Präskriptive Entscheidungstheorie Flashcards
Schematischer Ablauf einer Entscheidungssituation
- Strukturierung der Entscheidungssituation (Entscheidungsfrage, Fundamentalziele, Alternativen)
- Entwicklung eines Wirkungsmodells (Information, Wirkungsprognosen, Unsicherheiten)
- Evaluation der Handlungsalternativen (Präferenzen, Visualisierungen, Entscheidung)
Entscheidungsfrage
Wichtige Merkmale
- Wechsel von relativer (ob) zu proaktiver (wie) Vorangehensweise
- Mit breiter Formulierung lassen sich attraktivere Handlungsalternativen finden
Fundamentalziele
Wichtig
- Gesamtziel des Entscheidungsprozesses
- Möglichst grundlegendes/fundamentales Ziel
Instrumentalziel
Ziel, das auf dem Weg zum Fundamentalziel erreicht wird
z.B. Fundamentalziel Gewinnmaximierung, Instrumentalziel Durchlaufzeit verringern
Identifizieren von Handlungsalternativen
Vorgehen
- Formulieren der schon bekannten (offensichtlichen) Alternativen
- Fundamentalzielbezogene Schwachpunktanalyse bekannter Alternativen
- Fundamentalziel-fokussierte und kreative Überlegungen zu gänzlich neuen Alternativen
- Befragung anderer Personen nach weiteren Ideen
- Identifizierung von max. 3 Kategorien zur Strukturierung und Vervollständigung der Alternativen
- Sinnvolles Zusammenfassen auf eine überschaubare Anzahl
Wirkungsmodell
Zweck und Beispiellösung
Zweck
Welche Auswirkungen werden die definierten Alternativen vermutlich in den formulierten Fundamentalzielen haben?
Beispiellösung
Ergebnismatrix (tabellarisch Fundamenalziel(e) x Alternativen), Auswirkungen auf Fundamnetalziele durch Skalen beschreiben
Varianten von Skalen
- Natürliche Skalen (z.B. Zeit, Geldbetrag, Gewicht)
- Künstliche Skalen (z.b. Kategorien, Schulnoten)
Evaluation der Handlungsalternativen
Aufstellen einer Erwartungsnutzenfunktion
Wahrscheinlichkeit der Alternative (p)
* Nutzenbewertung der Alternative ( u(a) )
Aufsummiert über alle Alternativen
= Erwartungsnutzenfunktion EU (a)
Nutzenbewertung zwischen 0 ( kein Nutzen ) und 1 (größter Nutzen)
Bewertung gemäß der Zielgewichte
Zielgewichte geben in Abhängigkeit von Präferenzen die relativen Bedeutungen der einzelnen Ziele wieder und gehen in die gewichtete Gesamtnutzenbewertung ein
Erwartungswert
Prozentuale Wahrscheinlichkeit * Wert = Erwartungswert
z.b. 10% Wahrscheinlichkeit * Gewinn 10 Mio € = 1 Mio €
Erwartungsnutzen
Abbildung des erwartbaren Nutzens (0-1) unter Nutzung des Erwartungswertes und einbeziehung von Risikoeinstellung und abnehmendem Grenznutzen
Prozentuale Wahrscheinlichkeit * Nutzen des Wertes = Erwartungsnutzen
Sicherheitsäquivalent
Welchen sicheren Betrag sieht der Entscheider als äquivalent zur unsicheren Alternative an?
Risikoprämie
Erwartungswert
- Sicherheitsäquivalent
= Risikoprämie
Prämie positiv –> Entscheider ist Risikoscheu
Prämie negativ–> Entscheider ist Risikofreudig
Risikoverhalten ablesen:
Risikoscheues Verhalten: Nutzenfunktion konkav
Risikofreudiges Verhalten: Nutzenfunktion konvex
Risikoeinstellung
Grundsätzliche Einstellung zum Risiko, die nicht unbedingt das Verhalten in der jeweiligen Situation wiederspiegelt.
Risikoeinstellung ablesen:
Risikoscheue Einstellung–> Nutzenfunktion liegt über Wertfunktion
Risikofreudige Einstellung–> Nutzenfunktion liegt unter Wertfunktion
Funktionsermittlung
Halbierungsmethode
- Befragen der Person nach Sicherheitsäquivalent zwischen X- und X+ (wahrscheinlichkeit jeweils 50%),
- -> entspr. Sicherheitsäquivalent - Befragen nach jeweils Sicherheitsäquivalenten zwischen Erstem sicherheitsäquivalent und x+/-, bis man eine funktion hat
Funktionsermittlung
Fraktilmethode
- Befragung nach Sicherheitsäquivalent für Range von X+ bis X- mit Wahrscheinlichkeiten p und 1-p
- Fortführen, bis fkt. gegeben
Funktionsermittlung
Methode variabler Wahrscheinlichkeiten
- Sicherheitsäquivalent ist gegeben, Befragung nach benötigter Wahrscheinlichkeit, um Sicherheitsäquivalent so gut zu finden, wie das Spiel
- Variation des Sicherheitsäquivalents
Funktionsermittlung
Lotterievergleichsmethode
- Sicherheitsäquivalente wird hier als alternatives Spiel mit 50% X- / 50% vorgegebenes X angegeben.
- Erfragung nach P (Wahrscheinlichkeit) im Zweiten spiel zwischen X- und X+, um zum ersten Spiel äquivalent zu sein
- Einsetzen von P in U(X)=2*P
Exponenentielle Nutzenfunktion
Abbildung des Risikoverhaltens durch Risikoaversionsfaktor C
Siehe Formeln
Berechnung von Risikoaversionsparameter C
- Vorgabe eines Sicherheitsäquivalents auf Hälfte der X-Achse (Mittlerer X-Wert)
- Befragung nach benötigten Wahrscheinlichkeiten
- Einsetzen in Fkt. c=-2ln*((1/p)-1)
Kompatibilität My- Sigma- regeln
- Quadratische Nutzenfkt.
2. Exponentielle Nutzenfkt. und normalverteilte Zielausprägungen
My- Sigma- Regel
Was ist My, Sigma und Sigma^2
My: Erwartungswert
Sigma: Standardabweichung
Sigma^2: Varianz