Lobbying Flashcards
Was versteht man unter Lobbyismus?
Lobbyismus ist der Versuch der Einflussnahme auf Entscheidungsträger durch Dritte, d.h. es findet eine direkte oder indirekte Einflussnahme auf politische Prozesse von Organisationen durch externe Teilnehmer zur Verfolgung eines bestimmten Zieles statt.
Zwischen welchen drei Gewalten vermittlelt Lobbying? (3)
Gesellschaft, Wirtschaft und Politik.
Es gibt denen, die vertreten werden, eine Stimme gegenüber der Politik; und übersetzt den Code der Politik für die breite Öffentlichkeit.
Was sind zwei Merkmale von professionellem Lobbying? (2)
- Die Zweckgerichtetheit (der Einflussnahmen)
- Die Maßnahmenvielfalt des Felds
Zwischen zwei sehr unterschiedlichen Ebenen bewegt sich ein Lobbyist? (2)
- das politische Umfeld, geprägt durch Gesellschaftsziele und parteipolitische Programme
- das Unternehmensumfeld, geprägt durch Wettbewerb und betriebswirtschaftliche Anforderungen
Was sind Government Relations im Vergleich zu Lobbyismus?
Government Relations versteht das Einbringen von Expertise z. B. von Interessensvertretungen oder NGOs bei der Entstehung von Gesetzen im juristisch festgelegten Rahmen.
Nur zum wiederholten Lesen: Lobbyismus einfach erklärt
Die Einflussnahme auf politische Entscheidungen oder die öffentliche Meinung durch die Vertretung von Interessenverbänden nennt man Lobbyimus. Lobbyisten sind diejenigen die im Auftrag eines Dritten Lobbyismus durchführen.
Interessensverbände sind beispielsweise Wirtschafts- und Sozialverbände, Umweltschutzverbände, Gewerkschaften oder Arbeitnehmerverbände.
Lobby bedeutet Empfangshalle, wo in der Vergangenheit die Interessenvertreter im Parlament auf Audienz warteten, um mit ihnen zu sprechen und Informationen zu geben. Heute sammeln Lobbyisten Informationen und geben diese weiter, sie pflegen Kontakte mit Parlamentariern, schreiben Vorlagen zu Gesetzesentwürfen, gehen zu Anhörungen oder organisieren Veranstaltungen. Sie schreiben Presseerklärungen, treten bei Podiumsdiskussionen auf oder konzipieren ganze Kampagnen. Manchmal wird auch die Androhung von Streiks oder der Abbau von Arbeitsplätzen als Maßnahme platziert, um Druck aufzubauen.
Da Lobbying eher negativ betrachtet wird, nennen viele Vertreter diese Arbeit politische Kommunikation oder Politikberatung. Politische Vertreter sich auf das Wissen und die Erfahrung von Experten angewiesen und greifen deshalb auf die Informationen von Interessensverbänden zurück. Im Idealfall vertreten die Interessenverbände die Vielfalt der Gesellschaft. Auch wissenschaftliche Mitarbeiter sind in den Behörden zentral. Der Europarat verfügt jedoch über keine wissenschaftlichen Mitarbeiter.
In der Öffentlichkeit wird Lobbying aber nicht zur allgemeinen Interessensvertretung zum Wohle der Allgemeinheit wahrgenommen. Viele glauben, dass Lobbying Einfluss auf Politik nimmt und zu Korruption führen kann. Deshalb wird mehr Transparenz gefordert. Auch der Wechsel von politischen Entscheidungsträgern in hochrangige Posten innerhalb von Interessenverbänden wird kritisiert. Ein weiteres Problem ist, dass unterschiedliche Interessenverbände über unterschiedliche Voraussetzungen und Mittel verfügen, insb. in finanzieller Hinsicht. Lobbying kann daher aus gesellschaftlicher Hinsicht wichtig sein, insofern die demokratischen Grundprinzipien gewahrt werden.
Woher stammt der Begriff des Lobbyings?
- Lobby = mittellateinisch “lobia” für Laube, Galerie.
