Physikalische Medizin allgemein Flashcards

1
Q

Definiton der physikalischen Medizin

A
  • versteht sich als Teil der naturwissenschaftlich geprägten Heilkund
  • Einsatz erfolgt kurativ, präventiv und in der Sekundärprävention
  • hoher Stellenwert in der Rehabilitation
  • umfasst breites Spektrum verschiedener therapeutischer Möglichkeiten
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2
Q

Auf welchem Wirkprinzip beruht die physikalische Medizin?

A

Reiz-Reaktions-Prinzip:

  • durch Einwirkung äußerer Reize werden physiologische Reaktionen ausgelöst, die dem eigenen Schutz dienen
  • bei wiederholten Reizen: Adaptation
    • höhere Toleranz
    • wichtig sind Reizstärke, Reizhäufigkeit, dund Gesamtdauer der behandlung, Entlastungsphasen
  • Adaptogene: Reize, die eine Adaptation bewirken
  • Adaptate: bewirkte Anpassungsvorgänge
    • Bsp.: verbesserte Innervation der Muskulatur, Hypertrophie des Muskels nach Training
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3
Q

Therapieformen der physikalischen Medizin (allgemein)?

A
  • Reaktionstherapie
  • Regulationstherapie
  • Adaptationstherapie

Entlastung und Schonung sind wichtig, aber führen immer zu negativen Anpassung (Deadaptation) und Funktionsverlust

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4
Q

Diagnostik in der physikalischen Medizin?

A
  • Anamnese
  • Körperliche Untersuchung
  • Topodiagnostik
  • Leistungs und funktionsdiagnostische Verfahren:
    • kardiologische Funktionsdiagnostik
    • kardiopulmonale Funktionsdiagnostik
    • Analyse von Beweglichkeit und Bewegung
    • Analyse von Muskelkraft und -funktion
    • Schmerzanalyse
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5
Q

Nennen Sie Methoden und Therapiemittel der physikalischen Medizin!

A
  • Physiotherapie
  • Ergotherapie
  • Elektrotherapie
  • Ultraschalltherapie
  • Thermotherapie
  • Medizinische Trainingstherapie
  • Manuelle Therapie
  • Massagetherapie
  • Fototherapie
  • Inhalationstherapie
  • Hydrotherapie
  • Balnetherapie und Klimatherapie
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6
Q

Physiotherapie

  1. Wirkmechanismus
  2. Techniken
  3. Konzepte
  4. Indikatione
  5. Kontraindikationen
A

Wirkmechanismus:

  • direkte und indirekte Reaktionen werden bewirkt
  • Grundlage: Steuerung über das Nervensystem am Bewegunsapparat
  • führt zu Anspannung und Entspannung der Muskeln
  • widerholtes Üben: Aufbau von Muskelkraft, verbesserte Funktionsfähigkeit, bessere Koordination

Techniken

  • Aktive Bewegungstherapie:
    • Kräftigung der Muskeln (isometrisch), Gelenkmobilisation
  • Passive Maßnahmen:
    • Kontrakturprophylaxe
  • neurophysiologische Therapiekonzepte: PNF, Bobath, Vojta
  • Übung spezieller Aktivitäten
  • Atemtherapie
  • Entpannungstechniken
  • mechanische Stimulationstechniken

Konzepte

Indikationen

  • Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungs und Halteapparates
  • Haltungsschäden
  • Mobilisierung und Muskelkräftigung nach Operationen
  • Lungen und Bronchialerkrankungen
  • Herz-Kreislauferkrankungen
  • arterielle und venöse Durchblutungsstörungen
  • neurologische Erkrankungen
  • rheumatische Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen
  • geriatrische Indikationen
  • Geburtsvorbereitung
  • funktionelle und psychovegetaitve Syndrome

Kontraindikationen

  • aktive belastende Übungen sind bei kardialen Erkrankungen nicht indiziert
  • schwere konsumierende Erkrankung, Infektionskrankheiten, Gerinnungsstörungen, Durchblutingsstörungen, aktive Thrombose
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7
Q

Krankengymnastische Konzepte

A
  • Maitland-Konzept: Gelenke und Wirbelsäule -> Manuelle Therapie
  • McKenzie-Konzept: Mobiliserung Wirbelsäule
  • Brügger-Therapie: Form der Haltungskorrektur
  • Funktionelle Bewegungslehre
  • Propriozeptive neuromuskuläre Faziliation
  • Vojta-Konzept
  • Bobath-Konzept
  • Stemmübungen nach Brunkow
  • Progressive Muskelentpannung nach Jacobsen
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8
Q

Propriozeptive neuromuskuläre Faszilitation

A

Bei der PNF wird die Muskelspannung über neuromuskuläre Reize verändert. Hierzu werden vom Therapeuten exterozeptive (Stimulation durch Berührung, Blick, Kommando) und propriozeptive Reize (Druck, Zug und Dehnung) ausgelöst und somit Muskeltonus, Koordination und Bewegungsausmaß gesteigert.

