Prediger Flashcards
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Titel
Titel „Kohelet“ (תֶלֶהֹק; qöhelet):
❖ nach dem sprechenden Hauptcharakter des Buches, dem „Prediger“
❖ kommt nur in Prediger vor1
❖ = Titel, kein Eigenname:2
▪ geht auf das hebr. Verb להק (qhl; „sammeln, versammeln“) zurück
▪ = „der Versammelnde“ bzw. der „Versammlungsleiter od. - sprecher“ 3
❖ LXX: Ἐκκλησιαστής (= Mitglied der ἐκκλησία) → Vulgata: Liber Ecclesiastes → englische Bezeichnung: ‚Ecclesiastes‘
❖ deutsche Bezeichnung „Prediger“ = v.a. durch LUTHER geprägt
Kanonizität
Kanonizität: umstritten4 – aber nie grundlegend bestritten:
❖ Einwände gegen Kanonizität: (1) Spannungen und schwer zu harmonisierende Passagen im Buch selbst (z.B. 2,2a mit 7,3; 2,2b mit 8,15; 4,2 mit 9,4)
(2) Spannungen und schwer zu harmonisierende Passagen mit der Tora bzw. anderen Teilen des ATs = fehlende Orthodoxie (z.B. 1,3; 11.9; vgl. Num 15,39) (3) der säkulare Charakter des Buches
❖ UND: Prediger wird im NT nicht direkt als Schrift zitiert - wenn auch sehr häufig auf das Buch angespielt wird
❖ ABER: Kanonizität des Buches wurde vom Mainstream der jüdischen und später christlichen Gemeinschaft nie ernsthaft bestritten: ▪ apokryphe Bücher Jesus Sirach (ca. 190 v.Chr.) + Weisheit Salomos (1.Jh. v.Chr.)
beziehen sich auf Prediger als Heilige Schrift6
▪ Textfunde von Qumran
bestätigen den frühen autoritativen Charakter des Buches7
▪ frühe Kirche akzeptierte die Kanonizität ausnahmslos:
✓ Prediger ist in nahezu allen Kanonlisten enthalten8
✓ die frühen Kirchenväter zitieren Prediger als Heilige Schrift9
▪ → Frage = ‚Warum ist das Buch kanonisch?‘ nicht: ‚Ist das Buch kanonisch?‘10 → das Predigerbuch hatte schon vor der Zeitenwende kanonischen Status
Stellung im Kanon
hebräische Tradition:
▪ Talmud (bT Baba Batra 14b): Rut – Ps – Hi – Spr – Pred – Hld – Klgl – Dan – Est ▪ Prediger wird den Megillot („Festrollen“) zugeordnet11
❖ LXX: ▪ Spr, Pred + Hld werden als Schriften Salomos nebeneinander gestellt: Ps – Oden – Spr – Pred – Hld – Hi ▪ →Vulgata + westliche Bibeln: Hi – Ps – Spr – Pred – Hld
❖ in allen Traditionen: Spr – Pred – Hld gehören in genau dieser Reihenfolge zusammen
→ Bücher ergänzen sich gegenseitig und sind für eine ausgewogene Lehre notwendig
Verfasserschaft
Die Überschrift des Buches
1,1: „Worte des Predigers, des Sohnes Davids, der Königs von Jerusalem!“
❖ „Kohelet“ (תֶלֶהֹק; qöhelet) = kein Eigenname, sondern ein Titel (s.o.) → wird nirgends konkret identifiziert
❖ „Sohn“ (ןֵּב, Ben) = ‚Sohn/Enkel‘ bzw. einfach ‚Nachfahre‘: ▪ wird häufig im AT für Nachfahren verwendet die viele Generationen nach dem genannten Menschen leben (siehe z.B. Söhne Davids (יֵּנְּב דִוָד, bünê-däwîd) in 2Chr 13,8; 23,3; 32,33; Esr 8,2; u.v.m.)
