Lipide Flashcards
Lipide 4 Hauptfunktionen
● Strukturbestandteil von Biomembranen (z. B. Phospholipide),
● Energiespeicher (z. B. Triacylglycerole),
● Signalübertragung (z. B. Steroidhormone),
● Schutz- und Abwehrfunktion (z. B. Polyketidantibiotika).
Vereinende Funktionsmerkmale der meisten Lipide
- schlechte Wasserlöslichkeit
- in wässriger Umgebung bilden Lipide nicht kovalente Polymerstrukturen (Mi- zellen, Liposomen, Doppelschichten)
- Zusammensetzung aus verschiedenen Untereinheiten (Strukturvielfalt)
- amphiphiler Charakter (hydrophile und hydrophobe Untereinheiten)

Klassifizierung der Lipide
- Fettsäurederivate
- Isoprenderivate
- Polyketidderivate
Fettsäurederivate
- dominierende Lipidklasse im menschlichen Organismus
- enthalten gesättigte bzw. ungesättigte Acylketten, die über ihre Carboxylgruppe mit ein- bzw. mehrwertigen Alkoholen oder Aminogruppen reagieren, wobei Esterlipide, Etherlipide bzw. Amidolipide entstehen
Isoprenoide
- Steroide (zyklische Isoprenoide) und Terpene (lineare Isoprenoide)
- aus Mevalonsäure gebildet
Polyketide
- Das gemeinsame Merkmal aller Polyketide ist, dass während ihrer Biosynthese Zwischenprodukte mit Polyketidstruktur gebildet werden.
- hohe Bedeutung als Arzneistoff: Erythromycin, Tetracycline (Antibiotika), Dexorubicin (Krebsmittel)
Tri- Diazylglyzerole (Aufbau)
- dreiwertiger Alkohol (Glycerol) über eine Esterbindung (Kondensationsreaktion von Hydroxy und Carboxylgruppe) mit zwei, bzw drei Fettsäuren verbunden
Phospholipide (Aufbau)
- Grundaufbau den Triglyceriden aber → zwei Esterbindungen mit Fettsäuren
- dritte Hydroxylgruppe des Glycerins → Phosphorsäurerest verestert und mit einem Alkohol verbunden
Sphingolipide (Aufbau)
- Verbindung aus einem Sphingosin (ungesättigter Aminoalkohol) und einer Fettsäure, die über eine Amidbindung verbunden sind
Plasmalogen (Aufbau)
dreiwertiger Alkohol verbunden über:
- eine Esterbindung mit einer Fettsäure
- eine Etherbindung mit einem langkettigen Alkohol
- über eine Esterbindung mit einem Phosphat, das mit Cholin verbunden ist
Isoprenoide (Aufbau)
Bestehend aus Isopren und Pyrophosphat es gibt IPP (Isopentenyl-Pyrophosphat) und DMAPP (Dimethylallyl-Pyrophosphat)
Biologische Funktion von Lipiden
- Steroide wichtige systematische Botenstoffe
- Triazylglyzerole sind effektive Energiespeicher
- Phosphorlipide spezifische Anordnung in Lipiddoppelschicht wegen amphiphilem Charakter
- Vitamin E kann Elektron aufnehmen bzw. abgeben (Mesomerie- stabilisiert Radikal)
- Diazylglyzerol Bildung aus Membranphospholipiden bei Zellstimulation (aktiviert Proteinkinase C und verändert dadurch den Funktionszustand von Zellen)
Eikosanoidsynthese
- Quelle: Membran- phospholipide
- umgesetzt durch P-Lipase A2
- wird zu Arachidonsäure
- durch COX oder LOX umgesetzt in
- Prostaglandine oder Leukotriene
Steroidhormonsynthese
- Abbau von Fette/KH/AS
- es entsteht Azetyl-CoA
- wird umgesetzt zu Mevalonsäure
- Umlagerung zu Squalen
- was dann zu Cholesterol umgewandelt wird
- Cholesterol=Ausgangsstoff für Steroide
Lipidtransport im Blut
kein freier Transport der hydrophoben Lipide im wässrigen Milieu möglich
→ spezielle Transportmittel: Bindung an Plasmaproteine (Albumin) oder spezifische Lipoproteine (LDL, HDL)
Lipoproteine
Definition: große Lipid-Protein-Aggregate, über die hydrophobe Lipide im Blut transportiert werden
Unterteilung durch ihre Dichte:
- Chylomikronen (für Resorption)
- VLDL (very low density lipoprotein) (für Transport)
