Die wichtigsten Emotionstheorien Flashcards
Nenne zwei zentrale Fragen der Evolutionspsychologie.
- Wie wirken physiologische Komponente, Ausdruckskomponente, Gefühlskomponente der Emotion zusammen?
-> Fühlen wir zuerst unser Herz stärker schlagen und empfinden dann Angst?
oder
-> Nehmen wir zuerst Angst wahr und spüren dann unser Herz stärker schlagen? - Welche Rolle haben Erfahrung, die physiologische Erregung, die Kognition, und evolutionäre Prinzipien?
Von wem ist die Klassisch-Behavioristische Theorie und wie werden darin Emotionen definiert?
Die Theorie stammt von J. B. Watson (1878-1958) und er definiert Emotionen so: Emotion ist ein erbliches Reaktionsmuster, das tiefgreifende Veränderungen des körperlichen Mechanismus als Ganzes beinhaltet, insbesondere aber der viszeralen (Eingeweide, wie Herz, Lunge und Magen). Zudem gibt es laut Watson 3 ungelernte Emotionen: Furcht, Wut, Liebe. Die anderen werden durch Klassische Konditionierung erlernt.
Welche Psychologen haben ihren Teil zur Evolutionsbiologischen Theorie beigetragen und welche Fragen stellen sie in Bezug auf Emotionen??
C. Darwin (1809-1882), W. McDougall (1871-1938) & Plutchik (1927-2006). Frage nach der stammesgeschichtlichen Entwicklung von Emotionen und den Reproduktionsvorteilen, die durch emotionale Verhaltensweisen gewonnen werden.
Welche Psychologen haben ihren Teil zur Physiologischen Theorie beigetragen und was haben sie zum Thema Emotionen herausgefunden?
W. James (1842-1910) & C. Lange (1834-1910): Körperliche Reaktion ruft die Emotion hervor.
W. Cannon (1871-1945) & P. Bard: Zentrum der Emotionsentstehung ist der Thalamus (und Hypothalamus), von dort aus aus werden Afferenzen zu Cortex und Viscera geleitet.
Wer sind die Hauptvertreter der Kognitiv-physiologischen Theorie und welche Definition von Emotion haben diese?
S. Schachtel (1922-1997) & Singer. Gehen von einer Zwei-Faktoren-Theorie der Emotion aus: Die physiologische Erregung bestimmt ausschließlich die Intensität der Emotion. Ob bei Vorliegen einer physiologischen Erregung aber eine Emotion entsteht und welche Emotion entsteht (Qualität), hängt von der Kognition bzw. Der kognitiven Bewertung ab.
Was ist das Ziel der Klassischen behavioristischen Theorien der Emotionen?
Ablösung der Introspektion orientierten Psychologie (früher nicht solche empirische Forschung, wie heute) durch Untersuchung von offen-beobachtbarem Verhalten. Diese muss Gegenstand der Psychologie sein, d.h. Nur Intersubjektivität beobachtbare Phänomene: Sie sind verschiednen Beobachtern prinzipiell in gleicher Weise zugänglich und auch dann identisch sein. (=Objektivität)
Was war Watsons wichtigstes Werk und worüber sprach er darin?
,,Psychology as a behaviourist views it“: Psychologie, wie der Behaviorist sie sieht, ist ein rein objektiver, experimenteller Zweig der Naturwissenschaft. Ihr theoretisches Ziel ist die Kontrolle und die Vorhersage von Verhalten.
-> In der Naturwissenschaft geht es nicht um den Gegenstand an sich, sondern vor allem wie diese Gegenstand beleuchtet wird.
Was meint Watson mit seiner Definition zu Emotionen in Bezug auf das Reaktionsmuster?
Mit Reaktionsmuster ist gemeint, dass die einzelnen Details der Reaktion immer dann mit einiger Konstanz, mit einiger Regelmäßigkeit und in ungefähr derselben Abfolge auftreten, wenn der auslösende Reiz dargeboten wird. -> kein deterministisches Bild
Was ist laut Watson das Hauptmerkmal der Emotion und was ist kein Bestandteil dieser Definition?
Emotionen unterbrechen und stören organisierte Aktivität. Der Erlebensaspekt (Gefühl) ist nicht Bestandteil der Definition.
Welche Bedeutung schreibt Watson einer Emotion zu?
Sie entbinden das Individuum vom monotonen Existieren als hoch perfekte Maschine.
Wie ging Watson bei der Ermittlung der erblichen Reaktionsmuster vor?
