Deskriptive Entscheidungstheorie Flashcards
Simplifikation
Bei der Vereinfachung von Entscheidungsprozessen werden kleine Unterschiede (z.B.) bei der Wahrscheinlichkeit) ignoriert
Kontrasteffekt
Überbewertung einer Information, wenn sie im Kontrast zu etwas anderem dargestellt wird
Chunking
Zusammenfassen versch. Informationen zu einer Informationseinheit mit eigenständiger Bedeutung (Kurzzeitgedächtnis fasst maximal 7 Chunks)
Verfügbarkeitseffekte
Gehirnströme dehnen sich auf Nachbarknoten aus und sorgen somit für deren bessere Verfügbarkeit
Knoten
Bereich mit zugeordneten Merkmalen –> Neuronen
Kanten
Gelernte semantische Relation –> Synapsen
Determination
Aktivierungskriterium für Knoten
Narrative Bias (Direkter Einfluss)
Anschaulich und in sich konsistent präsentierte Geschichten führen zu einer stärkeren Beachtung der enthaltenen Informationen
–> Determinante: Anschaulichkeit (Vividness)
Overreaction (direkter Einfluss)
Bei hoher Präsens/Verfügbarkeit einer Information wird übermäßig auf diese reagiert
Primacy-Effekt (direkter Einfluss)
Bei Aufzählung mehrerer Informationen werden erste Informationen am stärksten beachtet
–>Determinante: Aufmerksamkeit
Priming-Effekt (direkter Einfluss)
Beeinflussung über Assoziation (z.B. Smiley-Experiment)
Mental accounting
Unterscheidliches Entscheidungsverhalten bei identischer ökonomischer Entscheidungssituation/Ausgangslage aufgrund mentaler Kontoführung
Verankerungsheuristik
Ein gesetzter Anker (z.B. bestimmter Zahlenwert) führt zur Orientierung an diesem
Repräsentativitätsheuristik
Steht ein (scheinbar) repräsentatives Ergebnis in Kontrast zu einem nicht- repräsentativen Ergebnis, so wird das repräsentative Ergebnis überbewertet.
Conjunction Fallacy
In einem konkreten Fall wird eine die unspezifischen Bedingungen umfassende spezifische Bedingung als wahrscheinlicher angesehen, als die eigentlich unspezifischere
Scheinkorellation
Projezieren von Zusammenhängen auf Tatsachen, die nicht zusammenhängen, aufgrund von schematischen Denkmustern
Overconfidence
Neigung von Menschen, bestimmte eigene Fähigkeiten systematisch zu überschätzen
Overestimation
Überschätzung der eigenen Fähigkeit, Leistung oder Kontrolle
Overplacement
Überschätzung im Vergleich zu anderen (Better-than-Average-Effekt)
Overprecision
Zu hohe Sicherheit bei der Annahme numerischer Schätzungen
Attributionstheorie
Menschen attribuieren ihre Tätigkeiten grundsätzlich dispositional oder situativ, dabei besteht die Tendenz zur systematischen Fehleinschätzung
- -> Bei eigener Person selbstwertdienlich, nur bei Misserfolg situativ
- -> Bei fremder Person fundamentaler Attributionsfehler, grundsätzlich zu sehr dispositional
dispositional
In Können/Unfähigkeit begründet
Situativ
In Glück/Pech begründet
Kognitionen
Bewusstseinsprozesse
Dissonanz
Kognitionen passen nicht zusammen
Konsistent
Zusammenpassend, in ein Muster gehörend
Kognitive Dissonanztherapie
Mensch hat Bedürfnis nach konsistenten Systemen von Kognitionen. Bei Dissonanz bestreben nach Auflösung dieser
Commitment
Emotionale Bindung an eine Entscheidung
Effizienzprinzip zur Auflösung von Dissonanzen (“kognitiver Geizhals”)
- Kognition mit geringster Änderungsresistenz wird geändert
–> Revision der Entscheidung bei geringem Commitment (rational)
oder
–> Abwerten inkosistenter Kognitionen (hohes Commitment)
- “Sunk-Cost-Falle” (irrational)
- “Selektive Wahrnehmung” (irrational)
Sunk-Cost-Falle
Bedürfnis, eine Entscheidung unbedingt zum Erfolg führen zu müssen
Selektive Wahrnehmung
“Schönfärberei”, man sieht, was man sehen möchte
Commitment-Stärke abhängig von:
- Entscheidungsfreiheit (wenn freie entscheidung, dann großes Commitment)
- Verantwortung (Muss ich mich vor anderen rechtfertigen, steigt das Commitment)
- Irreversible Kosten (bei höheren realen oder kognitiven Investitionen steigt Commitment)
- Normabweichung (Wenn andere als Gruppenentscheidung, dann höheres Commitment)
Menschentyp Dissonanzverhalten Closed Minded
Verdrängend
–> Streben nach Dissonanzfreiheit bestimmt das Verhalten
Menschentyp Dissonanzverhalten Open minded
Aufgeschlossen
–> Vorübergehende Beschäftigung mit Dissonanzen gut möglich
Kontrollmotiv
Durch wahrgenommene Kontrolle steigt die Kompetenz und damit der Selbstwert
Integration Mental Accounting
Zusammenfassen von Risiken –> Geringes Kontrolldefizit
Segregation Mental Accounting
Wahrnehmung aller Einzelrisiken –> Höheres Kontrolldefizit
Relative wahrnehmung
Menschen nehmen einfacher relativ als absolut wahr.