- US-Präsident Ulysses S. Grant (1869–1877) hat gerne in der Lobby des Willard Hotels in Washington DC gesessen und Zigarren geraucht haben. Alle, die ihn dort ansprachen und ihm ein Glas guten Brandys spendierten, soll er als Lobbyisten bezeichnet haben.
- Weiters werden die Vorhallen des britischen Unterhauses und des US-amerikanischen Senats als “Lobby” bezeichnet, in denen Personen Politiker auf ihre Interessen aufmerksam machten und versuchten diese dazu zu bewegen, sie bei der Entscheidungsfindung zu berücksichtigen. So wurde die Bezeichnung für ein architektonisches Element als Name für den Vorgang übernommen.
Vervollständige.
Public Affairs (PA) sind die strategische, kommunikative Einflussnahme auf ________ ________________ durch Organisationen an der Schnittstelle zwischen ________, ________ und ________. Sie zielen also darauf ab, ihre Ziele mittels Kommunikationsmaßnahmen bei Institutionen und Personen der Gesetzgebung sowie durch gezielte Einflussnahme auf die ________________ ________ durchzusetzen.
Public Affairs (PA) sind die strategische, kommunikative Einflussnahme auf politische Entscheidungsträger durch Organisationen an der Schnittstelle zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Sie zielen also darauf ab, ihre Ziele mittels Kommunikationsmaßnahmen bei Institutionen und Personen der Gesetzgebung sowie durch gezielte Einflussnahme auf die öffentliche Meinung durchzusetzen.
Public Affairs arbeiten mit erweiterten Instrumentarien als die gewöhnliche politische und Unternehmenskommunikation. Welche sind das? (6)
- Wissenschaftliche Analysen
- Themen- und Wissensmanagement
- Lobbying
- Public Relations
- Politische Kommunikation
- Werbung
Was ist das vorrangige Ziel von Lobbying bzw. Public Affairs?
Sie sollen Unternehmen/Organisationen langfristig und aktiv in gesellschaftliche und politische Prozesse involvieren. Dadurch soll in der Öffentlichkeit und politischen Arenen (Politiker, politische Institutionen, Verwaltung) Akzeptanz für bestimmte Themen geschaffen werden.
Wie grenzen sich die folgenden Begriffe ab?
* Lobbying
* Public Affairs
* Public Relations
Da beim Einfluss auf die öffentliche Meinung sämtliche Instrumente der PR zum Einsatz kommen, ist eine saubere Abgrenzung der Begriffe schwierig. ABER:
Lobbying ist ein Unterbegriff zu Public Affairs.
PR kommuniziert die Außeninteressen direkt. Lobbying versteht nur den Kontakt zu politischen Entscheidungsträgern.
PA spricht Stakeholder und Medien an, Politik und Verwaltung sind eine Untergruppe der Stakeholder. Lobbying ist dier die diskrete Kommunikation mit Entscheidungsträgern und PA die exponierte Öffentlichkeitsarbeit.
Andere Ansichten gehen genau in die konträre Richtung:
Da Public Affairs die klassischen Instrumente und Methoden der Public Relations verwenden, wird Public Affairs als keine eigene Form angesehen, sondern als eine Teildisziplin der PR, die die Politik über den Umweg der öffentlichen Meinung beeinflusst.
Ein Lobbyist ist eine Person, die das Lobbying im Auftrag Dritter durchführt, z.B. im Rahmen eines (Dienst)vertrages und eine Managementdisziplin, die erlernt werden kann. Welche Ursprungsberufe kann ein Lobbyist vorab erlernt haben? (3)
- Jurist
- Volkswirt
- PR-Manager uvm.
Vom Selbstverständnis her sind Lobbyisten Botschafter, die die jeweils eigenen Sprachen von Politik und Wirtschaft sprechen und so zwischen diesen unterschiedlichen Welten vermitteln können.
“Lobbying ist jenes Instrument der Public Affairs, das für die Durchsetzung von berechtigten Interessen zum Einsatz kommt. Public Affairs umfasst das Management der Außenpolitik eines Unternehmens, Verbandes oder einer Organisation mit Instrumenten wie Government Relations, CSR, etc. Für die Evaluation von Maßnahmen können unterschiedliche qualitative und quantitative Messkriterien zum Einsatz kommen.” - Lobbying-Experte Peter Köppl
Was versteht man im Lobbying unter Hauptstadtrepräsentanzen?
