Investor Relations Flashcards

1
Q

Was versteht man unter Investor Relations?

A

Investor Relations (IR) sind ein Teilgebiet der Unternehmenskommunikation (Corp. Communications). Darunter versteht man Kommunikationsmaßnahmen von AGs (oder anderen kapitalbasierten Gesellschaften) um das steigende Informationsbedürfnis von (potenziellen) Aktionären zu erfüllen, aber auch auf ihre sonstigen Erwartungen im veränderlichen Kapitalmarktumfeld flexibel zu reagieren oder diese gar antizipieren zu können. Es geht also um die aktive Beziehungspflege zwischen Unternehmen und seinen tatsächlichen oder potenziellen Anteilseignern.

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2
Q

Welche Alternativbegriffe zu Investor Relations gibt es? (2)

A
  • Investorendialog
  • Finanzkommunikation
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3
Q

Wahr oder Falsch.

Investor Relations sind kommunikativ nach außen gerichtet.

A

Falsch. In den internen Abläufen eines Unternehmens sind IR eine wesentliche Quelle für Basisinformationen, die im Rahmen der Unternehmenssteuerung und -strategie eingesetzt werden.

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4
Q

Was ist das vorrangige Ziel der Investor Relations?

A

Es gilt den relevanten Stakeholdern alle wichtigen Informationen zur Verfügung zu stellen, die für die Einschätzung der Entwicklung des Unternehmenswertes notwendig sind und die die Erwartungen des Marktes steuern. Durch laufende Kommunikation soll auch ein möglicher Imageverlust vorgebeugt werden, denn dieser kann ebenso zu Gewinnverlusten führen wie schlechte Geschäftszahlen.

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5
Q

In welchem Spannungsfeld befindet sich Investor Relations?

A

Es steht im Spannungsfeld zwischen dem Unternehmen und dem internationalen Kapitalmarkt.

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6
Q

Der Informationsbedarf der Financial Community entwickelt sind immer mehr von reinen Zahlen zu ….?

A

… zukunfts- und werteorientierten Unternehmensstrategien.

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7
Q

Zielgruppe der IR ist die Financial Community. Wer gehört hier dazu? (3)

A
  • private und institutionelle Investoren
  • Finanzanalysten
  • Fachmedien

Side Note: Natürlich wird auch die Öffentlichkeit angesprochen (Stichwort PR). IR und PR sind aber meistens in getrennten Abteilungen angesiedelt oder ausgelagert. Wichtig ist, dass beide gut miteinander kommunzieren und sich in Bezug auf Inhalte, Form und Timing der Kommunikation nach außen abstimmen, um die stringente Linie aufrecht zu erhalten.

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8
Q

Mit welchen Informationen will der Investor oder Analyst laufend versorgt werden? (5)

A
  • klare, transparente und wertorientierte Unternehmensstrategie sowie deren konsequente Umsetzung
  • Kompetenz und Glaubwürdigkeit des Managements
  • Qualität der Vergütungssysteme zur performanceorientierten Unternehmenssteuerung
  • führende Marktposition
  • Wachstums- und Innovationspotential
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9
Q

Mit welcher Abteilung muss der IR-Manager eng zusammenarbeiten?

A

Mit dem Controlling (Zahlenmaterial als Basis für den Bericht)

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10
Q

Der IR-Manger hat auch unternehmensinterne Aufgaben. Welche zwei sind hervorzuheben?

A
  • Auf Basis der monatlichen Berichterstattung informiert sich der IR-Manager mit Plan-Ist-Vergleichen kontinuierlich über die Geschäftsentwicklung. Somit ist es unternehmensintern die Aufgabe des IR-Managers Änderungen der Einschätzungen einer Gesellschaft und die Gründe dafür zu kommunizieren. Dies kann anhand entsprechender Kommentare zum aktuellen Analystenreport geschehen, aber auch mit allgemeinen Informationen über die Branche oder wichtige Mitbewerber.
  • Ein weiterer Aufgabenbereich ist, dass die IR-Verantwortlichen Informationen über das eigene Unternehmen, die Branche und den Wettbewerb aus der Financial Community aufnehmen und entsprechend aufbereitet den entsprechenden Stellen und Entscheidungsträgern zur Verfügung stellen. Somit fungieren die IR-Verantwortlichen intern auch als Berate.
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11
Q

Mit welchen internen Stellen kommuniziert Investor Relations? (6)

A
  • Strategische Planung
  • Controlling
  • Rechnungswesen
  • Finanzen
  • Operative Bereiche
  • Öffentlichkeitsarbeit
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12
Q

Was macht gute Investor Relations aus bzw. welche Erfolgsfaktoren gibt es? (9)

A
  • Transparenz und Stringenz
  • Vertrauen schaffen
  • Glaubwürdig, rechtzeitig und kontinuierlich kommunizieren
  • Erfüllen Sie die Erwartungen, die Sie selbst geweckt haben
  • Geben Sie keiner Dialoggruppe einen unsachlichen Vorzug
  • Stehen Sie zu dem, was Sie tun – in Ihrem Falle also zum Kapitalmarkt
  • Keine Insiderinformationen weitergeben
  • Gewinnschätzungen und Profit Warnings abgeben
  • Mit Gerüchten aktiv umgehen
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13
Q

Nur zum wiederholten Lesen: Best Practice Investor Relations

A

Properly positioning your story within the investment community can help you build a quality, long-term shareholder base and enhance equity market value. To develop an effective investor relations strategy, you must understand how to best interact with investors, stay visible, and adapt to deliver both good news and bad.

