Neurophys. BV Flashcards
Wie lauten die Prinzipien des Bobath-Konzeptes?
- Normalisierung des Muskeltonus
- Hemmung von Spastizität (Inhibition) und Bahnung physiologischer Bewegungsabläufe (Fazilitation)
- Schmerzfreies/angsthemmendes Arbeiten
- Wiederherstellen v. Gleichgewichtsreaktionen
- Einbezug der betroffenen Seite (in 24h-Programm)
Was ist das Bobath-Konzept?
Das Bobath-Konzept ist ein Rehabilitations - und Bewegungskonzept und richtet sich an alle Altersgruppen mit Störungen des ZNS o. zentralen Lähmungen.
Was sind Schlüsselpunkte und wie werden sie genutzt?
Schlüsselpunkte stellen Kontrollpunkte des Körpers dar, über welche der Haltungstonus geändert und Bewegung beeinflusst werden kann.
Sie werden vor allem in der Bobath-Therapie genutzt um ein physiologisches Alignment herzustellen.
Was bedeutet “Alignment”?
Das Alignment beschreibt die Position aller Gelenkstrukturen während einer Haltung/Bewegung.
Welche Schlüsselpunkte (SP) gibt es?
- BWS, v.a. Sternum (zentral)
- Schultern/Becken (proximal)
- alle groben Gelenke! (distal)
Beschreibe das Handling in der Bobath-Therapie
- Einsatz großflächiger, klarer Griffe - Spürinformation
- Transparenz durch Erklären von Bewegungsschritten
- Einsatz von vermehrter Spürinformation
- Sicherheit schaffen (Zuspruch, sichere Arbeitsumgebung)
- Voraussetzung für Bewegung schaffen durch stabilisierende Bewegungsimpulse
- KlientIn wird nur so lange unterstützt bis er/sie die Bewegungsschritte selbstständig übernehmen kann
- Belastung der plegischen Seite
- Beachten des Alignments!
- Zum Lösen einer Spastik verläuft die Arbeit von proximal nach distal
Beschreibe die Grundsätze zum Transfer bei der Bobath-Therapie
- ökonomische Arbeitsplatzvorbereitung (z.B. Pflegebett auf Höhe des RS bringen)
- Arbeitsplatzsicherung! (z.B. Bremsen am RS ziehen, Fußstützen wegklappen, etc.)
- Transfer möglichst über die betroffene Seite
- KlientIn an Sitzkante (SK) bewegen und auf Gewichtsverteilung achten
- Verlagerung des OK nach vorne, ggf. Stabilisation der Knie
- KlientIn vor dem Hinsetzen die Stuhlkante spüren lassen (Spürinformation)
Beschreibe kurz die Spiegeltherapie
Die Spiegeltherapie ist eine Imaginationstherapie, welche sich auf die Plastizität des Gehirns stützt
- Der Spiegel wird so in der Körpermitte platziert, dass dieser die gesunde Extremität spiegelt - die gesunde Ex. ersetzt hierbei die betroffene Ex.
Hintergrund:
- Durch Beobachtung/Vorstellung von Bewegung werden assoziierte kortikale Bereiche angeregt
- Einfluss der Spiegelneuronen wird genutzt (beteiligt an Erkennen/Nachahmen von Bewegung/motorischem Lernen)
- Bewegungsmuster können so neuprogrammiert oder Schmerzerfahrungen gelindert werden
- Hands-On/Hands-Off
Was ist das IOT?
