Die wichtigsten Emotionstheorien Flashcards

1
Q

Nenne zwei zentrale Fragen der Evolutionspsychologie.

A
  1. Wie wirken physiologische Komponente, Ausdruckskomponente, Gefühlskomponente der Emotion zusammen?
    -> Fühlen wir zuerst unser Herz stärker schlagen und empfinden dann Angst?
    oder
    -> Nehmen wir zuerst Angst wahr und spüren dann unser Herz stärker schlagen?
  2. Welche Rolle haben Erfahrung, die physiologische Erregung, die Kognition, und evolutionäre Prinzipien?
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2
Q

Von wem ist die Klassisch-Behavioristische Theorie und wie werden darin Emotionen definiert?

A

Die Theorie stammt von J. B. Watson (1878-1958) und er definiert Emotionen so: Emotion ist ein erbliches Reaktionsmuster, das tiefgreifende Veränderungen des körperlichen Mechanismus als Ganzes beinhaltet, insbesondere aber der viszeralen (Eingeweide, wie Herz, Lunge und Magen). Zudem gibt es laut Watson 3 ungelernte Emotionen: Furcht, Wut, Liebe. Die anderen werden durch Klassische Konditionierung erlernt.

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3
Q

Welche Psychologen haben ihren Teil zur Evolutionsbiologischen Theorie beigetragen und welche Fragen stellen sie in Bezug auf Emotionen??

A

C. Darwin (1809-1882), W. McDougall (1871-1938) & Plutchik (1927-2006). Frage nach der stammesgeschichtlichen Entwicklung von Emotionen und den Reproduktionsvorteilen, die durch emotionale Verhaltensweisen gewonnen werden.

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4
Q

Welche Psychologen haben ihren Teil zur Physiologischen Theorie beigetragen und was haben sie zum Thema Emotionen herausgefunden?

A

W. James (1842-1910) & C. Lange (1834-1910): Körperliche Reaktion ruft die Emotion hervor.
W. Cannon (1871-1945) & P. Bard: Zentrum der Emotionsentstehung ist der Thalamus (und Hypothalamus), von dort aus aus werden Afferenzen zu Cortex und Viscera geleitet.

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5
Q

Wer sind die Hauptvertreter der Kognitiv-physiologischen Theorie und welche Definition von Emotion haben diese?

A

S. Schachtel (1922-1997) & Singer. Gehen von einer Zwei-Faktoren-Theorie der Emotion aus: Die physiologische Erregung bestimmt ausschließlich die Intensität der Emotion. Ob bei Vorliegen einer physiologischen Erregung aber eine Emotion entsteht und welche Emotion entsteht (Qualität), hängt von der Kognition bzw. Der kognitiven Bewertung ab.

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6
Q

Was ist das Ziel der Klassischen behavioristischen Theorien der Emotionen?

A

Ablösung der Introspektion orientierten Psychologie (früher nicht solche empirische Forschung, wie heute) durch Untersuchung von offen-beobachtbarem Verhalten. Diese muss Gegenstand der Psychologie sein, d.h. Nur Intersubjektivität beobachtbare Phänomene: Sie sind verschiednen Beobachtern prinzipiell in gleicher Weise zugänglich und auch dann identisch sein. (=Objektivität)

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7
Q

Was war Watsons wichtigstes Werk und worüber sprach er darin?

A

,,Psychology as a behaviourist views it“: Psychologie, wie der Behaviorist sie sieht, ist ein rein objektiver, experimenteller Zweig der Naturwissenschaft. Ihr theoretisches Ziel ist die Kontrolle und die Vorhersage von Verhalten.
-> In der Naturwissenschaft geht es nicht um den Gegenstand an sich, sondern vor allem wie diese Gegenstand beleuchtet wird.

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8
Q

Was meint Watson mit seiner Definition zu Emotionen in Bezug auf das Reaktionsmuster?

A

Mit Reaktionsmuster ist gemeint, dass die einzelnen Details der Reaktion immer dann mit einiger Konstanz, mit einiger Regelmäßigkeit und in ungefähr derselben Abfolge auftreten, wenn der auslösende Reiz dargeboten wird. -> kein deterministisches Bild

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9
Q

Was ist laut Watson das Hauptmerkmal der Emotion und was ist kein Bestandteil dieser Definition?

A

Emotionen unterbrechen und stören organisierte Aktivität. Der Erlebensaspekt (Gefühl) ist nicht Bestandteil der Definition.

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10
Q

Welche Bedeutung schreibt Watson einer Emotion zu?

A

Sie entbinden das Individuum vom monotonen Existieren als hoch perfekte Maschine.

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11
Q

Wie ging Watson bei der Ermittlung der erblichen Reaktionsmuster vor?

A

Er beobachte Säuglinge und Kleinkinder (können neue Emotionen noch nicht erlernt haben), welche mit Reizen konfrontiert wurden. Dabei wurde geschaut, welche der Reize Furcht auslösen.
Reize:
- Katzen, Ratten, Tauben & Kaninchen
- in dunkle Räume verbracht
- Geräusche (z.B. Hammer auf Eisenstange)
- ruckartiges Wegziehen der Bettdecke

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12
Q

Welche drei ungelernten emotionalen Reaktionsmuster identifizierte er bei der Beobachtung von Säuglingen und wie wollte er diese ursprünglich nennen?

A

Furcht, Wut und Liebe, hätte sie aber lieber für die Objektivität X, Y & Z genannte.
-> diese Muster bilden den Kern, aus dem alle späteren emotionalen Reaktionen entstehen.

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13
Q

Was passiert laut Watson mit den angeborenen Reaktionsmustern?

A

Lernerfahrungen werden auf Grundlage des Kerns bedeutsam und Bestandteile des ursprünglichen Reaktionsmusters werden durch zusätzliche, als die ursprünglichen, Reize ausgelöst. Neue Reize werden mit den ursprünglichen Reaktionen assoziiert (KK). -> Reizsubstitution (CS anstelle des US)

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14
Q

Wofür wurde Watson bei seinen Untersuchungen kritisiert?

A

Es wurde teilweise Ethik in Frage gestellt, weil Kinder bei Furcht z.B. Atem anhalten

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15
Q

Was waren unkonditionierte Reize & Reaktionen, die Watson mit Furcht assoziert hat?

A

US: Laute Geräusche, Verlust von Halt
UR: Anhalten des Atems, Auffahren des ganzen Körpers, Schreien, oft Defäkation und Urinieren

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16
Q

Was waren unkonditionierte Reize & Reaktionen, die Watson mit Wut assoziert hat?

A

US: Behinderung der Körperbewegung
UR: Steifwerden des ganzen Körpers, zeitweiliges Aussetzen des Atems, Rötung des Gesichts bis zur Blaufärbung

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17
Q

Was waren unkonditionierte Reize & Reaktionen, die Watson mit Liebe assoziert hat?