Cover both the good and the bad. It is easy to highlight the positive news and trends impacting your company and to gloss over the negatives. The best companies do a great job providing balanced information.
Stay visible. After reporting a mixed quarter, it is important to maintain a dialog with your shareholders. Investors want to be reassured by the senior management that you are on top of managing the company.
Adapt. Recognize that the metrics you provide to the Street need to evolve to best demonstrate the health of your business and to allow the investment community to gauge your progress.
Don’t wing it. Prepare thoroughly for your earnings calls. What you say and how you say it is really important on quarterly calls and during investor meetings. Practice your delivery and make sure your team is prepared to answer any and all follow-up questions.
Target the correct accounts. When setting up a marketing trip, be thoughtful about whom you want to target. Balance existing and potential shareholders and don’t exclude hedge funds. Hedge funds have significant assets and can be valuable, long-term shareholders.
Treat analysts and portfolio managers as equals. In the investment process, analysts and portfolio managers should be seen as equals. Senior management should strive to meet with both.
Ignore the stock rating. Ratings are temporary and change over time. Just because an analyst has a “hold” rating on your company doesn’t mean management should cut off communication.
Mix up management. As you plan your marketing trips, plan to occasionally bring along members of senior management other than the CEO and CFO. This can include a division head, your chief medical officer, or your chief scientific officer. This showcases the depth of your management team and allows investors to get a different/broader perspective on your business.
Be quick to respond. The best companies quickly assess the impact of any potential bad news and proactively communicate it to their shareholders.
Provide guidance. The best companies recognize that increased transparency is key to attaining a premium valuation.

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14
Q

Wahr oder Falsch.

Der Aktienmarkt an sich und somit auch IR sind strengen gesetzlichen Regelungen unterworfen, die auch die Art und Frequenz der notwendigen Publikationen festsetzen.

Grundsätzlich kann man bei Investor Relations zwischen gesetzlich festgelegten Pflichtmaßnahmen und freiwilligen Maßnahmen, die sich in der Praxis als sinnvoll etabliert haben, unterscheiden. Diese sind in Österreich und Deutschland grundsätzlich gleich.

A

Wahr.

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15
Q

Nur zum wiederholten Lesen: im Gepräch mit Christian Lang von Lang & Tomaschtik Communications

A

Was erachten Sie als wichtigstes Instrument in IR?
Ein Instrument aus der Vielfalt der Möglichkeiten in Investor Relations herauszunehmen ist keine leichte Aufgabe. Bei Investor Relations geht es um Vertrauen – Vertrauensbildung und -bestätigung. Daher ist es wichtig, laufend zu kommunizieren und die Vielfalt der Möglichkeiten auszunutzen. Die Investoren – egal welche Summe sie eingesetzt haben – haben ein Anrecht auf umfassende Information. Es geht ja um ihr Geld! Aber selbstverständlich sind der Geschäftsbericht und die Bilanzpressekonferenz nach wie vor ganz wichtige Tools.

Setzen Sie Kommunikationsmaßnahmen im Bereich Investor Relations für Ihre Kunden ein, die über die üblichen Veröffentlichungen hinausgehen?
In der Kommunikation mit Investoren sind für börsennotierte Unternehmen viele Schritte vorgegeben. Darüber hinaus – und natürlich auch für alle anderen Unternehmen, die mit ihren Investoren kommunizieren – kann der Einsatz kreativer Maßnahmen innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen natürlich hilfreich sein.

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16
Q

Wahr oder Falsch.

Eine Reihe der Instrumente, mit denen die Zielgruppen einer AG erreicht werden können, sind gesetzlich vorgeschrieben. Daher ist kein Spielraum vorhanden, ob und wie diese eingesetzt werden; lediglich die Art und Weise der Umsetzung bzw. der inhaltliche Gehalt kann gestaltet werden. Somit spricht man von Pflichtmaßnahmen im Rahmen der Investor Relations. Ein Nichteinhalten kann zu negativen Folgen für ein Unternehmen wie Geldbußen führen

A

Wahr.

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17
Q

Wahr oder Falsch.

Bereits vor dem Eintritt in den Aktienmarkt sind entsprechende Publikationen vorzulegen, um zukünftige Anleger mit relevanten Informationen zu versorgen.

A

Wahr.

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18
Q

Was geschieht beim IPO (Initial Public Offering) in kommunikativer Hinsicht? (5)

A
  • Vier Wochen vor dem ersten Handelstag wird mit der “Intention to float” (ITF) eine formelle Erklärung publiziert, die den Gang auf das Parkett ankündigt.
  • Ab dann besteht die Pflicht, mit (potenziellen) Investoren, Finanzjournalisten und Analysten zu kommunizieren (wichtig: IR-Webseite)
  • In der ITF-Phase werden meist nur wenige Informationen online bereitgestellt: neben der Finanznachricht, mit der der IPO angekündigt wird, in erster Linie die Kontaktdaten der Investor-Relations-Verantwortlichen. Die Informationen sollten aber rasch auffindbar sein und einen hohen Wiedererkennungswert im CD vermitteln.
  • Zehn bis 14 Tage nach der ITF wird der Börseprospekt veröffentlicht (Emittentenangebot, Investmentinformationen zur Risikoabwägung z.B. Geschäftstätigkeit, Markt- und Wettbewerbsumfeld und wichtigste Finanzkennziffern) [1]
  • Ab dann gilt es Meldungen und Termine zu veröffentlichen.

[1] Diese Angaben sind allerdings nicht für alle Besuchern der Webseite bestimmt, denn die Regularien verbieten oftmals einen Zugriff auf die Informationen aus den Vereinigten Staaten, Kanada, Japan und Australien. Darauf wird in einem Disclaimer hingewiesen. Dieser ist in der Regel bis zu vier Wochen nach dem erfolgreichen IPO der IR-Website vorgeschaltet.

