Psychobiologische Grundlagen der Emotionspsychologie Flashcards

1
Q

Was war die frühere Lateralitätsannahme im Bezug auf Emotionen?

A

Emotionen wurden zunächst als rechts-lateralisiert angenommen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Was ist die heutige Lateralitätsannahme?

A
  • die Tönung, Bewertung (Valenz) ist lateralisiert: negative Emotionen rechts; positive Emotionen links
  • Emotionen mit Annäherungsverhalten: links
  • Emotionen mit Vermeidungsverhalten: rechts
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Was ist ein Split-Brain Patient?

A

Diesen Patienten fehlt die Verbindung (der Balken) zwischen rechter und linker Hemisphäre

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Woher kam die Annahme, dass Emotionen eher in der rechten Hemisphäre verarbeitet werden?

A

Aus Befunden an Split-Brain Patienten: Emotionshaltiger Film (Gazzinga, 1988) in linke Gesichtshälfte projiziert: Patient konnte Film zwar nicht wiedergeben, aber er fühlte sich unwohl und zeigte Anzeichen von Unruhe

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Nenne 3 Beispiele dafür, dass positive Emotionen eher mit der linken Gehirnhälfte bewertet wird.

A
  1. Neugeborene: bei wohl schmeckender Zuckerlösung höhere EEG-Aktivierung links
  2. 10-Monate alte Kinder: bei Darbietung glücklicher Gesichter: höhere Aktivität linkshemisphärisch
  3. Manische Patienten: stärkere EEG-Aktivität links frontal
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Nenne 3 Beispiele dafür, dass negative Emotionen eher mit der rechten Gehirnhälfte bewertet wird

A
  1. Neugeborene: bei aversiver Zitronenlösung höhere EEG-Aktivierung rechts
  2. Depressive Patienten: stärkere EEG-Aktivität rechts frontal
  3. Patienten mit Läsionen in der rechten Hemisphäre: können Angst nicht erkennen, wohl aber Freude
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Was wurde bei Patienten mit Schädigungen in rechter Hemisphäre beobachtet?

A

Patienten konnten sich Gesichter, die bestimmte Emotionen ausdrücken, nicht vorstellen = Schwierigkeiten bei „mental images of facial expressions of emotions“

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Beschreibe den Versuchsaufbau von Studien mit Effekte beim Hören auf Sätze mit emotionalem Gehalt.

A

Aufgabe: Probanden (Pbn) hörten Sätze und sollten emotionalem Gehalt erkennen

(1) Pbn sollte auf die Bedeutung der Wortehören und angeben, ob eine Situation beschrieben wird, in der eine Person glücklich, traurig, ärgerlich oder neutral ist.
(2) Pbn sollten den emotionalen Gehalt anhand der Tönung der Stimme identifizieren

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Nenne die Ergebnisse von Studien mit Effekte beim Hören auf Sätze mit emotionalem Gehalt.

A

(1) Verständnis der Emotion anhand der Wortbedeutung: aktivierte beide präfrontalen Cortices, links stärker als rechts.
(2) bei Identifizierung des emotionalen Gehaltes anhand der Tönung der Stimme: Aktivität wurde nur im rechten präfrontalen Cortex erhöht

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Nenne die Emotionsrelevanten Hirnareale.

A

Limbisches System, insbesondere Amygdala, Insula, Präfrontaler Cortex, Striatum & Neocortex

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Was war die Annahme von Cannon und Bard und was ergaben ihre Untersuchungen?

A

Emotion kann nicht ohne Neocortex erlebt werden.

  • > Katzen ohne Neocortex zeigen ´shame rage´= unechte Wut
  • > Plötzliche Wut, aber nicht zielgerichtet
  • > subcorticale Regionen aktiv -ohne corticale Kontrolle
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Was weiß man heute über Patienten ohne corticale Kontrolle?

A

Manche Emotionen können auch ohne corticale Kontrolle erfolgen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Welche Strukturen postulierte Papez, die verantwortlich sind für Emotionen?

A
  • Mammillarkörper
  • anteriorer Thalamus
  • Gyrus cinguli
  • Hippocampus
  • Fornix
  • Bulbus olfactorius
  • > noch ohne Amygdala
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Von wem wurde der Begriff limbisches System 1949 eingeführt?

A

Von McLean, dann auch unter Einbeziehung der Amygdala

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Was war die Annahme von Papez, wie Emotionales Erleben entsteht?

A

Emotionales Erleben entsteht, wenn im Gyrus cinguli Signale aus dem sensorischen Cortex mit dem Hypothalamus integriert werden. Der Gefühlsstrom wird durch Afferenzen an den Hypothalamus gesendet und der Gedankenstrom durch Afferenzen an den Neocortex. Der Gyrus cinguli integriert diese beiden Informationen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Beschreibe die Papez circuit theory of the functional neuroanatomy of emotion.

A

Ein emotionaler Stimuli wird an den Thalamus gesendet, dieser leitet die Information sowohl zum Sensorischen Cortex/Neocortex, als auch zum Hypothalamus. Der Hypothalamus löst dann die körperliche Reaktion aus. Zudem leitet er die Informationen weiter an den Anterioren Thalamus. Dieser wiederum schickt die Information an den Cingulierter Kortex, welcher die Emotionen auslöst. Zudem schickt dieser die Informationen an den Hippocampus und dieser wieder an den Hypothalamus.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Welche Struktur wurde von MacLeans besonders betont?

