Personalentwicklung im Change Flashcards
(46 cards)
Definition Personalentwicklung
- dient der Entwicklung der Qualifikationen und Kompetenzen der MA, die erforderlich sind, um die Ziele des Unternehmens zu erreichen
- umfasst alle Systeme, Instrumente und Maßnahmen der gezielten Gewinnung und Förderung von Potentialensowie der Allokation von Kompetenzen
- mit dem Ziel, dem Unternehmen die notwendigen Kompetenzen zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen
Erweiterte Sicht:
- sorgt dafür, dass sich die neu erworbenen Qualifikationen in der Organisation effektiv entfalten können
- die Grenze zwischen Personal- und Organisationsentwicklung wird damit fliessend
- beide Funktionen sind aufeinander angewiesen und nähern sich einander an
Definition Kompetenzen
Kompetenzen definieren eine Gesamtheit beobachbarer Verhaltensdimensionen:
- Kenntnisse (z.B.Fach- und Methodenkompetenz)
- Erfahrungen (z.B. Berufs-, Führungs- und Projekterfahrung
- Fähigkeiten (z.B. Teamfähigkeit, Lernfähigkeit, Initiative)
- Werte- udn Einstellungsdimension
Kompetenzmodell
Individuelle Handlungskompetenz=
Fachkompetenz
+ personale Kompetenz (Selbstkompetenz)
+ soziale Kompetenz
+ Methodenkompetenz
Fachkompetenz
bezieht sich auf die inhaltlichen Anforderungen, die eine Aufgabe an den Stelleninhaber stellt
z.B. Welche Toleranzwerte sind bei einer technischen Lösung erlaubt?
Methodenkompetenz
fokussiert die Vorgehensweise bei der Erledigung der Aufgabe.
z.B: Wie gehe ich vor, wenn Kunde A sich beschwert?
Soziale Kompetenz
adressiert die Fähigkeit, mit anderen zu interagieren
z.B.: Wie gehe ich konstruktiv mit meinen Kollegen um, um die Ziele zu erreichen?
Personale Kompetenz
- zeigt sich darin, wie sehr es gelingt, unabhängig von anderen eigenständig und eigenmotiviert erfolgreich zu handeln.
- Ambiguitätstoleranz (Toleranz ggü. Unsicherheiten und Veränderungen) und Resilienz wichtig im Change
Personal- und Entwicklungsorganisation
- Organisationsentwicklung kann nur erfolgreich sein, wenn MA auf die Veränderung vorbereitet werden
- Umfeld muss informiert werden und strukturell bzw. prozessual angepasst werden
Neuer psychologischer Kontrakt
- Früher: Arbeitsplatzsicherheit (AG) vs. Leistung und Loyalität (AN)
- AG können immer weniger Sicherheits geben, sodass MA weniger loyal werden
- Neu: employability. Leistung und Loyalität (AN) vs. Qualifikation (AG), sodass MA im Falle eines Jobwechsels schnell einen neuen Job findet
- Je höher die Employability eines Unternehmens ist, desto attraktiver muss es allerdings auch sein, um die MA zu halten
- Stärkt allerdings auch die Einsetzbarkeit im eigenen Unternehmen
Kurzarbeit
- Voraussetzung: Nach der Krise sind die “alten” Produkte wieder gefragt,
- Signalisiert konituität
- verhindert strukturellen Wandel
Förderung von Potentialen
- kein Selbstzweck, es entstehen Kosten
- muss sich amortisieren
- Spannungsfeld zwischen Unternehmens-, Mitarbeiter- und gesellschaftlichen Interessen
- Voraussetzung: die geförderten MA müssen über das Potential zur Weiterentwicklung verfügen
- Potentialeinschötzung ist Aufgabe der PE
- MA fördern mit überdurchschnittlicher Leistung und besonderem Potential
- Leistungsträger: überdurchschnittliche Leistung, aber kein Entwicklungspotential (oft frustriert und offen für Wechsel)
- Leistungseinschätzung über Zielsystem
- Potentialeinschätzung stärker subjektiv
- VOraussetzungen für Potentialförderung:
- Chefs müssen zut Guiding Coalition gehören
- Kriterien müssen transparent sein, nach denen die Potentiale identifiziert werden sollen
Allokation
- effektive Verteilung und Verwendung der Ressource “Kompetenz”
- richtiges Placement entscheidend
- Ziel: Verwertung von Ressourcen und Leistungssteigerung der Organisation
- Vorteile interner Besetzungen:
- reduzierte Suchkosten
- Einarbeitungsaufwand
- Risiko Periode der Nichtbesetzung
- Risiko des Scheiterns
- Ist dem Unternehmen bekannt (Stärken und Schwächen)
- ist spezifisch sozialisiert, integriert und vernetzt
