Passiver Stehapparat Flashcards

1
Q

Was ist der Effekt des passiven Stehapparats beim Pferd?

A

Das Pferd kann stundenlang ohne großen Kraftaufwand stehen.
Warum?

  • Rolle der Schwerkraft: Auf das Pferd wirkt die Schwerkraft, das heißt, um lange stehen zu können, benötigt das Pferd etwas, das sich dieser Schwerkraft entgegen setzt – damit die Beine also nicht nicht einknicken
  • Vorder- und Hintergliedmaßen: Der Schwerkraft entgegen wirken müssen insbesondere die Vorder- und Hintergliedmaßen.
  • Zu stabilisierende Stellen: Besonders stabilisierungsbedürftig sind die Gelenke.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

welche Modifikation der Muskeln erleichtert ihre isometrische Kontraktion, so dass diese im Stand mit geringem Kraftaufwand der Stabilisierung der
Gelenke dienen können?

A

M. supraspinatus: Beim Pferd zieht die Ursprungs- und die Ansatzsehene als eine Sehne durch das Innere des Muskels

M. biceps brachii: Bei diesem Muskel ist es nicht nur eine Sehne, sondern mehrere, die durch den Muskel ziehen

Effekt: Der Muskel kann genauso kontrahieren wie jeder andere Muskel. Aber: Er kann durch die Schwerkraft nicht einfach überdehnt werden – d. h. ab einer bestimmten Länge hält die Sehne den Muskel straff. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass der Muskel ohne großen Kraftaufwand gegen diese Schwerkraft gegen an gehen kann – er wirkt also in einem solchen
Moment wie ein Halteband

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Was bedeuten die Begriffe Scheiteldruck und Kehlzug?

A

Def.:
• Wenn auf Gelenke einer Gliedmaße die Schwerkraft wirkt, wird das Gelenk in eine
Richtung gedrückt. Es bilden sich Scheitel und Kehle:
• Scheitel und Scheiteldruck: Um das Gelenk zu stabilisieren, kann auf diesen Scheitel ein
Druck ausgeübt werden – dies ist der Scheiteldruck
• Kehle und Kehlzug: Die konkave Seite des Scheitels bildet die Kehle. Um das Gelenk zu
stabilisieren, kann auch auf sie eingewirkt werden: Und zwar mit einem Zug – Man spricht
daher vom Kehlzug
• Sinn- und Zweck von Scheiteldruck und Kehlzug:
• Durch das Ausüben von Scheiteldruck und Kehlzug auf ein Gelenk kann das Gelenk
stabilisiert werden. Das bedeutet, die Systeme, die die Gelenke stabilisieren, müssen diese
beiden Kräfte auf ein Gelenk ausüben

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Anteile des passiven Stehapparates am Schultergelenk?

A
  1. M. supraspinatus
  2. M. biceps brachii
  3. Lacertus fibrosus
  4. M. triceps brachii (Caput laterale und mediale, nicht das Caput longum)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

M. supraspinatus

A

U: Scapula => Cartilago scapulae, Fossa supraspinata und Spina
scapulae
Ansatz: Humerus => Mit 2 Schenkeln am Tuberculum majus humeri und
Tuberculum minus humeri
Funktion: Übt einen Scheiteldruck auf das Schultergelenk aus

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

M. biceps brachii

A

U: Scapula => Tub. supraglenoidale scapulae
A: Radius => Tuberositas radii; prox. an der Ulna; mit Lacertus fibrosus
in den M. ext. carpi rad. einstrahlend
Funktion: Übt Scheiteldruck auf das Schultergelenk aus

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Lacertus fibrosus

A

Beschreibung: Der Lacertus fibrosus entspricht dem zu einer Sehne reduzierten M.
extensor carpi radialis
U: Prox. an Radius und Ulna
A: Prox. am Fesselbein
Funktion: Stellt neben den sonstigen durch den M. biceps brachii ziehenden
Sehnen als straffer Bandapparat eine zusätzliche Haltefunktion für den M. biceps
brachii dar

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

M. triceps brachii Caput longum

A

U: Margo. caud. scapulae
A: Gemeinsam am Olecranan [Also an der Ulna]
F: nicht am passiven Stehapparat beteiligt!!!

