Haut und Federn der Vögel :) Flashcards
Wie ist der grundsätzliche Aufbau der Haut in den verschiedenen Körperregionen beim Vogel und was sind die Unterschiede zum Säuger?
Die Haut der Vögel ist im Vergleich zum Säuger sehr dünn und reißt daher leicht ein.
ℹ Da sie nur schwach vaskularisiert und innerviert ist, bluten Hautwunden weniger stark als beim Säugetier und sind
auch weniger schmerzhaft. Allerdings sind bei Verletzungen der Vogelhaut deutliche Schmerzreaktionen erkennbar.
Über den Skelettmuskeln ist die Haut nur schwach, auf knöchernen Unterlagen jedoch fest angeheftet.
• Epidermis (Oberhaut)
→ in befiederten Regionen nur ca. zehn Zellschichten hoch,
an mechanisch stark belasteten aber viel dicker
→ gesamte Epidermis wirkt wie holokrine1 Talgdrüse, indem sie einen dünnen Lipidfilm bildet,
der das Gefieder schützt
• Dermis/Corium (Lederhaut)
→ ebenfalls sehr dünn
→ enthält Federfollikel (Federbälge), Blutgefäße und Nerven
→ glatte Muskelzellen im Stratum profundum, enden an Federbälgen,
dienen zur Bewegung einzelner Federn
→ an Kamm und Kehllappen stark verdickt und vaskularisiert
• Subkutis (Unterhaut)
→ aus lockerem Bindegewebe, das zahlreiche Fettzellen enthält
(können sich als lokal abgrenzbare Fettkörper, Corpora adiposa, anordnen)
→ quergestreifte Mm. subcutanei in Fascia profunda
(regulieren die Hautspannung und können ganze Federfluren bewegen)
→ Bursa sternalis (Schleimbeutel am Kranialende der Crista sterni)
(bei Hühnern und Truthühnern ab 4. Lebenswoche)
Was ist der Brutfleck?
→ Hautregion an der Unterbrust
→ entwickelt sich bei den meisten Vogelarten während der Brutperiode
→ An dieser Stelle gehen die Federn verloren und die Durchblutung der Lederhaut verstärkt sich.
Diese Modifikationen begünstigen den Übergang von Körperwärme auf das Gelege.
ℹ Bei einigen Arten, z. B. bei der Taube, treten Brutflecken bei beiden Geschlechtern auf.
Enten und Gänse bilden keine Brutflecken aus. Sie isolieren ihr Gelege mit ausgerupften Dunenfedern.
Benenne die verschiedenen Hautdrüsen (Glandulae cutaneae) des Vogels, beschreibe deren Sekret
und deren Lage und zeige diese am Präparat
Talgdrüsen (sind auf drei Stellen des Körpers konzentriert)
• Bürzeldrüse (Gl. uropygialis):
→ dorsal der letzten Schwanzwirbel
→ produziert öliges Sekret
→ bei Wasservögeln besonders groß
ℹ Während des Gefiederputzens wird das Drüsensekret mit dem
Schnabel herausgedrückt und auf die Körper- und Flügelfedern
verteilt. Zum einen sollen die Federn dadurch wasserabweisend
werden, zum anderen hat das Sekret eine bakterizide Wirkung.
• Gehörgangsdrüsen (Gll. auriculares):
→ im äußeren Gehörgang
→ sezernieren wachsartiges Sekret, das sehr viele abgestoßene Zellen enthält
• Kloakendrüsen (Gll. venti):
→ in den Kloakenlippen gelegen, münden in den Bereich der Kloakenöffnung
→ Sekret ist mukös
→ Funktion ungeklärt
ℹ Den Vögeln fehlen die Schweißdrüsen.
Die Wärmeabgabe vollzieht sich über Verdunstung von Wasser über den Respirationstrakt (Hecheln, Kehlflattern).
Außerdem können auf nackten Hautstellen größere Wassermengen, die durch Diffusion
die Körperoberfläche erreichen, verdunsten.
Benenne die Hautanhänge des Kopfes und des Halses beim Vogel
Hautanhänge an Kopf und Hals zeigen zum Teil eine geschlechtsspezifische Ausbildung und zählen
daher zu den sekundären Geschlechtsmerkmalen.
Man unterscheidet:
• Kamm (Crista carnosa)
• Kehl- oder Kinnlappen (Paleae)
• Ohr- oder Wangenlappen (Lobi auriculares)
• Rictus
• Stirnlappen oder -zapfen (Proc. frontalis)
• Karunkeln/Fleischwarzen (Carunculae cutaneae)
• Bart (Barba cervicalis)
• Helm oder Stirnhorn (Galea, Crista ossea)
Beschreibe die Anhänge des Huhnes :)
Kamm (Crista carnosa):
→ gezackte, vertikale Hautduplikatur
→ erhebt sich über dem Stirnbein
→ stark vaskularisiert und rot
ℹ Beim Hahn bleibt der Kamm lebenslang präsent, während er sich bei der Henne
nach Einstellen der Legetätigkeit weitgehend zurückbildet.
Kehl-/Kinnlappen (Paleae):
→ am Unterkiefer befestigte, hängende
Hautfalten
→ vergrößern sich mit zunehmendem Alter
Ohr-/Wangenlappen (Lobi auriculares):
→ Hautfelder ventral der Ohröffnung
→ weiße bis rote Färbung
Alle drei Hautanhänge besitzen eine dicke, gefäßreiche
Lederhaut, die nur von einer dünnen Epidermis bedeckt ist.
Das bedeutet, dass es hier leicht zu Verletzungen kommen kann,
die Eintrittspforten für Infektionen darstellen.