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19
Q

Was sind zwei wesentliche Attribute einer IR-Webseite? (2)

A
  • Übersichtlichkeit
  • Interaktivität
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20
Q

Sprechen Sie mit Ihrer Equity Story nicht nur den Kopf, sondern auch das Herz Ihrer Stakeholder an. Das gelingt mit modernen Kommunikationsmethoden wie interaktiven Elementen. Welche Möglichkeiten gibt es hier? (7)

A
  • Mit einem interaktiven Renditerechner lassen sich die Nachhaltigkeit bzw. Attraktivität eines Investments darstellen. Grafiken und detaillierte Performance-Übersichten für frei wählbare Zeiträume präsentieren die Entwicklung anschaulich – nach Wunsch mit oder ohne Berücksichtigung der Dividende.
  • Der interaktive Aktienchart zeigt die Kursentwicklung an den verschiedenen Handelsplätzen, der sich durch die automatische Nachrichteneinbindung auch in den Kontext zur operativen Entwicklung setzen lässt. Außerdem erfahren Sie, wo gerade gehandelt wird bzw. welche Börsenplätze geschlossen sind.
  • Der interaktive Kennzahlenvergleich liefert einen echten Mehrwert für die Stakeholder, die die Geschäftszahlen des Unternehmens analysieren möchten. Investoren und Analysten können sich den Umsatz, das EBIT oder auch jede andere Kennzahl für bestimmte Jahre darstellen lassen und die Ergebnisse anschließend ausdrucken oder in verschiedene Formate exportieren.
  • Emittenten, die auch eine Anleihe ausgegeben haben, können ihren Kreditoren mit dem interaktiven Fälligkeitsprofil einen guten Überblick über die Schuldenstruktur und die Laufzeiten der Anleihen und Finanzverbindlichkeiten verschaffen.
  • Der Finanzkalender bietet mittlerweile auch mehr als die chronologische Auflistung aller Termine. Mit der Filterfunktion lassen sich beispielsweise nur die Roadshows oder die Finanzveröffentlichungen anzeigen. Der Event Reminder erinnert die Stakeholder an bevorstehende Termine.
  • Der automatisierte News Alert informiert Investoren und Analysten, wenn neue Insiderinformationen, Corporate News, Stimmrechtsmitteilungen oder Presseinformationen veröffentlicht wurden.
  • Ein Börsenlexikon und eine integrierte Glossarfunktion, in der Abkürzungen erläutert und unternehmensspezifische Fachbegriffe erklärt werden, erhöhen die Verweildauer der User auf der Webseite.
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21
Q

Nur zum wiederholten Lesen: Weitere Dinge zum Beachten für die IR-Webseite

A

Die Informationsbedürfnisse sind so unterschiedlich wie die Stakeholder, die Ihre IR-Webseite besuchen – liefern Sie deshalb eine große Bandbreite an Informationen. Investoren und Analysten verlangen natürlich Fakten, aber auch sie sind offen für eine emotionale Ansprache: Erzählen Sie deshalb die Equity Story Ihres Unternehmens, schildern Sie Ihr Geschäftsmodell und erläutern Sie, klar und verständlich, warum man in Sie investieren sollte. Ganz wichtig: Stellen Sie die handelnden Personen aus dem Management vor, das schafft Vertrauen und Nähe.

Manchmal besteht dennoch Redebedarf: Bieten Sie deshalb möglichst prominent Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme an, beispielsweise durch ein Formular auf der Webseite. Zudem sollten auch die IR-Ansprechpartner mit Foto und Kontaktdaten leicht zu finden sein.

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22
Q

Vervollständige.

Die Hauptversammlung dient als Treffen aller AktionärInnen der Information und ____________ über unternehmensbezogene Vorgänge. Sie findet mindestens einmal ____________ statt. Stimmberechtigte TeilnehmerInnen der Hauptversammlung sind alle HalterInnen von ____________ eines Unternehmens.

Während einer ordentlichen Hauptversammlung werden grundsätzliche Entscheidungen für das Unternehmen gefällt, beispielsweise die Wahl der Mitglieder im ____________, Änderungen der ____________ sowie die Ausschüttung von Gewinnen in Form einer ____________. Einzuberufen ist sie durch den ____________.

Vereinfacht wird die Stimmabgabe für AktionärInnnen, die nicht persönlich an der Hauptversammlung teilnehmen können, über das ____________. Um den gesetzlichen Rahmenbedingungen zu entsprechen bzw. Sicherheitslücken auszuschließen geschieht dies meist über den Umweg der ____________.

A

Die Hauptversammlung dient als Treffen aller AktionärInnen der Information und Beschlussfassung über unternehmensbezogene Vorgänge. Sie findet mindestens einmal jährlich statt. Stimmberechtigte TeilnehmerInnen der Hauptversammlung sind alle HalterInnen von Stammaktien eines Unternehmens.

Während einer ordentlichen Hauptversammlung werden grundsätzliche Entscheidungen für das Unternehmen gefällt, beispielsweise die Wahl der Mitglieder im Aufsichtsrat, Änderungen der Statuten sowie die Ausschüttung von Gewinnen in Form einer Dividende. Einzuberufen ist sie durch den Vorstand.

Vereinfacht wird die Stimmabgabe für AktionärInnnen, die nicht persönlich an der Hauptversammlung teilnehmen können, über das Internet. Um den gesetzlichen Rahmenbedingungen zu entsprechen bzw. Sicherheitslücken auszuschließen geschieht dies meist über den Umweg der Briefwahl.

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23
Q

Wie kann man den Quartalsbericht noch nennen?

A

Aktionärsbrief. Er gehört zur Zwischenberichterstattung und stellt die im 3-Monats-Rhythmus stattfindende verpflichtende unterjährige Berichterstattung von Aktiengesellschaften dar.

Videos mit dem CEO können Ergebnisveröffentlichungen nett ergänzen.

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24
Q

Was muss zumindestens (!) im Quartalsbericht dargelegt werden? (4)

A
  • Bilanz
  • GuV
  • Kapitalflussrechnung
  • Angaben zur Geschäftstätigkeit und Unternehmen
25
Q

Durch was kann der vierte Quartalsbericht eines Jahres ersetzt werden?

A

Durch den Jahresabschluss.

26
Q

Was versteht man unter einer Ad-hoc-Meldung?

A

Unter Ad-hoc Meldungen versteht man die Verpflichtung zur Veröffentlichung von Tatsachen, die
* den Börsenkurs der Wertpapiere eines Unternehmens bzw.
* bei Schuldzuschreibungen die Fähigkeit eines Emittenten, seinen Verpflichtungen nachzukommen, beeinflussen

27
Q

Warum gibt es ad-hoc Meldungen?