Differenz zwischen eigenem Standpunkt und wahrzunehmendem Reiz ist für Menschen entscheidend
Prospect Theory
Veranschaulichung einer relativen Bewertung innerhalb eines mentalen Kontos
Konvex
Graph liegt unterhalb der Verbindungsstrecker zweier Punkte
Graph ist geöffnet
Konkav
Graph liegt oberhalb Verbindungsstrecke zweier Punkte
Graph ist geschlossen
Prospect Theory
abnehmende Sensitivität
Über den ersten Euro freut man sich am meisten
- -> Abstandsfortschritt zum Gewinn 0€ sinkt mit steigendem Gewinn
- -> Gestalt des Graphen im Gewinnbereich konkav, im Verlustbereich konvex
Prospect Theory
Verlustaversion
Verluste wiegen schwerer als Gewinne
Prospect Theory
Commitmenteinfluss / Pride-Effekt
Commitment steigert den emotionalen Wert eines Gewinns weniger als es den emotionalen Verlust im Falle eines Verlustes steigert
–> Bezug auf Zahlungswirksame Konten
Regret Aversion
Abneigung, eine Entscheidung im Nachhinein bedauern zu müssen
- -> Auch nicht getroffene Entscheidungen können bereut werden
- -> Bezug auf nicht zahlungswirksame KOnten
Opportunitätseffekt
Entgangene Gewinne werden niedriger Bewertet als reale Kosten durch eine Entscheidung
Reflection Effect
Im möglichen Gewinnbereich zeigt sich der Mensch risikoscheu, im möglichen Verlustbereich eher risikofreudig
Commitment-Falle
Entscheidungen werden durch ihr Commitment beeinflusst
–> Bei besserer ökonomischer Ausgangslage und höherem Commitment wiegt der potenzielle Verlust mehr als bei mit weniger Commitment belasteten Entscheidung
(höhere Verlustaversion)
Besitztumseffekt
In der Bewertung eines Guts liegt der Verkaufspreis meist höher als der Kaufpreis. Man neigt also dazu, alles beim alten zu lassen
Wahrscheinlichkeitsgewichtefunktion
Was zeigt sie?
Wie Menschen Wahrscheinlichkeiten gewichten /Wahrnehmen
Wahrscheinlichkeitsgewichtefunktion
Certainty-Effekt
Wahrscheinlichkeit von nahezu 100% wird unterbewertet, Wahrscheinlichkeit von nahezu 0% wird überbewertet
Wahrscheinlichkeitsgewichtefunktion
Verlauf für Verluste
Konvex (unter diagonaler Linie)
Wahrscheinlichkeitsgewichtefunktion
Verlauf für Gewinne
Konkav (über diagonaler Linie)
Wahrscheinlichkeitsgewichtefunktion
Mental-Stimulating-Effect
Wahrscheinlichkeit von Gewinnen:
Menschen tendieren dazu, sich eher zu niedrige Wahrscheinlichkeiten vorzustellen
Wahrscheinlichkeit von Verlusten:
Menschen tendieren dazu, sich eher höhere Wahrscheinlichkeiten vorzustellen
Discounted-Utility-Modell
Der Nutzen von zukünftigen Ergebnissen wird auf den Zeitpunkt “jetzt” abdiskontiert
Siehe Formeln
Common-Difference-Effect
Obwohl das Zinsniveau in zwei Situationen identisch ist, entscheide ich mich jeweils anders.
- ->100€ jetzt (gewählt) oder 110€ in 4 wochen (nicht gewählt)
- ->100€ in 26 Wochen (nicht gewählt) oder 110€ in 30 Wochen (gewählt)
Hyperbolic-Discounted-Utility-Modell
Mit einer hyperbolischen Diskontierung lässt sich der Common-Difference-Effect erklären.
Siehe Formeln
Schwächen des Hyperbolic-Discounted-Utility-Modells
Mensch präferiert steigende Sequenzen (zuerst unangenehmes, dann angenehmes abarbeiten), obwohl dies nach DU und HDU Modellen nicht sinnvoll wäre
Siehe Formeln
Hyperbolic-Discounted-Value-Modell
Der Wert eines zukünftigen Ereignisses wird auf den Zeitpunkt jetzt abdiskontiert.
–> Begegnung der Schwächen des HDU-Modells
Siehe Formeln
Kontextabhängige Diskontierungen im HDU
Modellierung des Dopamin-Effekts durch einfügen von Diskontraten Beta vor Delta mit
Beta < 1
Sign-Effect
–> Positive Ergebnisse werden mit höheren Diskontraten diskontiert als negative
Magnitude-Effect:
–> kleinere Beträge haben größere Diskontraten als größere
Delay-Speedup-Effect:
–> Diskontraten sind abhängig von der Richtung