Osteomyelitis_und_Osteitis_Brainscape Flashcards
Osteomyelitis und Osteitis: Verlaufs- und Sonderformen: Osteomyelitis sclerosans
- Synonym (1)
- Definition (1)
Synonym: Osteomyelitis sicca Garré
Definition: primär chronische Osteomyelitis langer Röhrenknochen, die sich radiologisch durch eine sklerosierte und verbreiterte Kortikalis zeigt (meist kein Keimnachweis)
Osteomyelitis und Osteitis: Ätiologie: Infektionsweg
- endogene Osteomyelitis (1)
- exogene Osteomyelitis / Osteitis (1)
endogene Osteomyelitis: meist monobakteriell (hämatogene / septische Streuung)
exogene Osteomyelitis / Osteitis: meist polymikrobiell (posttraumatisch, iatrogen z.B. nach OPs)
Osteomyelitis und Osteitis: Klinik: akut
- Allgemein (4)
- Lokalisation der (akut) hämatogenen Osteomyelitis
- —- bei Säuglingen (2)
- —- bei Kindern (2)
- —- bei Erwachsenen (2)
Allgemein
- Allgemeinzustandsverschlechterung, Fieber, Schüttelfrost
- lokale Schmerzen, Druckschmerzen und teigige Weichteilschwellung
- Überwärmung und Rötung
- Schonhaltung des betroffenen Körperteils
Lokalisation der (akut) hämatogenen Osteomyelitis
- bei Säuglingen
- —- Metaphyse langer Röhrenknochen
- —- Übertritt ins Gelenk (typisch für Säuglinge)
- bei Kindern
- —- Metaphyse langer Röhrenknochen
- —- kein Übertritt ins Gelenk
- bei Erwachsenen
- —- Wirbelsäule
- —- Befall der langen langen Röhrenknochen selten, dort jedoch Ausbreitung aufs Gelenk möglich
Osteomyelitis und Osteitis: Klinik: chronisch (3)
wenig Allgemeinbeschwerden
lokale Fistelung & Eiterabsonderung möglich
Schmerzen und Verdickung des Knochens
Osteomyelitis und Osteitis: Verlaufs- und Sonderformen: Brodie-Abszess
- Definition (1)
- Lokalisation (1)
- Klinik (1)
- Therapie (1)
Definition: chronisch hämatogene Osteomyelitis im Kindesalter. Bei guter Abwehrlage: Abszessbildung –> Brodie Abszess
Lokalisation: Meta- / Epiphysen-Region von langen Röhrenknochen
Klinik: häufig symptomarm, evtl. Schmerzen
Therapie: operative Sanierung
Osteomyelitis und Osteitis: Prognose
- akut hämatogene Osteomyelitis (2)
- chronische Osteomyelitis (2)
akut hämatogene Osteomyelitis
- heilt im Kindesalter bei adäquater Behandlung meist rasch und folgenlos aus
- Bei Erwachsenen sehr variable Verläufe
chronische Osteomyelitis
- häufig langwierige Verläufe
- auch bei Symtpomfreiheit Rezidive nach Jahrzehnten möglich
Osteomyelitis und Osteitis: Pathophysiologie
- endogen (1)
- exogen (1)
endogen: Bakteriämie –> in Kapillarnetzwerk der Röhrenknochen fließt Blut langsamer (da Kapillaren lang), insb. metaphysär –> insb. Metaphyse langer Röhrenknochen
exogen: lokale Ausbreitung der Erreger
Osteomyelitis und Osteitis: Diagnostik
- KU (3)
- Labordiagnostik (2)
- apparative Diagnostik (5)
KU
- druckschmerz
- Schwellung
- Schonhaltung
Labordiagnostik
- Entzündungsparameter
- —- Leukozytose mit Linksverschiebung
- —- starke Erhöhung von CRP und BSG
- Erregernachweis
- —- Blutkulturen
- —- ggf. Punktion und / oder intraoperative Abstriche
apparative Diagnostik
- Sonographie
- Röntgen: im Frühstadium unauffällig oder Aufhellung der Spongiosa, später Destruktion, Sequesterbildung, Sklerosierung, Fisteln
- MRT
- Skelettszintigraphie
- Leukozytenszintigraphie
Osteomyelitis und Osteitis: DD (4)
septische Arthritis
Knochentumoren
Knochennekrosen (aseptisch)
Knochenzysten
Osteomyelitis und Osteitis: Verlaufs- und Sonderformen: unspezifische Spondylodiszitis: Diagnostik: Röntgen
- Indikation (1)
- was sieht man? (3)
- diagnostischer Wert (1)
Indikation: Erstdiagnostik bei unklaren Wirbelsääulenschmerzen
was sieht man?