A

Es gibt sie, um zu verhindern, dass Informationen Insidern vorbehalten werden, die diese zum eigenen Vorteil ausnutzen können (Insiderhandel). Ziel ist es, die Informationen möglichst allen MarktteilnehmerInnen zur gleichen Zeit zugänglich zu machen.

Im Tagesgeschäft ist es oft schwer zu unterscheiden, welche Vorgänge publizitätspflichtig sind. Die Bedeutung von Ad-hoc-Meldungen ist in den letzten Jahren zurückgegangen. Früher waren sie das schnellste mögliche Kommunikationsinstrument um die Anteilseigner rasch zu informieren. In Zeiten von Websites, Newsletter und Social Media können Stakeholder jedoch auch anders informiert werden.

28
Q

Wahr oder Falsch.

Wie wichtig die gekonnte Kommunikation bei Investor Relations ist, sieht man einerseits an den hochwertig gestalteten Geschäftsberichten, aber auch an den zahlreichen Wettbewerben in diesem Bereich.

A

Wahr. Die Investor Relations Society in London verleiht jährlich den Best Practice Awards - Championing Excellence in Investor Relations für vorbildliche Kommunikation in verschiedenen Bereichen der Investor Relations:

29
Q

Über die Pflichtmaßnahmen hinaus gibt es eine Reihe von Instrumenten, die aufgrund eigener Entscheidung der Unternehmen durchgeführt werden können. Welche Vorteile ergeben sich durch freiwillige Publizität? (4)

A
  • Bessere Information der Zielgruppen durch mehr Gestaltungsspielraum
  • Stärkere Bindung der Aktionäre
  • Besser Positionierung dem Wettbewerb gegenüber
  • Imageverbesserung
30
Q

Welche Instrumente kann man bspw. für die freiwillige Publizität im IR Bereich nutzen? (8)

A
  • Presseaussendungen
  • Bilanzpressekonferenz
  • Webseite
  • Unternehmensbroschüren
  • Anzeigekampagnen
  • Newsletter
  • Blogs
  • Social Media

klassiche Instrumente des Marketings und der PR

31
Q

Wozu betreibt man in der IR Pressearbeit? (2)

A
  • Positives Bild vom Unternehmen in der Öffentlichkeit vermitteln
  • Gezielte Ansprache von potenziellen Investoren, die mit anderen Maßnahmen schwer anzusprechen sind
32
Q

Wann ist die Pressearbeit in der IR besonders zentral?

A

In der Phase vor einer erstmaligen Börsennotierung eines Unternehmens (Going Public, Initial Public Offering / IPO) kommt der Öffentlichkeitsarbeit eine wesentliche Rolle zu, denn es ist möglich, dass die Firma und ihre Produkte bereits gut bekannt sind, aber die für einen Börsengang relevanten Inhalte bisher noch nicht veröffentlicht wurden. Auch Kontakte zu entsprechenden WirtschaftsjournalistInnen müssen aufgebaut werden.

33
Q

Nur zum wiederholten Lesen: Der Geschäftsbericht

A

Ein Geschäftsbericht hat die Aufgabe, Informationen über den Geschäftsverlauf des vergangenen Geschäftsjahres eines Unternehmens zu vermitteln und insbesondere dessen Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang und Lagebericht – zu erläutern und zu ergänzen.

Mangels gesetzlicher Regelung zählt er zu den freiwilligen Publikationen, nimmt aber in der Gesamtkommunikation eines Unternehmens eine wichtige Rolle ein, da er eine wichtige Gelegenheit ist, das Unternehmen in seiner Gesamtheit (positiv) darzustellen. Dies kann im “Image-Teil” des Geschäftsberichts geschehen. In diesem bietet sich die Möglichkeit, eine emotionale Bindung zu den LeserInnen aufzubauen und die Werte zu vermitteln, für die das Unternehmen steht.

Grundsätzlich wird beim Aufbau bzw. bei der Gliederung eines Geschäftsberichts (englisch: Annual Report) zwischen verpflichtenden und weiteren freiwilligen Inhalten unterschieden. Bei den sogenannten „berichtspflichtigen“ Unternehmen und Konzernen muss der Geschäftsbericht immer eine Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie ein Anhang und Lagebericht enthalten, die den Geschäftsverlauf sowie die aktuelle Lage des jeweiligen Unternehmens darstellen. Zahlreiche Institutionen, Verbände, NGOs veröffentlichen zudem freiwillig einen Bericht, bei dem von Jahresberichten gesprochen wird.

Brief des Vorstands, Geschäftsführers bzw. Aktionärsbrief
Dieser Teil gehört zu den meistbeachteten eines Geschäftsberichts. Der Geschäftsführer informiert über die wichtigsten Ereignisse des Geschäftsjahres. Außerdem enthält er eine Prognose für die nähere und fernere Zukunft. Der Brief ist ein geeignetes Mittel, um politische Fragen und heikle Probleme der Geschäftspolitik zu erörtern. Dabei ist Knappheit der Weg zu einer größeren Leserschaft.

Vorstellung des Vorstands/Managements
Hier ist ein möglichst persönlicher Auftritt des Managements mit Bild und Text gefragt.

Aktien- und Wertmanagement/Investor Relations
Dieser Bereich ist besonders für Aktionäre von Interesse und informiert über Aktienkurse und Kennzahlen sowie die Anteilseignerstruktur.

