Ökologische Nische Flashcards
Ökologische Nische
Rolle einer Art innerhalb eines Ökosystems
Umwelt aus der Sicht des Organismus besteht aus..
Lebensraum:
- physikalisch-chemische Umweltbedingungen (Temperatur, Feuchtigkeit, pH)
Ressourcen:
- Verbrauchsgüter, die für die Existenz notwendig sind (Nahrung, Sauerstoff, Wasser, Nährstoffe)
Umweltfaktoren begrenzen den Lebensbereich von Arten
Interaktion zwischen Arten passiert über vorhandene Ressourcen:
- abiotisch
- biotisch
Limitierende Faktoren
- bestimmen das Gedeihen von Organismen Gesetze: - Minimumgesetz - Toleranzgesetz - Wirkungsgesetz
Liebig’s Gesetz des Minimums
„Die relative Wirkung eines Faktors ist um so größer, je mehr sich dieser den anderen Faktoren gegenüber im Minimum befindet.“
- Wachstum einer Pflanze durch die knappste Ressource begrenzt: Minimumfaktor
- Modell Minimumtonne
- Gesetz ist wichtiger Grundsatz zur Düngung
berücksichtigt nur die positiven Effekte
Nährstoff-Toleranzbereiche bei Pflanzen:
- Biomasse, bzw Wachstum nimmt nicht linear zur Zunahme von Nährstoffen wie Phosphat oder Nitrat zu
- irgendwann erfolgt ein Abfall (gibt Ausnahmen wie Gänsefuß, die Nitrat speichern kann)
- Optimumsbereich: Konzentration, bei der sich eine Nährstoffgabe positiv auswirkt und die zu starkem Biomassezuwachs führt
- Toleranzbereich: Konzentration des Nährstoffs, ohne dass dieser eine negative Wirkung hat; ermöglicht ein Überdauern des Organismus
Erweiterungen des Konzepts sind das Shelford’s Toleranzgesetz das Thienemann’s Wirkungsgesetz der Umweltfaktoren.
Shelford’s Toleranzgesetz (1913)
und Thienemann’s Wirkungsgesetz der Umweltfaktoren
„Nicht nur ein Zuwenig, sondern auch ein Zuviel eines Faktors hat die gleiche, entscheidende (lebensbegrenzende) Wirkung.“
Abbildung VL4, 4
Pejus beschreibt den Bereich der Umweltbedingungen, der zwischen dem günstigsten und ungünstigsten Zustand liegt (Bereich zwischen Optimum und Pessimum)
Pessimum - Grenzwert der Reaktionsfähigkeit gegenüber der Umwelt
Thienemann’s Wirkungsgesetz der Umweltfaktoren:
„Die Zusammensetzung einer Lebensgemeinschaft nach Art und Zahl wird durch denjenigen Umweltfaktor bestimmt, der sich am meisten dem Pessimum nähert.“
Ökologische Potenz
- eurypotent, stenopotent
- homoio-, poikilo-
=Reaktionsbreite (Toleranz) einer Art gegenüber einem bestimmten Umweltfaktor
- eurypotent: gesamte Amplitude, Schwankungen toleriert
- stenopotent: deutlich abgegrenzte enge Bereiche
innerhalb gibt es weitere Klassifizierung:
- oligo- = niedrige Bereiche, die optimale Wachstumsbedingungen bieten
- poly- = hohe Bereiche, die bevorzugt werden
- meso- = mittlerer Bereich des Umweltfaktors
Abb. in VL4, 5
weitere Unterscheidung:
homoio- = gleichbleibende Bedingungen bevorzugt
poikilo- = angepasst an wechselnde Umweltfaktoren
Physikalisch-chemische Umweltbedingungen - Temperatur
- Lebensbereich höherer Organismen ca. -10 bis +50°C
- metabolische Aktivität (Q10-Wert) ist temperaturabhängig
Q10 = Vt+10/Vt ~ 2-4 V = Geschwindigkeit, t = Temperatur - gilt nur für ektotherme (wechselwarme)
- Photosynthese geringere Temperaturabhängigkeit (Licht und Nährstoffe sind limitierende Faktoren) im Vergleich zum Stoffwechsel von Mikroorganismen
Temperaturregulation - Poikilotherme
- Begriff Ektothermie
Adaption Beispiele
Körpertemperatur variiert je nach Außentemperatur
Wärme wird aus der Umgebung gewonnen = Ektothermie
Fische, Amphibien, Reptilien, alle Wirbellosen
Adaption (Anpassung) Beispiel Bänderschnecke
Gehäusefarbe variiert mit Temperatur, gelbe heizen sich weniger auf
Temperaturregulation - Homoiotherme
- Begriff Endothermie
- Zusammenhang zwischen Körpermasse und Stoffwechselaktivität
Adaption Beispiele
- Körpertemperatur konstant
- endogene (durch Stoffwechsel) Wärmeproduktion = Endothermie
- Vögel, Säugetiere
- Zusammenhang zwischen Körpermasse und Stoffwechselrate
- kleine homoiotherme benötigen höhere Stoffwechselaktivität, heißt mehr Nahrung pro Körpermasse und Zeiteinheit
Adaption Beispiele:
- Kamel: kann Körperwärme speichern und variieren
- Fische, Frösche, Schildkröten besitzen natürliche Frostschutzsubstanzen, Gefrierpunktsenkung (Kryoprotektoren: Proteine, Zucker, Alkohole
das sind doch keine homoiothermen??
