Psychologie Flashcards
Vokabelkarte: Phänomen des sozialen Vergleichs**
*Begriff:**
Phänomen des sozialen Vergleichs
Definition:
Das Phänomen des sozialen Vergleichs beschreibt den Prozess, bei dem Individuen ihre eigenen Fähigkeiten, Leistungen und Eigenschaften mit denen anderer Menschen vergleichen. Dieser Vergleich dient der Selbstbewertung und Orientierung, kann aber auch Einfluss auf das Selbstwertgefühl haben.
Beispiel:
Eine Person fühlt sich erfolgreich, weil sie in ihrer Arbeit besser abschneidet als ihre Kollegen (Aufwärtsvergleich), oder sie empfindet Minderwertigkeit, weil sie sich mit jemandem vergleicht, der in einem Bereich erfolgreicher ist (Abwärtsvergleich).
Anwendung:
- Selbstwahrnehmung und -bewertung
- Motivation und Zielsetzung
- Soziale Dynamiken und Gruppenzugehörigkeit
Synonyme:
Sozialer Vergleich, Vergleichsprozess
Englisch:
Social comparison phenomenon
Ergänzende Begriffe:
Aufwärtsvergleich: Vergleich mit Personen, die als besser oder erfolgreicher wahrgenommen werden.
Abwärtsvergleich: Vergleich mit Personen, die als schlechter oder weniger erfolgreich wahrgenommen werden.
Englisch:
Social comparison
Ankereffekt
Begriff:
Ankereffekt
Definition:
Der Ankereffekt beschreibt ein kognitives Verzerrungsphänomen, bei dem Menschen bei der Schätzung von Werten stark von einem ursprünglich genannten Ausgangswert (Anker) beeinflusst werden. Dieser Anker setzt einen mentalen Bezugspunkt, der selbst dann wirkt, wenn er offensichtlich irrelevant ist.
Beispiel:
Bei einer Preisverhandlung nennt der Verkäufer zuerst einen hohen Preis. Selbst wenn der Käufer weiß, dass dieser Preis zu hoch ist, orientiert er sich dennoch an diesem Anker und wird vermutlich einen höheren Preis akzeptieren, als wenn der Anker niedriger gewesen wäre.
Anwendung:
- Verhandlungsstrategien
- Marketing und Preisgestaltung
- Entscheidungsfindung
Synonyme:
Ankerheuristik, Ankerverzerrung
Englisch:
Anchoring effect
Konsistent (in der Psychologie
Konsistent (in der Psychologie): Ein Zustand, bei dem eine Person über verschiedene Zeitpunkte oder Situationen hinweg stabile und einheitliche Gedanken, Einstellungen und Verhaltensweisen zeigt. Es beschreibt die Stabilität und Unveränderlichkeit der psychologischen Merkmale einer Person.
Kongruent (in der Psychologie):
Kongruent (in der Psychologie): Ein Zustand, bei dem die inneren Gedanken, Gefühle und Überzeugungen einer Person mit ihrem äußeren Verhalten übereinstimmen. Es beschreibt die Harmonie zwischen dem, was jemand denkt oder fühlt, und dem, was er tut.
- DARVO (4 Unterpunkte)
-
DARVO:
DARVO steht für “Deny, Attack, Reverse Victim and Offender”. Es beschreibt eine Taktik, um Verantwortung zu leugnen, Vorwürfe umzudrehen und die Rollen von Täter und Opfer zu vertauschen.
-
Deny (Leugnen):
- Der Täter leugnet jegliches Fehlverhalten oder schädliche Handlungen.
- Bestreitet, dass die Vorwürfe wahr sind oder dass er sich falsch verhalten hat.
-
Attack (Angreifen):
- Anstatt die Vorwürfe anzunehmen, greift der Täter das Opfer oder den Ankläger persönlich an.
- Ziel ist es, die Glaubwürdigkeit des Opfers in Frage zu stellen oder es zu diffamieren.
-
Reverse Victim and Offender (Opfer und Täter umkehren):
- Der Täter stellt sich selbst als Opfer dar und schiebt die Rolle des Täters auf die Person, die die Vorwürfe erhebt.
- Das ursprüngliche Opfer wird als Täter hingestellt, was den eigentlichen Vorwurf in den Hintergrund rückt.
