Neuro VL 5 (EEG II) Flashcards
C1: Bottom-Up-Verarbeitung visueller Features
C1 = einzige Komponente, die entweder POSITIV oder NEGATIV werden kann
Grund = Neurone, die im oberen Sichtfeld präsentiert werden, sind UNTERHALB des SUCULUS CALCARINUS
–> daher fließt Strom bei ankommenden Signalen nach oben –> von Positiv nach Negativ
Neurone, die unteres Sichtfeld präsentierten, sind OBERHALB des SC!
P1/N1
Top-Down-Modulation
Die N1 tritt bei zeitlich klar abgegrenzten Reizen auf. Ihre Auftretenszeit und Kopfhautverteilung ist spezifisch für die Sinnesmodalität. Sie wird z. B. durch die Stärke und das Interstimulus-Intervall eines Reizes moduliert.
- Kontext-SAtz: “Der Mann auf dem Bild hantierte mit Modellen aus der Flotte von Kolumbus”
- Dann Satz “In seiner Hand hielt er ein SCHIFF”… Zielwort “SCHIFF” wird hochgradig aus dem Sprachkontext hervorsehbar!
- -> Zielwort “ZEPTER”, dann aus Sprachkontext nicht vorhersehbar - bereits 50-90ms danach Wortvorhersehbarkeit
- -> EKP Kurven von vorhersehbaren/ unvorhersehbaren Wörtern sind unterschiedlich
Fazit:
- visuelle Eigenschaften erwartbarer Wörter sind im okzipitalen Cortex voraktviert
- –> bestimmt, was wir “sehen”/hängt davon ab, was wir erwarten zu sehen…
P100 bei visuellen Feature Effects
P100 Komponente bei Gesichtern besonders sensitiv auf UNGEWÖHNLICHE visuelle Features
z.B. Normale vs. Stretched Faces
N170
Tritt bei der Verarbeitung von Gesichtern auf
“Memory Matching” = Erkennen von Gesichtern im Ganzen
- -> N170 größer, wenn Gesichter gedreht sind, weil höhere Schwierigkeit im “Memory Match”
- -> Attraktivität von Gesicherte beeinflusst Komponente ebenfalls
P200
Wortlängeneffekt/Worthäufigkeit
Experiment; Um Augenartefakte zu vermeiden, wurden Wörter eines Satzes an der selben Stelle dargeboten –> Rapid Serial Visual Presentation
- Bei seltenen Wörtern = stärkere Positivierung nach 200ms (P200) als bei häufigen
- Wortfrequenz bestimmt Grundaktivierung im Orthographischen Layer = Mentales Lexikon
- -> Nach spätestens 200ms beginnt man Wörter im mentalen Lexikon nachzuschlagen
N400
- -> SEMANTISCHE INTEGRATION EINES WORTES IN DEN SATZKONTEXT = N400
- -> Berühmteste EKP Komponente
N400 wird z.B. zuverlässig durch nicht in den Kontext passende Wörter (Ich trinke meinen Kaffee mit Sahne und Hund) ausgelöst und zeigt generell die Schwierigkeit an, mit der ein Wort in den Kontext eingeordnet werden kann.
Beispiel aus VL:
Semantische Verletzungen (Tulpen im tropischen Garten)
-> Je höher Verletzung, desto negativer die N400
“They wanted to make th hotel look like a tropical resort so they planted rows of:
PINIEN
PALMEN
TULPEN –> SEMANTISCHE VERLETZUNG!
P300
ODDBALL-Paradigma
90% der Stimuli ein Typ // 10% Stimuli ein anderer Typ
- Es kommt ein komischer Stimulus = ODD
- -> Aufmerksamkeitsrichtung wird auf diesen Stimulus gelenkt
- -> Seltene Stimuli lösen HÖHERE P300 aus!
Verschiedene Aufmkersamkeitsprozesse = P3a + P3b
P3a = Automatische (frühere) Aufmkersamkeitsprozesse
P3b = Kontrollierte (spätere) Aufmerksamkeitsprozesse
P3a ist immer HÖHER!
LRP
Lateralised Readiness Potential
- Das lateralisierte Bereitschaftspotential ist eine Unterform des ereigniskorrelierten Potentials. Es entsteht aufgrund von selektiven Antwort-Aktivierungs-Prozessen
- Dieses an der Kopfhaut abgeleitete EEG-Potential negativer Polarität tritt vor willkürlichen Bewegungen von Gliedmaßen auf.
Im Fall von Handbewegungen enthält das Bereitschaftspotential eine Asymmetrie:
die Amplitude über dem handmotorischen Kortex kontralateral zur reagierenden Hand ist größer als auf der ipsilateralen Seite.
Studie VL:
Wenn Anfangsbuchstabe entscheidet, ob drücken oder nicht, dann sieht man Vorbereitung, weil zuerst Syntax verarbeitet wird!
Wenn zuerst syntaktische Info vorhanden, die “Partial Response Activation” auslöst, dann Verarbeitung der Phonologie zuerst!
Vertrautheit vs. Wiedererkennung während Recognition Memory
Vertrautheit:
- Führt zu frontalen NEgativität bei ca. 400ms
- FN400 höher, wenn Wort korrekt erkannt
Wiedererkennung:
- Peak bei 600ms
Tieferes lernen löst eher Wiedererkennen aus als Oberflächliches Lernen
–> Größten Unterschiede im linken Parietotemporalen Elektroden
Error-Related-Negativity
ERN
Spannungswelle unter Schädeldecke, die sich immer dann messen lässt, wenn Hirn registriert, dass Fehler begangen wurde
Flackern des ERN-Signals bereits BEVOR Mensch sich seines Fehlers überhaupt bewusst ist!!!
Stärkere Negativität für 150ms nach Fehler = Response locked // Nicht Stimulus, sondern Antwortbezogen!!!
Oh-Shit-Wave = Konflikt zwischen korrekter & gegebener Antwort
Ereigniskorrelierte Potentiale (ERP) Baseline-Korretur, VP Mittelwert & Grand Average
- Baseline-Korrektur:
- MW einer Prä-Stimulus Episode wird vom interessierendem Post-Stimulus-Zeitpunkt abgezogen - VP Mittelwert:
- Gemittelten Potentiale aller Zeitpunkte - Grand-Average:
- Mittelwerte jeder Person für jede Bedingung
RMS
Root-Mean-Square
Verwendung:
- um alle 64 Elektroden in eine “virtuelle” Elektrode zusammenzufassen
- -> Zwei Bedingungen & Berechnet dann die Differenz der RMS
- -> Damit kann man Zeitfenster wählen, in denen die größten Unterschiede unabhängig von Elektrode vorliegen
- -> Danach Topographie um zu sehen aus welchen Elektroden diese Unterschiede resultieren
Berechnung:
- ROOT MEAN SQUARE
- wird von “hinten” durchgeführt
1. Für jeden Zeitpunkt & Elektrode bildet man zuerst das Quadrat –> S
2. Dann Mittelwert über alle Elektroden (64 werden zu einer virtuellen) –> M
3. Dann Wurzel ziehen, um Quadrieren aufzuheben –> R
Können testen, WANN die größten Unterschiede vorliegen + Zeitfenster macht Aussage, welche Elektroden die größten Unterschiede zeigen
–> RMS nur positiv werden!!