Investor Relations Flashcards
Was versteht man unter Investor Relations?
Investor Relations (IR) sind ein Teilgebiet der Unternehmenskommunikation (Corp. Communications). Darunter versteht man Kommunikationsmaßnahmen von AGs (oder anderen kapitalbasierten Gesellschaften) um das steigende Informationsbedürfnis von (potenziellen) Aktionären zu erfüllen, aber auch auf ihre sonstigen Erwartungen im veränderlichen Kapitalmarktumfeld flexibel zu reagieren oder diese gar antizipieren zu können. Es geht also um die aktive Beziehungspflege zwischen Unternehmen und seinen tatsächlichen oder potenziellen Anteilseignern.
Welche Alternativbegriffe zu Investor Relations gibt es? (2)
- Investorendialog
- Finanzkommunikation
Wahr oder Falsch.
Investor Relations sind kommunikativ nach außen gerichtet.
Falsch. In den internen Abläufen eines Unternehmens sind IR eine wesentliche Quelle für Basisinformationen, die im Rahmen der Unternehmenssteuerung und -strategie eingesetzt werden.
Was ist das vorrangige Ziel der Investor Relations?
Es gilt den relevanten Stakeholdern alle wichtigen Informationen zur Verfügung zu stellen, die für die Einschätzung der Entwicklung des Unternehmenswertes notwendig sind und die die Erwartungen des Marktes steuern. Durch laufende Kommunikation soll auch ein möglicher Imageverlust vorgebeugt werden, denn dieser kann ebenso zu Gewinnverlusten führen wie schlechte Geschäftszahlen.
In welchem Spannungsfeld befindet sich Investor Relations?
Es steht im Spannungsfeld zwischen dem Unternehmen und dem internationalen Kapitalmarkt.
Der Informationsbedarf der Financial Community entwickelt sind immer mehr von reinen Zahlen zu ….?
… zukunfts- und werteorientierten Unternehmensstrategien.
Zielgruppe der IR ist die Financial Community. Wer gehört hier dazu? (3)
- private und institutionelle Investoren
- Finanzanalysten
- Fachmedien
Side Note: Natürlich wird auch die Öffentlichkeit angesprochen (Stichwort PR). IR und PR sind aber meistens in getrennten Abteilungen angesiedelt oder ausgelagert. Wichtig ist, dass beide gut miteinander kommunzieren und sich in Bezug auf Inhalte, Form und Timing der Kommunikation nach außen abstimmen, um die stringente Linie aufrecht zu erhalten.
Mit welchen Informationen will der Investor oder Analyst laufend versorgt werden? (5)
- klare, transparente und wertorientierte Unternehmensstrategie sowie deren konsequente Umsetzung
- Kompetenz und Glaubwürdigkeit des Managements
- Qualität der Vergütungssysteme zur performanceorientierten Unternehmenssteuerung
- führende Marktposition
- Wachstums- und Innovationspotential
Mit welcher Abteilung muss der IR-Manager eng zusammenarbeiten?
Mit dem Controlling (Zahlenmaterial als Basis für den Bericht)
Der IR-Manger hat auch unternehmensinterne Aufgaben. Welche zwei sind hervorzuheben?
- Auf Basis der monatlichen Berichterstattung informiert sich der IR-Manager mit Plan-Ist-Vergleichen kontinuierlich über die Geschäftsentwicklung. Somit ist es unternehmensintern die Aufgabe des IR-Managers Änderungen der Einschätzungen einer Gesellschaft und die Gründe dafür zu kommunizieren. Dies kann anhand entsprechender Kommentare zum aktuellen Analystenreport geschehen, aber auch mit allgemeinen Informationen über die Branche oder wichtige Mitbewerber.
- Ein weiterer Aufgabenbereich ist, dass die IR-Verantwortlichen Informationen über das eigene Unternehmen, die Branche und den Wettbewerb aus der Financial Community aufnehmen und entsprechend aufbereitet den entsprechenden Stellen und Entscheidungsträgern zur Verfügung stellen. Somit fungieren die IR-Verantwortlichen intern auch als Berate.