- Ziel: Verständnis oder Sympathie von anderen für den Täter gewinnen.
Zusammenfassung:
- DARVO ist eine Taktik zur Verleugnung von Fehlverhalten. Täter leugnen Vorwürfe, greifen das Opfer an und verdrehen die Rollen von Täter und Opfer.
4Vermeidung und Umgang:
- Bewusstsein und Schulung:
Erkennen und Verstehen von DARVO kann helfen, manipulative Taktiken in Konflikten zu identifizieren und richtig darauf zu reagieren.
-
Faktenbasiertes Vorgehen:
Sich auf die Fakten konzentrieren und die ursprünglichen Vorwürfe sachlich betrachten. -
Unterstützung suchen:
Es kann hilfreich sein, bei solchen Konflikten externe Unterstützung zu suchen (Berater, Therapeuten, rechtliche Fachleute).
. Beispiele:
- Beziehungen:
Wenn jemand des emotionalen Missbrauchs beschuldigt wird, könnte er leugnen, den Partner angreifen und sich selbst als Opfer darstellen.
- Öffentliche Skandale:
Ein Prominenter könnte nach Vorwürfen sein Fehlverhalten leugnen, die Ankläger attackieren und sich als Opfer einer “Hetzkampagne” darstellen.
Fragen zur Selbstüberprüfung:
- Was bedeutet das Akronym DARVO?
- Wie funktioniert die Umkehr von Opfer und Täter?
- Wie kann man mit DARVO umgehen?
Fremdwortlegende:
- Diskreditierung: Die Glaubwürdigkeit einer Person untergraben.
- Manipulation: Gezielte Beeinflussung anderer, oft zum eigenen Vorteil.
- Taktik: Eine bestimmte Strategie, um ein Ziel zu erreichen.
Konditionierung
Konditionierung ist ein Lernprozess, bei dem Verhalten durch Assoziationen oder Konsequenzen verändert wird.
* Klassische Konditionierung: Ein neutraler Reiz (NR) wird wiederholt mit einem unbedingten Reiz (UR) gekoppelt, bis der NR alleine eine konditionierte Reaktion (KR) auslöst. Beispiel: Pawlows Hunde speicheln nach dem Glockenton, da dieser oft mit Futter (UR) assoziiert wurde.
* Operante Konditionierung: Verhalten wird durch Konsequenzen beeinflusst. Positive Verstärkung (Belohnung) fördert Verhalten, Bestrafung mindert es. Beispiel: Ein Schüler, der für gute Noten gelobt wird, lernt, sich stärker anzustrengen.
Konditionierung ist grundlegend für Lernprozesse und Verhaltenstherapien in der Psychologie.
Konditionierung ist ein zentrales Konzept in der Verhaltenspsychologie und erklärt, wie Verhalten erlernt und angepasst wird
Mimik und Gestik
Mimik bezieht sich auf die Bewegungen und Veränderungen im Gesicht. Beispielsweise ein Lächeln, das Freude ausdrückt, oder ein Stirnrunzeln, das Verärgerung oder Skepsis zeigt.
Gestik bezieht sich auf die Bewegungen des Körpers, wie zum Beispiel das Winken mit der Hand, das Nicken des Kopfes oder das Schulterzucken, die ebenfalls Gefühle und Absichten ausdrücken können.
Illustratoren
Illustratoren sind Gesten, die unbewusst während der verbalen Kommunikation eingesetzt werden, um das Gesagte zu verdeutlichen oder zu ergänzen. Sie machen Inhalte lebendiger und anschaulicher und tragen zur emotionalen Ausdruckskraft der Kommunikation bei.
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Funktion:
- Unterstützen und verdeutlichen verbale Aussagen.
- Verleihen dem Gesagten Lebendigkeit.
- Dienen zur emotionalen Akzentuierung.
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Kulturelle Unterschiede:
- Die Bedeutungen von Gesten können je nach Kultur stark variieren.
- Einige Gesten haben spezifische, oft kulturgebundene Bedeutungen (Embleme).
-
Psychologische Aspekte:
- Illustratoren können Rückschlüsse auf den emotionalen Zustand des Sprechers geben (z. B. nervöse Gesten, die Unsicherheit zeigen).
