sozio-ökonomischen Vorteilen einhergeht.
Benachteiligten Personen werden gleiche Chancen garantiert.
Warum glaubt Rawls, dass ausgerechnet diese Prinzipien diejenigen sind, nach der eine gerechte Gesellschaft (genauer: die Institutionen einer gerechten Gesellschaft) eingerichtet sein sollte?
Weil diese Gerechtigkeitsprinzipien diejenigen sind, die in einer freien und gleichen Entscheidungssituation auf rationale Weise gewählt werden würden.
oder
Wir müssen uns eine Situation vorstellen, in der die Akteure, die über die Gerechtigkeitsprinzipien entscheiden, tatsächlich frei und gleich sind.
Diejenigen Gerechtigkeitsprinzipien, die in einer solchen Entscheidungssituation gewählt werden würden, sind tatsächlich gerecht.
Gesellschaftsvertrag
Die Mitglieder einer gerechten Gesellschaft müssen einen Vertrag schließen, in welchem sie sich auf Gerechtigkeitsprinzipien einigen. Diesem Vertrag müssen sie als gleiche und freie Individuen rational zustimmen können.
Doch in einer bereits bestehenden Gesellschaft sind ihre Mitglieder zumindest nicht gleich (Vermögensverteilung, körperliche & geistige Fähigkeiten).
Originale position
Die originale Position ist ein Gedanken- experiment, das eine hypothetische Entscheidungssituation beschreibt, in der sich die freie und gleiche Akteure für die Gerechtigkeitsprinzipien ihrer Gesellschaft entscheiden.
Schleier des Nichtwissens
Damit die Akteure nicht in ihrem Urteil beeinflusst werden, haben sie keinerlei Informationen über ihre soziale Stellung, ihr Vermögen, ihre körperlichen oder geistigen Fähigkeiten etc.
Nur diejenigen Gerechtigkeitsprinzipien, denen die Akteure unter diesen Voraussetzungen zustimmen würden, sind tatsächlich gerecht.
Gerechtigkeit als Fairness
Diejenigen Gerechtigkeitsprinzipien, auf die sich die Akteure hinter dem Schleier des Nichtwissens einigen würden, stellen tatsächlich gerechte Prinzipien dar.
Wenn die Institutionen einer Gesellschaft nach diesen Gerechtigkeitsprinzipien eingerichtet sind, gleichen sie die ungleiche Verteilung von körperlichen und geistigen Eigenschaften sowie von Vermögen aus.
Der natürlichen Lotterie wird durch gerechte Institutionen entgegengewirkt
Diese Gerechtigkeitsprinzipien – repräsentiert durch gerechte Institutionen – bilden die Grundlage für eine faire Gesellschaft.