Neurophys./Neuropsych. - Pädiatrie BV Flashcards

1
Q

Nenne die “Entwicklungstrends” der motorischen Entwicklung

A
  • Entwicklung von cranial nach caudal - willkürliche Bewegung des Kopfes, dann Rumpf/Arme, schließlich Hüfte/Beine
  • Entwicklung von proximal nach distal - Bewegung d. Extremitäten erst als Ganzes, später differenziert möglich (Hände/Finger)
  • Kind nimmt vorerst überwiegend Flexion in Extremitäten ein (bleibt körpernah), bevor es in die Extension geht (körperferner wird)
  • En-Block-Bewegungen werden zur Rotation - Bewegung erst mit ganzem Körper, dann differenzierte Rotation von Kopf/Rumpf
  • Massenbewegungen werden zu differenzierten Bewegungen
  • Reflexmechanismen werden von Willkürmotorik abgelöst
  • Ulargriff zu Radialgriff
  • Pronation zu Supination
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2
Q

Nenne die frühkindlichen Reflexe

A
  • ATNR (asymmetrisch tonischer Nackenreflex)
  • STNR (symmetrisch tonischer Nackenreflex)
  • TLR (tonischer Labyrinth-Reflex)
  • Moro-Reflex
  • Palmarreflex
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3
Q

Beschreibe den STNR (symmetrisch tonischer Nackenreflex)

A

Verbunden mit der Flexion/Extension des Kopfes
- Flexion d. Kopfes (Kopf zum Brustbein) - Arme gehen in Flexion, Beine gehen in Extension
- Extension d. Kopfes (Kopfneigung in Nacken) - Arme gehen in Extension, Beine in Flexion

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4
Q

Erläutere den ATNR (asymmetrisch tonischer Nackenreflex)

A

Verbunden mit Kopfrotation des Kindes - bedingt “Fechterstellung”
- Arme der gesichtsnahen Seite gehen in Extension
- Arme der gedichtfernen Seite gehen in Flexion

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5
Q

Beschreibe den TLR (tonischer Labyrinth-Reflex)

A

Verbunden mit Extension/Flexion des Kopfes zu Brust/Nacken
- Kopf zur Brust - Extremitäten d. Kindes gehen in Flexion
- Kopf in Nacken - Extremitäten d. Kindes gehen in Extension

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6
Q

Beschreibe den Moro-Reflex

A

Der Moro-Reflex bezeichnet einen Schreckreflex, bestehend aus zwei Phasen:
1. Kind reißt Augen auf, holt Luft, Streck Extremitäten von sich (Extension)
2. Kind kneift Augen zusammen, Atmet aus/schreit, Extremitäten gehen in Flexion

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7
Q

Erläutere den Palmar-Reflex

A

“Greifreflex”
- Bei Berührung/Druck auf Handinnenfläche - Fingerbeugung/Hand schließt sich zur Faust

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8
Q

Was sind frühkindliche Reflexe?

A

Reflexe stellen eine unmittelbare Reaktion auf die Umwelt dar, da das Kind noch nicht in der Lage ist willkürlich auf diese zu reagieren

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9
Q

Was ist ein “persistierender Reflex”? und wie kann dieser auffällig werden?

A

Ein persistierender Reflex bezeichnet das teilweise/dauerhafte Aktivbleiben eines frühkindlichen Reflexes, wenn dieser nicht altersgemäß integriert wurde

Mögliche Folgen - Schul - und Verhaltensauffälligkeiten

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10
Q

Nenne die fünf visuellen Teilleistungen nach Marianne Frostig

A
  • Visumotorik
  • Figur-Grund-Wahrnehmung
  • Wahrnehmungskonstanz
  • Raum-Lage-Wahrnehmung
  • Räumliche Beziehung
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11
Q

Was ist Visumotorik?

A

Visumotorik bezeichnet die Fähigkeit, Bewegungen/Teile d. Körpers mit dem Sehen zu steuern

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12
Q

Beschreibe die Figur-Grund-Wahrnehmung

A

Fähigkeit, eine (wichtige) Information von einem abstrakten/sensorischen Hintergrund abstrahieren zu können

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13
Q

Was ist die Wahrnehmungskonstanz?

A

Die Wahrnehmungskonstanz beschreibe die Fähigkeit, ein Objekt, auch unter veränderten Bedingungen, als das gleiche erkennen zu können

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14
Q

Erläutere die Raum-Lage-Wahrnehmung

A
  • Die Beziehung eines Gegenstandes zum Wahrnehmenden
  • Mensch bildet hierbei Mittelpunkt, erlebt Gegenstände über/unter/vor/hinter sich
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15
Q

Was ist die räumliche Beziehung?