A

US: Streicheln der Haut und der Geschlechtsorgane, Schaukeln, auf den Kien reiten
UR: Schreien hört auf, Gurgeln, Glucksen, Erektion des Penis

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18
Q

Welche Konditionierten Emotionen wurden insbesondere untersucht von Watson?

A
  • Konditionierte Furcht
  • Konditionierte Wut
  • Konditionierte Liebe
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19
Q

Was machten Watson und Rayner mit dem kleinen Albert?

A

Sie konditionierten bei ihm Furcht:

Phase 1: Nachweis, dass spätere CSs neutral sind -Albert: 9 Monate

  • Neutrale Reize: weiße Ratte, Kaninchen, Hund, Affe, Masken, brennendes Zeitungspapier
  • > keine Furchtreaktion

Phase 2: Akquisition der konditionierten Furchtreaktion -Albert: 11 Monate

  • Ratte + US (lautes Geräusch)
  • > UR: Furchtreaktion (6 x assoziiert)

Phase 3: Konditionierte Reaktion (Extinktion)

  • CS: weiße Ratte
  • > CR: Flucht

Phase 4: ähnliche CSs Transfer bzw. Reizgeneralisierung

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20
Q

Welche Reizgeneralisierungen ließen sich bei Albert feststellen?

A
  • Furchtreaktion (CR): auf Ratte, Kaninchen, Hund, Pelz aus Seehundfell, Watsons Haar
  • leichte Furchtreaktion: auf Baumwolle
  • keine Furchtreaktion: Haar der beiden anderen Beobachter
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21
Q

Wie hoch war die Dauerhaftigkeit der Furchtreaktion bei Albert?

A
  • 31 Tage lang wurde Albert keinem Reiz mehr exponiert.

- Dann: weiter Furchtreaktion auf Ratte, Nikolausmaske, Pelzmantel, Kaninchen, Hund

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22
Q

Wer erfand die Methode des direkten Konditionierens und wie?

A

Die von Wolpe als Mutter der Verhaltenstherapie bezeichnete und Mitarbeiterin bei Watson: Mary Cover Jones, die wiederholte Paarung des furchtauslösenden Reizes (Ratte) mit angenehmen Reiz (Gegenkonditionierung) assoziierte

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23
Q

Wie oft sollte die Methode des direkten Konditionierens in der Verhaltenstherapie durchgeführt werden?

A

Über 2 Monate, 1-2 mal täglich

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24
Q

Was wurde auf Grundlage der Methode des direkten Konditionierens erfunden?

A

Die Methode der systematischen Desensibilisierung von Wolpe

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25
Q

Welche Kritik haben Watson und Rayner an der Studie an Albert erhalten?

A
  • Einzelfallstudie
  • Effekt konnte nicht repliziert werden(allerdings dabei mit unwirksamem UCS gearbeitet)
  • Hinweis, dass es sich um instrumentelles Lernen gehandelt habe: UCS wurde dann präsentiert, wenn Albert die Ratte mit der Hand berührte
  • Emotionen sind beliebig konditionierbar: einzelne Reize lassen sich besser asCS ausbilden als andere („preparedness“)
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26
Q

Was ist eine Phobie?

A

Spezifische Art der Furcht, die durch ein bestimmtes Objekt oder Situation ausgelöst wird

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27
Q

Was führte Öhman für eine Studie durch, um die Frage zu klären ob Preparedness auch bei Phobie relevanten Reizen zu finden ist?

A

Differentielle Konditionierung:

Versuchsgruppe „Phobische“ bzw. phobierelevante Reize: Einer der Reize (Spinne, Schlange) als CS+, der andere als CS-gewählt

  • > CS+: Bilder von Spinnen oder Schlangen + UCS (Schock)
  • > CS-: Schlange oder Spinne ohne UCS

Versuchsgruppe Neutrale Reize: Einer der Reize (Blumen, Pilze) als CS+, der andere als CS- gewählt

  • > CS+: Bilder von Blumen oder Pilzen + UCS (Schock)
  • > CS-: Bilder von Pilzen oder Blumen ohne UCS

Ablauf zusammengefasst:

  • > Habituationsphase: spätere CS dargeboten
  • > Erwerb (Akquisition) CS+ plus US und CS-ohne US
  • > Löschung (Extinktion): CS+ ohne US und CS-ohne US
  • > AV: Hautleitfähigkeit, erfasst Verhalten in Akquisition (Differenzierung und Extinktion
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28
Q

Was fanden Öhman et al heraus?

A

Preparedness zeigt sich wie folgt:

  • Bilder von Spinnen, Schlangen besser als CS geeignet als die ´neutralen´ Reize
  • > stärkere Differenzierung CS+/CS- in der Akquisition
  • > CR auch in der Extinktionsphase vorhanden
  • Neutrale Reize: Bilder von Blumen, Pilzen
  • > schwächere Differenzierung in der Akquisition
  • > keine Reaktion mehr in Extinktionsphase
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29
Q

Wie lautet die Hypothese und die Annahmen der transaktionalen bzw. interaktionalen Theorien zur Entstehung der Phobie von Öhmann?

A

Hypothese:
-> Phobische Reize werden aufgrund angeborener Lernbereitschaft besonders leicht (Akquisition) und dauerhaft (hohe Extinktionsresistenz) mit Furcht verknüpft

->Phobien:
Resultat einer Interaktion zwischen genetischen Dispositionen (angeborenen Lernbereitschaften) und Lernen (klassisches Konditionieren).

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30
Q

Was könnte man mit der Annahmen der transaktionalen bzw. interaktionalen Theorien zur Entstehung der Phobie erklären?

A

(1) Selektivität von Phobien
(2) Irrationalität von Phobien
(3) den schnellen Erwerb
(4) Löschungsresistenz

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31
Q

Welche Einwände hat Bandura in Bezug auf die Studie von Öhmann?

A

Die besseren Konditionierungsergebnisse für potentiell phobische CSs basieren ggf. auf unterschiedlichen Erfahrungen (einschließlich Mitteilungen von seiten anderer Personen, Berichte in Medien, etc.), die man mit phobischen bzw. nicht-phobischen Reizen gemacht hat.
- Mit nicht-phobischen Reizen macht man im Alltag neutrale, positive und negative Erfahrungen.
- Auf phobische Reize (Schlangen, Spinnen) wird im Regelfall eine negative Erfahrung gemacht.
= Ontogenetische statt phylogenetischer Ursachen

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32
Q

Wer replizierte die Studie von Öhmann und wie wurde diese modifiziert?

A

Experiment von Hugdahl & Kärker (1981):

  • zusätzliche Bilder (Dias) benutzt
  • phobische Reize, wie bisher Dias von Schlangen, Spinnen
  • neutrale, nicht-phobische Reize (Dias mit geometrischen Figuren)
  • erfahrungsbedingte ggf. negative, aber phylogenetisch neutrale Reize (Dias von defekten elektrischen Ausrüstungen: gebrochene Kabel, beschädigte Schalter)
  • > Nun in Erwerbsphase keine Unterschiede zwischen den phobischen und den weiteren CSs
  • > Aber Löschungsresistenz erneut bei ´phobischen Reizen´am höchsten
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33
Q

Mit welcher Technik kann man Ausbildung der Phobie verhindern?