A

Den Hippocampus

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Was hat der Hippocampus für eine Aufgabe laut MacLeans?

A

Er nimmt sensorischen Input von außen auf, sowie sensorische Infos von der inneren körperlichen Umgebung. Emotionales Erleben soll eine Integration aus diesen beiden Informationen sein.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Nenne alle Bestandteile des limbischen Systems.

A
  • Amygdala
  • Hippocampus
  • Gyrus Parahippocampus
  • Riechkolben
  • Mammillary Körper
  • Basale Vorderhirnkerne
  • Fornix
  • Mammillothalamus-Trakt
  • Vorderer Kern des dorsalen Thalamus
  • Cingulierter Gyrus
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Wie wurde das Klüver-Bucy-Syndrom entdeckt?

A

Klüver & Bucy entfernten bei Affen große Bereich der Temporallappen.
-> Studien lieferten erste Hinweise auf die Bedeutung limbischer Strukturen für emotionales Verhalten.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Was weiß man heute über das Klüver-Bucy-Syndrom?

A

Es reicht aus, wenn man die Amygdala entfernt.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

Welche Symptome zeigten Affen, als Klüver und Bucy ihnen die Temporallappen entfernte?

A
  • keine Furcht
  • keine Angriffslust
  • Affen wurden sehr zahm
  • ungezügeltes Essverhalten erhöhtes und inadäquates Sexualverhalten, exzessives Paarungsverhalten
  • visuelle Agnosie bei einigen Tieren: sie konnten Objekte nicht erkennen, obwohl sie nicht blind waren
  • orale Untersuchung aller Objekte (Explorationsverhalten)
  • ruhelos bis hyperaktiv
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q

Wer führte Wesentliche Versuche zu den neurobiologischen Grundlagen der klassischen Furchtkonditionierung durch?

A

Joseph LeDoux

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
24
Q

Was fand Joseph LeDoux bei seinen Versuchen über die Aufgaben der Amygdala heraus?

A
  • Amygdala als zentrale Komponente eines emotionalen Netzwerks (Amygdala als Emotionscomputer); Amygdala erkennt Reize wie angsterfülltes Gesicht sehr schnell: 80 ms nach Präsentation, auch wenn der Reiz durch schnell nachfolgenden neutralen Reiz „maskiert“ wurde
  • Reize und Gedächtnisinhalte in Amygdala emotional angereichert
  • Bedeutung der Amygdala auch für Auslösung von Aggression
  • Steuerung des Sexualverhaltens
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
25
Q

Was sind die Afferenzen und Efferenzen der Amygdala? (Joseph LeDoux)

A
  • Eingang (Afferenzen): Lateraler Kern (Sensorische Bahnen aller Modalitäten)
  • Ausgänge (Efferenzen): Zentraler Kern hat Projektionen zu:
    (1) motorischem System
    (2) endokrinem und autonomem System
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
26
Q

Beschreibe das Vereinfachte Schema der Aufteilung und Hauptverbindung der Gebiete der Amygdala, die eine Bedeutung für Emotionen haben.

A

Die Amygdala bekommt Input von allen Regionen des cerebralen Kortex, dem Thalamus und der Hippocampus formation. Dieser Input geht dann in den lateralen Kern. Zudem sind Somata im lateralen Kern, diese schicken Afferenzen in den Präfrontalen Kortex und in den ventrales Stratium & den Dorsomedialen Kern des Thalamus. Der Zentrale Kern schickt Efferenzen an den Hypothalamus, dem Mittelhirn, der Pons und der Medulla.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
27
Q

Wie nennt man die Zusammenfassung von basaler und lateraler Kern?

A

Basolateraler Kern

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
28
Q

Was löst der laterale Hypothalamus aus?

A

Sympathische Aktivierung: erhöhte Herzrate und erhöhter Blutdruck, Blässe

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
29
Q

Was löst der Rückenmotorkern des Vagus aus?

A

Parasympathische Aktivierung: Geschwüre, urinieren, Entleerung des Darms

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
30
Q

Was löst der Parabrachiale Kern aus?

A

Erhöhte Atmung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
31
Q

Was löst der ventrale tegmentale Bereich aus?

A

Verhaltenserregung (Dopamin)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
32
Q

Was löst der Locus coeruleus aus?

A

Erhöhte Wachsamkeit (Noradrenalin)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
33
Q

Was löst der dorsallaterale tegmentale Kern aus?

A

Kortikale Aktivierung (Acetylcholine)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
34
Q

Was löst der Nucleus reticularis pontis caudalis aus?

A

Erweiterte Erschreckensantwort

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
35
Q

Was löst die Periaquäduktale graue Substanz aus?

A

Verhaltensstillstand (freezing)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
36
Q

Was lösen die Trigeminus Gesichtsmotor Kerne aus?

A

Gesichtsausdruck der Angst

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
37
Q

Was löst der Paraventriculare Kern aus?

A

ACTH, Glucocorticoid Sekretion

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
38
Q

Was löst der Basalkern aus?

A

Kortikale Aktivierung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
39
Q

Das waren alles Hirnregionen, die durch die durch den zentralen Kern der Amygdala Input erhalten und welche dann Reaktionen initiiert werden.

A

Zusatzinformationen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
40
Q

Was ist das ,,Tor zum Bewusstsein”?

