Psychologie als empirische Wissenschaft Flashcards
Gegenstand der Psychologie ist
das Erleben, Verhalten und Handeln des Menschen.
Fragestellungen der Psychologie sind
variabel & komplex.
Methodenvielfalt ist auch deshalb nötig, da
Erleben, Verhalten und Handeln oft nicht direkt beobachtbar sind & mit „methodischer“ Hilfe erschlossen werden müssen
Beschreiben bedeutet
Merkmale zu klassifizieren, benennen, definieren & auch Zusammenhänge zu erfassen.
Erklären bedeutet herauszufinden,
welches Merkmal ein anderes kausal verursacht (dies geht noch nicht aus einem statistischen Zusammenhang hervor). Beschreiben und Erklären bedürfen unterschiedlicher Methoden.
Vorhersagen bedeutet,
zukünftiges Erleben oder Verhalten zu prognostizieren.
Verändern bedeutet,
psychische Merkmale gezielt zu beeinflussen
Eine empirische Wissenschaft ist
daran interessiert, Hypothesen &Theorien zu den Fragen zu entwerfen, mit denen man sich gerade beschäftigt.
Diese Hypothesen und Theorien werden nun ihrerseits mit der Realität konfrontiert. Man vergleicht also ‒ wie in anderen Naturwissenschaften auch ‒ die gedankliche Antwort auf die Frage mit den in der Realität diesbezüglich vorfindbaren Sachverhalten.
Unter psychologischen Methoden verstehen wir
Vorgehensweisen, mit deren Hilfe wir Antworten auf Fragen aus dem Gegenstandsbereich der Psychologie erhalten können.
Induktion
Methode des Schlussfolgerns von Einzelfällen auf das Allgemeine & Gesetzmäßige.
Deduktion
Ableitung des Besonderen &Einzelnen aus dem Allgemeinen (aus Regeln, Gesetzmäßigkeiten, Modellen, Theorien).
Beim induktiven Vorgehen versucht man,
von wiederholten Einzelbeobachtungen oder einer sorgfaltigen Einzelfallanalyse, auf eine generelle Regel zu verallgemeinern.
Induktive Schlüsse haben nur
Wahrscheinlichkeitscharakter
Beim quantitativen Ansatz kommen
objektiv messende (standardisierte) Verfahren zum Einsatz
qualitativen Ansatz kommen
sinnverstehende (unstandardisierte) Verfahren zum Einsatz.
quantitativen Methoden werden
Merkmale oder Zusammenhänge exakt gemessen, meist an einer großen Gruppe von Individuen.
Bei qualitativen Verfahren liegt der Fokus
eher auf der intensiven Untersuchung weniger bzw. einzelner Fälle.
Methodologie
Theorie der wissenschaftlichen Methoden (Methodenlehre), die sich insbesondere mit der sachgerechten Anwendung von Forschungsmethoden
beschäftigt.
Unter einer Wissenschaft versteht man
die Gesamtheit von Erkenntnissen, die auf einen Erkenntnisgegenstand bezogen sind& in einem Begründungszusammenhang stehen
Beim Beschreiben werden Angaben über
die Erscheinungsformen & Merkmale von mindestens einem Sachverhalt gemacht. Dies geschieht durch Benennen, Ordnen & Klassifizieren, Definieren, sowie Angaben zu Häufigkeit bzw. Ausprägungsgrad.
Erklärungen sind
Angaben über Bedingungsverhältnisse von Sachverhalten bzw. Angaben über Abhängigkeiten zwischen Sachverhalten. Erklärungen setzen die Beschreibung von mindestens zwei Sachverhalten voraus.
Beim Erklären bedingt die unabhängige Variable die abhängige Variable.
Die Beziehung zwischen den beiden Variablen ist eine Kausalrelation.
Beim Beschreiben von zwei Sachverhalten A und B interessiert in der Regel
auch deren Zusammenhang; Es handelt sich also um eine Zusammenhangsrelation.