A

Unter anderem Latente Hemmung

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34
Q

Welche Therapien können helfen nach bereits vorhandener Phobie?

A
  • Extinktion
  • Systematische Desensibilisierung (also Extinktion mit Gegenkonditionierung)
  • Reizüberflutung
  • Im Hinblick auf die aktuellen Kenntnisse zur klassischen Furchtkonditionierung (s. fear recall, extinction recall) wird dabei den sog. Return-of-fear Phänomenen Bedeutung zugemessen
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35
Q

Wer überprüfte die interaktionale Theorie des Entstehens von Phobien in einem Tierexperiment?

A

Arbeitsgruppe um Susan Mineka

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36
Q

Was ist der Vorteil von Tierexperimenten zur Überprüfung der interaktionalen Theorie?

A

Man kann Vorerfahrung mit phobischen bzw. potentiell phobischen Reizen komplett kontrollieren und damit ontogenetische Einflüsse potentiell phobischer Reize ausschalten, da sie erstmals im Experiment erlebt werden.

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37
Q

Was wurde in der Studie von Mineka gemacht?

A

Rhesuaffen wurden Videos gezeigt, in denen andere Rhesusaffen Angst zeigten bei phobischen Reizen (S: Spielzeugschlange) odernicht-phobischen Reizen (B: Blume)
(der jeweils andere Reiz als differentiell eingesetzter Reiz [CS-] ohne Angstreaktion).

Phase 1 (Vortest): 
- Vt mit Spielzeugschlange (S) und Blume (B) konfrontiert
Phase 2 (Verhalten des Modells):
- S+/B- oder S-/B+

Phase 3 (Nachtest): - Präsentation der Reize aus Phase 1

AV:

  • Latenz des Greifens nach Futter, das hinter den Reizen (B, S) liegt.
  • Vortest vs. Nachtest: nur nach Vorerfahrung S+/B verlängert
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38
Q

Was wurde beim Experiment von Mineka herausgefunden?

A

Wie bei H & Kähler:
Nun in Erwerbsphase keine Unterschiede zwischen den phobischen und den weiteren CSs
-> Aber Löschungsresistenz erneut bei ´phobischen Reizen´am höchsten

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39
Q

Welche Erkenntnisse gibt es zu der automatischen Aktivierung des Furchtsystems?

A
  • Le Doux, 1996: Furchtsystem kann durch bestimmte furchtrelevante Reize automatisch aktiviert werden
  • Öhmann (1999): Ergebnis der evolutionären Geschichte des Menschen
  • Studien mit Rückwärtsmaskierung (z. B. Öhman & Soares, 1994)
    Dispositon zeigt sich in erhöhter Aktivierung auch bei maskierter Darbietung einher.
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40
Q

Was sind Probleme bei der behavioristischen Analyse von Emotionen bei Watson?

A
  • Ausschluss des Erlebensaspekt, der Objektgerichtetheit von Emotionen
  • Es ist nicht hinreichend klar, wie Vielzahl der Emotionen auf der Basis der drei angeborenen emotionalen Reaktionen wirklich entsteht
  • Konzept der Preparedness kommt nicht vor
  • Modellernen wird nicht herangezogen
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41
Q

Wer waren die Vertreter evolutionspsychologisch orientierter Emotionstheorien?

A
  • Charles Darwin (1809-1882) beschäftigte sich insbesondere mit Emotionsausdruck
  • McDougall (1871-1938)
  • Robert Plutchik (1927-2006)
  • David Buss (* 1953)
  • weitere Vertreter: C. E. Izard, S. S. Tomkins, P. Ekman
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42
Q

Wonach fragen Evolutionspsychologisch orientierte Emotionstheorien?

A

Nach den Reproduktionsvorteilen, die durch emotionale Verhaltensweisengewonnen werden und nach der stammesgeschichtlichen Entwicklung von Emotionen

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43
Q

Was ist die biologische Evolution?

A

Vorgang der Entstehung neuer Formen (Arten und Varietäten) von Lebewesen aus früheren Formen

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44
Q

Welche 2 theoretischen Ansätze zur biologischen Evolution gibt es innerhalb der Evolutionstheorien?

A
  1. Lamarck (1744-1829), Theorie der erworbenen Eigenschaften

2. Darwins Theorie der Evolution durch natürliche Selektion

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45
Q

Was besagt die Theorie von Lamarck?

A
  • Bestimmte Organe werden häufiger gebraucht als andere
  • Diese werden dann vervollkommt.
  • So erworbene Eigenschaften werden an Nachkommen vererbt
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46
Q

Nenne ein Beispiel, dass die Theorie der erworbenen Eigenschaften widerlegt.

A

Länge der Hälse von Giraffen entwickelt danach, wie stark die Blätter an den Bäumen schon abgefressen sind: sie müssen höhere Längen erreichen –Länge nimmt zu.

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47
Q

Aus welchen zwei Prozessen besteht laut Darwin die natürliche Selektion?

A
(I) Variation erblicher Merkmale:
-> Individuen mit unterschiedlichen Genotypen entstehen 
-> heutiger Erkenntnisstand durch: 
• Mutationen 
• genetische Rekombination 

(II). Eigentliche Selektion:
-> Individuen, die aufgrund genetischer Merkmale eine erhöhte Fitness (ist relativ) haben, überleben vergleichsweise häufiger und pflanzen sich vergleichsweise häufiger fort als solche niedriger Fitness.

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48
Q

Was besagt die Theorie der natürlichen Selektion?

A

Es gibt vererbte Eigenschaften mit einem selektiven Vorteil (sie erhöhen die Überlebens- und Reproduktionswahrscheinlichkeit). Diese werden in einer Population prävalenter. Durch natürliche Selektion werden allerdings keine neuen Merkmale hervorgebracht, sondern nur unter den bereits vorhandenen Merkmalen eine Auswahl getroffen.

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49
Q

Was ist der Hauptfaktor der Selektion?

A

Beschränkte Ressourcen

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50
Q

Nenne ein Beispiel für die natürliche Selektion.

A

industrieller Melanismus:

  • > Dunkelfärbung eines bestimmten Schmetterlings (des Birkenspanners) in industriell verschmutzten Gebieten.
  • > Bei industrieller Verschmutzung: helle Borke der Birke zerstört, heller Birkenspanner ist nicht mehr getarnt
  • > Birkenspanner, die das Merkmal Dunkelheit geerbt hatten, hatten in Gebieten mit industrieller Verschmutzung eine gute Überlebenschance
  • > in Gebieten ohne Industrieverschmutzung eine geringe Überlebenswahrscheinlichkeit
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51
Q

Nenne ein Beispiel für eine fehlangepasste Mutation.

A

Weiß gefärbtes Krokodil.

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52
Q

Sind die meisten Mutationen hilfreich oder nicht?