-
Verbindung zur Mimik:
- Mimik verstärkt die Wirkung von Illustratoren und kann zusätzliche Informationen liefern.
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Kombination:
- Illustratoren werden häufig zusammen mit verbaler Kommunikation verwendet.
- Größendarstellung: Mit Daumen und Zeigefinger zeigen, wie groß ein Objekt ist (z. B. „Das Buch war so groß“).
- Richtungsangabe: Mit dem Finger auf einen Ort oder eine Richtung zeigen (z. B. „Dort ist der Ausgang“).
- Zählgesten: Finger zur Darstellung von Zahlen verwenden (z. B. „Es waren drei Leute“).
- Emotionale Akzentuierung: Hände über das Gesicht heben, um Überraschung oder Entsetzen auszudrücken.
- Vorführung: Hände zur Demonstration einer Handlung verwenden (z. B. „So wird das gemacht“).
- Größenverhältnisse: Mit den Händen unterschiedliche Dimensionen anzeigen (z. B. „Das war die kleinste und das die größte Maschine“).
- Bewegungsbeschreibung: Mit den Händen zeigen, wie etwas bewegt oder getan wird (z. B. „Es läuft so“).
Diese überarbeitete Definition und die ergänzenden Punkte bieten eine umfassende Übersicht über die Rolle und die Bedeutung von Illustratoren in der Kommunikation.
Embleme:
Das sind kulturell oder gesellschaftlich geprägte Signale und ersetzen gesprochene Wörter (Beispiel: Nicken statt „Ja“-Sagen)
Adaptoren:
- Adaptoren: Unbewusste, erlernte Gesten
- Oft in der Kindheit erlernt
- Unbewusst ausgeführt, meist in emotionalen Situationen
- Dienen der Emotionsregulation
- Häufig in der Gesichtsnähe
- Beispiele:
- Fingernägelkauen bei Stress
- Händekneten oder Kleidung zupfen
- Ohrläppchen berühren zur Beruhigung
- Schläfen reiben oder über die Lippen streichen
- Helfen, Anspannung oder Unsicherheit zu kompensieren
Regulatoren
Regulatoren sind bewusst eingesetzte Gesten, die in der Kommunikation dazu dienen, Rückmeldungen zu geben oder den Gesprächspartner zu einer Handlung aufzufordern. Sie steuern den Gesprächsverlauf und signalisieren, wie die Interaktion fortgesetzt werden soll.
- Funktion: Rückmeldung und Handlungsaufforderung
- Bewusste Anwendung
- Steuert den Kommunikationsfluss
- Erzeugt gezielt eine gewünschte Reaktion
- Nickender Kopf: Rückmeldung der Zustimmung oder Ermutigung weiterzusprechen
- Stirnrunzeln: Signal, dass Unverständnis vorliegt oder Klärung nötig ist
- Hand heben: Bitte um das Wort oder Zeichen zur Unterbrechung
- Auf eine Person zeigen: Aufforderung zur Handlung
- Hände in die Luft werfen: Rückmeldung des Abschlusses oder der Erleichterung
- Finger auf die Lippen legen: Bitte um Ruhe
- Winken: Signal, dass jemand kommen oder gehen soll
- Hände ausstrecken: Einladung zur Übergabe eines Gegenstands
- Augenkontakt herstellen: Erwartung einer Reaktion oder Rückmeldung, dass man zuhört
Jetzt wird klarer, wie Regulatoren nicht nur Handlungen auslösen, sondern auch Rückmeldung über das Gespräch geben, indem sie Zustimmung, Verwirrung oder den Wunsch, fortzufahren, signalisieren.
Affektgesten:
Affektgesten sind unwillkürliche, spontane Gesten, die unmittelbar und direkt Emotionen ausdrücken. Sie sind schwer zu kontrollieren und spiegeln emotionale Reaktionen wider.