Vorhersagen (Prognosen) sind
vorwärts gerichtete Erklärungen.
Derselbe Bedingungszusammenhang, den man annimmt, um einen Sachverhalt zu erklären, dient dazu, das Eintreten eines zukünftigen Sachverhalts zu prognostizieren.
Forschungsansatz /design
Quantitativer Ansatz
(Labor)experiment
Quasi experiment
Korrelationsstudie
Metaanalyse
Forschungsansatz /design
Qualitativer Ansatz
Deskriptive Feldforschung
Handlungsforschung
Biografische Methode
Gegenstandsbezogene Theoriebildung
(Daten)Erhebungsmethoden
Quantitativer Ansatz
Beobachten
Zählen
Urteilen
Testen
(Daten)Erhebungsmethoden
Qualitativer Ansatz
Interview struktur-Lege Verfahren Gruppendiskussion Teilnehmendes b Beobachten
(Daten)Analysenmethoden
Qualitativer Ansatz
Inhaltsanalyse
Hermeneutik
semiotik
Diskursanalyse
(Daten)Analysenmethoden
Quantitativer Ansatz
Beschreibende Methoden
Schlussfolgernde Methoden
Multivariate Methoden
Modelltests
Unter qualitativer Forschung, in deren Rahmen die qualitativen Methoden zur Anwendung kommen, verstehen die Sozialwissenschaften
eine sinnverstehende, interpretative wissenschaftliche Verfahrungsweise bei der Erhebung & Aufbereitung sozial relevanter Daten.
Die quantitativen Methoden werden im Rahmen der quantitativen Forschung eingesetzt & repräsentieren eine Vorgehensweise
zur numerischen Darstellung empirischer Sachverhalte
Als Geburtsstunde der wissenschaftlichen Psychologie gilt die
Gründung des ersten Instituts für experimentelle Psychologie im Jahr 1879 in Leipzig durch Wilhelm Wundt.
Eine andere Strömung, die noch heute die Grundlage für die sog. Geisteswissenschaftliche Psychologie darstellt, geht auf
Wilhelm Dilthey (1833–1911) zurück.Begründer der Erkenntnistheorie der Geisteswissenschaften& Hauptvertreter der hermeneutischen Wissenschaften.
Zu den quantitativen Gütekriterien gehören
Objektivität,
Reliabilität
Validität.
Bei der Objektivität handelt es sich um
ein allgemeines Gütekriterium wissenschaftlicher Untersuchungen: Verschiedene Forscher müssen unter den gleichen (Versuchs-) Bedingungen zu den gleichen Ergebnissen gelangen (Unabhängigkeit der Resultate von Versuchssituation & Versuchsleitern).
Objektivität kann vor allem dann erreicht werden,
wenn Durchführung, Auswertung & Interpretation des Tests weitgehend standardisiert sind.
Objektivität ist die Voraussetzung dafür, dass
die weiteren Gütekriterien erfüllt sein können.
Reliabilität bezeichnet
die Zuverlässigkeit & Beständigkeit einer Untersuchung. Reliabel ist ein Instrument dann, wenn es bei einem relativ gleich bleibenden Verhalten gleiche oder ähnliche Ergebnisse liefert.
Die Test-Retest-Reliabilität, die in der Literatur oft auch als Stabilität bezeichnet wird,
beschreibt das Ausmaß der Übereinstimmung bei einer wiederholten Anwendung der Instrumente (Methoden) bei der gleichen Stichprobe.
Eine weitere Möglichkeit der Reliabilitätsbestimmung ist
Interrater- Reliabilität:
Internater Reliabilität
Höhe der Übereinstimmungen der Einschätzungsergebnisse unterschiedlicher Beobachter bzw. unterschiedlicher »Testanwender« (Rater).
Die Interrater-Reliabilitat ist somit hoch, wenn
verschiedene Rater bei den gleichen Testpersonen zu gleichen oder ähnlichen Einschatzungen (Ratings) kommen.
