Pädiatrie Flashcards
Das Kind als Notfallpatient
Emotionale Belastung
• eigene Kinder
• fehlende Routine (ca. 4% aller Notfalleinsätze)
• Maßnahmen schwieriger durchführbar
• Eingeschränkte Kommunikation/Mitarbeit
• schlechtere Prognose der kindlichen Reanimation
Eltern als weitere Betroffene (immer 3 Patienten)
• Angst vor versterben des Kindes
• Aufregung der Eltern überträgt sich auf das Kind
- Lebensjahr
- Geburtshilfliche Komplikationen
- angeborene Fehlbildungen
- SIDS (sudden infant death syndrome)
- Lebenjahr
- Häusliche Unfälle
- Unfälle im Straßenverkehr
- Ertrinken
- Tötungsdelikte
Altersgruppen bei Kindern
- Frühgeborenes: Geburt vor der 37. SSW
- Neugeborenes: Direkt nach der Geburt
- Säuglinge: Bis zum Ende des 1. Jahres
- Kleinkind: 1-5 Jahre
- Schulkind: 6- 13 Jahre
- Jugendlicher: 14-18 Jahre
Abschätzung des Alters
- Aktives, sicheres Greifen: > 5 Monate
- freies Sitzen: > 8- 9 Monate
- folgt einfachen Aufforderungen: > 18 Monate
- trägt Windeln: <3-4 Jahre
Normwerte HF und RR
• Früh-/Neugeboren: 120-180 bpm; 50-70 mmHg • Säuglinge: 100-140 bpm; 70-90 mmHg • Kleinkinder: 90-120 bpm; 80-100 mmHg • Schulkind: 70-90 bpm; 90-120 mmHg • Jugendliche: 60-80 bpm; 100-130 mmHg I.d.R.: RR: 80 + (Alter in Jahren ✗ 2)
Körpergewicht
Faustformel : 2x Lebensalter +8
Pädiatrischer Atemwegsnotfall
- große Zunge
- andere Lage des Kehlkopfes
- kleinere Trachea → schnellere Verängung
- sensible Schleimhäute
- Symmetrische Trachealbifurkation → beidseits Intubation mögl.
- schwach ausgeprägte Atemhilfsmuskulatur
- weicher Thorax
- Knochen noch relativ elastisch
Zeichen der kindl. Atemnot
- Schaukelatmung (Bauch raus + Brust reih beim Atmen)
- interkostale/sternale Einziehung
- Erweiterung der Nasenflügel/„Nasenflügeln”
- exporatorisches Stöhnen/Stridor
- Tachypnoe
- Aufrechte Sitzhaltung/Atemhilfsmuskulatur (bei älteren Kindern)
- Kopfwackeln (Head-Bobbing)
Besonderheiten Circulation
- HMV fast ausschließlich über die Herzfrequenz gesteuert
- Hypoxie führt schnell zu Bradykardie
- pulskontrolle erschwert
- Hohe Anfälligkeit für Plasmaverluste (Durchfall/Erbrechen)
- Lange funktionierende Kompensationsfähigkeit (RR) → plötzlicher/schneller Abfall (dann lebensbedrohlich)
Regeln zum Umgang mit Kindern
- Distanz wahren, langsam nähen
- Größenunterschied bedenken
- Unangenehme Untersuchungen zum Schluss
- Untersuchung auf dem Schoß der Mutter
- Kinder informieren (möglichkeit Kuscheltier zuerst)
- Instrumente an wärmen/abseits richten
- keine Lügen o. falsche Versprechen
- Ruhe u. Freundlichkeit ausstrahlen
- Verletzungen „verschwinden” lassen
- Kinder übertreiben selten!
- Selbstständigkeit belassen
- Eltern miteinbeziehen → viel Erklären und Eltern einfache Aufgaben übertragen (wichtig für Patient u. Eltern zur Verarbeitung)
- Bei WASB: lautes klatschen anstatt Ansprache
Temperaturregelung
- Kopf im Verhältnis zum Körper größer
- Neu geborene u. Säuglinge: kein Kälte zittern mögl.
- geringe Hautdicke
Verletzungen
- offene Fontanelle: Hirndruckzeichen erst spät
- Thorax elastisch
- CAVE: Kindesmisshandlung?
Fieberkampf
• 3-5 % aller Kinder
• Alter: 6 Monate bis 6 Jahre
• Meist bei Beginn eines Infektes mit raschem Fieberanstieg
• Familiäre Prädisposition
• Dauer: bis 15min (länger = Lebensgefahr)
• mehr Jungen als Mädchen betroffen
Symptome:
• Eltern: „steif gemacht” ; „ganz schlaff”;
„starrer Blick”; „augen verdreht”; „schmatzen”
• Allg. Infektzeichen
• Fieber > 38,5°C
• Bewusstlosigkeit
• Blass-graue, evtl. bläuliche Gesichtsfarbe
• generalisierte tonisch-klonische Krämpfe
• meist ist der Fieberkrampf bei eintreffendes Rettungsdienstes bereits vorüber
• Nachschlafphase mögl.
Maßnahmen:
• Atemwege freimachen, freihalten
• Schutz vor Zusatzverletzungen
• 02-Gabe, ggf. assistierende Beatmung
• Temperaturmessung
• BZ-Kontrolle
• ggf. Wadenwickel
• ggf. medikamentöse Krampfunterbrechung