- Unwillkürlich: Treten automatisch auf
- Spontan: Sofortige Reaktion auf emotionale Auslöser
- Schwer kontrollierbar: Lassen sich nur schwer unterdrücken oder steuern
- Direkter Ausdruck von Emotionen: Spiegeln Gefühle wider
- Arme schützend vor den Körper nehmen: Bei Erschrecken oder Angst
- Stirnrunzeln: Bei Unverständnis oder Zweifel
- Zucken der Mundwinkel: Bei Freude, Verlegenheit oder Nervosität
- Hände in die Hüften stemmen: Bei Wut oder Entschlossenheit
- Augenbrauen heben: Bei Überraschung oder Interesse
- Schultern hochziehen: Bei Unsicherheit oder Unwissenheit
- Händereiben: Bei Vorfreude oder Aufregung
- Fingerknacken: Bei Anspannung oder Nervosität
- Lächeln oder Grinsen: Bei Freude oder Belustigung
- Fäuste ballen: Bei Anspannung oder Zorn
Diese Definition, die Stichpunkte und die vielfältigen Beispiele bieten einen umfassenden Überblick über Affektgesten und ihre Funktionen in der nonverbalen Kommunikation.
Du kannst zwischen 5 Formen der Gestik unterscheiden:
Illustratoren: Mit deiner Geste verdeutlichst du das Gesagte (Beispiel: Du zeigst deinem Gegenüber mit deinen Händen, wie groß etwas ist, ohne es dabei in der Hand zu halten)
Embleme: Das sind kulturell oder gesellschaftlich geprägte Signale und ersetzen gesprochene Wörter (Beispiel: Nicken statt „Ja“-Sagen)
Adaptoren: Darunter verstehst du Gesten, die unbewusst ablaufen. Du hast sie meistens in der Kindheit erlernt (Beispiel: Fingernägel-Beißen bei Stress)
Regulatoren: Diese Gesten setzt du bewusst ein und möchtest damit eine bestimmte Wirkung erzeugen (Beispiel: Du deutest auf jemanden, um ihn zu einer Handlung aufzufordern.)
Affektgesten: Die Gesten drücken unwillkürlich deine Emotionen aus. Du kannst sie nur schwer kontrollieren. (Beispiel: Du nimmst die Arme schützend vor deinen Körper, wenn du dich erschrickst.)
klassische Konditionierung/Signallernen (bezug klassische konditionierung)
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Grundidee:
- Lernprozess, bei dem ein neutraler Reiz (NS) durch wiederholte Kopplung mit einem unbedingten Stimulus (US) eine bedingte Reaktion (CR) auslöst.
- Beruht auf Iwan Pawlows Experiment mit Hunden (Speichelfluss durch Klingelton).
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Drei Phasen der klassischen Konditionierung:
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Vor der Konditionierung:
- US (z.B. Futter) → UR (Speichelfluss).
- NS (z.B. Klingelton) → Keine spezifische Reaktion.
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Konditionierung:
- NS + US → UR.
- Wiederholung führt zur Verknüpfung von NS und US.
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Nach der Konditionierung:
- CS (ehemals NS) → CR (Speichelfluss).
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Vor der Konditionierung:
Reizgeneralisierung (bezug klassische konditionierung)
Reizgeneralisierung ist der Prozess, bei dem eine konditionierte Reaktion (CR) nicht nur auf den ursprünglich verwendeten bedingten Stimulus (CS), sondern auch auf ähnliche Stimuli übertragen wird. Das bedeutet, dass eine Reaktion auf einen bestimmten Stimulus auf andere, verwandte Stimuli ausgeweitet wird, selbst wenn diese nicht direkt konditioniert wurden.
Ein Beispiel dafür ist ein Hund, der auf das Klingeln einer Glocke reagiert und auch auf ähnliche Klänge, wie das Geräusch einer Türglocke, zu speicheln beginnt. Die Reizgeneralisierung kann in vielen Lern- und Verhaltenskontexten auftreten und spielt eine wichtige Rolle in der klassischen Konditionierung.
Exzitatorische Konditionierung/inhibitorischen Konditionierung (bezug klassische konditionierung)
Exzitatorische Konditionierung bedeutet, dass der konditionierte Reiz eine Reaktion auslöst oder verstärkt (aktivierende Wirkung), im Gegensatz zur inhibitorischen Konditionierung, bei der der Reiz eine Reaktion hemmt oder unterdrückt.