Validität setzt
Objektivitat & Reliabilität voraus. Eine Untersuchung, die nicht objektiv und reliabel ist, kann auch nicht valide (gültig) sein.
Die Validität beurteilt eine
quantitative Untersuchung danach, ob sie auch gemessen hat, was sie messen wollte
Seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts werden auch in der qualitativen Forschung Gütekriterien entwickelt. Dazu zählen nach Mayring
die Verfahrensdokumentation, die argumentative Interpretationsabsicherung, die Regelgeleitetheit, die Nähe zum Gegenstand, die kommunikative Validierung die Triangulation.
Verfahrensdokumentation:
Planung, Durchführung & Auswertung einer Untersuchung müssen genau dokumentiert werde
Argumentative Interpretationsabsicherung:
Interpretationen sind argumentativ zu begründen.
Regelgeleitetheit:
Trotz Offenheit gegenüber dem Untersuchungsgegenstand & der Bereitschaft, ggf. geplante Analyseschritte zu modifizieren, darf nicht ein völlig unsystematisches Vorgehen resultieren.
Nähe zum Gegenstand:
Diese wird vor allem dadurch erreicht, dass man möglichst nahe an der Alltagswelt der beforschten Subjekte anknüpft.
Kommunikative Validierung:
Die Gültigkeit der Untersuchung kann man auch dadurch überprüfen, indem man die Ergebnisse den beforschten Personen nochmals vorlegt und mit ihnen diskutiert. Stimmen sie mit den Befunden überein, so kann das ein wichtiges Argument zur Absicherung der Ergebnisse sein.
Triangulation:
Triangulation bedeutet, dass man versucht, für die Fragestellung unterschiedliche Lösungswege zu entwerfen & die Ergebnisse zu vergleichen. Die Ergebnisse der verschiedenen Perspektiven können miteinander verglichen & schließlich zu einem kaleidoskopartigen Bild zusammengesetzt werden.
Der Forschungsansatz (das Forschungsdesign) legt die grundlegende Vorgehensweise
zur Beantwortung der Fragestellung fest.
Die Datenerhebungsmethoden stellen in der Untersuchungsdurchführung jene Daten zur Verfügung,
die den Vergleich der Hypothese mit der Realität ermöglichen.
Nach der Untersuchungsdurchführung werden die erhobenen Daten zum Zweck der Hypothesenentscheidugt.
im Zuge der Datenanalyse verrechnet bzw. verarbeitet
Hypothesen
Vorläufige (vermutete) Antworten, die Forscher auf ihre Fragen geben, nennt man Hypothesen . Um Vermutungen handelt es sich solange, als der wissenschaftliche Nachweis noch aussteht.
Wissenschaftliche Hypothesen Merkmalen
präzise & widerspruchsfreie Formulierung,
prinzipielle Widerlegbarkeit,
Operationalisierbarkeit,
Begründbarkeit,
Verallgemeinerbarkeit, Übertragbarkeit auf andere Sachverhalte
Präzise & widerspruchsfreie Formulierung:
Idealerweise lässt die Formulierung einer Hypothese bereits ihre formalen Merkmale – Kausalhypothese, universelle Hypothese usw. – erkennen.
Prinzipielle Widerlegbarkeit:
Präzise formulierte Hypothesen lassen leichter erkennen, ob sie widerspruchsfrei sind. In sich widersprüchliche Hypothesen sind nicht widerlegbar.
Operationalisierbarkeit:
Die(abstrakten) Begriffe einer Hypothese müssen erfassbar& messbar sein. Dieses Erfassen &Messen von Begriffen = operationalisieren.
Begründbarkeit:
Wenn es der Forschungsstand erlaubt muss eine Hypothese gut begründet sein.
In einer hypothesenprüfenden Untersuchung (Prüfexperiment) werden die Hypothesen
vorab formuliert. Sie liefert eine geprüfte Aussage. Eine Entscheidung über Annahme oder Zurückweisung der Hypothese ist möglich.
