Methodische Aspekte und Grundlagen Flashcards
Bedeutung methodischen Vorgehens in Produktentstehungsprozessen
- Qualität, Preis und rechtzeitige Markteinführung des Produkts sind entscheidend für den Unternehmenserfolg
=> Methodisches Vorgehen zwingend erforderlich
Vorteile:
- Erhöhung der Qualität
- Berechenbarkeit von Zeiträumen
- Zielorientiertes Arbeiten
- etc.
Anforderungen an eine Konstruktionsmethodik
- muss bei jeder konstruktiven Tätigkeit branchenübergreifend anwendbar sein
- soll das Finden optimaler Lösungen erleichtern
- darf Lösungen nicht zufallsbedingt erzeugen
- Lösungen müssen leicht auf andere Aufgaben übertragbar sein
Vorgehensmodelle
- begrifflich passender: Methode, Prozedur
- beschreiben grundsätzliche Vorgehensmuster für bestimmte Situationen
- bilden wichtige Elemente einer Handlungsfolge ab
- zeigen in der Praxis bewährte Wege auf, gewünschte Ziele zu erreichen
- sind reproduzierbar
Schritte des Vorgehensmodells nach VDI 2221
- Planen und Klären der Aufgabe und Anforderungen
- Konzipieren (Anforderungsliste; Funktionsstrukturen)
- Entwerfen => gestalterische Festlegung (Prinzipielle Lösungen; Modulare Strukturen; Vorentwürfe)
- Ausarbeiten => herstellungstechnische Festlegung (Gesamtentwurf; Produktdokumentation)
Konstruktionsarten
Neukonstruktion (12%)
Anpassungskonstruktion (55%)
Variantenkonstruktion (33%)
Neukonstruktion
Generierungsmethode
Kennzeichen:
- zu entwickelnde technische Lösung wird neu konzipiert => alle Phasen werden durchlaufen
Ergebnis:
- Neuartiges Produkt
Anpassungskonstruktion
Regenerierungsmethode
Kennzeichen:
- Geht von existierenden, bekannten Lösungen aus
- Erfüllung von Kundenwünschen durch spezielle Anforderungen
Ergebnis :
- Angepasste Produkte mit kundenspezifischen Eigenschaften
Variantenkonstruktion
Variantenmethode
Kennzeichen:
- setzt eine vorgegebene Funktionsstruktur und Lösungsprinzip voraus
- Varianten werden durch Kombination, Anordnung oder Ergänzung bewährter Elemente erarbeitet
Ergebnis:
- Produkte mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten für ähnliche Anforderungen
Vorgehensmodell nach VDI 2206
- V-Modell als Makrozyklus
=> Durchlauf mehrerer Makrozyklen mit zunehmender Produktreife
=> Anzahl der Makrozyklen ist aufgabenspezifisch - Problemslösungszyklus als Mikrozyklus
=> Situationsspezifische Prozessplanung
=> unterstützt den Entwickler auch bei unvorhersehbaren Entwicklungssituationen - Prozessbausteine für wiederkehrende Arbeitsschritte
=> Modularisiertes Wissen
=> Konkrete Handlungsanweisungen
Abstraktion von Prozessen
Ziel: Ausblenden nicht relevanter Informationen um dadurch den Kern der Aufgabe zu isolieren und eine nachhaltige Lösung zu schaffen
Methoden zur Ermittlung der Anforderungen
Zur Aufdeckung von Zusammenhängen bei komplexen Texten:
- Mindmapping
- Wirkungsnetze
- Ursachen-Wirkungsanalyse
Zur Berücksichtigung von Gesetzen etc.:
- Recherche
Zur Verminderung des Risikos für vergessene wichtige Infos:
- Checklisten
Erhebung von Kundenanforderungen:
- Fragebogen, Interviews
Ermittlung eines erzielbaren Marktpreises
- Target Costing
Stärken/Schwächen des Produkts
- Benchmarking
Anforderungsmanagement
- Aus Marktstudien und Kundenfeedback ergibt sich ein Bedarf für ein neues Produkt
- Anforderungen müssen zusammengestellt werden
- Widersprüche müssen identifiziert werden
- Liste der Anforderungen muss im Verlaufe des Produktentstehungsprozesses iterativ weiterentwickelt werden
Konstruktionsphase “Konzipieren”
- Funktionsfindung
- Prinziperarbeitung
- Modularisieren und Strukturieren
=> Es entstehen sukzessive detaillierte Modelle als Resultat der einzelnen Schritte
Konzipieren - Funktionsfindung
- Gesamtfunktion erkennen und formulieren => Black-Box-Modelle
- Teilfunktionen daraus ableiten und formulieren. Funktionsliste erstellen
- Teilfunktionen logisch richtig zur Funktionsstruktur verbinden und evtl. variieren
Konzipieren - Prinziperarbeitung
- Nutzbare elementare Teillösungen erkenne, variieren
- Konkretisierung durch Wirkprinzipien => Ergebnis: Funktionsträger
- Teilfunktionen und -lösungen ordnen und übersichtlich darstellen
- Teillösungen zu Prinziplösungen kombinieren unter Zuhilfenahme von Reduktionsstrategien