- zunächst Verschmälerung des Zwischenwirbelraums
- Sklerose der Deck- und Grundplatte
- im Verlauf zunehmende Kyphosierung, Blockwirbelbildung
diagnostischer Wert: wenig aussagekräftig in der Frühphase der Spondylitis
Osteomyelitis und Osteitis: Verlaufs- und Sonderformen: spezifische Spondylitis
- Synonym (2)
- Definition (2)
- Ätiologie (1)
- Klinik (3)
- Diagsnotik (1)
- Therapie (2)
- Komplikationen (3)
Synonym
- tuberkulöse Spondylitis
- Cave: Begriff ist historisch gewachsen. Früher wurden darunter Entzündungsformen verstanden, bei denen ein “spezifisches” pathologisches Bild vorliegt. Dies ist insb. bei Maxobacterium tuberculosis, Treponema pallidum, Brucellen oder Salmonellen der Fall. Heute wird darunter insb. die durch Tb verursachte Spondylitis verstanden.
Definition
- Tuberkulose der Wirbelsäule (selten andere Erreger)
- Meist mit Befall mehrerer Wirbelkörpersegmente (oft thorakolumbaler Übergang)
Ätiologie: meist hämatogene Streuung
Klinik
- schleichender Verlauf
- subfrebrile Temperaturen
- dumpfe Schmerzen an der Entzündungslokalisation
Diagsnotik: wie bei Tb / unspezifischer Spondylodiszitis
Therapie
- absolute Bettruhe
- Tuberkulostatika
Komplikationen
- Psoasabszess (Senkungsabszess)
- Blockwirbelblidung
- Pott-Trias: Psoasabszess, Gibbus und Pares (heute selten)
Osteomyelitis und Osteitis: Verlaufs- und Sonderformen: unspezifische Spondylodiszitis: Therapie
- Ruhigstellung (1)
- Antibiotikatherapie (3)
- Operation (2)
Ruhigstellung: von Tragen von Orthesen bis absolute Bettruhe
Antibiotikatherapie
- Wochen bis Monate, initial i.v.
- geziehlte Therapie nach Erregernachweis
- bei schwerwiegenden Verläufen kann auch eine empirische Therapie vor Erregernachweis begonnen werden
Operation
- Indikation
- —- notfallmäßig
- ——– notfallmäßig bei Sepsis oder neurologischen Ausfällen
- ——– weiterhin bei Instabilität, intraspinaler Raumforderung, unklarer Genese, Nichtansprechen
- —- relativ: nicht beherrschbarer Schmerz
- Durchführung
- —- Debridement
- —- Stabilisierung (z.B. mittels Fixateur interne)
Osteomyelitis und Osteitis: Verlaufs- und Sonderformen: unspezifische Spondylodiszitis: Diagnostik: MRT mit KM
- Indikation (1)
- was sieht man? (2)
Indikation: Methode der Wahl zum Nachweis einer Spondylodiszitis
was sieht man?
- KM-Enhancement
- Wirbelkörpergrenzen nicht abgrenzbar, Verschmelzung mit Bandscheiben
Osteomyelitis und Osteitis: Definitionen
- Osteitis (1)
- Osteomyelitis
- —- Allgemein (1)
- —- akute Form (1)
- —- chronische Form (1)
Osteitis: mikrobielle Entzündung des Knochens
Osteomyelitis
- Allgemein: Infektion des Knochenmarkraumes
- akute Form: entsteht in Tagen bis Wochen
- chronische Form: entsteht über Monate bis Jahre, assoziiert mit abaskulären Knochennekrosen und der Ausbildung von Sequestern
Osteomyelitis und Osteitis: Prävention (1)
strikte Einhaltung von Hygieneregeln bei allen Knocheneingriffen und perioperative Antibiotikaprophylaxe
Osteomyelitis und Osteitis: Ätiologie: Risikofaktoren
- lokal (3)
- systemisch (3)
- mikrobiell (1)
lokal
- verminderte Durchblutung
- offene Frakturen
- schwere Weichteilschäden
systemisch
- eingeschränkte Immunabwehr (Immunsuppression, HIV, neoplastische Erkrankungen)
- Systemerkrankungen (Diabetes mellitus, Arteriosklerose)
- Substanzabusus (Nikotin, Alkohol, Drogen)
mikrobiell: Erreger mit hoher Viruelnz