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

M. triceps brachii Caput laterale

A

U: Lateral am Humerus
A: Gemeinsam am Olecranon (also an der Ulna)
Funktion: übt Kehlzug auf das Schultergelenk aus

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

M. triceps brachii Caput mediale

A

U: medial am Humerus
A: gemeinsam am Olecranon (also an der Ulna)
Funktion: übt Kehlzug auf das Schultergelenk aus

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Anteile des passiven Stehapparats des Ellenbogengelenks

A
  1. M. biceps brachii
  2. M. triceps brachii
  3. M. flexor digitalis superficialis mit seinem Lig. accessorium
  4. M. flexor digitalis profundus mit seinem Lig. accessorium
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Funktion des M. biceps brachii am Ellenbogengelenk

A

Übt einen Kehlzug auf das Ellenbogengelenk aus

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Funktion des M. triceps brachii aus das Ellenbogengelenk

A

Übt Scheiteldruck auf das Ellenbogengelenk aus

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

M. flexor digitalis superficialis mit seinem Lig. accessorium

A

Ursprung: Epicondylus med. humeri
• Ansatz: Distal am Fesselbein (= Phalanx proximalis) und an der Krohnbeinlehne (=
Tuberositas flexoria
Fkt.: Wichtig für uns: Übt Scheiteldruck auf Ellenbogengelenk aus

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

M. flexor digitalis profundus mit seinem Lig. accessorium

A

Ursprung:
• Caput humerale (3 Bäuche): Epicondylus med. humeri
• Caput unlare: Olecranon
• Caput radiale: Kaudomedial in der Mitte des Radius
Ansatz: Hufbeinlehne (= Sohlenfläche des Hufbeins)
Fkt.: Übt Scheiteldruck auf Ellenbogengelenk aus

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Und was ist los mit dem Hüftgelenk???

A

Besonderheit: Keine Fixiationseinrichtungen: Das Hüftgelenk ist an den Gliedmaßen
das einzige Hüftgelenk, an dem keine Fixationseinrichtungen existieren.
• Folge: Zur Stabilisierung des Hüftgelenks dient auch beim Pferd die
Glutealmuskulatur2. Diese kann ermüden. Dies ist der Grund, weshalb man bei
Pferden häufig beobachten kann, dass zwar die Vorderbeine beide richtig aufgestellt
sind, bei den Hinterbeinen aber immer mal eines der Beine entlastet wird. Letzteres
Bein ruht dann auf der Zehenspitze. Dies wird als „schildern“ bezeichnet

17
Q

Anteile des passiven Stehapparats am Kniegelenk

A
  1. M. flexor digitalis superficialis (= Oberflächliche Beugesehne)
  2. Tendo femorotarseus (M. fibularis tertius)
18
Q

M. flexor digitalis superficialis (= Oberflächliche Beugesehne)

A

• Ursprung: Fossa supracondylaris lat. ossis femoris
• Ansatz: Fesselbein (= Phalanx proximalis) und Kronbeinlehne (= Tuberositas
flexoria)
Funktion: Übt Kehlzug auf das Kniegelenk aus

19
Q

Tendo femorotarseus (M. fibularis tertius)

A
  • Ursprung: Condylus lat. ossis femoris
  • Ansatz: Proc. extensorius des Hufbeins (= Phalanx distalis)
  • Funktion: Übt Scheiteldruck auf das Kniegelenk aus
20
Q

Anteile des passiven Stehapparats am Tarsalgelenk

A
  1. M. flexor digitalis superficialis (= Oberflächliche Beugesehne)
  2. Tendo femorotarseus (M. fibularis tertius)
21
Q

Funktion des M. flexor digitalis superficialis (= Oberflächliche Beugesehne) am Tarsalgelenk

A

Funktion: Übt einen Scheiteldruck auf das Tarsalgelenk aus.

22
Q

Funktion der Tendo femorotarseus (M. fibularis tertius) am Tarsalgelenk

A

Funktion: Übt Kehlzug auf das Tarsalgelenk aus

23
Q

welche anatomischen Gegebenheiten tragen am Karpalgelenk zusätzlich zur Stabilisierung der Gelenke im Stand bei?

A
  1. Karpalgelenk (VGM):
    • Besonderheit: Das Karpalgelenk bildet einen Winkel von 180°: Die beteiligten Knochen
    stehen also senkrecht aufeinander, entsprechend wirkt die Schwerkraft nicht eindrückend.
    Das Karapalgelenk muss also nicht besonders viel gestützt werden. Hinzukommend
    bewirken aber die Bänder des proximal gelegenen Ellenbogengelenks in Kombination mit
    weiteren unterstützenden Bändern („Unterstützungsbänder“) einen Scheilteldruck und
    einen Kehlzug auf das Karpalgelenk
24
Q

welche anatomischen Gegebenheiten tragen am Fesselgelenk zusätzlich zur Stabilisierung der Gelenke im Stand bei?

