Kolosser/Griechisch Flashcards
Innere Beweise des Kolosserbriefes für die Verfasserschaft und Echtheit
Die Eigenaussagen des Kolosserbriefes
Die enge Beziehung zwischen dem Kolosserbrief und dem Philemonbrief
Erkläre das Argument “Die Eigenaussagen des Kolosserbriefes”
An drei Stellen (Kol 1,1.23; 4,18) nennt Paulus sich mit Namen.
Aus dem Selbstzeugnis des Kolosserbriefes geht klar hervor, dass der Apostel Paulus der Verfasser des Briefes ist.
Erkläre das Argument “Die enge Beziehung zwischen dem Kolosserbrief und dem Philemonbrief”
Beweis, dass AP Paulus Kolosserbrief geschrieben hat
Enge Verbindung zum Philemonbrief (Echtheit Philemonbrief wird nicht angezweifelt).
- Paulus befindet sich in beiden Briefen in Gefangenschaft (Kol 4,3.10.18; Phlm 1.10.23).
- Beide Briefe erwähnen Timotheus als Mitabsender (Kol 1,1; Phlm 1).
- In beiden Briefen grüßen
Aristarchus (Kol 4,10; Phlm 24),
Markus (Kol 4,10; Phlm 24),
Epaphras (Kol 4,12; Phlm 23),
Lukas (Kol 4,14; Phlm 24)
und Demas (Kol 4,14; Phlm 24).
Daraus muss gefolgert werden, dass beide Briefe ein und dieselbe Abfassungssituation voraussetzen und durch den gleichen Boten, Tychikus (vgl. Kol 4,7-9), überbracht worden sind.
Äußere Beweise für paulinische Verfasserschaft
Altkirchliche Bezeugung
Kein Kirchenvater und keine altkirchliche Überlieferung, so weit wie wir sie kennen, zweifeln die Echtheit des Kolosserbriefes an.
Bibelkritische Ansicht zur Verfasserschaft
Die meisten Exegeten gehen davon aus, dass der Brief nicht von Paulus, sondern von einem seiner Schüler verfasst worden ist.
Also auch späteres Entstehungsdatum
Grund: Sprache und Stil des Kolosserbriefes weisen deutliche Unterschiede zu den paulinischen Hauptbriefen auf.
Nenne sprachliche Besonderheiten des Kolosserbriefes
Im Kolosserbrief finden sich 34 Wörter, die sonst nirgendwo im Neuen Testament vorkommen (= Hapaxlegomena),
Im Kolosserbrief begegnen 28 Wörter, die zwar im übrigen Neuen Testament belegt sind, nicht
aber in den unbestritten echten Paulusbriefen
15 Wörter erscheinen zwar im Epheser- und Kolosserbrief sowie im übrigen Neuen Testament, nicht jedoch in den unbestritten echten Paulusbriefen
Andererseits fehlen im Kolosserbrief eine ganze Reihe von spezifisch paulinischen Begriffen
Argumente entkräften: Der Wortschatz hängt sehr stark von der Situation ab, in die Paulus hineinspricht. Das ist themenbedingt.
Hinweis: Vlt. 1-2 Begriffe kennen, entweder hier in Lautschrift noch ergänzen, oder im Skript nachlesen
Wie kann man den Stil des Kolosserbriefes am Besten beschreiben?
schwerfällig, wortreich, überladen
Es begegnen lange, geradezu unförmige und schwer durchschaubare Satzkonstruktionen (vgl. Kol 1,9-20; 2,9-15).
Synonyme oder parallele bzw. verwandte Begriffe werden zusammengestellt (vgl. Kol 1,6.10; 1,9.11.22.23; 2,7; 3,8.16; 4,12).
Wörter vom selben Stamm werden miteinander verbunden (vgl. Kol 1,11.29; 2,11.19)
abstrakte Begriffe durch Genitivkonstruktionen miteinander verbunden (vgl. Kol 1,5.12.13.27; 2,2.11).
Charakteristisch ist auch der Gebrauch von Konstruktionen mit der Präposition ev (vgl. Kol 1,6.8.12.29; 2,4.15; 3,4).
Theologie des Kolosserbriefes
- setzt andere, eigentümliche Akzente, hat erhebliche Unterschiede zu den unumstrittenen Paulusbriefen
-Christologie:
vertritt eine kosmische/kosmologische Christologie (vgl. Kol 1,15-20; 2,9-15)
- Ekklesiologie:
Es ist nicht die Rede von der Einzelgemeinde, sondern von der Kirche als dem weltweiten Leib, dessen Haupt Christus ist (vgl. Kol 1,18; 2,19). - Eschatologie:
präsentische Eschatologie: statt “schon jetzt” und “nich nicht” (für Paulus charakteristisch) hier ein Denken in den räumlichen Kategorien von „oben“ und „unten“ im den Vordergrund (vgl. Kol 1,5; 3,1-4).