A

Der Thalamus

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
41
Q

Wie läuft die Reizverarbeitung beim Erschrecken von etwas Wahrgenommen ab?

A

Zunächst geht die Sensorische Information an den Thalamus.
Von dort Information läuft gleichzeitig über zwei Bahnen:
1. schnell vom Thalamus direkt zu Amygdala: ungenauer Eindruck des Stimulus
-> (quick and dirty) , auch als low road bezeichnet
2. langsam vom Thalamus über die Hirnrinde, von dort zur Amygdala. Corticale Region erarbeitet das Bild gründlicher und entscheidet, ob die Alarmreaktion (die aber ggf. schon stattgefunden hat), gerechtfertigt ist, erst von dort zu Amygdala, auch als high road bezeichnet

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
42
Q

Beschreibe den Versuchsaufbau des Experiments von LeDoux zur Furchtkonditionierung und gib das Ergebnis wieder.

A

Ein Ton (CS, 800 Hz, 10 sec) wird mit einem einem US (Schock, 0.5 sec) assoziiert. Es kommt zum Blutdruckanstieg und zum Erstarren (freezing) auf den US und schließlich schon bei Gabe des CS.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
43
Q

Welcher Schritt wurde im Experiment von LeDoux noch nicht durchgeführt, wird aber heutzutage durchgeführt bei einer Konditionierung?

A

Ein Extinction recall

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
44
Q

Beschreibe eine Assoziative LTP (long term potentiation) in der Amygdala und konditionierte emotionale Reaktionen auf neurobiologischer Ebene.

A

Ein schwacher Reiz (CS) löst eine schwache Reaktion aus.
Ein aversiver Reiz (US) erzeugt eine starke unkonditionierte Reaktion (starkes Potential). Hierbei wird dann vom lateralen Kern weitergegeben an den zentralen Nucleus und dann löst es eine Furchtreaktion aus.
Wenn man den US mit dem CS paart, dann wird die Synapse des eigentlich schwachen Reizes gestärkt, was eine assoziierte LTP entspricht

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
45
Q

Wovon ist cue conditioning abzugrenzen und warum?

A

Von context conditioning, weil dort z.B. der ganze Käfig eine angstauslösende Reaktion hervorrufen könnte

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
46
Q

Wie lief die Ermittlung der notwendigen Strukturen für Akquisition ab?

A

Vergleich der Effekte unterschiedlicher Läsionen der

  • Hörregion im Mittelhirn (Colliculiinferiores)
  • spezifischen Thalamuskerne (Corpus geniculatum mediale)
  • primären Hörrinde im Neocortex
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
47
Q

Was waren die Ergebnisse der Ermittlung der notwendigen Strukturen für Akquisition?

A

CR auf einen einfachen akustischen CS:
-> Nicht mehr vorhanden
- nach Läsion der Colliculesinferiores
- nach Läsion des Corpus geniculatum mediale
-> Bleibt erhalten nach
- Läsion der Primären Hörrinde(Neocortex)
→ primäre Hörrinde nicht notwendig für CR auf einfachen akustischen CS (bei context conditioning anders)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
48
Q

Beschreibe die Stadien des Furcht- und Extinktionslernens.

A

Wir erwerben Furcht in einer klassischen Konditionierung. Die Wahrscheinlichkeit für die konditionierte Reaktion steigt mit Anzahl der CS-US Paarung, dann wird dieses Furchtgedächtnis konsolidiert. Dann beginnt das Extinktionslernen und die Furcht wird reduziert auf den CS. Dann beginnt die Konsolidierung des Extinktionsgedächtnisses, d.h. wir fragen nach 24 h, ob sich die Furcht weniger zeigt. Dabei kann es zu 4 unterschiedlichen Phänomenen kommen: Good Recall, Reinstatement, Renewal und Spontaneous Recovery. Man nimmt an dass zwei konkurriende Spure entstehen, zum einen die CS-US Gedächtnisspur und die CS-no-US Spur, welche die CS-US Spur ersetzt bei erfolgreicher Extinktion.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
49
Q

Welche 3 Phänomene zeigen, dass die CS-US Spur noch nicht ausgelöscht wurde und wie kommt es dazu?

A

Reinstatement -> kann dazu kommen, wenn US kurzfristig wieder gezeigt wird
Renewal -> kann dazu kommen, wenn der CS in einem anderen Kontext als im Extinktionskontext gezeigt wird
Spontanerholung -> kann dazu kommen durch das reine verstreichen der Zeit

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
50
Q

Welche Phasen der Extinktion gibt es?

A
  1. Acquisition
  2. Consolidation
  3. Retrieval
51
Q

Wie läuft die Netzwerk Speicherung des Gedächtnisses an Furchtakquisition und -extinktion ab?

A

Es gibt 3 Strukturen, die dafür verantwortlich sind: Amygdala, Infralimbic mPFC und der Hippocampus. Die Amygdala speichert sowohl Konditionierungs- als auch Extinktionserinnerungen. CS Informationen gelangen in die Amygdala, den Hippocampus und die IL mPFC. Die IL mPFC integriert CS-Infos mit Kontextinfos aus dem Hippocampus, um den Exktinktionsabruf zu bestimmen. Im Zusammenhang mit der Extinktion hemmt die IL mPFC die Amygdala Output, um die Angst zu verringern. Außerhalb des Auslöschungskontexts ist die Amygdala Output ungehemmt.

52
Q

Welche Struktur braucht die Ratte für die Furchtexpression?

