NR Grundlagen Soziale Sicherheit Flashcards
Nenne das Gesetz, welches Ende des 19. Jahrhunderts (1877) der Bund schuf, welches erste sozialpolitische Anliegen regelte. So wurde die Kinderarbeit beispielsweise Verboten.
Fabrikgesetz
Zähle Grundlagen aus dem Fabrikgesetz auf, die der sozialen Sicherheit zugeordnet werden können.
- Reduzierung der Arbeitszeit
- Arbeitsverbot von Müttern nach der Geburt
- Haftung des Arbeitgebers bei Unfällen
Nenne die Ziele des Drei-Säulen-Prinzips
- Säule Existenzsicherung
- Säule Fortsetzung der gewohnten Lebenshaltung
- Säule Individuelle Vorsorge
Nenne die Idee des Drei-Säulen-Prinzips
Wer keine Erwerbstätigkeit mehr ausführen kann, soll in seiner Existenz gesichert werden. Alle Menschen sollen mit einer Grundversicherung bei Eintritt eines sozialen Risikos rechnen können.
Zähle alles auf was du zur 1. 2. und 3. Säule kennst.
- Säule: Staatliche Vorsorge / Existenzsicherung / AHV, IV, EL / Umlageverfahren
- Säule: Berufliche Vorsorge / Fortsetzung der gewohnten Lebenshaltung / BV, UV / Kapitaldeckungsverfahren
- Säule: Individuelle Ergänzung / Selbstvorsorge / Säule 3a und 3b / Kapitaldeckungsverfahren
Nenne die Risiken welche in das Drei-Säulen-Konzept gehören
Alter / Tod / Invalidität
Wann wurde das Drei-Säulen-Prinzip in der Bundesverfassung verankert?
1972
Erkläre stichwortartig die zwei Produkte in der 3. Säule.
Säule 3a: Gebundene Vorsorge/Nur erwerbstätige Personen/Steuerlich begünstigt/Max.beiträge pro Jahr/Bezug frühestens 5 Jahre vor dem AHV-Alter möglich/Als Konto sparen oder mit Police auch Versicherung möglich
Säule 3b: Freie Selbstvorsorge/Alle Personen/Keine besondere steuerliche Begünstigung/Keine Höchstgrenze/Bezug nach vertraglicher Vereinbarung/Verschiedene Produkte möglich
Bei welcher Bevölkerungsgruppe funktioniert das Drei-Säulen Konzept nicht?
Nichterwerbstätige: Sie haben keine 2. Säule und kein Einkommen, um Produkte in der 3. Säule zu erwerben.
Erwerbstätige: Erwerbstätige mit kleinem Einkommen haben keine BVG (Jahreslohn unter der Eintrittsschwelle von CHF 21060.-), somit fehlt ein Teil der 2. Säule.
Selbstständige Erwerbende: BVG, UVG
36-jährige Frau, ist seit zehn Jahren Familienfrau. Vom 20. bis zum 26. Altersjahr war sie Arbeitnehmerin.
Welche Säulen würden bei dieser Frau greifen, wenn die infolge Krankheit invalid würde werden?
- Säule - Invalidenversicherung, die ganze Bevölkerung ist versichert
- Säule - evt. BVG Kapital auf einem Freizügigkeitskonto aufgrund der frühen Erwerbstätigkeit
- Säule - ein Produkt 3b möglich; 3a nicht, da die Frau nicht mehr Arbeitnehmerin ist
Erkläre stichwortartig, warum eine nicht erwerbstätige Person aus der Sicht des Drei-Säulen-Konzepts Nachteile hat.
Die 2. und 3. Säule sind nur für die Arbeitnehmenden ausgelegt. Somit fehlt der Versicherungsschutz aus der 2. Säule (UVG+BVG).
Um in der 3. Säule im 3b zu sparen, fehlt meistens das Einkommen.
Welches waren die Vorläufer der heutigen Sozialversicherungen?
- Zünfte
- Klöster / Bruderschaften
- Hilfsgesellschaften auf Gegenseitigkeit
Nenne Stichworte, die du mit Ludwig Forrer verbindest und die mit der Entwicklung der Sozialen Sicherheit in der Schweiz zu tun haben.
- Auch Lex Forrer genannt
- Nationalrat / Bundesrat
- Gesetzesentwurf zu KUVG
- Referendumsabstimmung von 1900
- 1912 Einführung KUVG
- Obligatorium Unfall- und Krankenvers.