▪ → = ein Sohn oder ein Nachkommen Davids
❖ das Buch selbst nennt keinen Verfasser explizit! Hinzu kommt: Aussagen über Entstehungszeit des Buches bzw. zeitgeschichtliche Angaben fehlen
Verfasserschaft
Bestreitung der salomonischen Verfasserschaft
Entgegen der frühen jüdischen13 und frühen christlichen Meinung14 ist es seit dem 17. Jh. n.Chr. weitgehender Konsens (auch unter konservativen Exegeten), dass das Predigerbuch nicht von Salomo geschrieben worden ist.
Vertreter (Auswahl):
❖ IBN EZRA (12. Jh.) ❖ LUTHER (16. Jh.)15 ❖ GROTIUS (1644) ❖ MICHAELIS (1751) ❖ EWALD (1826) ❖ DE WETTE (1844) ❖ KRÜGER (BKAT) ❖ SCHWIENHORST-SCHÖNBERGER
inkl. vieler konservativer Exegeten, z.B.: ❖ DELITZSCH (Biblischer Commentar) ❖ YOUNG ❖ KIDNER (TOTC) ❖ HENGSTENBERG (KAT) ❖ STOLL (WStB) ❖ LONGMAN (NICOT) ❖ BARTHOLOMEW (BCOTWP) ❖ u.A.
Verfasserschaft
Argumente gegen die salomonische Verfasserschaf
❖ Name Salomo wird – im Gegensatz zum Buch der Sprüche (1,1; 10,1; 25,1) oder dem Hohenlied (1,1) – nicht erwähnt
❖ Stil + Sprache weisen in die nachexilische Zeit:
▪ persische Lehnwörter in 2,5 (םיִסֵּדְּרַפ; par
•Dësîm; ‚Lustgärten‘) und 8,11 (םָגְּתִפ; pit•gäm; ‚Urteilsspruch‘) ▪ Vokabular und Syntax weisen auf ein spätes Hebräisch (Mischna-Hebräisch)
▪ viele Aramaismen
▪ midraschartiger Stil
❖ hohe ideen – und theologiegeschichtliche Entwicklung:
▪ Skeptizismus im Buch (z.B. die kritische Hinterfragung des TEZ) wird als Gegenbewegung zur früheren Weisheit verstanden (siehe z.B. Spr 10-22) = die sogenannte ‚Krise der Weisheit‘ ▪ grundsätzlich: viele Aussagen des Predigers spiegeln eine hochentwickelte, stark reflektierte Weisheit wider
❖ inhaltliche Unstimmigkeiten: ▪ 1,16 + 2,9: „…ich habe die Weisheit vergrößert und vermehrt, mehr als jeder, der vor mir über Jerusalem war…“
▪ Königskritik von Salomo? (vgl. z.B. 4,13; 7,19; 8,2-4; 9,14-15; 10,4-7)
▪ Königsherrschaft wird in der Vergangenheit beschrieben (1,12ff.) und das Königsamt als Außenstehender betrachtet (8,2-8)
▪ Spannungen und vermeintliche Widersprüche (z.B. 7,16-17; 8,10.12b-14) + spätere Überarbeitungen (z.B. 12,9-11.12.14; 7,27; 11,9b) weisen auf vermeintliche Redaktoren
▪ soziale und ökonomische Umstände (Wohlstand, Ungerechtigkeit, usw.) passen eher ins 5. Jh. v.Chr. als in die Zeit Salomos = ‚Sitz im Leben‘
Verfasserschaft
5 Modelle zur Erklärung, wenn Salomo nicht den Prediger geschrieben hat
(1) literarkritische Erklärung:
Spannungen und Widersprüche = das Ergebnis seiner langen Wachstumsgeschichte (C. SIEGFRIED; G.A. BARTON; D. BUZY; A.LAUHA)
