Populationsökologie Flashcards

1
Q

Terminologie - Populationen

A

Eine Population ist eine Gruppe von Individuen einer Art, die einen bestimmten Raum bevölkert.
Populationen bilden meist eine weitgehend geschlossene Fortpflanzungsgemeinschaft, einen Genpool.
Es gibt immer einen mehr oder weniger starken Fluss von Individuen (Genen) zwischen Populationen.
Auch für Arten mit parthenogenetischer oder asexueller Fortpflanzung wird der Populationsbegriff verwendet. Aber: Gemisch von Klonen!

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Konzepte zur Definition des Individuums

Was sind modulare Organismen?

A

nach Haeckel:
Ein Individuum beschreibt einen Organismus “von der Zygote zur Zygote”
Individuen werden geboren, wachsen heran, vermehren sich und sterben schlussendlich.
Dabei durchlaufen sie einen Lebenszyklus mit aufeinander folgenden Stadien, z.B.:
→ Insekten: Ei > Larve > Puppe > Imago
→ Pflanzen: Samen > Keimling > grüne Pflanze > blühende Pflanze

Modulare Organismen = bestehen aus genetisch identischen Untereinheiten (wie zb Farn), wo die Untereinheiten aber auch als Individuen betrachtet werden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Genet-Ramet-Konzept von Harper

Diese Art der vegetativen Fortpflanzung hat zwei ökologische Funktionen

A

Genet = Zygote, mit allen von ihr abstammenden Zelllinien bis zur Bildung einer neuen Zygote (→Einzel-Individuen)
Ramet = eine von mehreren homologen Strukturen (=> Untereinheiten), die gemeinsam einen Teil oder die Gesamtheit einer größeren Einheit bilden
- Ramets (Untereinheiten) können verbunden sein (→Modul)

Diese Art der vegetativen Fortpflanzung hat zwei ökologische Funktionen:

  1. Kolonisation: Ein Genet kann innerhalb kurzer Zeit eine relativ große Fläche besiedeln.
  2. Lebensdauer: Die Lebensdauer wird erhöht, Genets (im Bild rot markiert) sterben ab, jedoch entstehen ständig neue Ramets mit gleicher genetischer Information.

modular ≠ unitar (Gamet und Ramet fallen zusammen)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Räumliche Verteilung von Organismen

Wozu führt Heterogenität der Umwelt?

A

Heterogenität der Umwelt führt zur Ausbildung von Subpopulationen. SIe werden beeinflusst durch das Klima und geographische Barrieren.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Dispersionsmuster reflektieren Habitatansprüche

- Räumliche Skalen der Dispersion

A

Innerhalb eines Verbreitungsgebietes sind die Individuen nicht gleichverteilt.
Räumliche Skalen der Dispersion anhand des Beispiels Georgsmoos:
- Globale/kontinentale Skala: Makroklima (T, Niederschlag)
- Regionale/lokale Skala: Geographie, Topographie (Schluchten, Flussläufe)
- Standörtliche Skala: Mikroklima (Nadelwald, Totholz, Schatten)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Muster der räumlichen Verteilung

A

innerhalb der standörtlichen Skala
zufälliges Muster: relativ selten, homogene Umweltbedingungen
Beispiel: Ausbreitung der Samen des Tulpenbaums
- zufällige Dispersion aufgrund von Windverbreitung
- Faktoren mit Einfluss: Transportrichtung durch Windrichtung und Transportweg durch Windstärke, Gewicht der Samen

regelmäßiges Muster: Konkurrenz zwischen den Individuen
Beispiel: halophytische Sträucher
- starke Konkurrenz um Wasser
- Wurzelsystem bestimmt uniformen Abstand

aggregates Muster: günstige und ungünstige Habitate mit unterschiedlicher Verteilung der Ressourcen
Beispiel: Sträucher der Gattung Ebenholzgewächse in den Savannen Südafrikas
- sind assoziiert mit Schirmakazien
- Sträucher geklumpt unter dem Dach der Akazien (Akazien regelmäßig verteilt)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Probleme der Erfassung von Populationsdichten

Was ist Populationsdichte?
Welche Verteilung gibt es?