Er beobachte Säuglinge und Kleinkinder (können neue Emotionen noch nicht erlernt haben), welche mit Reizen konfrontiert wurden. Dabei wurde geschaut, welche der Reize Furcht auslösen.
Reize:
- Katzen, Ratten, Tauben & Kaninchen
- in dunkle Räume verbracht
- Geräusche (z.B. Hammer auf Eisenstange)
- ruckartiges Wegziehen der Bettdecke
Welche drei ungelernten emotionalen Reaktionsmuster identifizierte er bei der Beobachtung von Säuglingen und wie wollte er diese ursprünglich nennen?
Furcht, Wut und Liebe, hätte sie aber lieber für die Objektivität X, Y & Z genannte.
-> diese Muster bilden den Kern, aus dem alle späteren emotionalen Reaktionen entstehen.
Was passiert laut Watson mit den angeborenen Reaktionsmustern?
Lernerfahrungen werden auf Grundlage des Kerns bedeutsam und Bestandteile des ursprünglichen Reaktionsmusters werden durch zusätzliche, als die ursprünglichen, Reize ausgelöst. Neue Reize werden mit den ursprünglichen Reaktionen assoziiert (KK). -> Reizsubstitution (CS anstelle des US)
Wofür wurde Watson bei seinen Untersuchungen kritisiert?
Es wurde teilweise Ethik in Frage gestellt, weil Kinder bei Furcht z.B. Atem anhalten
Was waren unkonditionierte Reize & Reaktionen, die Watson mit Furcht assoziert hat?
US: Laute Geräusche, Verlust von Halt
UR: Anhalten des Atems, Auffahren des ganzen Körpers, Schreien, oft Defäkation und Urinieren
Was waren unkonditionierte Reize & Reaktionen, die Watson mit Wut assoziert hat?
US: Behinderung der Körperbewegung
UR: Steifwerden des ganzen Körpers, zeitweiliges Aussetzen des Atems, Rötung des Gesichts bis zur Blaufärbung
Was waren unkonditionierte Reize & Reaktionen, die Watson mit Liebe assoziert hat?
US: Streicheln der Haut und der Geschlechtsorgane, Schaukeln, auf den Kien reiten
UR: Schreien hört auf, Gurgeln, Glucksen, Erektion des Penis
Welche Konditionierten Emotionen wurden insbesondere untersucht von Watson?
- Konditionierte Furcht
- Konditionierte Wut
- Konditionierte Liebe
Was machten Watson und Rayner mit dem kleinen Albert?
Sie konditionierten bei ihm Furcht:
Phase 1: Nachweis, dass spätere CSs neutral sind -Albert: 9 Monate
- Neutrale Reize: weiße Ratte, Kaninchen, Hund, Affe, Masken, brennendes Zeitungspapier
- > keine Furchtreaktion
Phase 2: Akquisition der konditionierten Furchtreaktion -Albert: 11 Monate
- Ratte + US (lautes Geräusch)
- > UR: Furchtreaktion (6 x assoziiert)
Phase 3: Konditionierte Reaktion (Extinktion)
- CS: weiße Ratte
- > CR: Flucht
Phase 4: ähnliche CSs Transfer bzw. Reizgeneralisierung
Welche Reizgeneralisierungen ließen sich bei Albert feststellen?
- Furchtreaktion (CR): auf Ratte, Kaninchen, Hund, Pelz aus Seehundfell, Watsons Haar
- leichte Furchtreaktion: auf Baumwolle
- keine Furchtreaktion: Haar der beiden anderen Beobachter
Wie hoch war die Dauerhaftigkeit der Furchtreaktion bei Albert?
- 31 Tage lang wurde Albert keinem Reiz mehr exponiert.
- Dann: weiter Furchtreaktion auf Ratte, Nikolausmaske, Pelzmantel, Kaninchen, Hund
Wer erfand die Methode des direkten Konditionierens und wie?
Die von Wolpe als Mutter der Verhaltenstherapie bezeichnete und Mitarbeiterin bei Watson: Mary Cover Jones, die wiederholte Paarung des furchtauslösenden Reizes (Ratte) mit angenehmen Reiz (Gegenkonditionierung) assoziierte
Wie oft sollte die Methode des direkten Konditionierens in der Verhaltenstherapie durchgeführt werden?
Über 2 Monate, 1-2 mal täglich
Was wurde auf Grundlage der Methode des direkten Konditionierens erfunden?
Die Methode der systematischen Desensibilisierung von Wolpe