Spontane Erholung (bezug klassische konditionierung)
Spontane Erholung bezeichnet den Prozess, bei dem eine zuvor extinkte konditionierte Reaktion (CR) nach einer Zeitspanne ohne weitere Reizpaarungen wieder auftritt. Dies geschieht, obwohl der bedingte Stimulus (CS) nicht mehr mit dem unbedingten Stimulus (US) präsentiert wurde.
Ein Beispiel dafür ist ein Hund, der nach einer Phase, in der er nicht mehr auf das Klingeln einer Glocke reagierte (nach Extinktion), plötzlich wieder zu speicheln beginnt, wenn die Glocke erneut läutet. Diese spontane Erholung zeigt, dass die ursprüngliche Assoziation nicht vollständig gelöscht, sondern nur unterdrückt wurde.
Operante Konditionierung Definition und Aufgaben der Optionen in 6 wörtern
Operante Konditionierung ist ein Lernprozess, bei dem das Verhalten durch die Konsequenzen, die auf dieses Verhalten folgen, beeinflusst wird. Positive oder negative Verstärkungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass ein Verhalten wiederholt wird, während Bestrafungen die Wahrscheinlichkeit verringern, dass es auftritt.
operante Konditionierung geschieht oft durch Erfahrungen in der Umwelt, ohne dass man aktiv daran denkt, sie auszuführen. Es handelt sich um einen Lernprozess, bei dem Verhalten durch die Konsequenzen beeinflusst wird, die es nach sich zieht.
Verstärkung = positive und negative, damit Verhalten sich wiederholt.
Bestrafung= positive und negative damit verhalten unterlassen wird.
Konstruktivismus
Konstruktivismus: Wichtige Inhalte
eine wichtige Strömung der Lernpsychologie
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Definition:
Menschen konstruieren ihre eigene Wirklichkeit durch individuelle Wahrnehmung. Sinnesorgane nehmen Reize wahr, die vom Gehirn interpretiert werden, beeinflusst durch persönliche Erfahrungen und Einstellungen. -
Konstruktivistisches Lernen:
Wissen kann nicht einfach übertragen werden, sondern muss von jedem individuell neu konstruiert werden. Lernen ist ein aktiver Prozess, bei dem bestehendes Wissen angepasst, erweitert und mit neuen Erfahrungen verknüpft wird. Nachhaltiges Lernen erfolgt durch selbstständige Auseinandersetzung mit den Inhalten. -
Ausprägungen:
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Radikaler Konstruktivismus:
Menschen nehmen die objektive Wirklichkeit nicht direkt wahr; Wahrnehmung ist subjektiv und führt zu multiplen Realitäten.
Vertreter: Ernst von Glasersfeld. -
Interaktionistischer Konstruktivismus:
Dieser Ansatz erweitert den herkömmlichen Konstruktivismus, indem er die Rolle sozialer Interaktionen und des kulturellen Kontexts betont. Menschen rekonstruieren, konstruieren und dekonstruktieren ihre Realität durch den Austausch und die Auseinandersetzung mit anderen:- Rekonstruieren: Anpassung oder Erweiterung bereits bestehenden Wissens durch Feedback und Diskussionen.
- Konstruieren: Aktive Schaffung neuen Wissens, das in Interaktionen mit anderen entsteht und verknüpft wird.
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Dekonstruktieren: Kritische Auseinandersetzung mit bestehenden Wahrheiten und Überzeugungen durch den Dialog mit anderen.
Lernen wird als dynamischer Prozess betrachtet, der sowohl individuelle als auch soziale Aspekte umfasst.
Vertreter: Kersten Reich.
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Radikaler Konstruktivismus:
Wenn du mit dieser Version zufrieden bist, kannst du sie gerne so abspeichern!
kognitivismus
Kognitivismus: Lerntheorie, die die Informationsverarbeitung im Menschen untersucht.
Kognitivismus: Wichtige Inhalte
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Definition:
Der Kognitivismus ist eine zentrale Strömung der Lernpsychologie, die sich mit den inneren Prozessen der Informationsverarbeitung befasst. Das Verhalten des Menschen wird durch kognitive Prozesse, wie Denken und Gedächtnis, beeinflusst. -
Kognition:
Kognition umfasst alle mentalen Vorgänge, die mit der Aufnahme, Verarbeitung und Speicherung von Informationen aus der Umwelt zu tun haben. Zwei Hauptkomponenten sind:- Denken: Aufnahme und Verarbeitung von Informationen.