A

Die meisten Mutationen bieten keine Auslesevorteile. Diejenigen aber, die solche bieten, werden auf zukünftige Generationen übertragen.

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53
Q

Was kann man zu der Selektion psychologischer Merkmale sagen?

A

Auch Dispositionen zu Verhaltensepisoden und emotionalen Zuständen können sich durch Selektion entwickeln
-> Dabei: natürlich Selektion kann nicht Verhalten per se selektieren, sondern Mechanismen, die Verhalten produzieren (schon 1871 von Darwin formuliert)

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54
Q

Was ist die ultimative Funktion von Emotionen?

A

Die Erhöhung der inklusiven Fitness.

55
Q

Warum könnte die Maximierung der individuellen Fitness zu Schwierigkeiten führen?

A

Prinzip der inklusiven Fitness: Fitness der Gesamtheit steht im Vordergrund

56
Q

Nenne ein Beispiel für die inklusive Fitness.

A

Altruistisches Verhalten:

  • Bei manchen Tierarten verzichten einige Spezies ganz oder zeitweise auf Nachkommen und helfen stattdessen den Geschwistern bei Aufzucht der Jungen
  • Alarmrufe des Präriehundes lenkt dadurch Aufmerksamkeit des Kyoten auf sich und rettet Artgenossen
57
Q

Worum geht es in Darwins Publikation: On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life?

A

Um das Prinzip der Selektion

58
Q

Worum geht es in Darwins Publikation: The descent of Man, and the Selection in Relation to Sex?

A

Hier legt Darwin dar, dass der Mensch vom Tier abstammt

59
Q

Worum geht es in Darwins Publikation: The expression of emotions?

A

Die Abstammung soll sich auch für die Emotionen nachweisen lassen: stammesgeschichtliche Herkunft des Emotionsausdrucks

60
Q

Wie lautet die mentalistische Emotionsdefinition nach Darwin?

A

Emotionen sind bewusste mentale (psychische) Zustände von Personen und von höheren Tieren, z.B. Furcht, Wut, Traurigkeit, Überraschung, Schüchternheit

61
Q

Wie kommen Emotionen nach Darwin aktuell zustande?

A

Aktualgenese der Emotionen:

  • > durch Einschätzungen, Bewertungen von Objekten, Situationen oder Ereignissen
  • > Die emotionalen Gefühle verursachen nach Darwin ihrerseits den Emotionsausdruck.
62
Q

Erkläre Akutalgenese der Emotionen am Beispiel Überraschung.

A

Überraschung

wird durch Ereignisse ausgelöst, die das Individuum als unerwartet oder unbekannt klassifiziert.

63
Q

Erkläre Akutalgenese der Emotionen am Beispiel Schüchterneheit.

A

Schüchternheit scheint von der Empfänglichkeit für die Meinung anderer, mag diese gut oder schlecht sein, abzuhängen

64
Q

Mit welchen in der Gesamtheit der bei Emotionen auftretenden beobachtenden körperlichen Veränderungen beschäftigte Darwin sich und mit was davon am intensivsten?

A
  • Mimik
  • Gestik
  • Körperhaltungen
  • Vokalisationen
  • Beobachtbare physiologische Veränderungen
  • > Darwin beschäftigte sich am intensivsten mit dem mimischen Ausdruck
65
Q

Welche Emotionsausdrücke sind laut Darwin angeboren

A

Die Hauptformen, also untersuchte er: Traurigkeit, Freude, Wut, Furcht, Überraschung, Schüchternheit, Schuld, Scham und Stolz

66
Q

Was waren Darwins Forschungsmethoden?

A

(1) Intrakulturelle Beurteilungen des Emotionsausdrucks
(2) Interkultureller Vergleich des Emotionsausdrucks
(3) Beobachtung des Emotionsausdrucks von Kindern
(4) Beobachtung des Emotionsausdrucks von Menschen und Tieren
(5) Beobachtung des Emotionsausdrucks von Blindgeborenen
(6) Beobachtung des Emotionsausdrucks von Geisteskranken

67
Q

Was sind die drei Prinzipien von Darwin zu seiner Erklärung zur Entstehung des Emotionsausdrucks?

A
  1. Prinzip der zweckmäßig assoziierten Gewohnheiten
  2. Prinzip der Antithese (des Gegensatzes) (eigentlich schon in 1. enthalten)
  3. Prinzip der direkten Tätigkeit des Nervensystems
68
Q

Was besagt das Prinzip der zweckmäßig assoziierten Gewohnheiten?

A
  • > wir haben die heute mit bestimmten Emotionen assoziierten Ausdrucksformen ursprünglich beim Vorliegen bestimmter Zustände willkürlich und bewusst ausgeführt, um einen bestimmten Zweck zu erreichen.
  • > mit häufiger Ausführung entstehen Gewohnheiten, die beim Vorliegen bestimmter emotionaler Zustand ohne die geringste Anstrengung und ohne Bewusstsein ausgeführt werden
  • > die so erworbenen Eigenschaften des Nervensystems wurden an nachfolgende Generationen vererbt
69
Q

Was besagt das Prinzip der direkten Tätigkeit des Nervensystems?

A

Einige emotionale Ausdrucksformen –z. B. Zittern der Muskeln bei Furcht –sind das Resultat der Entladung ´überschüssiger Nervenenergie´ des gereizten Nervensystems

70
Q

Was sind organische Funktionen des Emotionsausdrucks laut Darwin?

A
  • > diejenigen Funktionen, die nicht über den Umweg der Kommunikation psychischer Zustände an Artgenossen zustande gekommen sind (z. B. bei Überraschung: sie ist funktional im organismischen Sinne, weil dadurch Informationssuche optimiert wird)
  • > weitere organismische Funktion: Gefühlsregulierender Effekt
71
Q

Was ist die Kommunikative Funktion laut Darwin?

A

Gefühle, Gedanken, Handlungsabsichten und Wünsche werden an Artgenossen kommuniziert

72
Q

Welche Kritik gibt es an dem Konzept der Basisemotionen?

A
  1. Heterogenität der Listen und unterschiedliche Kriterien für Basisemotionen
  2. Wenig überzeugende empirische Belege für die spezifischen Annahmen in Bezug auf
    - Spezifität des mimischen Ausdrucks
    - Peripher-physiologische Veränderungen
    - Handlungstendenzen
    - Gefühlserleben
    - Kognitive Einschätzungen
73
Q

Wie definiert Robert Plutchik Emotionen?

A

„Eine Emotion ist eine erschlossene komplexe Aufgabe von Reaktionen auf einen Reiz und sie umfasst:

  • kognitive Bewertungen,
  • Veränderungen im subjektiven Erleben,
  • Aktivierung des autonomen und zentralen Nervensystems,
  • Handlungsimpulse
  • sowie Verhalten, welches dazu bestimmt ist, auf denjenigen Reiz einzuwirken, der die komplexe Sequenz ausgelöst hat.
74
Q

Stelle das Sequentielles Modell zur Aktualgenese der Emotion dar.