- LDL (low density lipoprotein) (für Anteport)
- HDL (high density lipoprotein) (für Retroport)
Lipid/Protein Verhältnis ist enscheidend für die Dichte; Größe steht in umgekehrter Beziehung
Cholesterolester
- Veresterung eines Cholesterols mit einer Fettsäure
- Transportform des Cholesterols
- nur in Lipoproteine (LDL, HDL)
- kein Bestandteil der Biomembran, da es keine “freie” Hydroxylgruppe hat
Chylomikron [Aufbau, Funktion]
- Lipoprotein
- Dichte: 0,9-1
- Größe >100nm
- Lipid/Protein= 99/1
- im Kern: hauptsächlich Triglyzeride, wenige Cholesterolester
- transportieren Lipide vom Dünndarm, über die Lymphe, hauptsächlich in die Leber, weniger in Muskel- und Fettgewebe
LDL [Aufbau, Funktion]
- Lipidprotein
- Dichte: 1,006 -1,06 g/ml
- Größe: 15-25 nm
- Lipid/Protein=80/20
- triglyzeridarm, Choleserol/-ester reich
- von Phospholipidmembran umschlossen
- transportiert Cholesterol von der Leber in das Gewebe. Bindet mit seinen Apoproteinen an spezielle LDL-Rezeptoren → Endocytose → Lysosom -> Cholesterol/-esterspeicherung in der Zelle
Regulation der intrazellulären Cholesterolkonzentration [Prozess]
- hohe Cholesterolkonzentraion
- → Hemmung der endogenen Cholesterolsynthese (Hemmung HMG-CoA Reduktase)
- → vermehrte Cholesterolausschleusung (Aktivierung ACAT)
- → Hemmung Cholesterolaufnahme (Hemmung der Expression des LDL Rezeptors)
HDL
- Lipoprotein
- Dichte: 1,06 -1,2 g/ml
- Größe: 30-70 nm
- Lipid/Protein: 50/50
- im Kern: wenig Triglyzeride, viele Cholesterol/-ester
- transportiert überschüssiges Cholesterin, zB aus dem Endothel der Blutgefäße, wieder zurück in die Leber, wo es als Gallensäure umgeformt ausgeschieden werden kann
- kann durch Kardiosport erhöht werden
Atherosklerose [Begriff]
histologischer Begriff dür die Arteriosklerose
häufigste Veränderung der arterien, mit Veränderung der Gefäßwand (Verhärtung, Verdickung, Elastizitätsverlust, Lumeneinengung)
→ führt zu Aneurysmen, Schlaganfällen, Hirnblutungen, KHK, AMI (Herzinfarkt), PAVK, Sehminderungen und Nephropathein
Risikofaktoren der Atherosklerose
unbeeinflusbbares Faktoren:
- Geschlecht (höheres Risiko für Männer)
- Lebensalter
- genetische Prädisposition
beeinflussbare Faktoren
- Hyperlipoproteinämie
- Rauchen
- Arterielle Hypertonie
- Diabetes
- Bewegungsmangel
- Stress (nur in Kombination)
- Adipositas
Atherosklerose [Prozess, Pathophysiologie]
das Endothel der Intima (innere Schicht der Gefäße) wird geschädigt (zB Hypertonie) -> modifiziertes (zB durch ROS oxidierte) LDLgelangen unter das Endothel -> Entzündungreaktion -> Makrophagen phagozytieren unkontrolliert das modifizierte LDL und bilden sich so zu Schaumzellen aus (können ruptuieren) -> größere Entzündungsreaktion -> bildet eine Bindegewebskappe über das verletzte Gewebe -> es entsteht ein Plaque mit einem Lipidkern aus Schaumzellen und Cholesterol
Stearinsäure (Struktur)
- gesättigte Fettsäure
Palmitinsäure (Struktur)
- gesättigte Fettsäure
Ölsäure (Struktur)
- ungesättigte Fettsäure
Linolsäure (Struktur)
- ungesättigte Fettsäure
Linolensäure (Struktur)
- ungesättigte Fettsäure
Fettsäuren (Eigenschaften und Varianten)
- Fettsäuren = langkettige Carbonsäuren
- unter physiologischen Bed. weitgehend deprotoniert (negativ geladen)
- Salze der Fettsäuren = Seifen
- fast immer gerade Kohlenstoffanzahl
- fast immer unverzweigt
- gesättigt: ohne Doppelbindungen
- ungesättigt: mit (cis-) Doppelbindungen essentiell: kann nicht vom Körper synthetisiert werden
- Fettsäuren (Seifen) sind amphiphil (hydrophob + hydrophil)