A

Prälimbischer Cortex (PL)

53
Q

Welche Struktur braucht de Ratte für die Furchtextinktion?

A

Infralimbischer Cortex (IL)

54
Q

Welche Struktur braucht der Mensch für die Furchtexpression?

A

dorsaler anteriorercingulärer Cortex (dACC)

55
Q

Welche Struktur braucht der Mensch für die Furchtextinktion?

A

ventromedialer präfrontaler Cortex (vmPFC)

56
Q

Was wurde bei der Studie von Phelps et al. über den Zusammenhang zwischen der Aktivation des medialen präfrontalen Cortex und des Erfolg des Extinktionslernens herausgefunden?

A

Zwischen ihnen besteht eine positive Korrelation

57
Q

Wie hängen Angststörungen und Furchtextinktion zsm?

A
  • bei Angststörungen gelingt keine Extinktion konditionierter Furcht
  • Extinktion ist das Ziel der Expositionstherapie
  • Auch PTSD-Patienten (Posttraumatische Belastungstörung): haben Defizite bei Furchtextinktion
58
Q

Worauf wird bei der Expositionstherapie heute zunehmend das Augenmerk gelegt?

A

Auf Kontextreize. Man ist sich mittlerweile bewusst, dass wenn Fortschritte im Therapiezimmer erfolgen, dies noch nichts über Erfolge im wahren Leben aussagt. Deswegen muss in der Therapie öfter ein Kontextwechsel erfolgen.

59
Q

Erkläre den Emotionalen Lernprozess im Zusammenhang mit Furcht und PTSD

A

Zunächst besteht eine Empfindlichkeit für PTSD (Gene & Umwelt), dann wird ein Trauma erlebt, bei dem man Angst hat, dann wird die Erinnerung konsolidiert. Dann wird die Angst immer wieder erlebt durch z.B. Albträume oder Flashbacks, dann wird wird die Erinnerung wieder konsolidiert. Dann kommt es wieder zu Angst und so weiter. Bei PTSD steigt die Angst mit jeder Konfrontation.

60
Q

Wofür ist die Amygdala verantwortlich?

A
Verarbeitung impliziter Anteile emotionaler Situationen:
furchtbezogene Reize (nicht Ekel) lösen Aktivation aus, körperliche Reaktionen emotionale Repräsentanz einer Situation
61
Q

Wofür ist der Hippocampus verantwortlich?

A

Verarbeitung expliziter Anteile:

reine Sachinformation einer emotionalen Information: wer war anwesend, Speicherung, dass eine Situation schrecklich war

62
Q

Wie stehen die Amygdala und die Emotionserkennung in Verbindung?

A
  1. Erkennung des mimischen Emotionsausdrucks: nach Amygdala-Läsion nicht mehr möglich → Amygdala notwendig
  2. Emotionserkennung bei Blinden mit unilateraler Läsion im visuellen Cortex möglich(affectiveblindsight) →Amygdala hinreichend
  3. Emotionserkennung in Stimme und Tönen trotz Amygdala-Läsion möglich → Amygdala nicht notwendig
  4. Verbesserte Erinnerung für emotionale (im Vergleich zu neutralen) Gedächtnisinhalten nach Amygdala-Läsion nicht mehr möglich → Amygdala notwendig Achtung: aber nur wenige Daten
63
Q

Was kam bei der Studie von Anderson & Phelps heraus?

A

Patientin S. P. mit bilateraler Amygdala-Läsion

  • konnte mimischen Gesichtsausdruck weiter ausdrücken
  • aber nicht mehr erkennen.
64
Q

Was fand man heraus über die Augenfixation bei Patienten mit Amygdala Läsion?

A

Sie gucken nicht auf die Augen. (weiße im Auge wichtig für Emotionserkennung)

65
Q

Erkläre das Phänomen der Affective blindsight.

A

Bei unilateraler Läsion neocorticaler visueller Areale bei Blinden:
- Emotionserkennung aus visuellen Reizen möglich: „Affective blindsight*
- Die Probanden können den Gesichtsausdruck von Emotionen erkennen, obwohl sie keine bewusste Wahrnehmung darüber haben, das Gesicht einer Person angeschaut zu haben.
→ Spezifische Thalamuskerne und Amygdala „reichen“ für Emotionserkennung bei visuell-mimischen Reizen
-> Blinde reagieren nur minimal schwächer auf Emotionen

66
Q

Die Insula hat die Funktion eines Integrationsareals für Informationen aus welchen drei Gehirnstrukturen?

A
  • Informationen aus sensorischen Systemen [Nozizeptive -, Wärme-, Geruchs-Information]
  • Informationen aus dem limbischen System
  • Information aus corticalen Arealen (Wohlgefühl, Vertrauen, Unwohlsein)
67
Q

Im welchem Teil des Gehirns befindet sich die Insula?

A

Liegt in der Tiefe des Endhirns (von außen nicht erkennbar)

-> Wird sichtbar wenn man am Sulcuslateralis Frontal-, Temporal-und Parietallappen abträgt

68
Q

Wann wird die Insula entwickelt?

A

In der frühen Embryonalenentwicklung (Ontogenetisch)

69
Q

In welche Funktionen ist die Insula eingebunden?

