Milieus und Persona Flashcards
Warum sind die Zielgruppen heute viel diverser als früher?
Durch den Zuwachs an Bildung, Geld und Zeit haben die Menschen heute individuelle Freiheit zur Entwicklung ihres persönlichen Lebensstils. Man spricht auch von der Individualisierung von Biographien und von der Pluralisierung der Lebensstile.
Was muss man tun um die Zielgruppen möglichst treffsicher zu erreichen?
Man muss die kommunikativen Anstrengungen den gesellschaftlichen Trends anpassen. > Marktsegmentierung
Wahr oder Falsch.
Im Marketing gibt es viele Streuverluste, die es gilt gering zu halten.
Richtig.
Welche direkten Zielgruppen gibt es mitunter? (6)
- Aktionäre / Shareholder (als Geldgeber)
- Mitarbeiter (als Botschafter)
- Händler
- Lieferanten
- Verbände
- Medien (als Meinungsmultiplikatoren)
Welche indirekten Zielgruppen gibt es? (3)
- Kunden
- Verbraucher
- Anrainer
Worum geht es bei der Einteilung der Zielgruppen in direkt und indirekt?
Es geht um die Funktionen, die Gruppen für ein Unternehmen ausüben.
Wo stößt die die Einteilung in direkte und indirekte Zielgruppen an ihre Grenzen?
Die Einteilung sagt noch nichts über den Menschen aus, der der jeweiligen Gruppe angehört.
Welches Modell beschreibt gruppentypische Verhaltensweisen und Orientierungsmuster, die man auf bestimmte Merkmale oder Eigenschaften der Menschen zurückführen kann?
Das Modell der Sozialen Milieus.
Welche zwei Informationen können aus dem Modell der sozialen Milieus extrahiert werden?
- Kauf- bzw. Konsumverhalten
- Kommunikationsverhalten
Beim Modell der sozialen Milieus erfolgt die Zielgruppensegmentierung nach welcher Art von Faktoren?
Sie erfolgt nach soziokulturellen Faktoren.
Nach welchen Trennvariablen lassen sich Gruppen identifizieren? (6)
- Konkrete sachlogische Kriterien: bestimmte Berufsbranchen, Hobbys, bestimmte Sportarten
- Demographische/sozioökonomische Kriterien: Geschlecht, Alter, Familienstand, Bildung, beruflicher Status etc.
- Motivpsychologische, soziologische Kriterien: Einstellungen, Verhaltensweisen, Erwartungen, Wünsche, Informationsverhalten
- Soziologische Kriterien: Status, soziale Schicht, Verhaltensmuster, Wertmobilität etc.
- Kriterien des Mediennutzungsverhaltens: Verantwortungsbewusstsein, Freizeitbewusstsein etc.
- Geographische Kriterien: bestimmte Städte, bestimmte Regionen etc.
Warum sind Gruppen für die Gesellschaft so wichtig?
Sie sind wichtig, weil der Mensch ständig nach Bestätigung sucht. So orientiert sich der Mensch an anderen und umgibt sich mit Personen, die einem ähnlich sind. Die Gruppe dient hier als Vergleichsplattform und gewährleistet eine soziale Reflexivität.
In Gruppen gibt es positive und negative Vergleichsplattformen bzw. Bezugsgruppen. Was ist damit gemeint?
Positive Bezugsgruppen sind jene, denen man angehören möchte. Negative Bezugsgruppen sind solche, denen man in keiner Weise angehören möchte, von denen man sich vielmehr abzuheben trachtet.
Wahr oder Falsch.
In der digitalen Welt gibt es keine Gruppenbildung.
Falsch. Auch in der digitalen Welt benötigt man eine Gemeinschaft, ein Publikum, eine Szene, um sein Spiegelbild zu betrachten und sich versichern zu können, wer man denn sein möchte.
Welche vier Merkmale besitzen Gruppen? (4)
nach Anger
- ein gemeinsames Motiv oder Ziel, das in der Regel erst die Gruppe konstituiert
- ein mehr oder minder elaboriertes System gemeinsamer Normen zur Regelung der zwischenmenschlichen Beziehungen und der zielgerichteten Aktivitäten, das erst das Funktionieren der Gruppe erklärt
- ein System mehr oder minder differenzierter Positionen und Rollen
- ein mehr oder minder komplexes Geflecht gefühlsmäßiger Wechselbeziehungen zwischen den beteiligten Personen, insbesondere ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und der gegenseitigen Verbundenheit
Gibt es trotz des Individualisierungstrends noch immer gesellschaftliche Gruppen?
Ja. Es gibt gesellschaftliche Gruppen, die typische Existenzformen aufweisen und sich durch typische Lebensstile voneinander unterscheiden.
Was bedeutet Binnenkommunikation?
Es bedeutet, die Kommunikation innerhalb einer Gruppe. Sie funktioniert in der Regel besser als zu außenstehenden Personen.
Warum ist es in der Eventkommunikation so wichtig, die kommunikativen Anstrengungen innerhalb eine Gruppe zu kennen?
Es ist wichtig, um sie gezielt ansprechen zu können. Man erreicht sie so besser und mit weniger Streuverlusten. Auf dieser Basis wird die Zusammenstellung eines Medien-Mixes erleichtert.
Mithilfe welcher wissenschaftlichen Disziplin können die Zielgruppen entlarvt werden?
Mithilfe der empirischen Sozialforschung.
Was hatte Schulze in der Erlebnisgesellschaft entdeckt?
Er entdeckte trotz erhöhter Individualisierung und Entkulturalisierung der Menschen fünf soziale Großgruppen, deren Mitglieder sich durch erhöhte Binnenkommunikation auszeichnen und typische Existenzformen aufweisen.