Corporate Governance
Damit sind die Grundsätze der Unternehmensführung gemeint, die den Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung von Unternehmen abstecken.
* Bericht des Aufsichtsrats, Verwaltungsrats oder Beirats als Teil des CGBs: Hier wird dargestelllt, wie man den Pflichten nachgekommen ist. Mit guten Fotos und Unterschriften soll Vertrauen in deren Arbeit aufgebaut werden.
* Erklärung der Unternehmensführung
* Corporate Governance
* Vergütungsberichts

Lagebericht
Der Kernbestandteil von Geschäftsberichten ist der gesetzlich vorgeschriebene und testierte Lagebericht (siehe auch > Rechtliche Vorgaben). Er gibt Auskunft über die wichtigsten Entwicklungen von Unternehmen während der abgelaufenen Geschäftsperiode, und wie sie vom Management beurteilt werden. Er besteht häufig aus folgenden Teilbereichen:
* Wirtschaftsbericht (wirtschaftliche Rahmendaten)
* Geschäftsentwicklung
* Finanz-, Vermögens- und Ertragslage
* Chancen- und Risikenbericht
* Nachtragsbericht
* Prognosebericht
* (Zweigniederlassungen)

Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren und Erfolgsfaktoren wie beispielsweise:

  • Forschung und Entwicklung
  • Mitarbeiter: Nicht nur die Mitarbeiter Ihres Unternehmens, sondern auch potenzielle Bewerber interessieren diese Inhalte, die eine Recruiting-Broschüre ersetzen können. Dabei werden gerne Portraits einzelner Mitarbeiter und Tätigkeitsbereiche sowie Weiterbildungsmaßnamen dargestellt. Dieser Bereich wird häufig als Imageteil in Szene gesetzt.
  • Nachhaltigkeit: Es zeichnet sich ein Trend zur Integration von Nachhaltigkeitsberichten in den Geschäftsbericht ab, die zuvor eher getrennt dokumentiert wurden. Dies hat aber auch zur Folge, dass die im Lagebericht integrierten Kennzahlen aus dem CSR-Bereich durch Wirtschaftsprüfungsgesellschaften testiert werden müssen.

Jahresabschluss
Das Zahlenwerk ist ein Muss der zur Veröffentlichung verpflichteten Unternehmen und enthält die:
* Bilanz,
* Gewinn- und Verlustrechnung,
* Kapitalflussrechnung,
* Eigenkapitalentwicklung und
* (Entwicklung der einzelnen Unternehmens-/Konzernbereiche).

Anhang
Er ist ein Bestandteil des Jahresabschlusses und gibt weitere umfangreiche Zusatzinformationen und Tabellen sowie eine Anteilsbesitzliste.

Bestätigungsvermerke/Testat des Wirtschaftsprüfers
Wenn ein Jahresabschluss begutachtet werden muss, kontrollieren ihn Wirtschaftsprüfer und erstellen darüber ein Testat, geben aber auch Einschränkungen, die die Rechtsmäßigkeit in Frage stellen: es gibt uneingeschränkte, eingeschränkte Bestätigungsvermerke und Versagungsvermerke.

Daten und Fakten
Hier findet man:
* Mehrjahresübersichten
* Organigramme: Da große Unternehmen durch Beteiligungen und Niederlassungen meist eine komplexe Struktur aufweisen, bietet sich diese Darstellungsform an. Häufig werden Organigramme auch in der hinteren Umschlagklappe platziert.

Glossar
Hier werden branchenspezifische Begriffe genauso erläutert wie das „Fachchinesisch“ der Finanzwelt.

Stichwortverzeichnis
Gerade bei umfangreichen Geschäftsberichten ist es zum schnellen Finden und Einholen von Informationen besonders hilfreich.

Finanzkalender
Er gibt eine Übersicht über die wichtigsten Termine des Geschäftsjahres, wie die Veröffentlichung der Quartalsberichte, Hauptversammlung und Bilanzpressekonferenz.

Impressum
Das ist auch für Ihren Geschäftsbericht Pflicht: Herausgeber und Adresse – aber auch Ansprechpartner, Telefonnummer und E-Mail-Adresse gehören hier zu den Standards. Zudem werden alle Beteiligten, wie zum Beispiel die Kommunikations- und Grafikagentur sowie die Druckerei und das verwendete Papier aufgeführt. An dieser Stelle kann Ihr Unternehmen noch einmal die Chance nutzen und sein ressourcenschonendes und nachhaltiges Handeln unterstreichen, indem es z. B. auf einen klimaneutralen Druck und ein zertifiziertes Umweltpapier hinweist. Ein Bildnachweis gehört außerdem noch zu den Pflichtbestandteilen Ihres Impressums.

34
Q

Was findet man im Finanzkalender?

A

Man findet alle relevanten Termine eines Unternehmens, die Investoren interessieren, z.B.
* HV
* Bilanzpressekonferenz
* Quartalsberichtsveröffentlichungen
* Analystenkonferenzen

35
Q

Was versteht man unter einer Roadshow?

A

Unter einer Roadshow versteht man eine Reihe von Unternehmenspräsentationen, die ein Emittent vor InvestorInnen an verschiedenen Finanzplätzen gibt, um für die Investition in das Unternehmen zu werben.

Ganz besonders wird eine Roadshow vor der ersten Emission eines bisher nicht börsennotierten Unternehmens veranstaltet (“Going Public”). Dabei reist das Management - Team gemeinsam mit begleitenden Bankern von Investor zu Investor, um zu überzeugen, indem die relevanten Informationen vorgestellt werden.

36
Q

Vervollständige

Analystenkonferenzen sind die Informationsveranstaltungen von Aktiengesellschaften, die den geladenen AnalystInnen die aktuellen ____________ und -____________ präsentieren. Sie sind der Kern der IR-Arbeit mit ____________ InvestorInnen. Es kann sich dabei um ____-____-____-Meetings handeln als auch um größere Veranstaltungen. Themen können z.B. Veränderungen im Unternehmen, Investitionen, Fusionen, Übernahmen oder Entwicklungen einzelner Geschäftsfelder sein. Hier bietet sich für Personen, die nicht selbst anwesend sein können, die Möglichkeit via ____________ zugeschaltet zu werden.

Eine Möglichkeit besteht darin, kurzfristig einberufene Konferenzen über ____________ ____________ per Telefon oder Conference ____________ via Internet abzuhalten.