A
  • Erhält Signale aus Vegetativum und Geschmacksempfindungen
  • Steuerung der Aktivität der inneren Organe (auch durch zwischengeschaltete Strukturen: Hypothalamus)
  • durch elektrische Reizung: Empfindungen im Magen-Darm-Trakt und Übelkeit auslösbar
  • Auch einbezogen in Schmerzempfindung
70
Q

Was lässt sich über die Beziehung der Insula und der Emotion Ekel sagen?

A
  • > Bildgebende Verfahren haben bei Ekel gezeigt: Insula und Basalkerne aktiviert
    z. B. beim Riechen eines ekelhaften Geruchs und auch beim Anblick einer Person, die die Emotion Ekel ausdrückt
  • > Auch wenn Pbn einen neutralen Gesichtsausdruck sahen, diesen aber für Ekel hielten: Insula und Putamen (Teil der Basalkerne) aktiviert.
71
Q

Wie lautet die Annahmen zum Ursprung von Ekel?

A

Zielt ab auf die Vermeidung von Krankheiten

72
Q

Was fanden Curtis, Aunger & Rabie in Bezug auf Ekel heraus?

A

Bilder werden höher auf einer Intensitätsskala für Ekel eingestuft, wenn die Bilder eine Bedrohung durch Krankheit beinhalten

73
Q

Welche Funktionen hat der Präfrontale Cortex?

A
  • viele Hirnareale sind für Emotionsverarbeitung und Gedächtnis zuständig
  • Handlungssteuerung (Exekutive Funktionen)
74
Q

Welche Ausfälle ergeben sich bei der Schädigung des präfrontalen Cortexß

A
  • Störungen im Bereich exekutiver Funktionen (Handlungssteuerung)
  • Mangelnde Regulation emotionaler Zustände
  • Fehlende Einsicht
  • Mangelnde Spontaneität, verminderte verbale Aktivität (bis hin zu Mutismus [Stummsein]), verminderte motorische Aktionen/motorische Verzögerungen
75
Q

Welche 3 Bereiche des Präfrontalen Cortex sind wichtig für Emotionen?

A
  • Ventromedial präfrontaler Cortex
  • Orbitofrontaler präfrontaler Cortex
  • Dorsolateraler präfrontaler Cortex
76
Q

Welche Funktionen hat der ventromediale Cortex?

A
  • Repräsentation elementarer positiver und negativer affektiver Zustände
  • Bewertung von Belohnung, aber auch von Risiken in Abwesenheit unmittelbar verfügbarer Anreize
  • Regulation der emotionalen Zustände –
  • Hemmung emotionaler Reaktionen, Fördern von Extinktionslernen
77
Q

Welche Funktionen hat der orbitofrontale präfrontale Cortex?

A
  • Schnelles Verstärkungslernen (zielorientiertes Verhalten);
  • Antizipation von Verstärkern
  • Erkennen der Änderung von Assoziationen,wenn Kontingenzensich ändern
78
Q

Welche Funktionen hat der dorsolaterale präfrontale Cortex?

A
  • Repräsentation von Zielzuständen der positiven und negativen Affekte
  • Auch relevant für Arbeitsgedächtnis
  • Vigilanz und Aufrechterhalten von Aufmerksamkeit
79
Q

Schildere den Fall von Phineas Gage.

A

Arbeitsunfall: Metallstab bohrte sich durch das Gehirn

  • > u.a. bilaterale Zerstörung des präfrontalen Cortex, vor allem ventromedialer präfrontaler Cortex (vmPC) + orbitofrontaler Cortex
  • vor dem Unfall: ernsthaft, verantwortungsvoll
  • nach dem Unfall Persönlichkeitsveränderung:
  • Verhalten kindisch, nicht mehr verantwortungsvoll gedankenlos anderen gegenüber
  • konnte keine Handlungspläne machen (ziellos)
80
Q

Nenne drei Effekte, die bei der Zerstörung des präfrontalen Cortex auftreten können.

A
  • Patienten können Tragweite von Situationen zwar theoretisch erfassen, aber nicht verhaltensrelevant umsetzen /auf reale Lebenssituationen anwenden.
  • Defizite bei „moral judgements“:Es fehlt insgesamt die Fähigkeit, Emotionen als Hilfe bei der Steuerung von Emotionen zu nutzen.
  • Veränderungen auch bei der üblicherweise durch den präfrontalen Cortex ausgeübten Unterdrückung von aggressivem Verhalten und Ärger nun vermindert
81
Q

Stelle den Versuchsaufbau und die Ergebnisse des moral Judgements bei Patienten mit Läsionen im vmPFC vor.

A
  • Beispiel A: Soll ein heranrollender Zug 5 Personen töten oder 1 Eisenbahnarbeiter auf einem Nebengleis, nachdem man Weichen umgestellt hat? Hier Entscheidung: Weichen umlegen
    vs.
    Beispiel B: Soll ein heranrollender Zug 5 Personen töten oder soll man 1 übergewichtige Person vor den Zug werfen, damit dieser anhält? (Sie selbst sind zu dünn, um sich vor den Zug zu werfen und damit die 5 Personen zu retten). Es besteht keine Möglichkeit, die Weichen umzustellen.

bei Gesunden: keine Entscheidung für die 1 Person; und stärkere emotionale Reaktion und vmPF stärker aktiviert als in Beispiel A

bei Personen mit Defiziten im vmPC: bemerken Unterschiede zwischen A und B nicht

82
Q

Nenne die 3 verschieden Varianten moralischer Urteile nach Koenings.