A

Dispersionsmuster beeinflussen die quantitative (mengenmäßige) Erfassung von Populationen.

Populationsdichte= Anzahl der Individuen pro Flächen- oder Masseneinheit

zufällige Verteilung → Poisson-Verteilung
aggregative Verteilung → negative Binominalverteilung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Zusammenfassung

A

Eine Population ist eine Gruppe von Individuen der gleichen Art, die in einem bestimmten Gebiet leben und eine Fortpflanzungsgemeinschaft bilden.
Die meisten Tierpopulationen bestehen aus unitaren Individuen, die meisten pflanzliche Organismen hingegen sind modularer Natur.
Die Ausdehnung einer Population wird durch ihre räumliche Lage charakterisiert (Dispersion) und durch die von ihren Individuen besiedelte Fläche (Verteilungsmuster) bestimmt.
Zur Ermittlung der Populationsdichte sind repräsentative Stichproben und geeignete Methoden der Datenanalyse erforderlich.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Populationswachstum

Funktion demographischer Prozesse:

A
  • Geburt und Tod

- geschlossene Population (keine Zu- und Abwanderung)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Veränderung der Populationsgröße N(t)

A

Der Populationszuwachs (∆N) in einem gegebenen Zeitintervall (∆t) hängt von der Geburtenrate (b) und Sterberate (d) ab.

Abb. VL6, 10

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q
Diskrete Populationsmodell (univoltin)
- Nettoreproduktionsrate
A
  • beschreiben diskreten Zeitraum/Zeitpunkt
  • bezieht Geburtenrate mit ein, aber nicht Sterberate, da es sich um univoltine Organismen handelt
    Einjährige Arten = nur eine Reproduktionsperiode (univoltin)
    R0 = Nettoreproduktionsrate (Anzahl Nachkommen pro Weibchen)

Populationsgröße zu einem bestimmten Zeitpunkt:
N(t+1)=R(0)*N(t)
R(0)=Nettoreproduktionsrate

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Diskrete Populationsmodelle (iteropar)

A
  • beschreibt mehrjährige Arten, d.h. mehrere Reproduktionsperioden
  • Anzahl Geburten und Todesfälle altersabhängig
  • Unterscheidung in Altersklassen (präreproduktiv, reproduktiv, postreproduktiv)
    →Alterspyramide
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Wachstumsrate einer Population

A

Wachstumsrate nimmt mit Populationsgröße zu

Abb. VL6, 11

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Kontinuierliche Populationsmodelle

A

unter Einbeziehung von Geburtenrate (b) und Sterberate (d) als Konstanten pro Kopf
r=b-d

Netto-Wachstumsrate über die Zeit:
dN/dt=rN

Das Wachstum der Population pro Zeiteinheit (dN/dt) ist proportional zur Anzahl der Individuen (N) in der Population

r > 0 → Geburtenrate > Sterberate
- Population wächst exponentiell
r < 0 → Geburtenrate < Sterberate
- Populationsdichte nimmt ab
r = 0 → Geburtenrate = Sterberate
- kein Wachstum vorhanden

Abb. VL 6, 11

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Grenzen des Wachstums

A

Umweltfaktoren wirken begrenzend auf das Wachstum, ein Populationswachstum erfolgt nur bis zur Kapazitätsgrenze K des Habitats.

dN/dt=rN(K-N/K)

Exponentielles Wachstum

  • bei Bakterienkulturen unter Idealbedingungen
  • höhere Organismen: Kolonisierung neuer Habitate
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Populationswachstum
Grundlagen der Modelle
Konzept “balance of nature”

A

Grundlagen der gezeigten Modelle:

  • Regulation der Population NUR durch dichteabhängige Veränderung von Geburtenrate und Sterberate möglich
  • Anzahl zu- bzw. abgewanderter Individuen innerhalb eines Zeitintervalls wird nicht berücksichtigt