(2) biografische Erklärung:
der Prediger zeichnete seine Gedanken so auf, wie sie kamen → vorliegende ‚Struktur’ = chronologisch bedingt (V.ZAPLETAL; F. ZIMMERMANN)
(3) gattungskritische Erklärung:
Prediger = das Ergebnis von einem Autor, der v.a. im Rahmen (1,1-11 + 12,8-14) erscheint, „der dann die Geschichte einer realen oder fiktiven Person namens Kohelet erzählt, die im Corpus des Buches (1,12-12,7) in Form einer langen Rede ausführlich zu Wort kommt und darin ihre eigenen Geschichte erzählt, in der nicht selten frühere Ansichten späteren Erkenntnissen weichen müssen.“ → Kohelet + Autor des Buches = verschiedene Personen (M.V. FOX; T. LONGMAN)
(4) Zitatentheorie:
erklärt die Spannungen und Widersprüche mit der Annahme, dass der Prediger häufig zitiert und sich dann mit den Ansichten kritisch auseinandersetzt; PROBLEM: Zitate sind nicht als solche gekennzeichnet (R.N. WHYBRAY; D.MICHEL; F.J. BACKHAUS; L. SCHWIENHORST-SCHÖNBERGER; N. LOHFINK)
(5) rezeptionsorientierte Erklärung:
in Verbindung mit der Zitatentheorie: Spannungen und Widersprüche im Buch = intendierte Form der Argumentationsstrategie, die den Leser in besonderer Weise an der Konstitution des Textverständnisses beteiligen soll; Form des Buches = Diatribe (In der Diatribe steht die Behandlung unterschiedlicher Themen unter einer gemeinsamen Grundidee, die häufig am Anfang des Werkes programmatisch entfaltet wird und anschließend auf unterschiedliche Situationen des alltäglichen Lebens appliziert und anhand vieler von der Tradition vorgegebenen Themen und Motive durchgespielt wird). = fiktiver Dialog mit den Gegnern des Predigers (N. LOHFINK; L. SCHWIENHORST-SCHÖNBERGER)
ALLERDINGS: In der neueren Forschung sieht man das Predigerbuch wieder zunehmend als Einheit.
Verasserschaft pro Salomo
Verteidigung der salomonischen Verfasserschaft
❖ Titel König in Jerusalem (םִָלָשוּריִב ךְֶלֶמ, meºlek• Bîrûšäläºim) und Sohn Davids ( דִוָד־ןֶב, Ben-Däwìd), die Bezeichnung als „Weiser“ (םכח; Hkm - vgl. 1Kön 5,26-32; 10,23-29; 2Chr 1,7-13)) und v.a. die autobiografischen Beschreibungen in Pred 1-2 weisen deutlich in die Richtung Salomos
❖ sprachliche Argumente lassen keine eindeutige Datierung zu:
▪ persische Lehnworte können auch mit phönizischem und syrischem Dialekt erklärt werden (siehe z.B. DELITZSCH, DRIVER, GORDIS, KOEHLER) ▪ Hebräisch im Prediger = besonders und einzigartig (!) → kann keiner Epoche wirklich zugeordnet werden: „The book fits into no known period of the history of the Hebrew language.”
▪ Aramaismen gibt es schon zu Beginn des 1.Jt.s. v.Chr.