A

Das Erkennen der Lage von Gegenständen zueinander und diese in Bezug zur eigenen Person bringen zu können

Bsp.: Der Tisch steht 2m von mir entfernt

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16
Q

Definiere die “sensorische Integration (SI)”

A

Sensorische Integration ist die bestmögliche Integration/Verarbeitung sensorischer Reize (Sinneswahrnehmungen) für eine angestrebte Handlung

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17
Q

Wie äußern sich Störungen der sensorischen Integration?

A
  • Unter-/Überempfindlichkeit (gegenüber Reizen)
  • Bewegungs - und Koordinationsstörungen
  • Lernprobleme
  • Teilleistungsstörungen
  • Störungen der auditiven Wahrnehmung
  • Störungen der Handlungsfähigkeit
  • verweigernde/aggressive Verhaltensweisen
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18
Q

Nenne die Basal-Sinne

A
  • Vestibulärer Sinn
  • Propriozeptiver Sinn
  • Taktiker Sinn (protoapathisch - berührt werden, epikritisch - berühren)
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19
Q

Nenne Eigenschaften des vestibulären Sinnes und wie dieser gefördert werden kann

A
  • Empfindung von Schwerkraft
  • Registrierung v. Kopf-Lage-Veränderung
  • Einfluss auf Augenbewegung

Förderung durch:
- Balancieren
- Schaukeln
- Klettern
- Gehen über weiche Matten

20
Q

Beschreibe die Eigenschaften der Propriozeption und wie diese gefördert werden kann

A
  • Stellungs-/Bewegungs-/Kraftsinn
  • Wahrnehmung v. Bewegung und Gelenkstellung
  • Körperspannung

Förderung durch:
- Schub-/Zug-Aktivitäten
- Fremdgewicht (Gewichtsmanschetten, etc.)
- Gegenstände tragen
- Gegen Widerstand arbeiten

21
Q

Beschreibe die Eigenschaften des taktilen Sinnes und wie dieser gefördert werden kann

A

Einteilung in:
- Protopathisches System - berührt werden
- Epikritisches System - berühren/ertasten

Förderung durch:
- Materialbäder
- Einsatz verschiedener Oberflächenreize
- Igelbälle

22
Q

Wie wird “Graphomotorik” definiert?

A

Die Graphomotorik bildet einen Bereich der Feinmotorik, der die Produktion grafischer Zeichen mit der Hand u. einem Schreibgerät umfasst

23
Q

Welche “Schlüsselfunktionen” werden für das Erlangen von Graphomotorik benötigt?

A
  • Visumotorik
  • “Reife” Stifthaltung
  • Handdominanz
  • Koordination/Mittellinienkreuzung
  • In-Hand-Manipulation
  • Beweglichkeit der oberen Ex.
  • Taktil-kinästhetische Wahrnehmung
  • Motorische Planung
24
Q

Wie wird “Händigkeit” definiert?

A

Die Händigtet beschreibt die angeborene Disposition, feinste koordinative Bewegungen mit der bevorzugten Hand schneller, geschickter und lieber auszuführen

25
Q

Woraus setzt sich die Händigkeit zusammen?

A
  • Handpräferenz
  • Handleistung
26
Q

Wodurch äußert sich ein Händigkeitsproblem?

A
  • Häufiger Wechsel der Hand
  • Ungeschicklichkeit
  • Graphomotorische Defizite (Beeinträchtigung im Erwerb v. Kulturtechniken)
  • Schwächen in räumlicher Orientierung/Raum-Lage-Wahrnehmung
27
Q

Wie kann die Händigkeit gefördert werden?

A
  • Förderung der Körperwahrnehmung/-Koordination
  • unilaterale Tätigkeiten
  • Licht von links/vorne
  • dominante Hand festigen
  • beidhändige (bilaterale) Tätigkeiten - beide Hände werden gleichzeitig/gleich bewegt
28
Q

Nenne drei umschriebene Formen von Entwicklungsstörungen nach ICD-10

A
  • Umschriebene Entwicklungsstörung des Sprechens u. der Sprache
  • Umschriebene Entwicklungsstörung der schulischen Fertigkeiten
  • Umschriebene Entwicklungsstörung d. motorischen Funktionen
29
Q

Welche weiteren Kategorien werden in der ICD-10 den Entwicklungsstörungen zugeordnet?