Konzept „balance of nature“:
- Populationen wachsen monoton bis zur Kapazitätsgrenze (K) des Lebensraums
- limitierende Faktoren bestimmen den Umweltwiderstand
→ Evolution unterschiedlicher Reproduktionsstrategien

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Lebenszyklen von Organismen

A

ökologische Strategien als Anpassung an Umweltbedingungen führen zu spezifischen Überlebens- und Reproduktionsmustern
durch natürlichen Selektion im Laufe der Stammesgeschichte
spiegeln zeitliche Stabilität der Lebensräume wider

18
Q

Habitattypen

A

Stark veränderliche, kurzzeitige Lebensräume
- Umweltfaktoren weisen eine große Dynamik und Variabilität auf
- auftretende Veränderung sind oft zufallsbedingt
Relativ stabile, für lange Zeit existierende Lebensräume
- Umweltfaktoren relativ konstant und gleichmäßig
- zufallsbedingte Schwankungen selten

19
Q

Konzept der r-und K-Strategie (“life history trails”)

A

Organismen mit ähnlicher Lebenszyklus-, Reproduktions- und Überlebensstrategie werden in r- oder K-Strategen eingeteilt.
Buchstaben r und K beziehen sich auf Parameter, welche das Populationswachstum beschreiben
- r = Wachstumsrate
- K = Kapazitätsgrenze
r- und K-Strategen unterscheiden sich in:
- Körpergröße
- Fekundität (Fruchtbarkeit)
- Lebensdauer
Klassifikation geeignet zur Gegenüberstellung von nah verwandten oder gut vergleichbaren Arten.

20
Q

r-Strategen

A
  • kurzlebig
  • geringe Körpergröße
  • hohe Reproduktionsrate
  • schnelle Indivudualentwicklung
  • große Nachkommenzahl
  • keine Brutpflege
  • bewohnen häufig instabile Umwelten
  • Umweltressourcen selten begrenzender Faktor (keine Konkurrenz)
  • gute Kolonisierer
  • schnelle Reaktion auf Störungen
21
Q

K-Strategen

A
  • stabile Populationen
  • langlebig
  • hohe Körpermassen
  • niedrige Reproduktionsrate
  • langsame Individualentwicklung
  • wenig Eier, Nachkommen
  • intensive Brutpflege
  • Lebensraumspezialisten, nutzen Ressourcen effizient
  • Populationen befinden sich an/nahe der Kapazität
  • innerartliche Konkurrenz spielt eine große Rolle
  • Mortalitätsrate mehr von Individuendichte abhängig als von Umweltbedingungen
22
Q

Zusammenfassung

A

Die Altersstruktur einer Population wird durch die Zahl oder den relativen Anteil der Individuen verschiedener Altersklassen definiert (präreproduktiv, reproduktiv, postreproduktiv)
Diskrete Populationsmodelle unterscheiden zwischen univoltinen (einjährigen) und iteroparen (mehrjährigen) Arten und charakterisieren einen bestimmten Zeitpunkt.
Kontinuierliche Populationsmodelle benutzen die per capita Wachstumsrate r, d.h. die momentane Wachstumsrate der Population, unter den gegebenen Umweltbedingungen (Kapazitätsgrenze K).
Ökologische Strategien als Anpassung an die Umweltbedingungen des Habitats resultierend in spezifischen „life history traits“ (r-und K-Strategen)

23
Q

Lebenstafeln als reales Bild der Populationsdynamik

A

Eine Lebenstafel stellt eine Übersicht über die altersspezifischen Sterberaten dar, einschließlich einer Berechnung der Lebenserwartung (meist in Jahren) der Individuen der einzelnen Altersklassen einer Population.
Die Aufstellung einer Lebenstafel beginnt mit einer Kohorte, d.h. einer Gruppe von Individuen, die im selben Zeitraum geboren wurden.