A

• Physiologische Hyperextension: Das Fesselgelenk steht in physiologischer
Hyperextension. Die physiologische Hyperextension beschreibt die Tatsache, dass das
Gelenk schon in Ruhe überstreckt ist
• Die Folge der physiologischen Hyperextension ist, dass allein die Schwerkraft das
Gelenk stabilisiert: Durch die darauf drückende Schwerkraft entsteht ein Scheiteldruck.
Dieser ist so stark, dass das Gelenk von der gegenüberliegenden Seite eher geschützt
werden müsste.
• Schutz: Dieser Schutz des Karpalgelenks geschieht durch den Fesseltrageapparat

25
Q

Anteile des Fesseltrageapparats benennen :)

A

Fesseltrageapparat lässt sich unterteilen in:
1. Einen poximalen Teil. Zu dem proximalen Teil gehört: M. interosseus medius
2. Einen mittleren Teil. Zu dem mittleren Teil gehören: Die beiden proximalen Sesambeine (= Gleichbeine) und das Lig. palmare
3. Einen distalen Teil. Zum distalen Teil gehört: Lig. sesamoideum rectum (= gerades Gleichbeinband) und Lig. sesamoideum obliquum laterale + Lig. sesamoideum obliquum mediale (=
schräge Gleichbeinbänder)

26
Q

welche anatomischen Gegebenheiten tragen am Krongelenk und Hufgelenk zusätzlich zur Stabilisierung der Gelenke im Stand bei?

A

Dunno :(( unbedingt hier noch was hinschreiben

27
Q

Was sind die tierartlichen Besonderheiten am Kniegelenk des Pferdes und was ist der daraus resultierende Patellarmechanismus beim Pferd?

A

Das Pferd kann die Patella am medialen Rollkamm fixieren
6
• Nötige Strukturen und Funktionsweise:
• Lig. patellae (= Kniescheibenband): Das Lig. patellae ist beim Pferd nicht ein einfaches
Band, sondern ein drei geteiltes Band: Lig. patellae laterale, Lig. patellae intermedium,
Lig. patellae mediale
• Ablauf:
1. Einhaken: M. sartorius, M. gracilis und M. semimembranosus liegen auf
der medialen Seite am Oberschenkel und haben einen gemeinsamen Ansatz am
medialen Lig. patellae
=> Wenn diese Muskeln kontrahieren dann wird die Patella
nach dorsomedial gezogen
• Dabei bilden das Lig. patellae mediales und intermedium eine Schlaufe
• Durch einen nasenartigen Vorsprung am medialen Rollkamm wird diese
Schlaufe eingehakt
Damit ist die
Kniescheibe am nasenartigen Vorsprung eingehakt. Damit braucht das Pferd keine
weitere Kraft aufwenden, um zu stehen
2. Aushaken: Möchte das Pferd weiterlaufen, muss es die Fixation wieder lösen:
Dafür muss das Pferd die folgenden lateral gelegenen Muskeln anspannen:
• M. quadriceps femoris: Der M. quadriceps femoris setzt am Lig. patellae
intermedium an
• M. biceps femoris: der M. biceps femoris setzt am Lig. patellae laterale an
➡ Wenn das Pferd diese Muskeln kontrahiert, wird die Kniescheibe nach dorsolateral
gezogen
• Dadurch wird die Schlaufe vom Rollkamm abgezogen. Damit gleitet die Patella
zurück in die Trochlea.

28
Q

Was sind die an der Spannsägenkonstruktion beteiligten Strukturen?

A

• Kniegelenk und Tarsalgelenk mit:
• Tendo femorotarseus (M. fibularis tertius)
• M. flexor digitalis superficialis
• Diese Strukturen bilden zusammen eine sog. Spannsäge:
• Fixer Holm in der Mitte
• Holm ist rechts und links durch 2 gespannte Seile stabilisert
• Bei einer Spannsäge wird das Sägeblatt dadurch gehalten, dass auf der anderen Seite ein
Draht straff gespannt ist und so die nötige Stabilität in die Säge bringt

29
Q

Erklär mal den Spannsägenmechanismus :D

A

• Kniegelenk und Tarsalgelenk mit:
• Tendo femorotarseus (M. fibularis tertius)
• M. flexor digitalis superficialis
• Diese Strukturen bilden zusammen eine sog. Spannsäge:
• Fixer Holm in der Mitte
• Holm ist rechts und links durch 2 gespannte Seile stabilisert
• Bei einer Spannsäge wird das Sägeblatt dadurch gehalten, dass auf der anderen Seite ein
Draht straff gespannt ist und so die nötige Stabilität in die Säge bringt