- Nachteile:
- Gefangen in Vernetzung–> nicht bereit für gravierenden Wandel
- für Evolution: intern, für Revolution: extern
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Allokation: Potentialträger und Placement
- Potentialträger sind abwanderungsgefährdet, wenn ihnen keine passende Stelle in Aussicht ist
- Allokation als Mitarbeiterförderung
- Placement: gezielte Besetzung von Positionen als Teil der Personalentwicklung
- Ziele:
- bestmögliche Besetzung der Aufgabe (Allokation) zur Optimierung der Leistungsfähigkeit des Unternehmens
- Amortisation der zuvor vom Unternehmen in die Mitarbeiter getätigten Bildungs- und Förderungsinvestitionen (Humankapitalinvestition)
- Föderung des Mitarbeiters durch herausfordernde neue Aufgaben mitder Möglichkeit für den Mitarbteiter, seine Kompetenzen weiterzuentwickeln
- Personalentwicklung möglich über:
- Positionswechsel, Job Rotation
- Job Enlargement
- Job Enrichment
Systeme, Instrumente und Maßnahmen
- Professionelle PE ist Managementaufgabe
- systematisch geplant, durchgeführt und controlled
- mittels PE-Systemen, Instrumenten, Maßnahmen
- wenn PE auf Optimierung der Kompetenzausstattung des Unternehmens zielt, muss das Unternehmen für Potentialträger attraktiv sein!
- attraktiv:
- persönliche Entwicklungsperspektiven
- transparente, verlässliche Kriterien, Systeme, Prozesse der Personalarbeit
- Wenn das Unternehmen attraktiv ist, wirkt die Attraktivität auf externe Bewerber zurück (Imagemultiplikatoren)
Gegenseitige Verstärkung von Rekrutierungs- und Bindungschancen von Unternehmen durch Personalenentwicklung, Betreuung und Führung
Chancen bei der Rekrutierung von Mitarbeitern
- –> indiviuelle Entwicklungsmöglichkeiten
- –> persönliche Betreuung durhc dir Führungskräfte und die PE
- -> Transparenz und Verlässlichkeit von Führung, Betreuung und PE
Chancen bei der Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen
- Prozessverlässlichkeit ist wichtig für die Stabilität in der Organisation und das Miteinander
- Veränderungen sind oft auf neue externe MA angewiesen (diese bekommen den ersten Eindruck im Bewerbungsgespräch)
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Grundätze zu PE im Change
- Transparenz ist die Voraussetzung für Nachvollziehbarkeit und Akzeptanz
- Wenn sich die Ziele des Unternehmens anpassen, muss sich auch die PE anpassen, um diese Ziele zu unterstützen. Hierzu muss sie überprüfen, inwieweit ihre Vorgehensweisen, Kriterien und Systeme der Veränderung förderlich oder abträglich sind.
Funktionen der PE
- entweder auf Mikroebene (Individuum) oder Makroebene (Organisation), oder Mesoebene (Abteilungen, Filialen, Projektteams)
- Qualifikationsfunktion
- Sozialisationsfunktion
- Personalisationsfunktion
- Allokationsfunktion
- Selektionsfunktion
Qualifikationsfunktion
- Überwindung der Diskrepanz zwischen Qualifikationsanforderunge (Soll) und bestehenden, bereits vorhandenen Qualifikationen (Ist)
- Diese Diskrepanz kann sich sowohl auf die optimale Bewältigung bestehender Aufgaben als auf die Wahrnehmung sich verändernder, künftiger Aufgaben (Change) beziehen
- findet auf den verschiedenen Ebenen statt
- zb Erstausbildung, Weiterbildung, Führungskräfteentwicklung, berät Abteilungen, Kompetenzmangement
- Qualifizierungsbedarf entsteht auch ohne Change: Atlersruhestand und Abwanderung
- –> Erstausbildung oder betriebliche Weiterbildung, um notwendigen Qualifikationsbestand quantitativ, qualitativ, zeitgerecht und bereichtsgerecht zu sichern
- Im Change: ersetzen oder modifizieren von bisherigen Qualifikationen
Sozialisationsfunktion der PE
- werte- und verhaltensmäßige Synchronisation der individuellen Ebende mit der Ebene der organisatorischen Bereiche und der Unternehmensebene
- PE macht die MA mit den Werten, Normen und Einstellungen des Unternehmens vertraut.
- sorgt dafür, dass MA im Sinne der Unternehmensewerte handeln können, konstruktiv mit anderen in der Organsation interagieren und sich in die Firma integrieren.