- Gedächtnis: Verknüpfung neuer Informationen mit vorhandenem Wissen.
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Informationsverarbeitung:
Der Mensch wird oft mit einer Maschine verglichen: Informationen (Input) werden aus der Umgebung aufgenommen, im Gehirn verarbeitet (kognitive Prozesse) und anschließend in Form von Reaktionen oder Verhalten (Output) angewendet. Zum Beispiel nimmst du die Information auf, dass eine ältere Frau ihre Einkäufe fallen lässt, verarbeitest sie und entscheidest, ihr zu helfen. -
Lernen im Kognitivismus:
Lernen wird als aktiver Prozess betrachtet, bei dem sich Lernende intensiv mit den Inhalten auseinandersetzen. Wichtige Aspekte sind:- Aufmerksamkeit: Die Lerninhalte sollten ansprechend und anschaulich dargestellt werden.
- Vorwissen aktivieren: Neue Informationen werden besser behalten, wenn sie mit bereits Bekanntem verknüpft sind.
- Sinnesansprache: Alle Sinne sollten beim Lernen angesprochen werden, z.B. durch Hören, Lesen und Sprechen.
- Wiederholung und Anwendung: Durch regelmäßige Wiederholung und praktische Anwendung des Gelernten kann das Wissen langfristig gesichert werden.
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Modelle des Lernens:
Es gibt verschiedene Lernmodelle im Kognitivismus:-
Lernen am Modell:
Hierbei beobachtet eine Person eine andere (Modell) und versucht, deren Verhalten nachzuahmen. Dies geschieht in mehreren Phasen, einschließlich Aufmerksamkeit, Behalten und Nachahmung. -
Lernen durch Einsicht:
Der Lernende überdenkt sein Problem und erkennt neue Lösungswege. Dieser Prozess führt zu einem Aha-Erlebnis.
Beispiel: Ein Kind versucht, eine Katze aus einem hohen Baum zu retten, kommt aber nicht an sie heran. Nach mehreren erfolglosen Versuchen erkennt es plötzlich, dass es eine Leiter aus der Garage holen kann, um die Katze sicher zu erreichen – ein Aha-Erlebnis. -
Entwicklungsstufenmodell (Piaget): (eingenevokabelkarte vorhanden)
Piaget beschreibt die kognitive Entwicklung von Kindern in vier Phasen:- Sensomotorische Phase: 0-2 Jahre, Lernen durch sinnliche und motorische Aktivitäten.
- Präoperationale Phase: 2-7 Jahre, Entwicklung des symbolischen Denkens, jedoch noch nicht logisch.
- Konkret operationale Phase: 7-11 Jahre, logisches Denken über konkrete Objekte.
- Formal operationale Phase: Ab 11 Jahren, abstraktes Denken und hypothetisches Schlussfolgern.
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Lernen am Modell:
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Kognitivismus vs. andere Strömungen:
Der Kognitivismus steht im Gegensatz zum Behaviorismus, der sich auf beobachtbares Verhalten konzentriert.
Im Kognitivismus liegt der Fokus auf den inneren Prozessen und wie sie das Lernen beeinflussen.
Kognition: kurz
Alle mentalen Prozesse, die an der Aufnahme, Verarbeitung und Speicherung von Informationen beteiligt sind, einschließlich Wahrnehmung, Gedächtnis, Denken und Problemlösen.
Lernen durch Einsicht:
Ein Problemlösungsprozess, bei dem der Lernende seine Perspektive überdenkt und durch neue Erkenntnisse zu einer Lösung gelangt.
Kognitives Entwicklungsstufenmodell:
Sensomotorische Phase:
Die erste Phase der kognitiven Entwicklung (0-2 Jahre), in der Kinder ihre Umwelt hauptsächlich durch ihre Sinne und motorischen Fähigkeiten erkunden.
Präoperationale Phase:
Die zweite Phase der kognitiven Entwicklung (2-7 Jahre), in der Kinder beginnen, Sprache zu verwenden und symbolisches Denken zu entwickeln, aber noch nicht logisch operieren können.