Wer war der Empfänger des Kolosserbriefes?
Der Brief ist an die Christen in Kolossä gerichtet (Kol 1,2).
Aus Kol 4,16 ergibt sich, dass der Kolosserbrief zugleich für einen breiteren Leserkreis gedacht ist (Gemeinde in Laodizäa), so dass er als „Rundschreiben“ bezeichnet werden kann.
Die Stadt Kolossä
Kolossä war ein Städtchen im Südwesten Phrygiens, in der römischen Provinz Asia, im Westen Kleinasiens
Mit den beiden Nachbarstädten Laodizea und Hierapolis (Kol 2,1; 4,13.16) bildete Kolossä eine kleinasiatische Städtedreiheit, die durch gemeinsame wirtschaftliche Interessen aufrechterhalten wurde.
Kolossä lag verkehrsgünstig an der Via Egnatia
Bedingt durch diese Lage trafen dort verschiedene Kulturen und religiöse Strömungen aufeinander.
Die Menschen in Kolossä lebten weitgehend von der Wollindustrie.
Zur Zeit des Paulus war Kolossä eine kleine und unbedeutende Stadt. Dadurch, dass sich Laodizea und
Hierapolis im 1. Jahrhundert v. Chr. wirtschaftlich und kulturell sehr stark entwickelten, geriet Kolossä ins Hintertreffen.
60/61 n.Chr, durch Erdbeben zerstört und nicht wieder aufgebaut
Die Gemeinde in Kolossä
Zur Zeit der Abfassung katte Paulus Kolossä noch nicht besucht und kannte die Christen in dieser Stadt nicht persönlich (Kol 2,1)
Gemeinde wohl durch Epraphas entstanden
Er war wohl durch Paulus während seines dreijährigen Dienstes in Ephesus Christ geworden und wirkte nun im Auftrag des Apostels in Kolossä (vgl. Kol 1,7).
Die Gemeinde bestand überwiegend aus Heidenchristen (Kol 1,21.27; 2,13).
Da aber auch viele Juden in jener Gegend lebten, werden auch Judenchristen zur Gemeinde gehört haben.
Philemons Haus war der Treffpunkt der Gemeinde bzw. einer Hausgemeinde (vgl. Phlm 2).
Anlass und Zweck der Verfassung des Kolosserbriefes
Besuch des Gemeindegründers Epaphras beim gefangenen Apostel und dessen Bericht über die Gemeinde in Kolossä
Brachte ppositive Rückmeldung, aber sprach auch von akuter Bedrohung der Gemeinde.
Bedrohung der Gemeinde durch Irrlehrer, die die Gemeindmitglieder durch “Philosophie und leeren Betrug” und durch Zusatzleistungen (religiöse Zeremonien und asketische Praktiken) vom Vertrauen auf Jesus allein abbringen wollten
Warnung und Befestigung waren deshalb notwendig
Das zentrale Anliegen des Kolosserbriefes ist die Warnung vor und die Auseinandersetzung mit der falschen Lehre.
Darüber hinaus Reihe praktischer Ermahnungen, um die Kolosser zu größerer geistlicher Reife zu führen.
Kolosserbrief: Warn- und Unterweisungsschreiben
Die kolossische Irrlehre
Bei der kolossischen Irrlehre handelt es sich um ein synkretistisches Phänomen, zum Teil mit jüdischen, zum Teil mit heidnischen Elementen vermischt.
Einerseits ist sie bestimmt durch ein gesetzlich-judaistisches Element:
* Einhaltung asketischer Speisevorschriften (Kol 2,16.21)
* Beachtung des jüdischen Festkalenders (Kol 2,16)
* Schätzung (Forderung?) der Beschneidung (Kol 2,11; 3,11)
Andererseits prägt ein spekulativ-mystisches Element die kolossische Irrlehre:
* Verehrung von Engeln (Kol 2,18)
* Orientierung an Visionen (Kol 2,18)
Abfassungsverhältnisse Kolosserbrief
Paulus befindet sich in Gefangenschaft (Kol 4,3.10.18), den Ort nennt er nicht.
Die traditionelle Auffassung ist, dass Paulus den Kolosserbrief während seiner zweijährigen Haft in Rom (vgl. Apg 28,17-31)
60/61 n. Chr. geschrieben hat.
Was befindet sich in Kol 1,15-20?
Christushymnus