Moral und Ethik Flashcards

1
Q

Was besagt das sogenannte Wertfreiheitspostulat?

A

Das Wertfreiheitspostulat (Max Weber) besagt, dass wissenschaftliche Theorien keine Wertungen vornehmen sollten. Sie können sich aber in deskriptiver/erklärender Sprache mit Wertungen und Werten beschäftigen (Objektbereich)

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2
Q

Wie lauten die Kennzeichen moralischer Urteile und was bedeuten sie?

A
  1. Handlungsbezug: Willensgesteuertes Tun oder Unterlassen
  2. Kategorizität: Handlung an sich ist verwerflich
  3. Intersubjektive Verbindlichkeit: Andere sollten zustimmen; keine Frage pers. Meinungen
  4. Universalisierbarkeit: Rückführung auf Kriterien, die unabhängig von Personen oder Situationen sind
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3
Q

Worin besteht der Unterschied zwischen deontologischer Ethik, konsequentialistischer Ethik und Tugendethik?

A

Deontologische Ethik: Ableitung konkreter Handlungsnormen aus grundlegenden Pflichten (z.B. KI)

Konsequentialistische Ethik: Bestimmung konkreter Handlungsnormen aus den absehbaren Handlungsfolgen

Tugendethik: Richtiges Handeln ergibt sich aus richtigen Einstellungen und persönlichen Haltungen (Tugenden)

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4
Q

Worin besteht der Unterschied zwischen Moralurteilen und Klugheitsurteilen?

A

Moralurteile beziehen sich auf Normen, sind im Interesse aller Betroffenen und basieren auf ethischen/moralischen Prinzipien

Klugheitsurteile beziehen sich ebenfalls auf Normen, sind jedoch im Interesse des Adressaten und basieren auf Sachzusammenhängen

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5
Q

Was ist der Unterschied zwischen deskriptiven und normativen Aussagen?

A

Deskriptive Aussagen beschreiben/erklären einen Sachverhalt werturteilsfrei. Ihr Wahrheitswert lässt sich prinzipiell durch empirische Beobachtungen ermitteln

Normative Aussagen orientieren sich an normen und beschreiben, “wie etwas sein soll”. Ihr Wahrheitswert lässt sich nur bedingt ermitteln und hängt von Überzeugungen und Meinungen ab

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6
Q

Worin unterscheiden sich Deduktion und Induktion?

A

Bei der Deduktion wird über die Prämissen vom Allgemeinen auf’s Spezielle geschlossen. Der Wahrheitswert der Konklusion überträgt sich aus dem Wahrheitswert der Prämissen.

Bei der Induktion wird vom Speziellen aufs Allgemeine geschlossen.

Nur deduktive Schlüsse haben Beweiskraft. Induktive Schlüsse haben Vermutungscharakter.

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7
Q

Was ist ein legalistischer Fehlschluss?

A

Wenn aus der Tatsache, dass ein Gesetzt X existiert geschlossen wird, dass es auch ethisch richtig ist, dass diesen Gesetz gilt

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8
Q

Was ist ein naturalistischer Fehlschluss?

A

Wenn aus der Tatsache, dass etwas Fakt ist, geschlossen wird, dass es ethisch richtig ist, dass es Fakt ist

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9
Q

Was besagt Hume’s Gesetz?

A

Normative Aussagen (was sein sollte) lassen sich niemals vollständig aus rein deskriptiven Tatsachenbeschreibungen ableiten (was ist). Es bedarf einer normativen Prämisse zur Deduktion

–> Aus einem Sein kann nicht auf ein Sollen geschlossen werden

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10
Q

Was ist Aristoteles’ Unterscheidung zwischen rechter und unrechter Erwerbskunst?

A

Die Ökonomik erklärt den vernünftigen Gebrauch und Verwaltung von Haus und Besitz. Rechte Erwerbskunst um der Versorgung willen

Die Chrematistik erklärt den Kauf und Tausch, der rein auf den Tauschwert der Güter und nicht auf deren Verwendung ausgerichtet ist. Falsche Erwerbskunst um des Profits willen

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11
Q

Wie lauten die Kohlbergstufen?

A

III. Postkonventionell:

  1. Universelle Prinzipien
  2. Sozialvertrag/Menschenrechte

II. Konventionell:

  1. Systemperspektive
  2. Orientierung an sozialen Normen/Goldene Regel

I. Präkonventionell:

  1. Austauschgerechtigkeit
  2. Autorität/Gehorsam
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12
Q

Wie lauten die Stufen 3A, 3B und 3C der Neo-Kohlberg’schen Moralstufen?

A

3C: Recht; (staatliche) Autorität
3B: Kulturelle Normen (Sitte und Anstand)
3A: Gruppenperspektive (Familie; Unternehmen)

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13
Q

Wie lauten die Stufen 2A, 2B und 2C der Neo-Kohlberg’schen Moralstufen?

A

2C: Goldene Regel
2B: Vertrag/Versprechen (Aushandlung gem. Interessen)
2A: Subjektive Interessen (egoistische und altruistische)

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14
Q

Wie lauten die Stufen 1A, 1B und 1C der Neo-Kohlberg’schen Moralstufen?

A

1C: Bedarfs- und leistungsgerechtes Teilen
1B: Striktes Teilen/Abwechseln
1A: Respektieren von Eigentumsansprüchen

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15
Q

Was ist der zentrale Unterschied zwischen dem antiken und dem neuzeitlichen Naturrecht?

A

Antikes Naturrecht: Kosmische, auf Zwecke ausgerichtete Vernunft, die der Mensch nachzuvollziehen versucht

Neuzeitliches Naturrecht: Menschliche Vernunft, die Situation des Einzelnen in der (sozialen) Welt analysierend

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16
Q

Was ist eine supererogatorische Handlung?

A

Eine Handlung, die moralische Normen übererfüllt, aber nicht moralisch zwingend ist.