A

Die Dinge in Klammern gehören nicht zur Emotion:

(Reiz, Ereignis) -> Kognitive Einschätzung -> entweder Gefühlszustand oder Physiologische Reaktion -> Handlungsimpuls -> Beobachtbares Verhalten -> (Auswirkung) -> Rückmeldeschleifen an alle Komponenten -

75
Q

Was sind die wichtigsten Postulate der Emotionstheorie nach Plutchik?

A
  1. Emotionen haben eine genetische Grundlage.
  2. Emotionen sind grundlegende Formen der Anpassung, die in der einen oder anderen Form auf allen Stufen der phylogenetischen Leiter identifiziert werden können.
  3. Emotionen sind komplexe Ketten von Reaktionen mit stabilisierenden Rückmeldungen, die eine gewisse Art von Homöostase des Verhaltens herstellen.
  4. Es gibt acht grundlegende oder primäre Emotionen.
  5. Die Ähnlichkeitsbeziehungen zwischen den primären Emotionen können in einem dreidimensionalen strukturellen Modelldargestellt werden.
  6. Alle anderen Emotionen sind Mischungen oder Kombinationender primären Emotionen.
76
Q

Worauf basieren die 8 primären Emotionen laut Plutchik?

A

Basieren auf früher erworbenen Mechanismen bzw. Dispositionen, die in der Evolution zur Bewältigung der fundamentalen Anpassungsprobleme entstanden sind, alle anderen Emotionen leiten sich aus den 8 Hauptemotionen ab

77
Q

Woraus ergeben sich laut Plutchik Anpassungsprobleme?

A
  • Erfordernissen von Organismen

- Beschaffenheit der Umgebung, in der sie sich aufhalten

78
Q

Nenne 8 fundamentale adaptive Verhaltensweisen (Handlungsimpulse), die dazu dienen, die folgenden biologischen Funktionen zu leisten.

A
  1. Sich schützen: Gefahr und Schaden vermeiden
  2. Zerstören: Hindernisse beseitigen, die der Befriedigung wichtiger Bedürfnisse im Weg stehen
  3. Sich fortpflanzen: Austausch und Vermischung von genetischem Material
  4. Reintegrieren: Wiedererlangen von etwa Wichtigem, das man besessen hat
  5. Einverleiben, akzeptieren z. B. Nahrungsaufnahme
  6. Zurückweisen
  7. Erkunden: Schlafplatz finden
  8. Sich orientieren: Nach Gefahren suchen
79
Q

Alle Individuen müssen sich anpassen, aber was variiert dabei?

A

Wie die Aufgaben erfüllt werden, variiert, aber die biologische Funktion ist invariant

80
Q

Guck dir Folie 30 an.

A

Diese dreht sich um Auslösende Ereignisse, Komponenten und Funktionen primärer Emotionen.

81
Q

Wie sieht die Laienannahme zu Emotionen aus?

A

Emotionen erzeugen körperliche Reaktionen

z. B.
- > Wir nehmen einen Reiz wahr; z. B. lautes Geräusch, Knall
- > Wir interpretieren es als Gefahr
- > Wir erleben Furcht
- > Danach stellt sich ein bestimmtes physiologisches Reaktionsmuster ein (z B. Herzrate steigt).

82
Q

Von wem stammt die James-Lange-Theorie?

A

William James & Carl Lange

83
Q

Wovon gehen James & Lange bei einer Emotion aus?

A

Körperliche Veränderungen gehen den Emotionen voran, dabei große Vielfalt von körperlichen Veränderungen, die den verschiedenen Emotionen zugrunde liegen. Zudem: Person muss diese Veränderungen auch wahrnehmen.
(,,Wir sind traurig, weil wir weinen”)

84
Q

Wie würde das Laienbeispiel nach der James-Lange-Theorie dann aussehen?

A
  • > Wir nehmen einen Reiz wahr; z. B. lautes Geräusch, Knall
  • > Wir interpretieren es als Gefahr
  • > Danach stellt sich ein bestimmtes physiologisches Reaktionsmuster ein (z B. Herzrate steigt).
  • > Wir erleben Furcht
85
Q

Wie unterscheiden sich die Annahmen von James und Lange?

A
  • > James macht für das Entstehen einer Emotion vor allem viszerale Reaktionen verantwortlich.
  • > Lange macht für das Entstehen einer Emotion vor allem vasomotorische Reaktionen verantwortlich (Erweiterung und Verengung der Blutgefäße, damit einhergehend unterschiedliche Blutversorgung des Gehirns).
86
Q

Nenne 3 zentrale Annahmen der Emotionstheorie von James.

A

(1) Die bloße Wahrnehmung einer erregenden Tatsache ist hinreichende Bedingung für das Auftreten körperlicher Veränderungen.
(2) Diese körperlichen Veränderungen sind emotionsspezifisch und wir sind in der Lage, sie in differenzierter Weise bewusst zu erleben.
(3) Das bewusste Erleben (die Empfindung) der körperlichen Veränderungen IST die Emotion

87
Q

Inwiefern wir das Verhalten unseres Körpers laut James an den Anfang der Emotionsentstehung gesetzt?

A

Bestimmte (instinktive)
Verhaltensweisen angesichts einer Bedrohung (z.B. Zittern,Weglaufen) sind mit viszeralen Erregungen verbunden, die im Gehirn die Empfindung einer bestimmten Emotion hervorrufen.

88
Q

Zwischen welchen beiden Emotionsarten unterscheidet James?

A
  • Gröbere Emotionen
    (Zorn, Furcht, Liebe, Hass, Freude, Kummer, Scham, Stolz)
  • Feinere Emotionen
    (moralische, intellektuelle, ästhetische Gefühle, wie Genugtuung, Dankbarkeit, Wissbegierde, Erleichterung nach der Lösung eines Problems, Bewunderung)
89
Q

Was kritisierte Walter Bradford Cannon an der James-Lange Theorie?

A

•z. B. Versuchstiere zeigten auch dann noch emotionale Reaktionen, wenn Eingeweide vom Nervensystem getrennt waren. •Dieselben viszeralen Veränderungen treten bei sehr verschiedenen emotionalen und auch nicht-emotionalen Zuständen auf. •Die Eingeweide sind relativ unempfindliche Organe (d.h. sie verfügen über nur wenige Rezeptoren und Nervenfasern) •Viszerale Veränderungen sind zu langsam, um als Ursache des Gefühlslebens in Frage zu kommen •Die künstliche Auslösung der für starke Emotion typischen viszeralen Veränderung führt nicht zur Auftreten dieser Emotionen

90
Q

Was ist das Zentrum der Emotionsentstehung und was passiert dann weiter laut Cannon?

A

Zentrum der Emotionsentstehung: Thalamus-Hypothalamus:
-> Von dort gehen eingehende Signale der Sinnesreize sowohl
• zum Cortex mit Auslösung des emotionalen Erlebens
• zu den Viszera, zur Skelettmuskulatur mit Auslösung des körperlichen Ausdrucks der Emotionen

-> Körperliche Reaktion und emotionale Erfahrung ereignen sich gleichzeitig.