Erkläre den Begriff Pauperismus?
Eine Situation, welche dazu führte, dass immer mehr Familien mit der Armut zu kämpfen hatten. Diese neue Form der Armut wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Pauperismus bezeichnet. Höhepunkt zwischen 1840 und 1860.
(Pauperismus=Massenarmut)
Im Jahr 1890 wurde in der Bundesverfassung verankert, dass eine Kranken- und Unfallversicherung einzuführen sei. Nenne die politische Persönlichkeit.
- Reichskanzler Otto von Bismarck
- Deutschland
- Für jedes Risiko gründete er eine eigenständige, obligatorische Sozialversicherung
- Er schuf die klassische Sozialversicherung zugunsten der Arbeiter
Während des 1. Weltkriegs verarmten grosse Teile der Bevölkerung. Dies schürte die allg. Unzufriedenheit. Beschreibe das Ereignis vom 12. November 1918 stichwortartig.
Der Generalstreik wurde ausgerufen!!!
Forderungen:
- Neuwahl des Nationalrats im Proporzwahlverfahren
- Frauenstimmrecht und Wahlrecht
- Einführung einer Alters- und Invalidenversicherung
- Einführung einer 48-Stundenwoche
- Einführung der Arbeitspflicht
- Sicherung der Lebensmittelversorgung
Nach Ende des 1. Weltkriegs (1918) litt die Schweiz erneut unter einer schweren Wirtschaftskrise.
Nenne das Soziale Risiko, welches dringend gelöst werden musste.
Arbeitslosigkeit
Welche Sozialversicherungen wurden 1925 in der Bundesverfassung verankert?
- Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV)
- Invalidenversicherung (IV)
Der Bundesrat war sich bewusst, dass er nach dem 1. Weltkrieg die Wiederholung einer Massenarmut vermeiden muss. Was wurde in der Verfassung verankert?
Familienzulagen und die Mutterschaftsversicherung!
Welches sind / waren Hilfsgesellschaften auf Gegenseitigkeit?
Bruderschaft; Schwesternschaft; Zünfte; Krankenkassen
Nenne die Versicherung, die als letztes angenommen wurde.
Per 1. Juli 2005 wurde eine Entschädigung für berufstätige Mütter eingeführt.
Mutterschaftsentschädigung (MSE)
Welches war die erste Sozialversicherung die in Kraft trat?
Die Militärversicherung
(1902/1950/1994)
Nenne das Gesetz, welches einmalig in Europa war.
Fabrikgesetz von 1877
Was weist du über den 32. Präsident der USA
- Franklin Delano Roosevelt
- 1882-1945
- Internationale Erklärung
- Subventionssystem
Er prägte den Begriff & das Gedankengut der sozialen Sicherheit im “Social Security Act” von 1935.
Er integrierte die bereits bestehenden öffentlichen oder privaten Versicherungen und das neue System und ergänzte diese durch neue öffentliche-rechtlich Träger.
Sagt dir Vordenker des Finalprinzips etwas?
- William Henry Beverdige (GB)
- 1879-1963
- Staatlicher Berater
- 1942 “Beveridge Report”
- Soziales Versogungsprinzip
- Vorbild insbesondere auch für skandinavische Staaten
Er schuf ein umfassendes System der sozialen Sicherheit zur Deckung der Existenzgrundlagen für die gesamte Bevölkerung. Er war ein Vordenker des Finalprinzips. Dieses besagt, dass die Notwendigkeit der Einkommenssicherung entscheidend ist, die Ursache, z.B. Arbeitslosigkeit, Alter, Krankheit oder Unfall, spielt keine Rolle.
Was ist ein soziales Risiko und was deckt es ab?
Dies sind zukünftige Ereignisse, die , wenn sie eintreffen, Personen in ihrer wirtschaftlichen Existenz treffen können.
Alter; Tod; Invalidität; Krankheit; Unfall; Arbeitslosigkeit; Militärdienst; Mutterschaft; Hilflosigkeit; usw.
Erkläre Sozialversicherung
Sie gewährt im Rahmen der gesetzlicher Vorschrift Schutz gegen wirtschaftliche Folgen, die beim Eintritt eines sozialen Risikos entstehen.
Die Sozialversicherung bilden den wichtigsten Teil innerhalb der Sozialen Sicherheit.