Mit welchen internen Stellen kommuniziert Investor Relations? (6)
- Strategische Planung
- Controlling
- Rechnungswesen
- Finanzen
- Operative Bereiche
- Öffentlichkeitsarbeit
Was macht gute Investor Relations aus bzw. welche Erfolgsfaktoren gibt es? (9)
- Transparenz und Stringenz
- Vertrauen schaffen
- Glaubwürdig, rechtzeitig und kontinuierlich kommunizieren
- Erfüllen Sie die Erwartungen, die Sie selbst geweckt haben
- Geben Sie keiner Dialoggruppe einen unsachlichen Vorzug
- Stehen Sie zu dem, was Sie tun – in Ihrem Falle also zum Kapitalmarkt
- Keine Insiderinformationen weitergeben
- Gewinnschätzungen und Profit Warnings abgeben
- Mit Gerüchten aktiv umgehen
Nur zum wiederholten Lesen: Best Practice Investor Relations
Properly positioning your story within the investment community can help you build a quality, long-term shareholder base and enhance equity market value. To develop an effective investor relations strategy, you must understand how to best interact with investors, stay visible, and adapt to deliver both good news and bad.
Cover both the good and the bad. It is easy to highlight the positive news and trends impacting your company and to gloss over the negatives. The best companies do a great job providing balanced information.
Stay visible. After reporting a mixed quarter, it is important to maintain a dialog with your shareholders. Investors want to be reassured by the senior management that you are on top of managing the company.
Adapt. Recognize that the metrics you provide to the Street need to evolve to best demonstrate the health of your business and to allow the investment community to gauge your progress.
Don’t wing it. Prepare thoroughly for your earnings calls. What you say and how you say it is really important on quarterly calls and during investor meetings. Practice your delivery and make sure your team is prepared to answer any and all follow-up questions.
Target the correct accounts. When setting up a marketing trip, be thoughtful about whom you want to target. Balance existing and potential shareholders and don’t exclude hedge funds. Hedge funds have significant assets and can be valuable, long-term shareholders.
Treat analysts and portfolio managers as equals. In the investment process, analysts and portfolio managers should be seen as equals. Senior management should strive to meet with both.
Ignore the stock rating. Ratings are temporary and change over time. Just because an analyst has a “hold” rating on your company doesn’t mean management should cut off communication.
Mix up management. As you plan your marketing trips, plan to occasionally bring along members of senior management other than the CEO and CFO. This can include a division head, your chief medical officer, or your chief scientific officer. This showcases the depth of your management team and allows investors to get a different/broader perspective on your business.
Be quick to respond. The best companies quickly assess the impact of any potential bad news and proactively communicate it to their shareholders.
Provide guidance. The best companies recognize that increased transparency is key to attaining a premium valuation.
Wahr oder Falsch.
Der Aktienmarkt an sich und somit auch IR sind strengen gesetzlichen Regelungen unterworfen, die auch die Art und Frequenz der notwendigen Publikationen festsetzen.
Grundsätzlich kann man bei Investor Relations zwischen gesetzlich festgelegten Pflichtmaßnahmen und freiwilligen Maßnahmen, die sich in der Praxis als sinnvoll etabliert haben, unterscheiden. Diese sind in Österreich und Deutschland grundsätzlich gleich.
Wahr.
Nur zum wiederholten Lesen: im Gepräch mit Christian Lang von Lang & Tomaschtik Communications
Was erachten Sie als wichtigstes Instrument in IR?
Ein Instrument aus der Vielfalt der Möglichkeiten in Investor Relations herauszunehmen ist keine leichte Aufgabe. Bei Investor Relations geht es um Vertrauen – Vertrauensbildung und -bestätigung. Daher ist es wichtig, laufend zu kommunizieren und die Vielfalt der Möglichkeiten auszunutzen. Die Investoren – egal welche Summe sie eingesetzt haben – haben ein Anrecht auf umfassende Information. Es geht ja um ihr Geld! Aber selbstverständlich sind der Geschäftsbericht und die Bilanzpressekonferenz nach wie vor ganz wichtige Tools.
Setzen Sie Kommunikationsmaßnahmen im Bereich Investor Relations für Ihre Kunden ein, die über die üblichen Veröffentlichungen hinausgehen?