91
Q

Wie müsste das Laienbeispiel laut der Cannon-Bard-Theorie aussehen?

A
  • > Wir nehmen einen Reiz wahr; z. B. lautes Geräusch, Knall
  • > Wir interpretieren es als Gefahr
  • > Danach stellt sich ein bestimmtes physiologisches Reaktionsmuster ein (z B. Herzrate steigt) und gleichzeitig erleben wir Furcht
92
Q

Nenne eine Beispielhypothese für eines der Neo-Jamesianischen Konzepte.

A

Die Facial-Feedback-Hypothese von Tomkins

93
Q

Was ist die Annahme der Facial-Feedbackhypothese?

A

wir erhalten auch von dem Ausdruck der Gesichtsmuskulatur ähnlich wie von der Erregung des autonomen Nervensystems eine Rückmeldung: dadurch die im Ausdruck dargestellte Emotion wird intensiviert

94
Q

Wovon gehen Neo-Jamesianische Konzepte aus?

A

Davon,, dass der Mimischer Ausdruck einen wichtigen Beitrag bei Entstehung von Emotionen liefert

95
Q

Nenne eine Beispielstudie zur Facial-Feedback-Hypothese.

A

Versuche, in denen Vpn instruiert wurden, ein fröhliches vs. ´böses´Gesicht (Stirnrunzeln) zu machen (Studien von Ducloset al., 1983; Laird et al. (1974, 1984, 1989) oder Versuche mit der Pen-Method von Strack et. al.

96
Q

Wodurch entstand die Grundannahme der Emotionstheorie von Stanley Schachter?

A

Durch eine entschiedenes Experiment

97
Q

Was ist die Grundannahme Schachters?

A

Kognitive Bewertung als wesentliches Merkmal der Emotion:

  • > Sensorische Wahrnehmung löst nur dann Emotion aus, wenn wir die Reize als persönlich bedeutsam wahrnehmen
  • > Erregungsmuster sind nicht so vielfältig.
  • > Aber Bewertungen variieren hinreichend, um zwischen den vielfältigen Emotionen zu differenzieren.
98
Q

Was sagt die empirische Überprüfung zu Schachters Theorie?

A

Bei bestimmter physiologischer Erregungslage werden Bewertungen variiert, allerdings empirische Bestätigung sonst gering

99
Q

Warum hat die Theorie trotz geringer empirischer Bestätigung und viel Kritik?

A
  • Aufmerksamkeit der neueren Emotionspsychologie auf Rolle von Kognitionen für das Entstehen von Emotionen gelenkt
  • Theorie regte viel Forschung an und hat auch Implikationen für die praktische Anwendung (z. B. bei Entstehung und Behandlung von Panikanfällen)
100
Q

Welche Forschung ging Schachters voraus?

A

Die Forschung von Gregorio Marañon, allerdings verwies Schachter nie auf ihn.

101
Q

Was für Untersuchungen führte Marañon durch?

A
  • > Untersuchungen zu den Wirkungen einer Adrenalininjektion
  • > 210 gesunde und kranke Personen, unterschiedliche Dosen von Adrenalin injiziert & forderte Vpn auf, Vorstellungen zu entwickeln an ihre kranken Kinder oder verstorbenen Eltern zu denken
  • > AV: Latenz, Dauer, Intensität und Form der Reaktionen
102
Q

Was waren die Ergebnisse von Marañon?

A
  • 70% der Pbn:
  • > Kalter Erregungszustand körperliche Empfindungen, die starke Emotionen begleiten können, aber nicht über Erleben einer Emotion, ggf. als ob“
  • > „ Empfindungen von…Pochen der Arterien, von Drucksensationen in der Brust und einem Gefühl der Enge in der Kehle sowie von Zittern, Kältegefühl, Trockenheit des Mundes… Übelkeit und Schwäche“ (zitiert nach Cannon)
  • 30% der Pbn:
    -> körperliche Reaktionen und Erleben der Emotion… überwältigt von Flut der Emotion“
    Vpn erlebten Ärger, Trauer mit Schluchzen etc
103
Q

Was für eine Theorie formulierte Marañon bereits?

A
  • formulierte bereits eine Zwei-Komponenten-Theorie:
  • > Emotion besteht aus körperlicher und psychischer Komponente
  • > Körperliche Komponente: Erregung des sympathischen NS
  • > Psychische Komponente: Kognitionen über Ereignisse, die zu Emotionen führten
  • > Dabei: körperliche Komponente eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung (also: Einkomponenten-Theorie von JAMES mit der Betonung der physiologischen Komponente reicht nicht)
104
Q

Wie lautet Schachters Zwei-Faktoren-Theorie (Bewertungstheorie)?

A

Stimulus -> Unspezifische physiologische Erregung -> Kognitive Bewertung der Erregung -> Subjektives Erleben der Emotion

  • > Empfinden körperlicher Erregung ist notwendig für Emotion, aber nicht hinreichend.
  • > Erregungsunterschiede können nicht für Qualitätsänderungen physiologischer Reaktionen verantwortlich sein
105
Q

Warum ist die Aussage Schachters falsch, dass das Empfinden körperlicher Erregung notwendig ist für Emotionen?

A

Da herausgefunden wurde, dass Emotionen auch ohne physiologische Erregung entstehen können (Meyer)

106
Q

Auf welchen zwei Faktoren beruht laut Schachter die Emotion?

A

(1) Physiologischer Erregung (bei Schachter: vor allem peripher-physiologische Veränderung)
(2) Einer geeigneten Kognition über den Erregungszustand

  • > Die physiologische Erregung bestimmt ausschließlich die Intensität der Emotion.
  • > Ob bei Vorliegen einer physiologischen Erregung aber eine Emotion entsteht und welche Emotion entsteht (Qualität), hängt von der Kognition bzw. der kognitiven Bewertung ab
107
Q

Wie würde das Laienbeispiel bei der Theorie von Schachter aussehen?

A
  • > Wir nehmen einen Reiz wahr; z. B. lautes Geräusch, Knall
  • > Wir interpretieren den Kontext (Gefahr) und die Art des Stimulus (laut)
  • > Wenn der Kontext gefährlich ist geht es sofort weiter dazu, dass wir Furcht erleben und geben ein Feedback an unseren Interpretationsaparat
  • > Wenn wir den Stimulus nur als laut interpretieren, stellt sich ein bestimmtes physiologisches Reaktionsmuster ein (z B. Herzrate steigt) und erleben erst dann die Furcht und senden Feedback
108
Q

Woraus besteht die Kognition?

A
  1. emotionsrelevante Einschätzung oder Bewertung einer Situation
  2. Kausalattribution der Erregung (Meyer)
109
Q

Wie lautet der Normalfall der Kognition und wie der Sonderfall?

