Raufhandel

Question 1

Was ist die Definition des Raufhandels?

Answer 1

Schlägerei:
wechselseitige tätliche Auseinandersetzung, an der mindestens drei
Personen physisch (= “gewalttätig”) beteiligt sind

Question 2

Was ist das Strafbare Verhalten?

Answer 2

Beteiligung an einer Schlägerei, aus der sich Gefahren für die an der Schlägerei Beteiligten oder für Unbeteiligte ergeben.

Question 3

Was ist die Tathandlung?

Was das negative Tatbestandselement?

Answer 3

Beteiligung am Raufhandel: aktive Mitwirkung an der Auseinandersetzung; muss nicht tätlich sein.

> Negatives Tatbestandselement
nicht strafbar ist, wer dabei bloss das Ziel verfolgt, sich
selbst oder einen Dritten zu schützen (Abs. 2)
- “nicht strafbar ist”: am ehesten zu verstehen als “nicht tatbestandsmässig handelt”
- die betreffende Person nimmt jedoch gleichwohl am Raufhandel teil

Question 4

Welche Anforderungen werden an den Vorsatz gestellt?

3P

Answer 4

> Vorsatz; Eventualvorsatz reicht aus

• bezogen auf die Beteiligung am Raufhandel
• Körperverletzung bzw. Tod ist als objektive Strafbarkeitsbedingung vom Vorsatz
  nicht umfasst

Question 5

Was ist die objektive Stafbarkeitsbedingung und wann muss sie erfüllt sein?

Answer 5

> Tod oder Körperverletzung eines Menschen

• mind. einfache Körperverletzung gemäss Art. 123
• Opfer: Beteiligter oder Drittperson

> Wann muss die objektive Strafbarkeitsbedingung erfüllt werden?

• Einheit in sachlicher, räumlicher und zeitlicher Hinsicht
• dem Teilnehmer, welcher nach erfolgter Tötung / Körperverletzung hinzutritt,
  wird der Raufhandel ebenso zugerechnet wie demjenigen, der vor Erfolgseintritt
  ausscheidet (BGE 139 IV 168, E. 1.1.1 (str.))

Question 6

Welche Konkurrenzen bestehen?

2P

Answer 6

> Verhältnis zur vorsätzlichen oder fahrlässigen Tötung bzw. Körperverletzung
- echte Konkurrenz, weil neben dem Verletzten andere an der Rauferei Beteiligte
gefährdet werden

> Tätlichkeit
- unechte Konkurrenz; Art. 126 wird durch Art. 133 konsumiert