- arktischer Wolf: Gegenstromprinzip
- Spießbock: “Wundernetz, arterielles Blut passiert Kapillarnetz mit venösem abgekühltem Blut, Kühlung des Gehirns
Physikalisch-chemische Umweltbedingungen - Salzgehalt
Isoosmotische Umwelt: marine Lebensräume für die meisten Wirbellosen
Hypoosmotische Umwelt: Süßwasser als Lebensraum für Organismen
- über Osmose wird ständig Wasser aufgenommen, anschließend über Darm abgegeben
- permanenter Verlust von Salz, müssen sie über die Kiemen aufnehmen
Hyperosmotische Umwelt: mariner Lebensraum für die meisten Wirbeltiere
- verlieren Wasser an Umgebung
- als Ausgleich nehmen sie Wasser auf, Salze werden ausgeschieden über die Kiemen
- Ausnahme Knorpelfische: sie haben ein isoosmotisches Milieu durch Harnstoff im Blut
Diversität und Salzgehalt
- Diversität im Süßwasser generell geringer als im Meer
- Besiedlung des Landes ging vom Meer aus
- Brackwasser ist eine Übergangszone und somit dynamisches Habitat, hohe Schwankungen (wenig Arten)
Physikalisch-chemische Umweltbedingungen - Säuregrad
steuert Löslichkeit anorganischer Komponenten im Boden
- Mineralstoffe (wichtig für Pflanzen)
- Schwermetalle (toxisch)
beeinflusst Stoffwechselleistungen der Organismen
- Funktion von Enzymen (pH-Optimum)
- Ladungsverhalten (Aminosäuren, Carbonsäuren)
Versauerung von Ökosystemen hat starke Auswirkungen auf terrestrische und aquatische Lebensgemeinschaften
eurypotent: pH 3-7, Algen, Rädertiere, Krebse, Insekten
stenopotent: kleiner pH-Bereich, Egel, Schnecken, Fische
Abiotische Ressourcen - Raum
essentiell für alle sessilen Organismen
Besiedlung von Lebensräumen
- mobile Larvenstadien (biphasische Lebenszyklen)
- asexuelle Vermehrung (Stolone, Ausläufer)
- zT Aggregationsverhalten (verbessert Austausch Keimzellen)
Abiotische Ressourcen - Licht
- zentrale Steuergröße der Gemeinschaftsstruktur in aquatischen Lebensräumen, limitierend für NPP
- Beispiel: vertikale Zonierung mariner Algen (mit Tiefe: Grün > Braun > Rot)
Abiotische Ressourcen - Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid
- meist scharfe Trennlinie zwischen oxischen und anoxischen Lebensgemeinschaften
- nur wenige höhere Organismen fakultativ anaerob (bei Mikroorganismen verbreitet)
Sauerstoff: - Verfügbarkeit in Fließgewässern bestimmt Struktur der Lebensgemeinschaft
Beispiel: Eintagsfliegen-Larven der Gattung Hydropsyche (Ephemeroptera) - es gibt stenöke und euryöke Arten
- Bioindikatoren für Gewässergüte