A
  1. nonmoral scenario
  2. impersonal moral scenario
  3. Personal moral scenario
83
Q

Nenne ein Beispiel für das nonmoral scenario.

A

Brownies:
Sie wollen für sich selber Brownies backen. Sie öffnen ein Rezeptbuch und finden ein Brownie-Rezept. Das Rezept beinhaltet eine Tasse gehackter Walnüsse. Sie mögen keine Walnüsse, wohl aber Macademia Nüsse. Zufälligerweise haben Sie beide Arten von Nüssen vorrätig.
Würden Sie die Walnüsse gegen Macademia-Nüsse tauschen, um den Verzehr von Walnüssen zu vermeiden?

84
Q

Nenne ein Beispeil für das Impersonal moral scenario.

A

Rennboot:
Während eines Urlaubs auf einer fernen Insel fischen Sie von einem Dock, das an der Küste liegt. Sie sehen einige Touristen, die ein kleines Boot besteigen und die Segel für eine nahe gelegene Insel setzen. Kurz nach dem Ablegen hören Sie über das Radio, dass sich ein heftiger Sturm anbahnt, in den die Personen sicher geraten werden. Die einzige Möglichkeit, wie sie die Personen warnen können, ist ,ein in der Nähe liegendes Motorboot zu leihen. Das Boot gehört einem geizigen Kapitän, der sich sicher nicht dafür erwärmen kann, Ihnen das Boot zu leihen.
Würden Sie sich das Boot ausleihen, um die Touristen zu retten?

85
Q

Nenne ein Beispiel für ein Personal moral scenario.

A

Rettungsboot:
Sie sind auf einem Kreuzfahrschiff, als ein Feuer ausbricht und das Boot muss verlassen werden.
Die Rettungsboote nehmen deutlich mehr Menschen auf als zulässig ist. Das Rettungsboot, in dem Sie sitzen, ragt tief ins Wasser –noch ein paar Zentimeter und es wird sinken. Die See wird rau, und das Boot beginnt sich mit Wasser zu füllen. Wenn nichts passiert, wird es sinken, bevor ein Hilfsboot kommt und jeder an Bord wird sterben. Es gibt an Bord eine Person, die verletzt ist und sowieso nicht überleben wird. Wenn Sie die Person über Bord werfen, wird das Boot flott belieben und die übrigen Passagier werden gerettet werden.
Würden Sie diese Person über Bord werfen, um das Leben der übrigen Passagiere zu retten?

86
Q

Was wurde in der Studie von Koenigs über verschiedene Szenarien des moralischen Urteils herausgefunden?

A
  • Kein Unterschied zwischen Gesunden und Patienten bei nonmoral und impersonal scenario
  • bei personal moral scenario konnten Patienten Unterschied zu anderen Szenarien nicht erkennen, Gesunde schon
  • > Lässt darauf schließen, dass Läsion am PFC sich auf moralisch persönlich relevante Inhalte auswirkt
87
Q

Nenne alle für die Emotion relevante Hirnareale.

A
  • Orbiofrontal region des PFC
  • Anteriorer Cingulate Cortex
  • posterior cingulate Cortex
  • Amygdala
  • Insula
88
Q

Was ist der Negativity bias?

A

Auf negative Ereignisse entstehen schneller intensive Reaktionen. Das Gehirn hat Strategien entwickelt, auf potentielle gefährliche Reize schneller als auf positive und neutrale Ereignisse zu reagieren

89
Q

was versteht man unter dem Negative Brain ?

A

Wegen Negativity Bias: urgency circuit (Dringlichkeitsverschaltung im Gehirn): schnelle aber ungenauere Verarbeitung, d.h. Verarbeitung zulasten der Genauigkeit bzw. Präzision

90
Q

Welche Systeme spielen bei dem Negativity Bias eine Rolle?

A
  • Input
  • Evaluationssysteme
  • Output
91
Q

Worüber läuft der Input beim Negative Brain?

A

V.a. über thalamo-amygdaloiden Weg

92
Q

Welche Hirnareale gehören zum Evaluationssystem des Negative Brain?

A
  • Amygdala (Läsionen löschen aber Furchtreaktionen nicht ganz aus)
  • Anteriore Insula (insbesondere Reaktionen auf nociceptive Reize, Ekel) sendet Informationen zu motorischem Cortex, Striatum und zum visuellen Cortex
  • Ventromedialer präfrontaler Cortex
93
Q

Was für einen Output hat das Negative Brain?

A
  • Autonome und motorische Reaktionen via Aktivation des periaquiduktalen Graus, Striatum, motorischem Cortex, auch hier schneller auf negative Ereignisse
  • Modulation der Aufmerksamkeit:
    Hohe Aktivation des dorsalen visuellen Verarbeitungswegs, der normalerweise für statische Reize gewählt wird.
  • Assoziierte Kognitive Prozesse, vor allem Verbindung zum Hippocampus, dabei Gedächtnisbildung
94
Q

Was ist ein besserer Ausdruck für positive Emotionen?

A

Emotionen positiver Valenz

95
Q

Was lässt sich Allgemein zu positiven Emotionen sagen?

A
  • In der Literatur vergleichsweise wenig behandelt
  • verschiedene positive Emotionen beinhalten das Konzept des Wohlbefindens
  • Habituelle positive Emotionalität enthält die Komponenten Selbstsicherheit, Lebenszufriedenheit, Entspanntheit, Ausgeglichenheit, leistungsbezogene Aktiviertheitund Optimismus
96
Q

Zu welchen Konstrukten haben positive Emotionen eine Beziehung?