In der Kommunikation mit Investoren sind für börsennotierte Unternehmen viele Schritte vorgegeben. Darüber hinaus – und natürlich auch für alle anderen Unternehmen, die mit ihren Investoren kommunizieren – kann der Einsatz kreativer Maßnahmen innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen natürlich hilfreich sein.
Wahr oder Falsch.
Eine Reihe der Instrumente, mit denen die Zielgruppen einer AG erreicht werden können, sind gesetzlich vorgeschrieben. Daher ist kein Spielraum vorhanden, ob und wie diese eingesetzt werden; lediglich die Art und Weise der Umsetzung bzw. der inhaltliche Gehalt kann gestaltet werden. Somit spricht man von Pflichtmaßnahmen im Rahmen der Investor Relations. Ein Nichteinhalten kann zu negativen Folgen für ein Unternehmen wie Geldbußen führen
Wahr.
Wahr oder Falsch.
Bereits vor dem Eintritt in den Aktienmarkt sind entsprechende Publikationen vorzulegen, um zukünftige Anleger mit relevanten Informationen zu versorgen.
Wahr.
Was geschieht beim IPO (Initial Public Offering) in kommunikativer Hinsicht? (5)
- Vier Wochen vor dem ersten Handelstag wird mit der “Intention to float” (ITF) eine formelle Erklärung publiziert, die den Gang auf das Parkett ankündigt.
- Ab dann besteht die Pflicht, mit (potenziellen) Investoren, Finanzjournalisten und Analysten zu kommunizieren (wichtig: IR-Webseite)
- In der ITF-Phase werden meist nur wenige Informationen online bereitgestellt: neben der Finanznachricht, mit der der IPO angekündigt wird, in erster Linie die Kontaktdaten der Investor-Relations-Verantwortlichen. Die Informationen sollten aber rasch auffindbar sein und einen hohen Wiedererkennungswert im CD vermitteln.
- Zehn bis 14 Tage nach der ITF wird der Börseprospekt veröffentlicht (Emittentenangebot, Investmentinformationen zur Risikoabwägung z.B. Geschäftstätigkeit, Markt- und Wettbewerbsumfeld und wichtigste Finanzkennziffern) [1]
- Ab dann gilt es Meldungen und Termine zu veröffentlichen.
[1] Diese Angaben sind allerdings nicht für alle Besuchern der Webseite bestimmt, denn die Regularien verbieten oftmals einen Zugriff auf die Informationen aus den Vereinigten Staaten, Kanada, Japan und Australien. Darauf wird in einem Disclaimer hingewiesen. Dieser ist in der Regel bis zu vier Wochen nach dem erfolgreichen IPO der IR-Website vorgeschaltet.
Was sind zwei wesentliche Attribute einer IR-Webseite? (2)
- Übersichtlichkeit
- Interaktivität
Sprechen Sie mit Ihrer Equity Story nicht nur den Kopf, sondern auch das Herz Ihrer Stakeholder an. Das gelingt mit modernen Kommunikationsmethoden wie interaktiven Elementen. Welche Möglichkeiten gibt es hier? (7)
- Mit einem interaktiven Renditerechner lassen sich die Nachhaltigkeit bzw. Attraktivität eines Investments darstellen. Grafiken und detaillierte Performance-Übersichten für frei wählbare Zeiträume präsentieren die Entwicklung anschaulich – nach Wunsch mit oder ohne Berücksichtigung der Dividende.
- Der interaktive Aktienchart zeigt die Kursentwicklung an den verschiedenen Handelsplätzen, der sich durch die automatische Nachrichteneinbindung auch in den Kontext zur operativen Entwicklung setzen lässt. Außerdem erfahren Sie, wo gerade gehandelt wird bzw. welche Börsenplätze geschlossen sind.
- Der interaktive Kennzahlenvergleich liefert einen echten Mehrwert für die Stakeholder, die die Geschäftszahlen des Unternehmens analysieren möchten. Investoren und Analysten können sich den Umsatz, das EBIT oder auch jede andere Kennzahl für bestimmte Jahre darstellen lassen und die Ergebnisse anschließend ausdrucken oder in verschiedene Formate exportieren.