Rictus, pl. Ricti:
→ dreieckiges Hautfeld in der Umgebung der Mundwinkel
→ nehmen gemeinsam mit den Schnabelrändern die Funktion der Lippen und Zähne
der Säugetiere wahr
Beschreibe de Anhänge des Truthuhns
Stirnlappen/-zapfen (Proc. frontalis):
→ unpaare, erektile Bildung
→ sitzt zwischen Nasenlöchern und Augen
→ Farbe, Turgor2 und Länge sind vom Erregungszustand des Tieres abhängig.
→ Verlängerung auf bis zu 10 cm wird durch Ring- u. Längsmuskulatur bewirkt.
Karunkeln/Fleischwarzen (Carunculae cutaneae):
→ warzenähnliche Gebilde an Kopf und Hals
→ bei Hähnen stärker ausgeprägt (bis Brustbereich)
Bart (Barba cervicalis):
→ ventral im kaudalen Halsabschnitt
→ ,,rosshaarähnliches” Büschel von
harten, dunklen Borsten
Beschreibe den Anhang des Perlhuhns
Helm oder Stirnhorn (Galea, Crista ossea):
→ hat eine zapfenförmige knöcherne Grundlage, die
einen derben Hautüberzug mit stark verhornter
Epidermis aufweist
Benenne die Horngebilde der Haut
An den nicht befiederten Körperstellen ist das Stratum corneum stark verdickt.
In Abhängigkeit von der mechanischen Belastung und den funktionellen Anforderungen entstehen
folgende Horngebilde:
• Hornschnabel (Ramphoteca) mit Wachshaut (Cera)
• Schuppen (Scuta)
• Ballen (Pulvini)
• Krallen (Unguicula)
• Sporn (Calcar metatarsale)
Beschreibe den Hornschnabel
Hornschnabel (Ramphoteca):
→ bedeckt rostrale Abschnitte des Ober- u. Unterkiefers
→ steht gemeinsam mit dem Rictus für Lippen und Zähne der Säuger
→ Schnabelhorn (besonders der Körnerfresser) ist sehr hart,
wird abgenutzt durch Gebrauch und ständig durch neues ersetzt
→ Oberschnabel zusätzlich bedeckt von Wachshaut (Cera)
→ Wachshaut speziesabhängig ausgebildet:
➢ Gans u. Ente: überzieht Schnabel fast vollständig
➢ Hühnervögel: auf Wurzel des Oberschnabels
beschränkt
➢ bei vielen Vogelarten: wulstig verdickt u. gefärbt
→ Dermis/Corium ist fest mit Knochenhaut verwoben
(d. h. ohne zwischengeschaltete Subcutis)
→ Form ist abhängig von der Art der Nahrungsaufnahme
→ Eizahn (kegelförmige Hornpapille),
rostral am Oberschnabel, bei frisch geschlüpften Küken
ℹ Färbung der Wachshaut von Wellensittichen
ermöglicht Geschlechtsdifferenzierung:
- adulte Männchen → blau
- adulte Weibchen → braun
Beschreibe die Schuppen
Schuppen (Scuta):
→ an unbefiederter Haut von Läufen und Zehen (Podotheca)
→ größere an Dorsalseite
→ kleinere (meist sechseckige Schildchen (Scutella) bedecken plantar gelegene Regionen
→ Hühner: dachziegelartig übereinandergeschoben
→ Enten u. Gänse: aneinander gelegen
Beschreibe die Ballen
Ballen (Pulvini):
→ unterlagern die Zehengelenke
→ Funktion der Sohlenballen (Pulvinus metatarsalis):
Schutz der Zehengelenke beim Fußen
→ Funktion der Zehenballen (Pulvini digitales):
passen sich in gebeugtem Zustand fest an die Unterfläche,
einen Ast oder eine Sitzstange, an
Beschreibe die Krallen
Krallen (Ungues):
→ Abschluss der Zehen
→ sitzen dem Krallenbein (Os unguiculare) jeweils tütenartig auf
→ bestehen aus Krallenplatte (Scutum dorsale) und Krallensohle (Scutum plantare)
→ Gestalt ist speziesabhängig
Beschreibe den Sporn
Sporn (Calcar metatarsale):
→ Vorkommen: Hühner, Truthühner
→ Lage: kaudomedial am Tarsometatarsus (Laufbein)
→ bei männlichen Tieren stark ausgebildet, bei weiblichen nur warzenartige Schuppe
→ beim Hahn knöchern gestützt, Wachstum pro Jahr ca. 1 cm (Altersbestimmung möglich)
Hier kommt eine nette Info :)
ℹ Die Federn (Pennae) stellen das kennzeichnende Merkmal der Vögel dar.
Sie sind epidermalen Ursprungs und den Schuppen der Reptilien homolog. Federn sind für Vögel eine bauliche
Voraussetzung für das Fliegen, sie wirken als mechanischer Schutz, isolieren gegen Wärmeverluste und sind
wasserabweisend. Überdies spielen sie als optische Signalgeber eine Rolle bei der Balz.
Das Gewicht des Gefieders kann das des Vogelskeletts um das 2–3fache übersteigen.ℹ Die Federn (Pennae) stellen das kennzeichnende Merkmal der Vögel dar.
Sie sind epidermalen Ursprungs und den Schuppen der Reptilien homolog. Federn sind für Vögel eine bauliche
Voraussetzung für das Fliegen, sie wirken als mechanischer Schutz, isolieren gegen Wärmeverluste und sind
wasserabweisend. Überdies spielen sie als optische Signalgeber eine Rolle bei der Balz.
Das Gewicht des Gefieders kann das des Vogelskeletts um das 2–3fache übersteigen.
Benenne die Anteile der Feder
Federkiel (Scapus)
Federspule (Calamus)
Federschaft (Rhachis)
Federfahne (Vexillum)