Motorische Kognition Flashcards
Was ist motorische Kognition?
Planung & Ausführung eigener Handlungen + Vorhersagen & Interpretation der Handlungen anderer
Definition Bewegung & Handlung
Bewegung = freiwillige Positionsänderung
Handlung: zielgerichteter, intendierter Ablauf von Bewegungen
Wahrnehmung-Handlungsoption-Zyklus
Motorische Kognition ist Interaktion zwischen
- Wahrnehmung (auf Handlung ausgelegt)
- Handlung
Motorische Verarbeitung im Gehirn
- SMA: supplementary motor cortex; höchste Stufe, Erstellung & Ausführung von Handlungsplänen
- PM: primary motor cortex; Erstellung von spezifischen Handlungsprogrammen (Zwischenschritte, genaue Ausführung, Input an M1)
- M1: premotor cortex; Erstellung einer Bewegung und Kontrolle der Feinmotorik (Input an Muskeln)
Primaten-Bildgebungsstudie zur motorischen Kognition
- Visuell geleitete oder selbst bestimmte Bewegungen ausführen
- visuell geleitet: hohe Aktivität M1, fast keine SMA (Erstellung eines Handlungsplans nicht nötig, da dieser von außen induziert wird)
- selbst bestimmt: gleiche Aktivität in M1, hohe SMA (Handlungsplan erstellen)
Motorisches Priming
Beobachtung einer Handlung fördert die spätere eigene Ausführung einer ähnlichen motorischen Reaktion: Hinweis auf geteilte Repräsentation [von Wahrnehmung & Handlung?]
Studie (Stürmer) zum motorischen Priming
- Ansehen von Bildern: Hand geöffnet oder geballt (Distraktor)
- Bilder sind farblich markiert: blau = ballen, grün = öffnen
- schnellere motorische Antwort, wenn Bild & Farbe (Aufforderung) kongruent
- > Hand dient als Prime, obwohl sie nicht verarbeitet werden sollte, d.h. Fremde Handlungen sind nicht zu ignorieren
Priming durch unmenschliche Bewegung
Primingvorteil für menschliche Arme gegenüber Roboterarmen: gemeinsame Repräsentation von Beobachtung fremder und Ausführung eigener Bewegung/Handlung, je stärker der Bezug, desto stärker der Prime
Motorische Programme (mit Bsp.)
Repräsentation einer vor Ausführung der Bewegung geplanten Bewegungssequenz
Bsp.: Ampel, (unbewusste) Aktivierung eines motorischen Programms zur schnelleren Handlung bei „Grün“
Phasen motorischer Reaktion
- Identifizierung des Stimulus
- motorische Antizipation: Phase 1 keine Muskelaktivität, spinale Hemmung der Bewegung; Phase 2 Muskelaktivierung, Initiierung der Reaktion
- Ausführen der Reaktion
Bereitschaftspotenzial
Anstieg der [Aktivität im SMA?] vor Generierung einer Handlung
Libet: Bereitschaftspotenzial vor bewusster Handlungsentschiedung (-> freier Wille?)
Parkinson-Patienten: reduziertes Bereitschaftspotenzial
Mentales Training
Nutzung motorischer Programme für (bewusste) mentale Vorstellung von Handlung bei mentaler Simulation, aber keine Aktivierung neutraler Strukturen zur Bewegunsinitiation
Befunde (Yue & Cole) zu mentalem Training
Veränderung motorischer Programme durch mentales Training führt zu mehr mentaler Simulation von Handlungen
Selbstberichte bei Simulation von Handlungen
- Aktivierung gleicher Repräsentation
- gleiche physikalischen Beschränkungen (langsamer, wenn mit Gewicht vorstellen…)
Bildgebungsstudie von Ruby & Decety zu mentaler motorischer Simulationq
- gleiche Aktivierung von M1, SMA, Prenucleus: Regionen für geteilte motorische Repräsentartionen
- trotzdem spezifische Aktivierung eigener Bereicheq