Das Impairment-Oriented-Training ist ein schädigungsorientiertes Training, welches bei Armparesen mit schwerer Funktionsstörung eingesetzt wird
Nenne die zwei Trainingsinhalte des IOT
- Arm-Basis-Training
- Arm-Funktions-Training
Erläutere die Phasen des Arm-Basis-Trainings (IOT) mit dessen Ziel
Phase 1: selektives Üben isolierter Bewegung ohne Halteaktivität
Phase 2: selektives Üben isolierter Bewegung mit Halteaktivität
Phase 3: selektives Üben komplexer Bewegung mit Halteaktivität
Ziel ist die Wiederherstellung des vollen BWAs, sowie die schnelle Generation/Modulation von Kraft und Koordination
Erläutere das Affolter-Konzept
Das Affolter-Konzept bietet ein Hands-On-Verfahren für mit Menschen mit neuropsychologisch/perzeptiven Störungen
- KlientIn wird hierbei bei verschiedenen Handlungen durch die Therapeutin geführt
- Die taktil-kinästhetische Wahrnehmung bildet hierbei die Grundlage für die Interaktion mit der Umwelt
- Durch Vermittlung von Spürinformationen in Zusammenhang mit problemlösenden Handlungsstrategien im Alltag soll die Handlungskompetenz wiedererworben werden
Erläutere das LSVT-Big
Das Lee Silverman Voice Treatment ist eine logopädische/physiotherapeutische/ergotherapeutische Behandlungsmethode v. PatientInnen mit ideopathischem Parkinson-Syndrom (IPS)
- Einsatz v.a. in frühen Krankheitsstadien
- “Big” steht für große Amplituden/Bewegungen
- Bewegung wird mit Sprache verknüpft
- Große, gezielte Bewegungen werden beübt um parkinsontypischen Bewegungsmustern entgegenzuwirken/diese zu verbessern
- Übungen mit hoher Intensität (raumfordernd/mit viel Kraft)
- Hohe Repetition
ZIEL - Erhalt/Erreichen eines physiologischen BWAs
- Überwiegend Hands-Off
Erläutere die CIMT-Therapie
Die Constraint Induced Movement Therapy (also, einschränkungserzwungene Bewegungstherapie) verfolgt das ZIEL dem ungünstigen Lernprozess des Nicht-Gebrauches eines paretischen Armes bei Apoplex-PatientInnen entgegenzuwirken, diesen zu verhindern oder zu verändern
- indirekt betroffener Arm wird in Therapie/Alltag für mehrere Stunden am Tag in einer Schlinge/Schiene fixiert
- direkt betroffener Arm wird somit zum Gebrauch gezwungen und in Alltagshandlungen integriert
weitere Ausführungen:
- mCIMT
- homeCIMT
- Hands-Off
PANat/Johnsonte Air Splint - Was das?
Das PANat ist ein PRO-aktiver Behandlungansatz der Neurorehabilitation mit der Verwendung von Johnstone Air Splints (und anderer therapeutischer Hilfsmittel)
- Schwerpunkt in Anbahnung von Bewegungsabläufen
- Anbahnung durch Rumpfkontrolle und Stabilisierung proximaler Gelenke
- Die Luftpolsterschiene unterstützt sowohl Tonus/Haltung/Bewegung und dient der Kontrakturen - und Ödemprophylaxe (durch sensorischen Input)
- Über korrekte Dehnhaltung u. anhaltenden Druck durch Air Splint soll Spastik gelöst werden
- Hands-On/Hands-Off
Definiere “motorisches Lernen”
“Das motorische Lernen ist die Summe der Prozesse, die durch Übung/Erfahrung zu relativ stabilen, neuronalen Verknüpfungen und folglich zu geschickten motorischen Handlungen, auch unter wechselnden Kontextbedingungen führen.”
(Erwerb einer motorischen Fähigkeit, sowie dessen Prozess und Folge)
“Motorisches Lernen fokussiert den Erwerb von Bewegungsfertigkeiten als Folge von Übung/Erfahrung über mehrere Tage/Wochen/Monate.”
Was ist das MOZArT-Lernrad und wofür steht es?
MOZArT - motorische Ziele auf Aktivitäts - bzw. Teilhabeebene
- veranschaulicht Prinzipien des motorischen Lernens für klientenzentrierte/teilhabeorientierte Umsetzung in der Therapie
- ermöglicht die Planung/Strukturierung gezielter Veränderungsprozesse durch die Formulierung von Zielen