A

Analystenkonferenzen sind die Informationsveranstaltungen von Aktiengesellschaften, die den geladenen AnalystInnen die aktuellen Geschäftszahlen und -entwicklungen präsentieren. Sie sind der Kern der IR-Arbeit mit institutionellen InvestorInnen. Es kann sich dabei um One-on-One-Meetings handeln als auch um größere Veranstaltungen. Themen können z.B. Veränderungen im Unternehmen, Investitionen, Fusionen, Übernahmen oder Entwicklungen einzelner Geschäftsfelder sein. Hier bietet sich für Personen, die nicht selbst anwesend sein können, die Möglichkeit via Internet zugeschaltet zu werden.

Eine Möglichkeit besteht darin, kurzfristig einberufene Konferenzen über Conference Calls per Telefon oder Conference Chats via Internet abzuhalten

37
Q

Wahr oder Falsch.

Investor Relations können nur die klassischen Social Media Plattformen nutzen. Spezialisierte Social Media Plattformen gibt es nicht.

A

Falsch.

38
Q

Welche drei spezialisierten Social Media Plattformen gibt es im IR-Bereich? (3)

A
  • Sharewise: Sharewise ist nicht nur eine Plattform mit umfangreichen Informationen. Hier geben User auch ihre Empfehlungen und Einschätzungen ab; im Gegensatz zu Aktien-Foren wird genau dokumentiert, inwieweit die Aussagen auch eintreffen. Einschätzungen von Fachleuten sowie Crowdsentiments zu einzelnen Aktien sollen bei der Anlageentscheidung helfen.
  • StockTwits: Stocktwits ist eine Twitter sehr ähnliche Plattform, auf der sich die User ausschließlich über die Entwicklung der Finanzmärkte austauschen. Nach eigenen Angaben nutzen 200.000 User diesen Kanal, der Schwerpunkt liegt in den USA. Neben dem Hashtag können Tweets zu Aktien mit dem $Ticker - Symbol gekennzeichnet werden.
    Ein weiteres Feature ist die Heatmap: Sie bietet auf einen Blick Informationen zu den einzelnen Aktien, zunächst geordnet nach Branchen, dann nach einzelnen Aktien: Bei Klick auf eine der Aktien gelangt man zur Timeline speziell für diesen $Ticker.
  • ir club: Diese Online-Plattform dient der Vernetzung, des Meinungsaustausches und der Information speziell für IR-Verantwortliche (wie z. B. IR-Manager). Es gibt ein internationale und auch eine deutschsprachige Version der Plattform.

Side Note: Die Erste Bank nutzt Social Media, um ihre Investoren zu informieren und nutzt dafür z. B. einen eigenen Twitter Account und eine eigene App.

39
Q

Was bedeutet das Wort “Crowdsourcing”?

A

Es setzt sich aus “Crowd” (Masse) und “Outsourcing” (Auslagern) zusammen und ist ein effektives Instrument, um gemeinsam Innovationen zu finden.

40
Q

Was ist die Idee bzw. das Konzept hinter Crowdsourcing?

A

Eine Gruppe von Menschen weiß mehr als der Einzelne, hat mehr Ideen, ist kreativer. Daher schließen sich Personen zusammen oder werden befragt, wenn Lösungen gefragt sind.

41
Q

Wer prägte den Begriff “Crowdsourcing”?

A

Er stammt von Jeff Howe aus einem Blog-Beitrag aus dem Jahr 2006.

Darin beschreibt er den Wandel des Marktes unter dem Einfluss des Internets. Neben den etablierten Offline-Geschäften entstehen neue, virtuelle Unternehmen: z.B. für Stockfotos neben Agenturen, TV-Kanäle etc

42
Q

Nur zum wiederholten Lesen: Praxisbeispiele von Crowdsourcing

A

Wikipedia
Eines der bekanntesten und ältesten Crowdsourcing-Projekte ist Wikipedia: Menschen stellen ihr Spezialwissen zur Verfügung, das in einer frei zugänglichen und kostenlosen Enzyklopädie gesammelt wird. Durch die Online-Verbreitung ist es möglich, die Daten beinahe in Echtzeit auf dem aktuellsten Stand zu halten. Mittlerweile wird Wikipedia auch durch Crowdfunding finanziert.

Mozilla Foundation
Ebenso kann die Mozilla-Foundation, die als Non-Profit-Unternehmen gegründet wurde, als Beispiel für ein Crowdsourcing Projekt genannt werden. Mozilla stellt u.a. den Webbrowser Firefox sowie das Email-Programm Thunderbird kostenlos zur Verfügung.

Citizen Science: Schmetterlinge in Österreich
Global 2000 hat gemeinsam mit der Stiftung “Blühendes Österreich” eine App entwickelt, mit der man beobachtete Schmetterlinge mittels Foto bestimmen kann und gleichzeitig einen Beitrag zur Forschung leistet: Die Bilder werden gesammelt und ihr Bestand wissenschaftlich gezählt und ausgewertet.

43
Q

Kann man Crowdsourcing auch im Marketing einsetzen?

A

Ja! Wenn ein Unternehmen am Markt bestehen will, muss es seine Produkte und Dienstleistungen laufend den Bedürfnissen der Konsumenten anpassen (Innovation). Dazu muss man wissen, was Kunden wünschen und neue Ideen und Designs finden. Daher kann man Kunden aktiv miteinbinden über das Internet, über Blogs oder einer eigenen Webseite sowie Social Media Kanälen.

44
Q

Worauf ist beim Crowdsourcing im Marketing zu achten? (2)

A
  • Transparenter Umgang mit Prozess & Ideen (kann sonst zu Verstimmungen und Imageschaden führen)
  • Prinzip von Geben und Nehmen einhalten (z.B. öffentlicher Dank, Incentives wie Produktproben, Gutscheide u.ä.)