24
Q

Aufstellen einer Lebenstafel

Graues Eichhörnchen

A

siehe VL6

Kohortentafel oder dynamische Lebenstafel
Gegensatz dazu: statische Lebenstafel
- Querschnitt durch die Population zu einem bestimmten Zeitpunkt
- entspricht diskretem Populationsmodell
- hier repräsentiert durch erste Zeile der Lebenstafel

25
Q

Lebenstafeln: Basis für Mortalitätskurven

Beispiel Graues Eichhörnchen und Fetthenne

A

Graues Eichhörnchen

  • Jugenstadium: relativ hohe Sterberate
  • postjuveniles Stadium (zwei bis drei Jahre): Sterberate nimmt bis zu einem Minimalwert ab
  • Adultstadium: Sterberate steigt wieder an

Fetthenne (Pflanze)

  • Keimung: hohe Sterberate
  • Etablierung der Keimlinge: Sterberate sinkt
  • Ausbildung bodenständiger Rosette: Überdauerung
  • Reife: Anstieg der Sterberate

Abb. VL6, 13

26
Q

Überlebenskurven: 3 Grundtypen

A

Typ 1:
- Individuen erreichen physiologisches Alter und sterben dann rasch (Mensch, Säugetier)
- konvex
Typ 2:
- Überlebensrate variiert nicht mit dem Alter (Vögel, Nager, Reptilien, mehrjährige Pflanzen
- linear
Typ 3:
- Viele Nachkommen mit hoher Sterblichkeit in jungen Jahren (Fische, Wirbellose, viele Pflanzen)
- konkav

27
Q

Reale Überlebenskurve der Singammer

A
  • hohe juvenile Sterberate (Typ 3)
  • danach linear (Typ 2)
  • Lebensstadien können also unterschiedliche Grundtypen entsprechen
28
Q

Überlebenskurven verschiedener Geschlechter

- Beispiel Hirsch

A

männliches Individuum:

  • in den ersten beiden Jahren höhere Sterblichkeit (Typ 3), da Abnabelung aus der Mutterherde
  • gefolgt von stabiler Phase, wo sie alleine unterwegs sind
  • Alter 6-7 Jahre: Gründung eigener Herde
29
Q

Geburtenrate b(x)

A

b(x)=1000*Lg/Ind
Lg= Lebendgeborene im entsprechenden Jahr (Angabe pro 1000)
Ind= Individuen im Jahrenmittel

  • in der Regel nur Weibchen erfasst, denn nur diese haben Nachkommen
  • Geburtenrate ist altersabhängig

Bruttoreproduktionsrate ∑ = durchschnittliche Zahl weiblicher Nachkommen eines Weibchens pro Lebenszeit)

30
Q

Nettoreproduktionsrate

A

Geburtenrate b(x) und Überlebensrate l(x) bestimmen die Nettoreproduktionsrate
R(0)= ∑l(x)*b(x)
- lässt sich pro Altersklasse und pro Kohorte berechnen

A) Reproduktionsrate pro Altersklasse:
R(x)=l(x)*b(x)
l(x) = Anteil der Überlebenden (Prozent)
b(x) = Geburtenrate

B) pro Kohorte:
R(0)=∑l(x)*b(x)

Die Berechnung der Reproduktionsrate entspricht der Nettoreproduktionsrate.
Sie beinhaltet alle Nachkommen über den gesamten Lebenszyklus und ist die Summe der Reproduktion über alle Altersklassen.

31
Q

Zusammenfassung

A

Die wesentlichen Faktoren der Populationsdynamik sind die demographischen Parameter Geburten- und Mortalitätsrate.
Überlebens- und Sterberaten werden am besten mithilfe von Lebens- oder Sterbetafeln analysiert, einer altersklassenspezifischen Darstellung der Mortalitätsraten.
Eine dynamische Lebenstafel wird erstellt indem man eine oder mehrere Kohorten von Individuen über die Zeit analysiert. Daraus leiten sich 3 Grundtypen von Überlebenskurven ab.