▪ mit Sprache und Stil kann auch für eine vorexilische Abfassung argumentiert werden
→ es gibt schlicht zu wenig außerbiblische hebräische Texte, anhand derer eine umfassende Sprachgeschichte erstellt werden könnte
❖ die Annahme einer ‚Krise der Weisheit‘ bzw. einer theologiegeschichtlichen Entwicklung innerhalb der alttestamentlichen Weisheitsliteratur ist spekulativ und basiert auf falschen Voraussetzungen; die Möglichkeit paralleler Vorstellungen wird verkannt20
❖ die scheinbaren inhaltlichen Unstimmigkeiten lassen sich bei genauer Exegese gut erklären:
▪ 1,16 + 2,9: auch vor David gab es viele Herrscher über Israel und Jerusalem → Aussage darf nicht auf die israelitischen Könige begrenzt werden
▪ Spannungen und Königskritik (die übrigens auch bei jedem anderen König – vgl. 1,1 – überraschen würden) lassen sich gut mit dem polaren Denken des Predigers erklären ▪ gerade die häufige Erwähnung von Königen, Herrschern und Prinzen (26x!) weist eher auf die vorexilische Zeit
▪ die Suche nach dem ‚Sitz im Leben‘ = spekulativ und häufig nicht mit dem Text zu verifizieren
❖ viele Parallelen zu den anderen salomonischen Schriften – sowohl auf linguistischer als auch auf konzeptioneller Ebene
❖ jüdische + christliche Tradition: Salomo = Verfasser des Buches
Verfasserschaft
ALTERNATIVE LÖSUNG
Trennung Verfasser – Prediger:
❖ Prolog + Epilog (Pred 1,1-11 + 12,9-14) + 7,27
= Worte des Verfassers
→ auf den Prediger wird sich in der 3.P.Sg. bezogen
❖ Pred 1,12-12,8 = die eigentlichen Worte des Predigers → Prediger selbst (Salomo?) spricht in der 1P. Sg. (außer in 7,27!) 21
Allerdings: ❖ Worte des Predigers scheinen schon in 1,3 zu beginnen
❖ die Funktion der einzigen Wortmeldung des Verfassers innerhalb des Korpus (7,27) ist nicht ersichtlich und erscheint künstlich
❖ im AvO und AT war es üblich, dass der Sprechende/Schreibende die 1. und 3.P. Sg. im Wechsel für sich selbst verwendete
→ keine Notwendigkeit, die Aussagen des Buches in zwei Stimmen aufzuteilen
Fazit Verfasserschaft
es gibt keine Gründe, die dagegen sprechen, dass Salomo nicht nur die literarische Person, sondern auch der tatsächliche Verfasser des Predigerbuches ist.
Somit kann man mit guten Argumenten – allerdings ohne allzu dogmatisch zu sein – an der langen jüdischen und christlichen Tradition festhalten.
Warum ist das Predigerbuch so ein herausforderndes Buch?
(1) Viele Aussagen sind nur schwer zu verstehen und scheinen dem Rest der Heiligen Schrift zu widersprechen:
❖ 1,2.14; 2,11.17; 3,19; 11,8; 12,8 „…alles ist nichtig (und ein Haschen nach Wind)“
❖ 1,13: „…ein übles Geschäft hat Gott den Menschen Kindern gegeben, sich darin abzumühen“
❖ 1,17: „Auch richtete ich mein Herz darauf, Weisheit zu erkennen und Erkenntnis von Tollheit und Torheit zu haben. Doch erkannte ich, dass auch das nur ein Haschen nach Wind ist.“
❖ 7,1: „Besser der Todestag als der Geburtstag“
❖ 7,16: Sei nicht allzu gerecht und gebärde dich nicht übermäßig weise.“
(2) Die Aussagen des Predigers = die Aussagen des inspirierten Verfassers (!):
❖ = Unterschied zu den Reden von Hiobs Freunden / des Pharao / der Pharisäer / Satans usw.
❖ im ganzen (!) Predigerbuch spricht der inspirierter Verfasser selbst
→ die schweren Aussagen können nicht einfach dem „natürlichen Menschen, unabhängig vom Geist Gottes und der göttlichen Offenbarung“ zugeordnet werden
(3) Der Prediger ist ganz offensichtlich ein gläubiger Mensch
(4) Es gibt große Unterschiede im grundsätzlichen Verständnis des Buches
…
FOLGE: Die meisten Ausleger (und Bibelleser) sehen das Predigerbuch negativ, pessimistisch oder sogar widersprüchlich und erkennen so gut wie keine kohärente Gesamtbotschaft des Buches. Damit ist es für viele nahezu irrelevant für den Glauben und nimmt in ihrer Theologie und Bibellektüre nur einen sehr geringen Platz ein.
Woran sieht man, dass der Prediger ein grundsätzlich gläubiger Mensch ist
❖ Gott wird selbstverständlich vorausgesetzt: 1,13; 2,24f.; 3,10ff.; 4,17; 5,1ff.; 6,2; 7,13ff.; 8,2ff.; 9,1.7; 11,5.9; 12,7.13f.