Bsp.: Auf ihrem Corporate Blog bietet Ritter Sport die Möglichkeit, eigene Sorten zu kreieren und von der Community darüber abstimmen zu lassen

45
Q

Welche moderne Möglichkeit kann man einsetzen (insb. via Social Media), um für Projekte Finanzinvestoren und Spender zu gewinnen?

A

Crowdfunding. Die Finanzierung (“funding”) geschieht durch eine Menge (“crowd”) von Internetnutzern. Zur Spende oder Beteiligung wird über persönliche oder professionelle Websites und spezielle Plattformen aufgerufen.

Side note: Social Media ist hier besonders wichtig, nicht nur während des Crowdfundings sondern schon davor bei Projektankündigung. Damit kann man vorab eine Community aufbauen, die dann bei der Finanzierung und Bewerbung hilft (z.B. Facebook Roman “Zwirbler” als Buch, Hörbuch, E-Book und auf WC-Papier)

46
Q

Nur zum wiederholten Lesen: Crowdfunding erklärt

A

Crowdfunding kommt aus den USA und bedeutet übersetzt “Schwarmfinanzierung”. Dort hat es sich schon durchgesetzt und vielen namhaften Start-ups zum Durchbruch verholfen.
Das Geld für seine Geschäftsidee oder seine Projekte bekommt man über Crowdfundingplattformen. Dort kann man die Projektidee per Video vorstellen und die Summe des Startkapitals, den Start- und Endtermin der Sammelaktion nennen.

Man kann sich via Crowdfunding oder Crowdinvestment an einer Idee beteiligen. Beim Crowdfunding investiert man einen Geldbetrag und erhält eine Gegenleistung in Form von Mitgestaltung des Projekts oder das Geben von Verbesserungsvorschlägen. Oder man bekommt eine dem Geschäftsmodell entsprechende Gegenleistung. Beim Crowdinvestment geht es um finanzielle Hintergründe und man beteiligt sich am Gewinn des Unternehmens, d.h. die Gegenleistung ist Geld.

Kommt das Startkapital im vorgegeben Zeitraum nicht zustande, muss die Idee vorerst auf Eis gelegt werden und alle Investoren erhalten ihr Geld zurück.

Je nach der Gestaltung der Gegenleistung für die Finanzierung wird zwischen den Formen Crowdfunding und Crowdinvesting unterschieden. Beide sind wesentlich weniger rechtlichen Regelungen unterworfen als z.B. die Gründung einer Aktiengesellschaft, weshalb die Abwicklung weniger aufwendig ist, weniger Spezial Know-How benötigt wird und daher die Realisierung wesentlich schneller möglich ist.

Wie groß Crowdfunding und -investment wird ist noch Unklar. Es funktioniert allerdings besser bei lokalen und emotionalen Projekten (Bsp. Rapid, Religionen, Ökostrom mit institutionellen Investoren sogar)

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Q

Was ist der Unterschied zwischen Crowdfunding und Crowdinvestment?

A

Beim Crowdfunding werden Unterstützer eingeladen, eine bestimmte Aktion oder ein Projekt mit kleinen Beträgen zu finanzieren. Die Gegenleistungen sind oft geringen materiellen Wertes bzw. immaterieller Natur, z. B. das gute Gefühl ein gemeinnütziges Projekt zur Umsetzung verholfen zu haben.

Von Crowdinvesting spricht man, wenn Kapital für kommerzielle Zwecke aufgebracht wird und mi Investoren ein monetärer Rückfluss nach unterschiedlichen Modellen vereinbart wird.

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Q

Was ist das Besondere and Crowdfunding bzw. -investment was die Investmentsumme angeht?

A

Der Betrag, ab dem investiert werden kann, ist gering. Das bietet einerseits Personen mit geringem finanziellem Spielraum die Möglichkeit in Projekte oder Unternehmen zu investieren, andererseits kann das Investment breiter gestreut und somit das Risiko eines Verlustes minimiert werden.

49
Q

Wie läuft Crowdfunding ab?

A

Die Abwicklung erfolgt meist über spezialisierte Plattformen im Internet, die Verträge bereitstellen, beraten und die Durchführung mit Technologie und standardisierten Abläufen unterstützen. Typischerweise kommen für die Bewerbung der Projekte Newsletter und Social Media zum Einsatz. So ist auch eine direkte Kommunikation und Interaktion zwischen ProjektstarterInnen und UnterstützerInnen bzw. InvestorInnen gesichert.

50
Q

Welche Informationen muss man unbedingt angeben, wenn man Crowdfunding startet? (2)

A
  • Die benötigte Summe
  • Die Zeitspanne fürs Investitionsziel
51
Q

Welche zwei Summen geben Crowdfunding-Plattformen an?

A
  • Fundingschwelle: Sie ist die Mindestsumme die erforderlich ist, damit das Projekt realisiert werden kann. Wird diese innerhalb des angegebenen Zeitraumes nicht erreicht, erhalten die Investoren ihr eingesetztes Kapital wieder zurück.
  • Das Fundinglimit ist die maximale Summe, die ein Projekt erreichen kann. Diese kann (bei manchen Plattformen) während der Laufzeit auch erhöht werden.
52
Q

Beim Crowdfunding-Prozess geht es nicht nur darum, GeldgeberInnen zu finden… (2)

A

… sondern man kann auch die Möglichkeiten des Internets und Social Media nutzen, umd die Bekanntheit zu steigern un in einen Dialog mit zukünftigen Investoren und Kunden zu treten.

53
Q

Nur zum wiederholten Lesen: im Gespräch mit Wolfgang Gumpelmaier-Mach, Crowdfundingservice

A

“Natürlich spielen Soziale Medien wie Facebook oder Twitter im Rahmen der Crowdfunding-Kommunikation eine wesentliche Rolle. Aber es sind vor allem persönliche E-Mails, die hier einen wichtigen Beitrag zum erfolgreichen Abschluss einer Kampagne beitragen. Insofern ist es empfehlenswert, bereits vor dem Crowdfunding eine so genannte Pre-Launch-Seite anzulegen und dort Mailadressen zu sammeln. Daneben sollten ProjektinhaberInnen auch die Update/News-Funktionen der Plattformen nutzen, um mit ihren UnterstützerInnen – auch nach dem Crowdfunding – in Kontakt zu bleiben.
Solange man ehrlich und transparent bleibt, gibt es kaum “Fehler”, die man im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne machen kann. Eher das Nicht-Kommunizieren wird häufig als negatives Zeichen gewertet und kann sich auf die Marke/das Projekt auswirken.”