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9
Q

Ergotherapie

Definition

Konzept allgemein

Ziel

A

Eigenständige Methode zur Behandlung von motorischen, sensorischen, psychischen und kognitiven Funktionsbeeinträchtigungen

Beeinträchtige Fähigkeiten werden spielerisch, handwerklich, gestalterisch und mit Übungen der ATL verbessert und wiederhergestellt.

Ziel: Wiedererlangung einer größtmöglichen Handlungsfreiheit uim Alltag

Aber auch Gelenkschutz und die Anfertigung von Orthesen gehören zur Ergotherapie.

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10
Q

Ergotherapie

Wirkmechanismus

Techniken

Konzepte

Indikatione

Kontraindikationen

A

Wirkmechanismus:

  • Training von im Alltag gebrauchten Bewegungsmustern
  • Verbesserung der Koordination, Motorik, Kraft, Beweglichkeit
  • Besonderheit berufsbezogene Rehabilitation

Techniken

  • Funktionstraining: handwerkliche Techniken und Übungen
  • Selbsthilfetraining: Essen, Hygiene
  • Hilfsmittelversorgung: Greifmittel, Anziehhilfen
  • Gelenkschutz: Prothese, Schienen, Hilfsmittel, Beratung, Training
  • Medikomechanik: Orthesen, Rollstuhltraining
  • Ablenkende Übungsbehandlung: psychische Ablenkung und soziale Integration
  • Anpassungen: Haushalt und Beruf

Indikationen:

  • entzündliche, rheumatische und degenerative erkrankungen sowie Unfallfolgen an Gelenkn udn der Wirbelsäule
  • Muskeldystrophien
  • Periphere Nervenläsionen und Polyneuropathie
  • zentralnervöse erkrankungen ( Schlaganfall, Morbus Parkinson)
  • psychische Erkrankungen und psychosomatische Erkrankungen
  • Entwicklungsstörungen und frühkindliche Hirnschädigungen

Kontraindikationen

  • wie bei Physiotherapie, aber nicht so belastend
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11
Q

Medizinische Trainingstherapie

A

Wirkmechanismus:

  • Kraft- und Ausdauertraining zur Verbesserung von Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit

Techniken

  • Trainingsplan mit prgressiver Intensität
  • Unter Kontrolle, Aufsicht und Anleitung von Therapeuten
  • mehrwöchige Trainingsdauer-> Adaptation

Indikation:

  • siehe Physiotherapie

Kontraindikationen:

  • Mindestmaß an kardiopulmonaler Belastbarkeit (mind. 100 Watt) und Selbstständigkeit
  • postoperativ schlecht
  • Absolute KI: KHK hochgradig, Muskeleinschränkungen und Paresen
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12
Q

Manuelle Therapie

A

Wirkmechanismus

  • Beseitigung von reversiblen Funktionsstörungen (Blockierungen) der Gelenke
  • manuelle Gelenkbewegungen werden Schmerzafferenzen beeinflusst und hierdruch reflektorische Blockierungen beseitigt

Techniken

  • Mobilisation
  • Manipulation

Indikation

  • reversible Blockierung eines Gelenkes

Kontraindikationen

  • entzündliche Prozesse
  • Verletzung anatomischer Strukturen
  • fortgeschrittene Degeneration
  • schwere Osteoporose
  • Anamalien der A. vertebralis
  • psychische Störungen
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13
Q

Massagetherapie

A

Definition: Manuelle Bahndlungstechnik durch dosierte Druck- und Zug und andere mechanische Reize auf Haut, Subkutis und Muskulatur wirkt

Wirkmechanismen:

lokal:

  • Lösung von Verklebung
  • verbesserte Durchblutung
  • bessere Reabsorption von Ödemen
  • Tonusregulierung von Muskeln

Fern:

  • Entspannung
  • bessere Blutzirkulation
  • myokardiale Leistung wird gesteigert

Technik:

direkt oder reflextherapeutisch

Formen:

  • klassische Massage:
    • Streichungen
    • Knetungen
    • Reibung
    • Klopfung
    • Rollungen
    • Vibration
    • Indikation: Muskelverhärtung, Atrophie, Paresen und Periarthropathien
  • Bindegewebsmassage = Zug am subkutanen Bindegewebe
    • funktionelle Erkrankunge der glatten Muskulatur
    • funktionelle Organbeschwerden und vaskuläre kopfschmerzen
  • manuelle Lymphdrainage
  • Reflexzonenmassage
  • Periost-Massage: schmerzlindernd, reflektorisch, bei chron. Schmersyndromen sowie Blasen ud Verdauungsstörungen

Indikationen:

siehe Massagetypen

Kontraindikationen:

  • Fieber
  • Infketionskrankheiten
  • dekompensierte Herz-Kreislauferkrankungen
  • Thrombosen
  • Thrombophlebitis
  • Blutungen und Blutungsneigung
  • pAVk III und IV
  • frische Verletzungen
  • Hauterkrankungen
  • CRPS I
  • schwere konsumierende Erkrankungen
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14
Q