Konkret operationale Phase:
Die dritte Phase der kognitiven Entwicklung (7-11 Jahre), in der Kinder logisches Denken über konkrete Objekte und Ereignisse entwickeln, aber Schwierigkeiten mit abstrakten Konzepten haben.
Formal operationale Phase:
Die vierte Phase der kognitiven Entwicklung (ab 11 Jahren), in der Jugendliche die Fähigkeit entwickeln, abstrakt und hypothetisch zu denken und komplexe Problemlösungen zu erarbeiten.
typische
Dysfunktionale Kognition (15 Unterpunkte)
Rückseite
Dysfunktionale Kognition
- Dysfunktionale Kognitionen sind fehlerhafte Denkmuster, die zu verzerrten Wahrnehmungen und ineffizienten Schlussfolgerungen führen. Diese Denkfehler können negative Emotionen verstärken und das Verhalten beeinträchtigen.
Typische Denkfehler
1. Willkürliche Schlussfolgerungen: Schlussfolgerungen werden ohne ausreichende Beweise oder rationale Grundlage gezogen.
2. Übergeneralisierungen: Eine einzelne negative Erfahrung wird auf alle zukünftigen Situationen übertragen.
3. Alles-oder-Nichts-Denken: Schwarz-Weiß-Denken ohne Anerkennung von Zwischenstufen oder Grautönen.
4. Selektive Abstraktion: Fokussierung auf ein negatives Detail, während positive oder neutrale Informationen ignoriert werden.
5. Personalisierung: Die Neigung, neutrale oder externe Ereignisse auf sich selbst zu beziehen, obwohl sie nichts mit einem selbst zu tun haben.
6. Katastrophisieren: Das Übertreiben von negativen Konsequenzen, sodass Probleme unlösbar erscheinen.
7. Emotionales Schließen: Die Annahme, dass die eigenen negativen Gefühle die objektive Realität widerspiegeln.
8. Etikettierung: Eine einzelne Eigenschaft oder Erfahrung wird verallgemeinert, sodass eine Person oder Situation negativ „etikettiert“ wird (z. B. „Ich bin ein Versager“).
9. Mentales Filtern: Ausschließlich das Negative wird wahrgenommen, während positive Aspekte ausgeblendet werden.
10. Gedankenlesen: Annahmen über die Gedanken oder Absichten anderer ohne Beweise (z. B. „Er denkt bestimmt schlecht über mich“).
11. Sollen-Aussagen: Sich selbst oder anderen unrealistische Erwartungen auferlegen („Ich sollte immer perfekt sein“).
12. Vergleiche ziehen: Sich ständig mit anderen vergleichen und dabei das eigene Selbstwertgefühl abhängig von diesen Vergleichen machen.
13. Abwertung des Positiven: Positive Ereignisse oder Erfolge werden als unwichtig oder nicht zählend betrachtet.
14. Disqualifikation des Positiven: Positive Rückmeldungen oder Erfolge werden ignoriert oder als ungültig abgetan.
15. Perspektivwechsel vermeiden: Unwilligkeit, die Sichtweise anderer zu berücksichtigen, was zu Missverständnissen führen kann.
Diese Liste sollte alle relevanten und gängigen dysfunktionalen Kognitionen abdecken. Wenn du noch spezifische Punkte im Kopf hast, die hier nicht aufgeführt sind, lass es mich wissen!
nativismus
Nativismus ist die Theorie, dass bestimmte Fähigkeiten und Kenntnisse im menschlichen Gehirn von Geburt an vorhanden sind. Diese angeborenen Fähigkeiten, auch als „kognitive Module“ bezeichnet, ermöglichen es den Menschen, Aspekte der Welt intuitiv zu verstehen, ohne dass sie vollständig durch Erfahrungen erlernt werden müssen. Nativisten argumentieren, dass diese biologischen Grundlagen entscheidend für das menschliche Lernen und die Entwicklung sind und dass Umweltinteraktionen die Entfaltung dieser Fähigkeiten unterstützen. Ein Beispiel ist die Sprachverarbeitung, die durch genetisch verankerte Strukturen ermöglicht wird, während Erfahrungen deren spezifische Ausprägung formen.
Kognitive Verzerrung:
Ein Denkfehler oder eine systematische Abweichung vom rationalen Denken, die die Wahrnehmung und das Urteilsvermögen beeinflusst.