A
  • Kombinierte umschriebene Entwicklungsstörungen
  • tiefgreifende Entwicklungsstörungen
30
Q

Nenne die drei Gemeinsamkeiten aller Entwicklungsstörungen

A
  1. Sie beginnen alle, ausnahmslos in der Kleinkind-/Kindesalter
  2. Einschränkungen/Verzögerungen betreffen Funktionen, die eng mit d. biologischen Reifung des ZNS zusammenhängen
  3. Stetiger Verlauf (ohne Remission/Rezidive)
31
Q

Nenne die Kardinalsymptome von ADHS

A
  • (Un)Aufmerksamkeit
  • Impulsivität
  • Hyperaktivität
32
Q

Nenne weitere Symptome von ADHS

A
  • Störungen der Handlungsfähigkeit
  • Störung des Sozialverhaltens
  • Störung der Emotionalität
33
Q

Nenne 6 Differentialdiagnosen von ADHS

A
  • Autismus
  • geistige Behinderung
  • Depression
  • generelle Störungen d. Sozialverhaltens
  • generelle Lernbehinderungen
  • psychiatrische Krankheitsbilder, z.B. BPS
34
Q

Wann wird eine Verhaltenstherapie eingesetzt?

A
  • Bei Behandlung von unerwünschtem/auffälligem Verhalten
  • Abbau auffälliger Verhaltensweisen durch positiv besetztes Verhalten
  • Nutzen von Verstärkern
35
Q

Was ist eine Autismus-Spektrum-Störung?

A

Die ASS beschreibt eine tiefgreifende Entwicklungsstörung durch eine zugrundeliegende, gravierende Wahrnehmungsstörung

36
Q

Nenne drei Kennzeichen einer Autismus-Spektrum-Störung

A
  • Beeinträchtigungen im Sozialverhalten u. wechselseitiger Interaktion
  • Auffälligkeiten/Beeinträchtigungen im Bereich d. Sprechens u. der Sprache
  • Repetitive, stereotype, oft ritualisierte Verhaltensweisen und begrenzte Interessen
37
Q

Nenne drei Formen einer Autismus-Spektrum-Störung

A
  • Rett-Syndrom
  • frühkindlicher Autismus nach Kanner
  • autistische Persönlichkeitsstörung nach Asperger
38
Q

Erläutere das Rett-Syndrom

A
  • betrifft ausschließlich Mädchen
  • (Teil)Verlust der Sprache
  • massive Einschränkungen der zwischenmenschlichen Kommunikation
  • Koordinationsstörungen
  • zunehmende motorische Beeinträchtigung
  • Demenz
39
Q

Erläutere den frühkindlichen Autismus nach Kanner

A
  • Manifestation vor dem 3. LJ
  • Beeinträchtigung sozialer Interaktion/Kommunikation
  • Widerstand gegenüber Veränderungen
  • Schlaf-/Essstörungen
  • Wutausbrüche/Aggressionen
40
Q

Erläutere die autistische Persönlichkeitsstörung nach Asperger

A
  • Manifestation ab 3. LJ
  • weniger gravierende Beziehungsstörung
  • gute/überdurchschnittliche Intelligenz
  • zwanghaftes Lernen, praxisferne Interessen
  • Auffälligkeiten d. Sprache
41
Q

Welche Therapiemöglichkeiten bestehen im Zusammenhang mit einer Autismus-Spektrum-Störung?

A
  • TEACCH-Konzept
  • Neurofeedback
  • Sensorische Integration (SI)
  • Verhaltenstherapie
  • Unterstützte/Gestützte Kommunikation
42
Q

Erläutere das TEACCH-Konzept

A

Treatment and Education of Autistic and related Communication Handicapped Children

  • Basiert auf Beobachtungen, dass Menschen mit Autismus in strukturierten Situationen weniger unsicher sind
43
Q

Erläutere die Prinzipien des TEACHH-Konzeptes

A
  • Autismus erkennen und verstehen
  • Partnerschaft mit Eltern
  • Orientierung an Stärken
  • Streben nach Optimum, NICHT nach Heilung
  • “structured teaching” - Strukturierte Fördersituation
  • langfristig angelegte Hilfe
44
Q

Auf welchen drei ebenen bietet das TEACHH-Konzept Strukturierungshilfen?

A
  • räumlich (z.B. bestimmte Farbe d. Tischtuchs in Zusammenhang mit bestimmter Aktivität)
  • zeitlich (Stoppuhr zur zeitlichen Orientierung)
  • Aktivitäs-System (Handlungen werden untergliedert)
45
Q

Erläutere das Arbeitssystem nach den 4 “W”- Fragen

A
  • WAS ist zu tun?
  • WIEVIEL ist zu tun?
  • WANN ist die Arbeit fertig?
  • WAS kommt NACH d. Arbeit?
46
Q

In welchen Bereichen kann das TEACHH.Konzept angewendet werden?

A
  • Kommunikation
  • Soziale Fähigkeiten
  • Selbstständigkeit
  • Freizeit
  • Berufliche Fähigkeiten