Weise die sozialen Risiken Alter; Tod; Invalidität; Unfall; Mutterschaft; Arbeitslosigkeit den entsprechenden Sozialversicherungen zu.
Alter: AHV; BVG (UVG)
Tod: AHV; BVG, UVG
Invalidität: IV; BVG; UVG
Unfall: UVG; KVG
Mutterschaft: KVG; EOG
Arbeitslosigkeit: AVIG
Zähle wesentliche Merkmale einer Versicherung auf.
Gegenseitigkeit; Gefahrengemeinschaft; Entgeltlichkeit; Vermögensbedarf; Schätzbarkeit; Zufälligkeit
Nenne die Prinzipien zur Gestaltung der Sozialen Sicherheit.
- Versicherungsprinzip (Gegenseitige Deckung. Abschluss von Versicherung schützt vor finanziellen Folgen)
- Versorgungsprinzip (Zuweisung von Leistungen, sofern die entsprechenden gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind. Finanzierung erfolgt durch die öffentliche Hand.)
- Fürsorgeprinzip (Heute auch Sozialhilfeprinzip genannt. Jeder Bedürftige erhält Hilfeleistung im Ausmass einer individuellen Notlage. Finanzielle Mittel werden mit Hilfe der allgemeinen Besteuerung aufgebracht)
Nenne die Prinzipien zur Gestaltung der Sozialversicherung.
- Kausalprinzip KV; UV; MV;EO;ALV
(Leistungspflicht richtet sich nach der Ursache des Risikos) - Finalprinzip AHV;EL
(Leistungspflicht knüpft an das versicherte Risiko z.B. Tod, Invalidität, unabhängig von der Ursache.) - Äquivalenzprinzip
(Ist für die Privatversicherung kennzeichnend. Summe der bezahlten Prämien muss mind. gleich hoch sein wie die Summer der geleisteten Entschädigung.) - Solidaritätsprinzip
(Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gemeinschaft. Mit den Beiträgen der Mitglieder wird denjenigen geholfen, die einen “Schaden” erlitten haben.) - Subsidiaritätsprinzip
(Der Grundsatz der Subsidiarität in der Sozialhilfe bedeutet, dass Hilfe nur dann gewährt wird, wenn und soweit die bedürftige Person sich nicht selber helfen kann oder wenn Hilfe von dritter Seite nicht oder nicht rechtzeitig erhältlich ist.)
Unterschied der Sozialversicherung und Privatversicherung
- *Sozialversicherung**
- Garantierte Existenzsicherung
- VL sind gesetzlich festgelegt
- Beiträge AG und AN
- Solidaritätsprinzip
- Öffentlich-rechtliches Verhältnis
- Versicherungsgericht / Verwaltungsgericht
- Mehrheitlich liegt die Aufsicht beim Bundesamt für Sozialversicherung, welches dem eidg. Departement des Innern untersteht. ALV-SECO / KVG;UVG- BAG
- Trägerschaft: Institutionen des öffentlichen Rechts
- Gesetze, Verordnungen, Weisungen
- *Privatversicherung**
- Ergänzung der Leistungen
- VL sind frei vereinbart
- Prämien der Versicherten
- Äquivalnezprinzip (risikogerechte Prämie)
- Privatrechtliches Verhältnis
- Zivilgericht
- Aufsicht: FINMA
- Trägerschaft: Aktiengesellschaften
- Policen, AVB (VVG)
Die AHV ist nach dem Solidaritätsprinzip ausgestaltet.
Nenne zwei Solidaritäten.
- Die Erwerbstätigen zahlen mit ihren Lohnbeiträgen die aktuellen Renten. (Solidarität jung-alt)
- Die Besserverdiener zahlen mehr als die weniger Verdienende. (Solidarität reich-arm)
Erkläre anhand der Unfallversicherung stichwortartig das Kausalprinzip.
Die Leistungspflicht richtet sich nach der Ursache des Risikos.
Nenne die Sozialversicherungszweige, in welchen das Kausalprinzip angewandt wird.
- Krankenversicherung
- Unfallversicherung
- Militärversicherung
- Arbeitslosenversicherung
- Erwersersatzordnung
Nenne die Sozialversicherungszweige, in welchen das Finalprinzip angewandt wird.
AHV und EL
Für was ist das Äquivalenzprinzip gekennzeichnet?
Für die Privatversicherung