Ordonomik und Moral und Ethik Flashcards
Positive oder deskriptive Aussagesätze
einen Sachverhalt werturteilsfrei zu analysieren (zu beschreiben). Ihr Wahrheitswert (wahr oder falsch) lässt sich prinzipiell durch empirische Beobachtungen oder logische Deduktion bestimmen.
Normative Aussagesätze
orientieren sich an „Normen“ verschiedenster Art, um zu sagen, „wie etwas sein soll“ (und ggf. aus welchem Grund). Ihr Wahrheitswert lässt sich nur bedingt ermitteln und hängt - je nach metaethischer Position - von geteilten Intuitionen, Überzeugungen, Meinungen ab.
Hume‘s Gesetz
Normative Aussagen (was sein sollte) lassen sich niemals vollständig aus rein deskriptiven Tatsachenbeschreibungen (was ist) ableiten. Es bedarf immer schon einer normativen Prämisse, um deduktiv zu einer normativen Konklusion zu gelangen. Normative Prämissen wiederum können nur anhand einer normativen Theorie (einer Moral oder Ethik) begründet werden, i.d.R. müssen sie anhand von (Gerechtigkeits-)Intuitionen plausibilisiert werden.
Legalistischer Fehlschluss
Folgt aus der Tatsache, dass in einer Gesellschaft ein Gesetz X existiert auch, dass es ethisch richtig ist, dass dieses Gesetz gilt?
Naturalistischer Fehlschluss
Folgt aus der Tatsache, dass etwas der Fakt ist, dass es ethisch richtig ist, dass es Fakt ist?
Aus dem Vorliegen einer Tatsache kann nicht darauf geschlossen werden, dass sie auch ethisch gerechtfertigt sei.
Wertfreiheitspostulat
Das Wertfreiheitspostulat (Max Weber) besagt, dass wissenschaftliche Theorien keine Wertungen vornehmen sollten. Sie können sich aber in deskriptiver/erklärender Sprache mit Wertungen und Werten beschäftigen (Objektbereich).
4 Kennzeichen der Moral
- Im Mittelpunkt der Moral stehen Urteile, durch die ein menschliches Handeln positiv oder negativ bewertet, gebilligt oder missbilligt wird. ( Handlungsbezug)
- Moralische Urteile sind kategorisch, d.h. Bewertungen gelten unabhängig von anderen Zwecken oder Interessen des Handelnden .(Kategorizitaet)
- Moralische Urteile sind intersubjektiv verbindlich. D.h. Andere sollten zustimmen und keine bloß persönliche Meinung.( intersubjektive verbindlichkeit)
- Universalisierbarkeit: Moralische Urteile basieren auf allgemeinen Prinzipien, die unabhängig von spezifischen Personen oder Situationen Geltung haben.( Universalisierbarkeit)
ein axiologisches Urteil
die Bewertung eines bestimmten Weltzustandes. Erst wenn der bewertete Zustand zu einem menschlichen Handeln in Beziehung gesetzt wird, kann ein Moralurteil daraus werden.
Deontologische Ethik
-Ableitung konkreter Handlungsnormen aus grundlegenden Pflichten
-Verlangen vom Adressaten, bestimmte Handlungen zu tun oder zu unterlassen vollkommen unabhängig von den Folgen dieser Handlungen (intrinsisch werthaft).
-Im Extremfall: Moralischer
Absolutismus (keine fallbedingten Ausnahmen)
Konsequentialistische Ethik
- Verlangen vom Adressaten, sich gedanklich klar zu machen, unter welchen Umständen welche Handlungen zu welchen Konsequenzen führen (extrinsisch werthaft).
- Zunächst offen: Individuell subjektive vs.paternalistische Bewertungen von Handlungsfolgen.
- Bestimmung konkreter Handlungsnormen aus den absehbaren Handlungsfolgen
- Beispiele: Handlungsutilitarismus, Regelutilitarismus, Maximin-Prinzip
Überforderung: Die Grenzen der Moral
- Materielle Überforderung (Utilitarismus: Problem des abnehmenden Grenznutzens - globale Hilfspflichten)
- Kognitive/epistemische Überforderung („Überblick behalten“, Handlungsfolgen und Wahrscheinlichkeiten)
- Psychologische Überforderung (Aushalten von Leid und Unfairness)
- Unparteilichkeit
Supererogation
Eine Handlung wird als supererogatorisch bezeichnet, wenn sie moralische Normen übererfüllt, aber nicht
moralisch zwingend ist. (Etwas „Gutes“ tun, das über die Pflicht hinausgeht)
Das Konzept der Supererogation kann nicht für den Utilitarismus gelten, da es sich um ein Maximierungsgebot handelt! Unter anderem aus diesem ergeben sich Überforderungseinwände gegen den Utilitarismus.
was ist Ethik
- Ethik ist weitgehend handlungs- und entscheidungsentlastet, dafür eher theoriebezogen, sie ziele selten auf unmittelbare praktisch-politische Umsetzung.
- Ethik wird deshalb oft als Theorie der Moral bezeichnet (= Moralphilosophie).
was ist Moral
- Moral steht in der analytischen Tradition im engen Zusammenhang mit handlungs-/praxisbezogenen Entscheidungen (Moral = normativer Standpunkt/konkreter Regelkatalog o. Entscheidungsverfahren).
- Moralische Urteile beziehen sich sowohl auf Handlungen als auch auf Verhalten – wobei unterschieden werden muss zwischen verantwortbarem und nicht-verantwortbarem Verhalten (nur ersteres ist Gegenstand der Moral. Kriterium: Vermeidbarkeit, nicht Intention!).
Eine metaphysikfreie Definition des Wertbegriffes
- Wertungen (z.B. ganz eindimensional: gut – schlecht - Skala) sind emotionale Einfärbungen von Wahrnehmungen.
- Werte sind Verallgemeinerungen von Wertungen (durch Abstraktion vom Einzelfall).