„So redet ein Skeptiker, ein grundsätzlicher Zweifler
nicht. Gott! Siebenunddreißig Mal wird … der Name Gottes ausgesprochen. Diese Tatsache ist bei der Lektüre von Wort zu Wort in Rechnung zu stellen.“
❖ Gott ist der Ursprung von allem: 1,13; 2,24f.; 3,10ff., 3,13; 5,17ff.; 6,2; 3,13; 7,29; 8,15.17; 11,5; 12,1
❖ Gott ist absolut souverän: 3,14f.; 7,13ff.; 9,1;
❖ Gott wird am Ende alle Menschen richten: 3,17; 11,9; 12,14 (vgl. 8,12-13)
❖ Der Mensch wird aufgefordert Gott zu gefallen (2,26) , ihn zu fürchten (3,14; 5,6; 7,18; 8,12.13; 12,13) und an ihn zu denken (12,1)
Es gibt große Unterschiede im grundsätzlichen Verständnis des Buches?
❖ Pessimismus (RYRIE, ANDERSON, BISHOP, CRENSHAW, LOADER)
❖ Botschaft ex negativo? (ZIMMERLI, S. 238; LAUHA, S. 23F, 191; LOADER, LONGMAN)
❖ Skeptiker (J. PEDERSEN, PFEIFFER, KLOPFENSTEIN, MURPHY, CRENSHAW, FOX)
❖ Nicht Empiriker, sondern erkenntnistheoretischer Skeptiker (MICHAEL)
❖ Sinn- und Lebenskrise des Predigers (O. KAISER)
❖ „Messianische Weissagung“ (HERTZBERG, S. 238)
❖ Freude – ‘Preacher of Joy’ (FORMAN, GORDIS, GOOD, LOHFINK, WHYBRAY)
❖ „Hohelied der Gottesfurcht“ (DELITZSCH in Anlehnung an HEINE: „Hohelied der Skepsis“)
❖ Pessimismus + Optimismus = Realismus Unterschiede sind v.a. durch unterschiedliche Betonung bestimmter Aussagen bedingt:
❖ pessimistische Auslegung: Betonung der Motto- und Rahmenverse bzw. der Nichtigkeitsaussagen
❖ optimistische Auslegung: Betonung des refrainartigen Aufrufs zur Freude ABER: im Buch selbst wird beides betont
→ das eine darf nicht gegen das andere ausgespielt werden31
Was versteht man unter dem
epistemologischen Ausgangspunkt des Predigers?
Der epistemologische Ausgangspunkt des Predigers ist die empirisch beobachtete Lebenswirklichkeit:
❖ ohne Frage: das Predigerbuch = das vollkommen inspirierte Wort Gottes ➔ Frage ≠ ob das Predigerbuch inspiriert ist, sondern auf welche Art und Weise dies geschah
❖ der Prediger setzt sich hin und betrachtet und beschreibt das Leben einfach so wie es ist = beobachtete Lebenswirklichkeit: ▪ Erkenntnisquelle = v.a. das beobachtete Leben „A person acquires wisdom not by receiving divine revelation but by recording observations about what works or fails to work in daily life.”
▪ = typisch für die Weisheitsliteratur im AvO und im AT
❖ der Prediger arbeitet v.a. empirisch: Beobachtungen, Erfahrungen, Fragen, Fallbeispiele, Reflexionen, Schlussfolgerungen usw.:36
▪ Ausgangspunkt = der Mensch bzw. seine eigenen Erfahrungen, Beobachtungen, Reflexionen usw. (vgl. das häufige Vorkommen der 1P.Sg. im Predigerbuch37) ✓ mehr als 80x kommt die 1P.Sg. im Predigerbuch vor ✓ im Hebräischen oft durch zusätzliches Personalpronomen (יִנֲא, ´ánî) betont
▪ Methode = beobachten, nachdenken, erforschen, meditieren, prüfen, bewerten, evaluieren, schlussfolgern