A
  • zu Extraversion
  • zu Optimismus
  • zum Verhaltensaktivierungssystem
  • zur positiven Emotionalität bei Depue
97
Q

Was für Gründe gibt es für die geringere Untersuchung von positiven Emotionen?

A
  • > Positive Emotionen zu „diffus“:
  • keine Differenzierung der mimischen Ausdrucksformen
  • keine peripher-physiologische Spezifität
  • keine speziellen Veränderungen im EEG
  • > Evolutionsbiologisch:
  • Es existieren mehr Arten von Bedrohung als „Opportunities“ (günstige Gelegenheiten)
  • Kosten einer Fehlreaktion bei positiven Emotionen geringer als bei negativen
98
Q

Nenne Beispiele für positive Emotionen.

A
  • Gutgestimmtheit
  • Entspanntheit
  • Zukunftsbezogene Gefühle
  • Leistungsbezogene Aktiviertheit
  • Selbstbezogene Gefühle
  • Personenbezogene Gefühle
  • Motivationsbezogene Gefühle: Gefühle des Begehrens
  • Gefühle des Genusses
  • Handlungsbezogene Gefühle
  • Wahrnehmungsbezogene Gefühle
99
Q

In welche beiden Dimensionen teilen Burgdorf und Panksepp positive Emotionen ein?

A
  1. Appetitives System des positiven Affekts
    (Beutesuchen und Belohungssuche:
    -> Cocain, Amphetamin)
    -> Ventrales Striatum (Dopamin)
  2. Sensorisches Vergnügen , hedonische Qualitäten
    - > Konsumatorisches Verhalten; Opioide und GABA-System
    - > Ventrales Striatum, Orbitofrontaler Cortex
100
Q

Welche Hirnregionen werden bei Explorationsverhalten /Erwartung aktiviert?

A
  • Nucleus accumbens (im präfrontaler Cortex )
  • ventrales tegmentales Areal
  • mesolimbisches corticales Areal
  • lateraler Hypothalamus
101
Q

Welche Hirnregionen werden bei Happiness/Play aktiviert?

A
  • dorsomedialer Thalamus

- ventrales periaquäduktales Grau

102
Q

Inwieweit stehen Positive Emotionen und das Vegetatie Nervensystem in Beziehung zueinander?

A

positive Emotionen mit hoher Aktivierung assoziiert, z.B. bei: Freude, Fröhlichkeit, Euphorie

103
Q

Nenne ein Beispiel für eine hormonelle Veränderung als Folge einer positive Emotion.

A

Senkung der Cortisolsekretion bei humoristischen im Vergleich zu traurigen Bildern

104
Q

Wie lassen sich biochemische Korrelate in Bezug auf Emotionen untersuchen?

A

(1) experimentell: experimentelle (Verum vs. Placebo, randomisiert) -> Verabreichung von Pharmaka als bedeutsamer Forschungsansatz zur Analyse und Verknüpfung physiologischer/biochemischer mit emotionalen Vorgängen
(2) quasiexperimentell: Untersuchung von Patienten-/Personengruppen mit Über-und Unterfunktion eines bestimmten Transmittersystems

-> Aber keine Spezifitätsannahme (kann keine Aussage darüber machen, welches Korrelat wichtiger und uwichtiger ist) aufrechtzuerhalten, da häufig nur einzelne, nicht verschiedene Emotionengemessen werden.

105
Q

Welche 4 Neurotransmitter sind relevant für Emotionen?

A
  • Noradrenalin
  • Dopamin
  • Serotonin
  • GABA
106
Q

Wie reagieren Patienten und Gesunde bei der Erhöhung des Transmitterspiegels von Noradrenalin, Dopamin, Serotonin und GABA?

A

Noradrenalin:
- Gesunde: ↑Aufmerksamkeit, Angst - Patienten: Panik

Dopamin:
- Gesunde: ↑Positive Emotionalität, ↑Annäherung - Patienten: Manie

Serotonin:
- Gesunde: Verhaltenshemmung ↑Angst ↓Hungergefühl - Patienten: Panik, generalisierte Angststörung

GABA:

  • Gesunde: ↑Emotionale Entspannung ↓Angst
  • Patienten: nicht bekannt
107
Q

Wie reagieren Patienten und Gesunde bei der Erniedrigung des Transmitterspiegels von Noradrenalin, Dopamin, Serotonin und GABA?

A

Noradrenalin:

  • Gesunde: ↓Aktivierung
  • Patienten: Depression

Dopamin:

  • Gesunde: ↓Positive Emotionalität, ↓Reaktivität auf positive Reize
  • Patienten: Anhedonie

Serotonin:

  • Gesunde: ↑Aggression, Impulsivität
  • Patienten: Depression

GABA:

  • Gesunde: ↑Emotionale Spannung ↑Angst
  • Patienten: Angst
108
Q

Was haben Hennig et al. bei ihrer Bungee-Jumping Studie herausgefunden?

A

Positive Korrelation zwischen: Zunahme des ß-Endorphinspiegelsund und Grad des eingeschätzten euphorisierenden Gefühls beim Bungee-Jumping (r = 0.74)

109
Q

Was lösen Opoidantagonisten aus?