- Ziel: Unternehmensbereiche agieren auf Basis gleicher Werte
- stellt Gemeinsamkeiten des Einzelnen mit seiner Umwelt in den Vordergrund
Personalisationsfunktion der PE
- Gegenstück zur Sozialisation hinsichtlich der Einfügung des Individuums in die Organisation
- Behauptung und Positionierung des Einzelnen im sozialen Kontext
- Aufgabe der PE: Personalisation und Sozialisation so austarieren, dass ein Individuum unternehmenskompatibel ist, aber eigenständig Aufgaben bewältigt + zu Innovationen, Verbesserungen und Konflikten in der Lage ist
- Je höher die Hierarchieebene, desto wichtiger die Personalisation
- Maßnahmen: Sensibilitätstraining, Persönlichkeitsförderung, Seminare zur Förderung der Selbsterkenntni, 360°Feedback
- Im Change:
- extern: hohe Personalität als Treiber im Change –> Change Leader
- Gefahr, dass Person abgelehnt wird, und nicht in die Organisation passt
- intern: erforderliche Glaubwürdigkeit, passt in die Kultur, müssen MA für Veränderung begeistern können
- Je radikaler der Change desto wichtiger Personalisation/ Betonung des Bruchs/ Neuorientierung
- Je allmählicher der Change desto relevanter die Würdigung der Hisotrie und der Kontinuität
- extern: hohe Personalität als Treiber im Change –> Change Leader
Allokationsfunktion der PE
- betriebswirtschaftlich die optimale Ressourcenzuweisung
- Blick darauf, was überhaupt intern/extern ist (Nachbarabteilung, anderer Bereich, Filliale, Tochterunternehmen, Konzernmarke)
- intern: unterstützt Kontinuität und Stabilität
- extern: neue Aspekte und Change
- Außerdem: Eher nachgewiesener Leistungsträger oder Potentialträger?
- Aspekte für Allokationsentscheidung:
- Wie wichtig ist Sicherherung des Bestandsgeschäfts ggü. Neugeschäft?
- Kann Führungskraft Neugeschäft ebenso erfolgreich führen?
- Passt neue Aufgabe zur persönlichen PLanung?
- Beförderung/ Umzug/ Gehaltserhöhung verbunden?
- Andere Kandidaten als Potentialträger vorhanden?
- GIbt es geeignete externe Kandidaten?
- Neues Gebiet, das Mitbewerber bearbeiten: MA von Konkurrenten abwerben
- Völlig neues Gebiet: interne Besetzung
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Selektionsfunktion und Mitarbeiterportfolio
- Mitarbeiterportfolio nach Leistung und Potential
- Stufe 2: Horizontaler Wechsel empfohlen
- Stufe 3: Vertikaler Wechsel
- 5 & 6: Gute Leistung, aber keine Entwicklung in Aussicht, Schwierig.
- 4: Möglichkeiten sich in Richtung 5 zu entwickeln?
- 8 & 9: Stärken und persönliche Erfüllung in fachlicher Aufgabe ohne Führungsaufgabe?
- keine akute Veränderungsaufgabe: Leistungsaspekt für erfolgreiche Weiterführung der Aufgabe
- Potentialaspekt bei Changeaufgaben (Potential: sich gut aus unbekannte Aufgaben einstellen können)
- Mehrfache Nennung von Potentialträgern (1/2) gefährlich, da Diese Geld kosten (Qualifizierung), amortisiert sich aber nicht.
- oft in Positionen mit kompetenzbezogenem hohem Gehalt
- Wecken Erwartungen mit Vorschusslorbeeren, können diese aber nicht erfüllen
- Blockieren adäquate Besetzung der Stelle
- vor allem bei externen Kandidaten ein Problem (nicht so transparent)
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Grundfunktionen der PE im Change
- Überwindung der Diskrepanz zwischen Kompetenzandorderung (Soll) und bestehenden Kompetenzen (Ist) , kann sich beziehen auf
- einzelnen MA in seiner bestehenden, unveränderten Aufgabe
- den einzelnen MA in seiner sich verändernden Aufgabe
- die Gesamtorganisation in ihrer bestehenden, unveränderten Aufgabe
- die Gesamtorganisation in ihrer sich verändernden Aufgabe
- Teile der Organisation in ihrer bestehenden, unveränderten Aufgabe
- Teile der Organisation in ihrer sich verändernden Aufgabe
Schwierigkeit im Change: Aufgaben definieren
Delta zwischen den Unternehmensbedarfen, den MA-Bedürfnissen und des Unternehmensbereichs ausbalancieren

PE in der Prozesskette des HRM
- PE ist eingebunden in die Prozesskette des HRM
- Personalmarketing
- Rekrutierung
- Personalentwicklung/ Bindung
- Trennung
- Schritte haben Einfluss aufeinander, Zusammenspiel hat hohe Relevanz für die Unterstützung von Change-Prozessen