A
  • Normalfall:
    Situation, die Erregung auslöst, hält Erklärung bereit
  • Sonderfall:
    Erregung ohne dass man Erklärung hat: dann wird Situation herangezogen
110
Q

Nenne drei zentrale Aussagen von Schacher.

A
  • Wenn sich ein Individuum in einem Zustand physiologischen Arousals befindet, für den es eine Erklärung hat (z.B. ´Ich fühle mich so, weil ich gerade eine Injektion Adrenalin erhalten habe´….),er gibt sich keine Notwendigkeit zur Bewertung und es ist unwahrscheinlich, dass alternative Erklärungen/Kognitionen herangezogen werden….
  • Wenn sich ein Individuum in einem Zustand physiologischen Arousals befindet, für den es keine unmittelbare Erklärung hat, wird es diesen Zustand einordnen wollen und seine Gefühle entsprechend seinen verfügbaren Kognitionen beschreiben. Das bedeutet, dass je nach verfügbarer Kognition der gleiche physiologische Zustand als Freude oder Wut oder Eifersucht gekennzeichnet werden kann.
  • Unter gleichen kognitiven Randbedingungen, wird ein Individuum nur dann emotional reagieren bzw. seine Gefühle als Emotionen nur in dem Ausmaß beschreiben wie es sich in einem Zustand emotionalen Arousals befindet.
111
Q

Wie lauten die UVn des Experiments: Cognitive, social, and physiological determinants of emotional state. von Singer & Schachter und wie wurden diese operationalisiert?

A
  • Physiologische Erregung
  • > 2 Stufen
  • > via Art der Substanz (Adrenalin vs. Placebo) als „Suproxin“ für Sehtests dem Probanden mitgeteilt
  • Erklärungsbedürfnis bzw. Ausmaß, in dem eine angemessene Erklärung vorliegt
  • > 3 Stufen
  • > Vorhandensein und Richtigkeit der Information über Injektionssubstanz:
  • > hier also: zu der Adrenalininjektion keine Information über Nebenwirkungen, richtige Information über Nebenwirkung, falsche Information über Nebenwirkung
  • > Placebogruppe: ohne Informationen der Nebenwirkung
  • Emotionale Kognition bzw. Herstellung einer Situation, aus der Erklärungen abgeleitet werden können
  • > 2 Stufen
  • > ärgerlicher oder euphorischer Schauspieler wird mit der Vp zusammen gebracht
  • > bei Ärger keine falsch informierte Gruppe
112
Q

Was wurde vermutet bei Vpn mit Placeboinjektion und bei Vpn mit Adrenalininjektion mit richtiger Information?

A

Emotionaler Zustand der Vp wird nicht durch das Verhaltensmodell des Helfers beeinflusst,
da kein Erklärungsbedürfnis vorliegt

113
Q

Was wurde vermutet bei Vpn mit Adrenalininjektion mit ohne oder falsche Information?

A

Vp ahmt das Verhaltensmodell des Helfers nach (Fröhlichkeit; Ärger bzw. Wut), da Erklärungsbedürfnis vorliegt

114
Q

Was sind die abhängigen Variablen des Experiments von Singer & Schachter?

A
  • Herzfrequenz
  • Körperliche Symptome (Auftreten und/oder Intensität)
  • > Herzfrequenz, Tremor, Taubheit, Juckreiz, Kopfschmerz
  • Verhalten (erfasst mittels Verhaltensbeobachtung) inwieweit verhält Vp sich ärgerlich oder euphorisch in Anwesenheit des Schauspielers
  • Erleben des emotionalen Zustands (Rating auf 5-stufiger Skala, Skalierung)
  • > Wie gereizt, ärgerlich oder verletzt fühlen Sie sich augenblicklich?
  • > Wie gut oder glücklich fühlen Sie sich in diesem Augenblick? (= Meyer et al., sprechen bei dieser AV auch von Skalierung)
115
Q

Wie lauten die Ergebnisse des Experiments von Singer & Schachter?

A
  • Beim Vorhanden sein autonomer Erregung (Adrenalininjektion), sind emotionale Kognitionen dann wirksam, wenn Erklärungsbedürfnis vorliegt:
  • > Vpn nahmen in beiden induzierten Situationen (Euphorie, Ärger) induzierte Emotion am stärksten (insbesondere im Verhaltensmaß, weniger in den Ratings) bei falscher Information bzw. ohne Information auf (= wenn Erklärungsbedürfnis vorliegt).
  • > Nicht unbedingt erwartet: Bei Euphorie z. T. stärkere Effekte als unter Ärger, unter Ärger auch positive Skalierung.
  • Bei Adrenalin + richtiger Information und in Placebogruppe ohne Information erwartungsgemäß:
  • > fehlende Übernahme der induzierten Situation
  • Insgesamt:
  • > Unterschiede zwischen Placebogruppe und den anderen Gruppen in Verhalten und Ratings (Skalierung) gering
116
Q

Woraus bestehen die Emotionen der EG von Singer und Schachter?

A

Aus einer Kombination aus der physiologischen Erregung, die affektiv neutral war und der kognitiven Einschätzung (Interpretation)

117
Q

Welche Kritik gibt es allerdings auch an Singer und Schachters Experiment?

A

Aber auch mangelnde Replikation und Methodenkritik an Schachter und Singer: -> Schachter & Singer haben keinen adäquaten Manipulations-Check durchgeführt: nur Pulsrate gemessen

  • > Pulsmessung zu nur 2 Messzeitpunkten (vor und nach der Manipulation) : sie können also nicht feststellen, ob Adrenalin wirklich die gewünschten Effekte hatte und wie lange der Effekt anhielt.
  • > Mangel an standardisierten Methoden zur Erfassung des emotionalen Verhaltens und der Selbstberichtsdaten
  • > Beurteiler waren nicht blind im Hinblick auf die Versuchsgruppe der Probanden
  • > Unterschied im Ausmaß der Aktivität für die Induktion von Ärger und Euphorie
  • > Frage, ob Emotionen wirklich eindeutig / pur induziert wurden
118
Q

Was sollen Attributionsmodelle beschreiben?

A

Die Beeinflussung von Emotionen durch Fehlattributionen.

119
Q

Was passiert, wenn die wahre Ursache der Erregung emotional ist, aber die Erregung wird auf die falsche emotionale Ursache zurückgeführt?

A

Veränderung einer sich sonst ergebenden Emotion:

  • > Sowohl die wahre Erregung (z. B. Erregung durch ein unerwartet erhaltenes Geschenk) als auch die fälschlicherweise angenommene Ursache (Person glaubt, ihre Erregung kommt durch ein mögliches Versagen bei der bevorstehenden Führerscheinprüfung) haben emotionale Ursache
  • > aber Erregung wird auf eine falsche Ursache (fehl)attribuiert
  • > Hier: Person erlebt Angst statt Freude.
120
Q

Was passiert, wenn die wahre Ursache der Erregung emotional ist, aber die Erregung wird auf eine nicht-emotionale Ursache zurückgeführt?