54
Q

UnterstützerInnen bzw. InvestorInnen tragen die gewünschte Summe bei und erhalten je nach Modell des Projekts entsprechende ideelle oder materielle Gegenleistungen. Welche vier Modelle gibt es hier? (4)

A
  • Geld für eine gute Tat (Donation based Crowdfunding): Projekte aus der Kreativ-, Kultur- und Kunstszene werden ermöglicht. Meist werden sehr geringe Beträgen eingesetzt und keine oder nur eine geringe Gegenleistungen gegeben. Was zählt ist die gute Tat.
  • Geld für Anerkennung (Reward based Crowdfunding): GeldgeberInnen erhalten eine materielle oder ideelle Anerkennung vom Projektumsetzer. Das kann bei einer Produktentwicklung beispielsweise die frühe Nutzungsmöglichkeit des Ergebnisses sein. Es fließt aber kein Geld an die Unterstützer zurück. Ein Sonderfall ist der Vorverkauf von Leistungen oder Produkten - auch pre-sales Crowdfunding genannt.
  • Geld für Zinsen (Lending based Crowdfunding): Hier verleiht der Geldgeber sein Geld als privaten Mikrokredit. Als Rückfluss wird eine Verzinsung des Geldbetrags innerhalb einer definierten Laufzeit erwartet.
  • Geld für Beteiligung (Equity based Crowdfunding): Diese Form wird auch als “Crowdinvesting” bezeichnet und ermöglicht eine Beteiligung an der Frühphase von Startups oder für Innovationsprojekte in Klein- und Mittelunternehmen meist schon ab ca. 100 Euro.

Zusätzlich zur Verzinsung des Kapitals kann der Projektbetreiber immaterielle Incentives wie Geschenke, Rabatte, Sonderaktionen etc.anbieten.

Diese Incentives können auch originell und innovativ sein – wie zum Beispiel die Heuma(n)dl – Patenschaft des Projekts Mesnerhof-C in den Tiroler Bergen:
Als Dank kann man das eigene Heuma(n)dl bei einem Fest bemalen und eine Urkunde mit nach Hause nehmen

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Q

Für welche Projekte kann man Crowdfunding bspw. nutzen? (5)

A

Typische Projekte, die Möglichkeiten des Crowdfunding nutzen, sind
* Startups,
* Social Entrepreneurs,
* Kulturprojekte
* Spendenaufrufe,
* aber auch kapitalintensivere Projekte wie Hotels oder Immobilen.

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Q

Nur zum wiederholten Lesen: 10 Tipps für eine gute Crowdfunding Kampagne

A
  1. Community (Aufbau einer Fan-Gemeinde über Social Media, E-Mails oder persönliche Gespräche)
  2. Zeit-Management (Vorabinformieren über Arten des Crowdfundings, genügend Zeit für Kampagnen, Teammitglieder-Koordination)
  3. Budgetplan (oft nicht genug gesammelt): Auf den gewünschten Betrag kommen eventuelle Produktionskosten für die Prämien, die Kosten für den Prämien-Versand, die Plattform-Provisionen und Payment-Gebühren sowie etwaige Kosten für externe Dienstleister (Grafik, PR und ähnliches). Außerdem müssen Projektinhaber die Einnahmen versteuern.
  4. Kommunikationsstrategie (Journalisten, Branchen-Experten, Influencer, Kommunikationsmaßnahmen mit Redaktionsplan)
  5. Projektseite (Projektbeschreibung, Pitch-Video, FAQs)
  6. Kampagne testen
  7. Mit viel Krach loslegen (erste Stunden entscheidend)
  8. Storytelling
  9. Stretch Goals und Zusatzprämien (“Wenn wir Summe X erreichen, dann machen wir folgendes…”)
  10. Danach nicht schwächeln (über Verlauf informieren, zeitnah Prämien austeilen, Unterstützerlisten für besseres Fullfillment)
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Q

Nur zum wiederholten Lesen: Beispiele für erfolgreich durchgeführte Finanzierungen durch Crowdfunding bzw. -investing

A

Startups
b-cared: Mittels einer App ist b-cared der Notruf der neuen Generation – sie funktioniert überall unterwegs, ist unabhängig von einer Basisstation und holt selbstständig Hilfe. Mit Crowdfunding konnten über 29.000 € finanziert werden.

Social Entrepeneurs
Jobs4Refugees unterstützt in Berlin geflüchtete Menschen dabei, Zugang zum Arbeitsmarkt zu finden.

Spenden
Regenwald schützen durch eine Imkerei im Kongo. Durch die Imkerei kann einerseits Familien ein Einkommen ermöglicht werden, andererseits werden Bäume, die gefällt werden, um an den begehrten Wildhonig zu gelangen, vor der Abholzung geschützt.

Immobilien
Coee Alpin Hotels
Rainer Schönfelder und Hermann Maier, zwei ehemalige österreichische Schirennfahrer setzen auf ein neues Konzept in der Hotellerie mit Qualität zu fairen Preisen.

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Q

Wie entwickelt sich der Trend und die Beliebtheit von Crowdfunding-Projekten?

A

Nach Crowdfunding-Barometer 2021 befindet sich die Beliebtheit im Steigen und auch die finanzielle Beteiligung bekommt jedes Jahr deutlichen Zuwachs.

Bekanntheit: 74,3% der Befragten haben schon mal von Crowdfunding gehört
Verständnis: 44,4% wissen, worum es sich bei Crowdfunding handelt
Beteiligung: 17,4% haben sich schon mal finanziell beteiligt