32
Q

Merkmale intraspezifischer Konkurrenz

Folgen

A
  • zwischen Individuen derselben Art
  • wirkt relativ gleichförmig auf alle Individuen
  • Konkurrenz besteht um Ressourcen
  • direkt - über den Zugang zur Ressource
  • indirekt - über deren Ausbeutung (“wegfressen”)

Folgen:
- Individuen bleiben kleiner
- gleiche Gesamtbiomasse bei mehr Individuen
- geringere Reproduktion
- verzögertes Wachstum
→Vorherrschen von “unterdrückten Schwächlingen”

33
Q

3 Szenarien der dichteabhängigen Regulation

A

b>d = Populationswachstum

b» r=0

34
Q

Hohe Populationsdichte: Ressourcenlimitation

Beispiel Rentiere

A
  • Populationswachstum der Rentiere durch Übernutzung der Ressourcen (Weideland) gestoppt
  • hohe Individuenzahl hatte einen starken negativen Effekt auf die Populationsentwicklung
35
Q

Niedrige Populationsdichte: Allee-Effekt

A
  • negativer Effekt einer geringen Individuenzahl auf die Reproduktionsrate
  • in kleineren Populationen ist der Fruchtansatz pro Pflanze geringer, weil weniger Individuen auch eine geringere Blütenzahl zur Folge haben und die Population somit weniger attraktiv für Bestäuber erscheint
  • andere Gründe: Fraßdruck ist höher, verstärkter Inzuchteffekt

bei Tieren:

  • geringere Populationsgröße führt zu Zusammenbruch der Sozialstruktur
  • schwerer Partner zu finden
36
Q

Auslöschung von Populationen

A

hohe Populationsdichte:
- Werte oberhalb Kapazitätsgrenze K (b=d) → negative Rückkopplung

niedrige Populationsdichte:
- Allee-Effekt greift (A), b=d
- positive (sich verstärkende) Rückkopplung ist möglich - durch eine weiter sinkende Geburtenrate
durch eine steigende Sterberate können Populationen lokal aussterben (Auslöschung)

Abb. VL6, 15

37
Q

Einfluss auf Wachstum und Entwicklung (intraspezifische Konkurrenz)

A

Umweltfaktor “Raum” wirkt als limitierender Faktor, gibt Kapazität vor

  • Individuen bleiben kleiner
  • gleiche Gesamtbiomasse
  • “unterdrückte Schwächlinge”

Intraspezifische Konkurrenz erhöht Sterberate

  • Individuen werden größer
  • gleiche Gesamtbiomasse
  • Selbstausdünnung
38
Q

Einfluss auf die Reproduktion

Beispiel Sattelrobben

A

Geschlechtsreife Sattelrobben:
Je höher die Populationsdichte, desto älter sind die Weibchen, bis ihre ersten Nachkommen geboren werden.
- effektiver Regulationsmechanismus der Populationsgröße
- Population wächst langsamer bei großer Populationsdichte

39
Q

Hohe Dichten sind stressig für Individuen

- potenzielle Lösungen

A
  • hormonell gesteuerte - verminderte Reproduktion
    vermindertes Individualwachstum
  • erhöhte innerartliche Konkurrenz (Pheromone)

potenzielle Lösungen:

  • Auswanderung (nur vorübergehende Regulation der Dichte, Modus der Verbreitung)
  • Sozialverhalten (Dominanz beim Ressourcenerwerb und Paarung)
  • Revierbildung (definierter Aktionsraum)
40
Q

Zusammenfassung

A

Bei Ressourcenverknappung kommt es zu intraspezifischer Konkurrenz; dies beinhaltet direkte (Ressourcenzugang) und indirekte Interaktionen (Ausbeutung der Ressource) zwischen den Individuen.
Es kann zur Auslöschung von Populationen kommen, bei exponentiellem Wachstum wirkt Umweltkapazität K, bei kleinen Populationen der Allee-Effekt.
Wachstum und Entwicklung können verzögert werden. So kann zum Beispiel die Reproduktion bedingt durch eine veränderte Fertilität und oder eine Verschiebung der Geschlechtsreife erniedrigt sein (Beispiel Sattelrobben, Mais). Wenn der Raum begrenzt ist, können Effekte wie die Ausbildung kleinerer Individuen (Beispiel Kaulquappen) auftreten, ebenso die Selbstausdünnung (Beispiel Kanadisches Berufskraut).