Was ist eine Großgruppe (nach Schulze)?
Sie tritt als Erlebnismilieu in Erscheinung, die sich durch charakteristische Lebensstile und bestimmte Ausprägungen von Lebensalter und Bildung darstellen lassen.
Nach welchen zwei Dimensionen charakterisiert Schulze die Großgruppen bzw. Milieus?
Er charakterisiert sie nach Bildung und Alter.
Welche fünf Milieus gibt es nach Schulze?
- Niveaumilieu (hohes Alter, hohe Bildung)
- Integrationsmilieu (hohes Alter, mittlere Bildung)
- Harmoniemilieu (hohes Alter, geringe Bildung)
- Selbstverwirklichungsmilieu (niedriges Alter, hohe Bildung)
- Unterhaltungsmilieu (niedriges Alter, geringe Bildung)
Um welches Milieu handelt es sich hier?
Hohes Alter, Hohe Bildung
Niveaumilieu
Um welches Milieu handelt es sich hier?
Hohes Alter, Mittlere Bildung
Integrationsmilieu
Um welches Milieu handelt es sich hier?
Hohes Alter, Geringe Bildung
Harmoniemilieu
Um welches Milieu handelt es sich hier?
Niedriges Alter, Hohe Bildung
Selbstverwirklichungsmilieu
Um welches Milieu handelt es sich hier?
Geringes Alter, Geringe Bildung
Unterhaltungsmilieu
Ab welchem Alter zieht Schulze die Grenze zwischen niedrigem und hohem Alter?
Ab ca. 50 Jahren
Ab wann zieht Schulze die Grenze zwischem hoher und niedriger Bildung bei der jüngeren Bevölkerung?
Eine mittlere Reife und Lehre fällt noch unter niedrige Bildung, sobald die mittlere Reife mit einer berufsbildenden Schule kombiniert wird, handelt es sich um höhere Bildung. Darauf folgen dann das (Fach)abitur und Universitäten.
Was bedeutet in der älteren Bevölkerungsschicht niedrige Bildung? Wo zieht Schulze die Grenze?
Insofern man keine mittlere Reife erreicht hat, handelt es sich um eine niedrige Bildung. Das wären z.B. Hauptabschluss und Lehre bzw. berufsbildende Schule.
Was bedeutet in der älteren Bevölkerungsschicht mittlere Bildung? Wo zieht Schulze die Grenze?
Sobald man eine mittlere Reife erreicht hat, befindet man sich im Milieu der mittleren Bildung.
Was bedeutet in der älteren Bevölkerungsschicht hohe Bildung? Wo zieht Schulze die Grenze?
Sobald man ein (Fach)abitur erreicht hat, ist man hochgebildet.
Wie sieht Schulze die Vereinbarkeit zwischen Erlebnisorientierung und Gemeinsamkeiten innerhalb von Gruppen?
Er betont, dass sich Individualisierung und Gemeinsamkeit in der Gesellschaft nicht ausschließen.
Individualisierung bedeutet nicht nur, “dass eben jetzt jeder tue, wozu er Lust habe”, sondern es bedeutet auch, “dass mit der Vereinfachung des Weges zu immer mehr potentiellen Zielen die Schwierigkeit, ein sinnvolles Leben zu führen, zunimmt”. Daher wird Erlebnisorientierung im Sinne einer unmittelbaren Suche nach Glück und Erfüllung zu einer kollektiven Basismotivation. In der Erlebnisgesellschaft herrscht nicht Unübersichtlichkeit, sondern alltagsästhetische Ordnung.
Ist die Theorie von Schulze (Milieumodell) noch aktuell und gültig?
Ja, unabhängige Untersuchungen in den 90er Jahren haben gezeigt, dass sich die Großgruppen mit zunehmender Deutlichkeit herauskristallisieren und dass seine Milieulandschaft relativ stabil ist.
Welcher Begriff wird anstelle von Milieu heute oft für Lebensgemeinschaften benutzt?
Szene
Was bedeutet der Begriff “Szene”?
Der Begriff der Szene untermauert den temporären Charakter von heutigen Vergemeinschaftungen.
Die Erlebnistheorie von Schulze
Wovon geht Schulze im Bezug auf den Menschen aus? Wie ist der Mensch?
Schulze geht vom aktiven Menschen aus.
Die Erlebnistheorie von Schulze
Worauf basiert seine Handlungstheorie?
Sie basiert auf Subjekt und Situation.
Die Erlebnistheorie von Schulze
Was ist in den Augen von Schulze das “Subjekt”?
Es ist die unauflösbare Einheit von Körper und Bewusstsein (innen).
Die Erlebnistheorie von Schulze
Was ist in Schulzes Augen die “Situation”?
Mit Situation meint Schulze, alles was das Subjekt umgibt und mit ihm in Beziehung steht.
Die Erlebnistheorie von Schulze - Wahr oder falsch.
Subjekt und Situation sind nicht klar voneinander trennbar.
Falsch. Subjekt und Situation tangieren und beeinflussen sich zwar, dennoch bleiben die beiden Sphären immer klar voneinander getrennt.
Die Erlebnistheorie von Schulze
Wie hat sich das Verhältnis zwischen Subjekt und Situation verändert (die Lebensumstände)?
Im gesellschaftlichen Alltag leiden die Menschen nicht mehr unter dem Diktat der Notwendigkeit sondern unter der Qual der Wahl.
Die Erlebnistheorie von Schulze
Warum “leiden” Menschen heute vermehrt unter der Qual der Wahl?
Weil sich das Angebotsvolumen für den Einzelnen immer weiter ausweitet.