- Emittenten, die auch eine Anleihe ausgegeben haben, können ihren Kreditoren mit dem interaktiven Fälligkeitsprofil einen guten Überblick über die Schuldenstruktur und die Laufzeiten der Anleihen und Finanzverbindlichkeiten verschaffen.
- Der Finanzkalender bietet mittlerweile auch mehr als die chronologische Auflistung aller Termine. Mit der Filterfunktion lassen sich beispielsweise nur die Roadshows oder die Finanzveröffentlichungen anzeigen. Der Event Reminder erinnert die Stakeholder an bevorstehende Termine.
- Der automatisierte News Alert informiert Investoren und Analysten, wenn neue Insiderinformationen, Corporate News, Stimmrechtsmitteilungen oder Presseinformationen veröffentlicht wurden.
- Ein Börsenlexikon und eine integrierte Glossarfunktion, in der Abkürzungen erläutert und unternehmensspezifische Fachbegriffe erklärt werden, erhöhen die Verweildauer der User auf der Webseite.
Nur zum wiederholten Lesen: Weitere Dinge zum Beachten für die IR-Webseite
Die Informationsbedürfnisse sind so unterschiedlich wie die Stakeholder, die Ihre IR-Webseite besuchen – liefern Sie deshalb eine große Bandbreite an Informationen. Investoren und Analysten verlangen natürlich Fakten, aber auch sie sind offen für eine emotionale Ansprache: Erzählen Sie deshalb die Equity Story Ihres Unternehmens, schildern Sie Ihr Geschäftsmodell und erläutern Sie, klar und verständlich, warum man in Sie investieren sollte. Ganz wichtig: Stellen Sie die handelnden Personen aus dem Management vor, das schafft Vertrauen und Nähe.
Manchmal besteht dennoch Redebedarf: Bieten Sie deshalb möglichst prominent Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme an, beispielsweise durch ein Formular auf der Webseite. Zudem sollten auch die IR-Ansprechpartner mit Foto und Kontaktdaten leicht zu finden sein.
Vervollständige.
Die Hauptversammlung dient als Treffen aller AktionärInnen der Information und ____________ über unternehmensbezogene Vorgänge. Sie findet mindestens einmal ____________ statt. Stimmberechtigte TeilnehmerInnen der Hauptversammlung sind alle HalterInnen von ____________ eines Unternehmens.
Während einer ordentlichen Hauptversammlung werden grundsätzliche Entscheidungen für das Unternehmen gefällt, beispielsweise die Wahl der Mitglieder im ____________, Änderungen der ____________ sowie die Ausschüttung von Gewinnen in Form einer ____________. Einzuberufen ist sie durch den ____________.
Vereinfacht wird die Stimmabgabe für AktionärInnnen, die nicht persönlich an der Hauptversammlung teilnehmen können, über das ____________. Um den gesetzlichen Rahmenbedingungen zu entsprechen bzw. Sicherheitslücken auszuschließen geschieht dies meist über den Umweg der ____________.
Die Hauptversammlung dient als Treffen aller AktionärInnen der Information und Beschlussfassung über unternehmensbezogene Vorgänge. Sie findet mindestens einmal jährlich statt. Stimmberechtigte TeilnehmerInnen der Hauptversammlung sind alle HalterInnen von Stammaktien eines Unternehmens.
Während einer ordentlichen Hauptversammlung werden grundsätzliche Entscheidungen für das Unternehmen gefällt, beispielsweise die Wahl der Mitglieder im Aufsichtsrat, Änderungen der Statuten sowie die Ausschüttung von Gewinnen in Form einer Dividende. Einzuberufen ist sie durch den Vorstand.
Vereinfacht wird die Stimmabgabe für AktionärInnnen, die nicht persönlich an der Hauptversammlung teilnehmen können, über das Internet. Um den gesetzlichen Rahmenbedingungen zu entsprechen bzw. Sicherheitslücken auszuschließen geschieht dies meist über den Umweg der Briefwahl.
Wie kann man den Quartalsbericht noch nennen?
Aktionärsbrief. Er gehört zur Zwischenberichterstattung und stellt die im 3-Monats-Rhythmus stattfindende verpflichtende unterjährige Berichterstattung von Aktiengesellschaften dar.
Videos mit dem CEO können Ergebnisveröffentlichungen nett ergänzen.