A
  • Abnahme der ß-Endorphin-Konzentration und Senken der Stimmung generell
  • Stimmungsanstieg nach sportlicher Aktivität bleibt aus
110
Q

Was ist das cognitive perspective taking?

A

Übernahme der kognitiven Sichtweise einer anderen Person:
Intentionen, Wünsche und Annahmen einer anderen Person können verstanden werden, da man die kognitive Sichtweise einnimmt

111
Q

Was ist Empathie?

A

Gefühle des anderen werden körperlich einverleibt (in an embodied manner)
-> Affektiver Zustand, der dadurch entsteht, dass wir Emotionen und/oder den sensorischen Zustand anderer Personen einnehmen

112
Q

Welche Strukturen sind für das cognitive perspective taking relevant?

A
  • Medialer präfrontaler Cortex
  • Temporalpol des Gehirns
  • Sulcus temporalis superior (STS)
  • temporo-parietale Verbindung (TPJ)
113
Q

Woran wurde Emphatie v.a. erforscht?

A

Einfühlen bei Schmerz

114
Q

Welche Strukturen sind relevant bei Empathie?

A
  • Sekundärer Somatosensorischer Cortex SII
  • anteriore Insel
  • anteriorer Gyrus cinguli
  • Hirnstamm
  • Kleinhirn
  • > Strukturen gelten auch als sog. Pain Matrix
115
Q

Welche Faktoren modelieren Empathie?

A
  • Intensität der Stimulation
  • Intensität der bei der beobachteten Person erlebten/ dargestellten Emotion
  • Merkmale der Person, in die man sich einfühlt (z.B. empfinden Männer für Schummler keine empathie, Frauen schon)
  • situationaler Kontext
  • Aufmerksamkeit (Fokussieren der Aufmerksamkeit erhöht Empathie)
  • Personenmerkmale der Person, die sich einfühlt (z. B. Akupunkteure/Ärzte vs. andere Personen beobachten, wie einer anderen Person Nadeln gesetzt/ aufgeschnitten werden)
116
Q

Warum ist manchmal ein Training in compassion/Mitleid sinnvoll?

A

Empathie ist zwar wichtig für soziale Interaktion, aber die Effekte von Empathie auf das Gehirn können durchaus unangepasst sein können und ggf. Zustand des Burnout begünstigen

117
Q

Was sind periphere Indikatoren einer angeregten Emotion?

A

Herzfrequenz, Blutdruck, periphere Durchblutung, Hautleitfähigkeit

118
Q

Warum sind periphere Indikatoren einer angeregten Emotion allerdings unspezifisch?

A
  • vergleichbare Veränderungen sind auch bei Stress, Orientierungsreaktion nachweisbar
  • passt zur Notwendigkeit einer schnellen Anpassungsleistung bei Emotionen

Weitere Probleme:

  • Erregungstransfer = Erregungsreste einer Emotion können in eine andere übernommen werden.
  • Das Emotionserleben benötigt keine spezifischen Muster.
  • Selbstwahrnehmung körperlicher Veränderungen ist leicht täuschbar.
119
Q

Was ist die physiologische Emotionsspezifität?

A

„Besonderheit im Muster von physiologischen Reaktionen, die eine von einer anderen Emotion unterscheidet“.
-> Bisher wurden vor allem die Emotionen Angst/Furcht und Ärger untersucht.

120
Q

Gibt es eine für eine bestimmte Emotion typische (spezifische) Aktivität? (peripherphysiologisch )

A

Z. T. Ja, denn es gibt einige (aber sehr wenige) Spezifitäten
-> Ärger: Reaktionen, die Adrenalin/Noradrenalin korrelierte Veränderungen mit deutlichem vagalem Rückzug beinhalten
-> Furcht: vor allem noradrenerges Reaktionsmuster
-> Insgesamt:
Vokabular der Emotionen größer als das der physiologischen Reaktionen; dennoch einige Spezifitäten beschrieben

121
Q

Gibt es eine für eine bestimmte Emotion typische (spezifische) Aktivität? (zentralnervös)

A
  • keine einfache 1:1 Relation zwischen spezifischer Emotion und Aktivation bestimmter Hirngebiete
  • kein ´Happy center´, kein ´Sadcenter´
  • Eine Emotion involviert mehrere Regionen und einige Regionen sind in mehr als eine Emotion involviert
122
Q

Beschreibe den Versuchsaufbau und die Ergebnisse der Studie: The Emotional Brain in PET-Studie

A

-> Vergleich der Aktivation verschiedener Hirnregionen: Probanden sollten sich vier Emotionen = Trauer, Freude, Ärger, Furcht vorstellen und sich melden, sobald sie die Emotion wahrnahmen
-> PET und peripherphysiologische Maße (Effekte in peripherphysiol. Maßen zeitlich früher)
-> Trauer:
↑ AnteriorerGyrus cinguli, Insula, Dorsaler Pons
↓ PosteriorerGyrus cinguli;
-> Freude:
↑Linke Insula; rechter posteriorerGyrus cinguli
↓ Linker anteriorerGyrus cinguli;
-> Furcht:
↑Mittelhirn
↓ Orbitofrontale Region des präfrontalen Cortex
-> Ärger:
↑ linker anteriorer Gyrus cinguli, Pons

123
Q

Auf welchen Dimensionen lassen sich alle Emotionen kennzeichnen?

A
  1. Annäherung vs. Vermeidung

2. Positive und negative Valenz