Viele großen Unternehmen haben diese sogenannten Hauptstadtrepräsentanzen in Berlin oder Brüssel, um an den Regierungs- bzw. EU-Sitzen direkt vor Ort zu sein. In manchen Firmen gibt es auch angestellte “In-House-Agenten”.
Was kann ein Unternehmen tun, wenn es nicht die Mittel oder Voraussetzungen hat, Lobbying zu betreiben?
Man kann die Dienstleistung an eine spezialisierte Agentur, selbstständige Politikberater, Consultants oder spezialisierte Rechtsanwaltskanzleien auslagern.
Bei den Agenturen kann es sich sowohl um inhabergeführte PR-Agenturen als auch um spezialisierte Abteilungen internationaler Agenturverbände handeln. Sie alle führen zwar die Tätigkeit eines Lobbyisten aus, treten aber oft unter anderen Bezeichnung auf.
Landläufig werden mit Lobbyismus der Einfluss von (Groß-)konzernen auf die Politik assoziiert; die Bandbreite der Stakeholder im politischen Entscheidungsprozess ist jedoch wesentlich größer. Wer kann noch Lobbyist sein? (4)
- Einzelne Mitgliedstaaten der EU
- Unternehmensverbände, Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften
- Kirchen und Religionsgemeinschaften
- Nichtregierungsorganisationen (NGOs, z.B. Umweltschutzverbände)
Ähnlich breit gestreut wie die Akteure und Stakeholder sind die Arten der Interessen, die durch Lobbying durchgesetzt werden sollen. Welche Bereiche können diese umfassen? (5)
- im Wirtschaftsbereich und in der Arbeitswelt
- im Sozialbereich
- im Bereich der Freizeit und Erholung
- im Bereich von Religion, Kultur und Wissenschaft
- im gesellschaftspolitischen Querschnittsbereich
In welche zwei Unterteilungen kann man die Lobbying-Instrumente spalten? (2)
- direkter/persönlicher Kontakt
- indirekter Kontakt (über Dritte/Medien)
Was sind die Instrumente von Lobbyismus? (9)
- persönliche Kontakte und Arbeitsgespräche
- Monitoring
- Positionspapiere
- Öffentlichkeitsarbeit und Medienpräsenz (z. B. politische Inserate)
- parlamentarischer Abende
- parlamentarische Anhörungen
- personelle Verflechtungen
- Wahlkampfunterstützungen und Spenden
- Kongresse, Workshops, Round-Table Gespräche
Wahr oder Falsch.
Trotz des schlechten Rufes ist das Geschäft des Lobbyings in Brüssel in den letzten Jahren explodiert. Das führte auch zu einer laufenden Professionalisierung.
Wahr. Es ist für Unternehmen, Verbände und Organisationen immer wichtiger geworden, die Entscheidungsprozesse in der EU zu begleiten, ein eigenes Netzwerk aufzubauen und Einflussmöglichkeiten in allen Phasen der Verfahren zu nutzen.
Es ist für politische Entscheidungsträger auch unmöglich, sich Fachwissen anzueignen, das für eine gute Entscheidungsfindung notwendig ist. Daher sind Personen, die dieses Wissen anbieten können, durchaus willkommen, denn sie leisten eine Art Übersetzungsdienst: sie helfen ihrem Unternehmen oder Verband, ihre Interessen zu formulieren, sodass diese von PolitikerInnen verstanden werden – und umgekehrt.
Lobbying ist in Brüssel in den letzten Jahren explodiert, sodass man von einem Tauschhandel zwischen Organisationen und Poltikern sprechen kann. Was ist damit gemeint?
- Unternehmen, Verbände etc. erreichen ihre Ziele.
- Politische Entscheidungsträger, die von Wählerstimmen abhängig sind, können Erfolge in ihrer politischen Arbeit vorweisen.