In einer hypothengenerierenden Untersuchung werden die Hypothesen
im nachhinein formuliert (Erkundungsexperiment). Sie liefert eine ungeprüfte Hypothese. Eine Entscheidung über Annahme oder Zurückweisung der Hypothese ist nicht möglich.
deduktiven Weg der Hypothesenerstellung &prüfung.
Aus der Theorie wird die Hypothese abgeleitet & mit der Empirie konfrontiert. Das Ergebnis der Hypothesenprüfung wirkt sich seinerseits auf die zugrunde liegende Theorie aus.
induktiven Weg
Problembereichs(Forschungsgegenstand) durch dort vorgenommene Abstraktionen der Ausgangspunkt der Hypothesenerstellung &-prüfung. Der weitere Forschungsablauf ist nahezu identisch, mit der Ausnahme, dass – je nach Forschungsstand – eventuell erst eine Theorie aus den geprüften Aussagen gebildet werden muss.
Hintergrundwissen
Wissensbestände, die benötigt werden, um jene Untersuchungssituation zu konstruieren, mit welcher die Hypothese konfrontiert werden soll
Variablen sind
veränderliche Beobachtungsgrößen. Psychologische Variablen sind veränderliche Beobachtungsgrößen aus dem Bereich des menschlichen Erlebens, Verhaltens & Handelns. Jede Variable hat mindestens zwei, in der Regel viele Ausprägungen.
Konstanten sind
Beobachtungsgrößen mit nur einer Ausprägung. Sie sind im Gegenstandsbereich der Psychologie kaum vorzufinden
Die Merkmalsausprägungen unterscheiden sich bei quantitativen Variablen nach
dem Zahlenwert, bei qualitativen Variablen nach ihrer Beschaffenheit (Qualität).
Das Ausmaß der direkten Beobachtbarkeit kennzeichnet den Unterschied zwischen
konkreten & abstrakten Variablen.
Wenn eine Hypothese mit abstrakten und/oder komplexen Variablen geprüft, also mit der Realität konfrontiert werden soll, müssen diese Variablen der Beobachtung und Erfassung zugänglich gemacht, d. h.
operationalisiert werden.
Dies geschieht dadurch, dass ihnen auf der Basis des
vorliegenden Hintergrundwissens empirische Sachverhalte (d. h. konkret mess- bzw. beobachtbare Größen) zugeordnet werden.
Dadurch wird entscheidbar, ob und in welcher Ausprägung die abstrakten (theoretischen) Begriffe in der (empirischen) Realität vorliegen.
theoretisch-inhaltliche Hypothese (TIH)
für die nicht operationalisierte Form
empirisch-inhaltliche Hypothese (EIH)
für die operationalisierte Form.
Der Versuch der optimalen Operationalisierung einer Variablen entspricht
dem Streben nach einer validen (gültigen) Operationalisierung.
Eine Variable ist dann valide operationalisiert, wenn
ihr Bedeutungskern getroffen & ihr semantischer Gehalt möglichst wenig reduziert ist.
Es ist aber auch darauf zu achten, dass die gewählte Form der Operationalisierung auch
reliabel (zuverlässig) ist, also im Wiederholungsfall vergleichbare Ergebnisse erbringt.
ethischen Problemen ergeben, die ausschnittsweise abgehandelt werden:
- die Verletzung der psychischen und/oder physischen Unversehrtheit& Integrität,
- die fehlende Transparenz der Untersuchungssituation,
- das Vorhandensein von Täuschungen,
- die unfreiwillige Untersuchungsteilnahme sowie
- die mangelnde Vertraulichkeit der Untersuchungsergebnisse
Ablauf des Forschungsprozesses
allgemeiner Forschungsansatz/Forschungsdesign
Datenerhebung
Datenanalyse
Hypothesen
vorläufig vermutete Antworten,die Forscher auf ihre Fragen geben