Osteomyelitis und Osteitis: Verlaufs- und Sonderformen: unspezifische Spondylodiszitis: Diagnostik: Blutkulturen (1)
CT-gesteuerte Punktion zum Nachweis der Erreger
Osteomyelitis und Osteitis: Ätiologie: Erreger
- häufig (1)
- seltener (6)
häufig: Staph. aureus: häufigster Erreger akuter und chronischer Osteomyelitiden bei Kindern und Erwachsenen
seltener
- Staph. epidermidis
- Streptokokken (insb. bei diabetischen Fußläsionen, Dekubitus)
- Pseudomonas
- Enterobacteriaceae (insb. bei nosokomialen infektionen)
- Pilze (bei supprimierten Patienten)
- M. tuberculosis
Osteomyelitis und Osteitis: Komplikationen
- bei Osteomyelitis allgemein
- —- infektiös (3)
- —- mechanisch (3)
- —- Verlauf (2)
- bei Spondylodiszitis (3)
bei Osteomyelitis allgemein
- infektiös
- —- Abszessbildung
- —- Sequesterbildung
- —- Übergriff auf benachbarte Gelenke (Gelenkempyem)
- mechanisch
- —- progrediente Destruktion
- —- pathologische Frakturen
- —- bei Frakturen: Pseudarthrise, Defektheilung
- Verlauf
- —- Übergang von einer akuten in eine chronische Form
- —- Rezidive auch noch nach Jahrzehnten möglich
bei Spondylodiszitis
- Querschnittssyndrom
- Keilwirbelbildung
- Kyphosierung (Gibbus)
Osteomyelitis und Osteitis: Verlaufs- und Sonderformen: unspezifische Spondylodiszitis: Diagnostik (4)
Wirbelkörperklopfschmerz
Röntgen (siehe gesonderte Lernkarte)
MRT mit KM (siehe gesonderte Lernkarte)
Blutkulturen (siehe gesonderte Lernkarte)
Osteomyelitis und Osteitis: Verlaufs- und Sonderformen: unspezifische Spondylodiszitis
- Definition (2)
- Ätiologie (2)
- Klinik (6)
- Diagnostik (siehe gesonderte Lernkarte)
- Therapie (siehe gesonderte Lernkarte)
- Komplikationen (2)
Definition
- initial nur eine Banscheibe / ein WK
- im Verlauf Übergreifen auf Angrenzende Bandscheiben / WKs
Ätiologie
- meist hämatogen
- meist Staph. aureus
Klinik
- oft schleichender Beginn der Symptome
- subfebrile bis febrile Temperaturen
- Schonhaltung, reflektorische Muskelerhöhung –> Strecksteife
- Schmerzexazerbation nachts, sowie unter Belastung
- Druckschmerz
- Rückenschmerz / Nackenschmerz
Komplikationen
- Abszedierung
- —- bei Spondylodiszitis der Halswirbelsäule oder prävertebralem Abszess –> Gefahr der Einengung der Atemwege
- —- Hals- und Schluckbeschwerden bis Ateminsuffizienz mit Intubationsbedarf
- Querschnittssyndrom
Osteomyelitis und Osteitis: Epidemiologie: Alter
- —- endogene Osteomyelitis (2)
- —- exogene Osteomyelitis (1)
Alter
- endogene Osteomyelitis
- —- häufiger bei Kindern und Jugendlichen
- —- Ausnahme: Spondylodiszitis des Erwachsenen: ist in der Mehrzahl der Fälle ebenfalls endogen
- exogene Osteomyelitis: häufiger bei Erwachsenen (idR posttraumatisch oder postoperativ)
Osteomyelitis und Osteitis: Therapie
- konservativ (2)
- operativ (3)
konservativ
- Ruhigstellung
- Antibiose: kalkuliert, bis Erreger feststeht
- ——– Erwachsene: Penicilline, ggf + betalaktamase-Inhibitor
- ——– Kinder: Cefuroxim, Cefotiam, ggf. Penicilline mit Betalaktamase-Inhibitor oder Clindamycin
operativ
- Indikation
- —- Abszesse
- —- Sequester
- —- Fisteln
- was tun?
- —- Ausräumung der betroffenen Bereiche (radikales Debridement)
- —- Schaffung vitaler Verhältnisse
- —- Spühlung
- —- Drainageeinlage
- —- intravenöse Antibiose
- bei Fremdkörtper
- —- vollständige Materialentfernung
- —- Analge eines Fixateur externe