Konvergenz und Biogeographie Flashcards
Konvergenz (auch Parallelismus)
- Entwicklung ähnlicher Merkmale bei NICHT miteinander verwandten Arten
- im Laufe der Evolution durch Anpassung an eine ähnliche Funktion und ähnliche Umweltbedingungen ausgebildet
Analogie
Wie entstehen Analogien?
- Ähnlichkeit in Form und Funktion (Körperstrukturen, Organe, Stoffwechselwege, Verhaltensweisen)
- konvergente Entwicklung aufgrund gleicher Selektionsfaktoren
analog:
- unabhängig voneinander entstanden
- bei ähnlicher Funktion > konvergent
- entstehen durch Wechselspiel von konvergentem Selektionsdruck und Entwicklungskorridoren
- geben Rückschlüsse auf ähnliche Umweltbedingungen und Lebensweisen
⇒ überlappende ökologische Nischen
Homologie
Übereinstimmung aufgrund eines gemeinsamen evolutionären Ursprungs
homolog:
- oft unterschiedliche Funktion
- oft gemeinsamer evolutionärer Ursprung
Konvergente Evolution Plazenta- und Beuteltiere
- mehrfach konvergente Evolution
- Beuteltiere in Australien ohne Konkurrenz
- Beispiel für Konvergenz durch geographische Trennung →allopatrische Arten
Konvergenz bei Hochleistungsschwimmern
- Körperform: langer, schlanker Körper, ähnliche Flossenposition und Form, glatte Körperoberfläche mit Schuppen
- fossiler Saurier, Knorpelfisch, Säuger und Knochenfisch
- rezente Schwimmer im selben geographischen Gebiet gemeinsam vorkommende Populationen und überlappende Verbreitungsgebiete → sympatrische Arten
Konvergenz bei Pflanzen
Dornen bei Kakteen gestauchte Kurztriebe, bei Wolfsmilchgewächsen Nebenblätter
- Ähnlichkeit in Form und Funktion bei nicht verwandten Arten = Konvergenz
Sukkulenz
Gliedmaßen von wasserlebenden Wirbeltieren
Übergänge bei solchen Prozessen sind - im Laufe langer Entwicklungslinien - fließend.
Abwandlungen eines Grundbauplans einer fünfgliedrigen Extremität und somit weitesgehend homolog
Jedoch entstehen Flossen der Wale und Schildkröten aus Vorderextremitäten, während Flossen der Pinguine umgewandelte Flügel sind.
Wenn man weit genug in der Stammesgeschichte zurückgeht, findet man einen gemeinsamen Vorfahr mit der fünfgliedrigen Extremität, heißt diese ist im weitesten Sinne homolog und keine Konvergenz
Konvergente Evolution
- evolutive Anpassung an gleichartige Umweltbedingungen
- führt bei Vertretern systematisch verschiedener taxonomischer Gruppen zu einer Übereinstimmung in der äußeren Gestalt
⇒ Merkmale lassen sich direkt auf ihre Funktion zurückführen
Biogeographische Ökologie
Konvergenz auf Ökosystemebene
Pflanzenformationen
sind Kategorien für Pflanzen mit physiognomisch ähnlichem Erscheinungsbild, welche die dominierenden Gestalttypen der Vegetationszone darstellen. Geographische Regionen mit ähnlichem Makroklima bringen ähnliche Pflanzenformationen hervor.
Biom
Großlebensraum der Biosphäre, zu dessen Abgrenzung Pflanzenformationen herangezogen werden
Zonobiome
den Biomen entsprechende Landschaftschaftsräume, die klimazonentypisch sind
Für die Einteilung der Zonobiome ist maßgeblich, welche Pflanzenformation sich bei gegebenem Makroklima als Endstadium der Vegetationsentwicklung einstellt.
Zonobiomgliederung nach Walter
- tropischer Regenwald
- tropisch-subtropische Regenzeitwälder und Savannen
- heiße Halbwüsten und Wüsten
- mediteranoide warmtemperate Hartlaubwälder
- warmtemperate immergrüne Lorbeerwälder
- kühltemperate Laub abwerfende Wälder
- winterkalte Steppen, Halbwüsten und Wüsten
- winterkalte Nadelwaldgebiete (Taiga)
- Tundren und polare Wüsten
Muster terrestrischer Biome in Beziehung zu Temperatur und Feuchtigkeit
Biomanzahl abhängig von Zusammenspielt von Temperatur und Niederschlag
Generelles Muster: Je geringer T, desto geringer N
Niederschlagsmenge nimmt vom Äquator zu den Polen hin ab. nicht gleichmäßig verteilt → zwei Peaks (Mitteleuropa und Ostküste USA) in den mittleren Breiten durch Windgürtel (Aufeinandertreffen von fallenden und steigenden Luftmassen → Regen)
→kühltemperierte laubabwerfende Wälder
Klima variiert auch regional, nicht nur global
Makroklima und Zonobiome: Nordamerika
Regionale und globale Regen- und Niederschlagsmuster bewirken ein kontinentales Makroklima.
Ost-West-Gradient: reflektiert Abnahme Niederschlag (Regen kommt nicht über Rocky Mountains)
Süd-Nord-Gradient: reflektiert Abnahme der Jahrenmitteltemperatur
Lebensformtypen terrestrischer Pflanzen
Kohlenstofflokation unterschiedlich →Speicherung im Stängel und Stamm nimmt nach unten zu
- Gräser
- Büsche
- Bäume
Bäume haben viele strukturbildende Organe (Stamm)
- Vorteil: besserer Zugang zu Licht, Nachteil: “Unterhaltskosten”
Falls keine ausgeglichene C-Bilanz möglich ist, sind Gräser und Büsche im Vorteil.
schlechte Umgebungsbedingungen (niedrige T und N, wenig Nährstoffe) → Laubabwurf bzw. Dominanz Nadelbäume → Rückgang in Größe und Individuenzahl (Taiga) → Wegfall aus der Pflanzengemeinschaft (Tundra)