Elektrotherapie

A

Wirkmechanismus:

  • Strom bewirkt Wirkung auf Rezeptor und Nerven
    • Hemmung von Schmerzen bei Wirkung auf Nozizeptoren
    • Aktivierung von Nerven und Muskulatur
    • im Wasser: Wärmeerzeugung
    • niedrige Frequenzen wirken schmerzlindernd und können Stoffwechel und Nervenleitgeshwindigkeit anregen
    • hohe Frequenzen ausschließlich Wärmeproduktion

Techniken

  • Gleichstromtherapie (Galvanisation): vorwiegend in Bädern genutzt
    • Iontophorese: zusätzliche Medikamente (Antiphlogistika, Lokalanästhetika
    • Indikation: Arthrosen, Myalgien, Epikondylopathien
  • Niederfrequente Reizstromtherapie
    • verschiedene Stromformen zur Schmerzlinderung, Durchblutungssteigerung und Muskelstimulation
      • diadynamische Ströme:
        • häufigste Form: Wechselströme mit Gleichstrom
        • Abgabe in Impulsen und zeitabständen
        • wirkt analgetisch und detonisierend
      • Transkutane elektrische nervenstimulation (TENS)
        • Übertragung von WEchselstrom über tragbare Geräte auf die Haut
        • wirkt analgetisch
      • Träbert Reizstromtherapie
  • MIttelfrequenztherapie: 1-100kHz
    • wirkt vor allem auf Muskulatur-> macht Zuckungen
    • bei Muskelverspannungen und Atrophie
  • Hochfrequenztherapie
    • wirkt über Wärme
    • Kurzwelle (27 Mhz)
    • Dezimeterwelle (433 Mhz)
    • Mikrowelle (2450 Mhz)

Indikationen

  • niederfrequent: chronische Schmerzzustände des Bewegungsapparates, Neuralgien, Durchblutungstörungen
  • mittelfrequent: chronisch degenerative Erkrankungen, Muskelschwäche, partielle Nervenschädigung
  • hochfrequent: degenerativ und unsüezifische Entzündungen

Kontraindikationen

  • Herzschrittmacher
  • Metallimplantate
  • Hauterkrankungen und Wunden
  • infektiöse Erkrankungen und akute entzündungen
  • pAVK III und IV
  • bei Schwangeren im Bauch und Beckenbereich
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15
Q

Ultraschalltherapie

A

Wirkmechanismus

  • gehört zur Thermotherapie
  • hochfrequente Schallwellen mit Frequenzen zwischen 800 und 4000 kHz erzeugen therapeutische Wärme in tieferen Gewebeschichten
  • Niederfrequente Frequenzen (20-120kHz) zur Steigerung der Knochenregeneration

Indikationen

  • hochfrequent: posttraumatische Funktionsstörung (Prellung, Distorsion, Tendinosen), degenerative und rheumatische Erkankungen
  • niederfrequent: deutlich verzögerte Knochenheilung (Pseudarthrose)

Kontraindikationen

  • entzündliche Erkrankungen
  • Thrombophlebitis und Thrombose
  • pAVK III und IV
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16
Q

Thermotherapie

A

Wirkmechanismus

Wärme:

  • Durchblutungssteigernd
  • Stoffwechselsteigernd
  • Muskeldetonisierend

Kälte:

  • Vasokonstriktion
  • Hemmung einer Ödembildung
  • verminderter Stoffwechsel
    • antiphlogistisch und analgetisch
  • kurzfristige Muskeltonussteigerung
  • lagfristig auch detoniserend

Techniken

  • Paraffin, Fango, Peloid
  • Elektro und Ultraschalltherapie

Indikationen:

  • Wärme
    • chron. Erkrankungen des Bewegungsapparates, weichteilrheumatischen Erkrankungen, psychosomatischen und Spasmen von Hohlorganen
  • Kälte:
    • akutes Trauma
    • akuten Schmerzen
    • akuter Schub der RA
    • Spastik
    • Paresen
    • CRPS I
    • Kühle Wickel: Fieber und Schlafstörung

Kontraindikationen:

  • bei verminderter Belastbarkeit des Kreislaufs
  • fieberhaften Infekten
  • Raynaud-Syndrom und Kälteagglutinine
17
Q

Hydrotherapie

(aüßerliche Anwendung von Wasser)

A

Wirkmechanismus

  • Auftrieb im Wasser entlastet
  • Kreislauffördernd
  • Vasokonstriktion bei Kälte
  • Vasodilatation bei Wärme

Techniken

  • Güsse und Unterwassermassagen
  • Abreibungen
  • Packungen, WIckel, Auflagen
  • Bäder und Dämpfe
  • Bewegungsbad

Indikationen:

  • Chronische Erkrankungen von Beweguns und Halteappart
  • Behandlung nach Verletzung
  • funktionelle Durchblutungsstörung

Kontraindikationen

  • wie bei Thermotherapie
  • schwere Herzinsuffizienz
  • maligne Erkrankung
  • Kachexie