A

Verhinderung einer sich sonst ergebenden Emotion:

  • > Erregung hat eine emotionale Ursache (z. B. Angst) , wird aber fälschlicherweise auf eine nicht-emotionale Ursache (z. B. Koffeinkonsum) zurückgeführt.
  • > Normalerweise auftretende Emotion wird verhindert: Furcht, Angst lässt sich durch „Fehlattribution“ verhindern.
  • > Erregung wird auf eine neutrale Ursache (fehl)attribuiert
  • > Hier: Angst wird verhindert.
121
Q

Was passiert, wenn die wahre Ursache der Erregung nicht-emotional ist, aber die Erregung wird auf eine emotionale Ursache zurückgeführt?

A

Erleben einer Emotion, sonst nicht aufgetreten wäre:

  • > Erregung hat eine nicht-emotionale Ursache (z. B. Koffein), aber wird auf eine emotionale Ursache (anstehende Prüfung) zurückgeführt
  • > Erregung wird auf eine Emotion zurückgeführt:
  • > Hier: Person erlebt hier z. B. Angst
122
Q

Was passiert, wenn die wahre Ursache der Erregung nicht-emotional ist, aber die Erregung wird auf die falsche nicht-emotionale Ursache zurückgeführt?

A

Beibehaltung eines nicht-emotionalen Zustands:

  • > Erregung hat eine nicht-emotionale Ursache und dies wird auch so wahrgenommen.
  • > Erregung wird auf eine neutrale Ursache attribuiert und das ist richtig
123
Q

Worauf hat es eine Auswirkung, wenn eine Erregung einer falschen Ursache zugeschrieben wird?

A

Auf die wahrgenommene Emotion

124
Q

Wobei ist die Fehlattribution im klinischen Kontext relevant?

A
  • > Therapeutisch: z. B. Reattribuierung, Erregung auf nicht-emotionale Ursache zurückführen lassen
  • > nicht-emotionale Ursachen können sein:
  • Körperliche Anstrengung
  • Plötzliches Aufstehen
  • Kaffeegenuss bzw. Koffeinkonsum

-> bei Panikanfällen sinnvoll

125
Q

Wie hängen Panikanfälle und die 2-Faktorentheorie zusammen?

A

-> Zustände intensiver Angst, mit plötzlichem Beginn, wie aus heiterem Himmel mit intensiven Wahrnehmungen vegetativer Erregungssymptome (Herzklopfen, Herzrasen, Schwindel, Benommenheit)
-> dabei aber nur geringer objektiver Ausschlag
-> Also:
wahrgenommene physiologische Erregung fälschlicherweise auf emotionale Ursache (Angst, Furcht) zurückgeführt
-> dadurch Symptome noch weiter verstärkt

126
Q

Was veranlasste Valins die 2-Faktoren-Theorie von Schachter und Singer zu modifizieren?

A

Kritik, dass die tatsächliche physiologische Erregung bzw. die dadurch verursachten Erregungsempfindungen notwendig für das Entstehen einer Emotion sind

127
Q

Welche Annahmen traf Valins in seiner Modifikation?

A
  • > kognitive Repräsentation innerer, zum Beispiel körperlicher Vorgänge – einschließlich körperlicher Erregung können unzutreffend sein.
  • > Die Meinung einer Person über ihre körperlichen Zustände ist entscheidend für die Emotion, d. h., es reicht der bloße Glaube, erregt zu sein
128
Q

Wie überprüfte Vallins seine Annahmen?

A
  • > Die Meinungen der Personen über ihren Erregungszustand wurde manipuliert, nicht die tatsächliche Erregung bzw. die dadurch verursachten Erregungsempfindungen
  • > Männlichen Vpn wurden Dias mit halbentkleideten Frauen aus der Zeitschrift Playboy gezeigt
  • > Valins gab den Vpn dann falsche Rückmeldungen über ihre physiologischen Reaktionen
  • > 2 EG: glaubten, die eigene Herztöne zu hören:
  • 1 EG: Zunahme der HR rückgemeldet bei 5 Dias, keine Veränderung bei den weiteren 5 Dias
  • 2 EG: Abnahme der HR bei 5 Dias, keine Veränderung bei den weiteren 5 Dias rückgemeldet
  • > 2 KG: hörten dieselben Signale, aber instruiert, dass es bedeutungslose Töne seien
  • > Abhängige Variablen:
  • Attraktivität der Frauen raten (im Sinne von „Rating“ )
  • 5 Bilder aussuchen und mit nach Hause nehmen
129
Q

Was war das Ergebnis von Valins Experiment?

A
  • > Vermeintliche Veränderung der Herzrate wurde auf die Attraktivität der Frauen zurückgeführt.
  • > Vpn überredeten sich (postexperimentelle Interviews).
  • > Auch noch nach 4-5 Wochen entsprechende Gruppenunterschiede (Beurteilung der Attraktivität)
130
Q

Welche 2 Variationen des Valins Experiments gibt es?

A
  1. Änderungsresistenz gegenüber Aufklärung: -> Gleiche Gruppen, aber Vpn wurden vor der Attraktivitätserfassung zur Hälfte aufgeklärt, dass sie falsche Rückmeldung erhalten hatten
    - > Keine Änderung der Attraktivitäts-Ratings
  2. Tritt der Effekt noch auf, wenn Vpn Zeit haben, die kritischen Dias eingehend zu analysieren?
    - > Barefoot& Straub (1971) variierten Betrachtungsdauer
    - > Bei kurzer Betrachtungsdauer haben Pbn keine Zeit, nach vermeintlichen Bestätigungen der höheren Attraktivität zu suchen: Dann fielen die Ratings anders aus
    - > d.h. nicht die höchste Attraktivität bei höchster Herzrate
131
Q

Wie lautet die kognitive Bewertungstheorie von Lazarus?

A

Unsere Bewertung einer äußeren Situation führt zu dem subjektiven Erleben einer Emotion

132
Q

Wie untersuchte Lazarus seine Theorie?

A

Er zeigte Vpn den gleichen Film über Beschneidung. Die Vpn wurden allerdings dahingehend unterschiedlich instruiert, was ihnen über den Film erzählt wurde: Verharmlosung, Intellektualisierung und kein Kommentar.
Dann wurde während des Films ihre elekrodermale Reaktion (Hautleitfähigkeit) gemessen.
-> Ohne Kommentar: stärkste Hautleitfähigkeit
-> Danach Verharmlosung
-> Und die geringste hatten die Vpn, die intellektualisiert wurden

133
Q

Welche Annahme Zajonc in seiner Theorie: Emotion ohne kognitive Bewertung?

A

Emotionen entstehen schon vor einer kognitiven Bewertung bzw. sogar ganz ohne kognitive Bewertung

  • > Beispiele für solche unmittelbaren Reaktionen auf Reize:
  • unsere Vorlieben
  • Angstreaktionen
  • Ekel
  • Furchtkonditionierung