Lernziele - Proteine Flashcards
Aufbau der Proteine
- Primärstruktur (Aminosäurekette)
- Sekundärstruktur (β-Faltblatt/ α-Helix –> am stabilsten)
- Tertiärstruktur (gefaltete Sekundärstruktur)
- Quartärstruktur (Aneinander gelagerte Tertiärstrukturen)
Resonanzstrukturen der Peptidbindung
Cis-/Trans
Was sind Phi‐ und Psi‐Torsionswinkel?
φ beschreibt den Torsionswinkel um die Cα-N-Einfachbindung
ψ bezeichnet den Torsionswinkel um die Cα-C-Einfachbindung.
–> Welche Torsionswinkel für φ und ψ in Proteinen möglich sind, zeigt der Ramachandran-Plot
Aufbau und Stabilisierung der α-Helix
Die α-Helix ist eine rechtshändig gedrehte Spirale mit durchschnittlich 3,6 Aminosäureseitenketten pro Umdrehung. Pro Windung wird so ein Fortschritt von p = 0,54 nm (5,4 Å) erzielt. Stabilisiert wird sie durch eine Wasserstoffbrückenbindung zwischen dem Carbonylsauerstoff der n-ten und dem Amidproton der (n+4)-ten Aminosäure desselben Moleküls.
Die Aminosäure Prolin (“Strukturbrecher”) lässt sich nicht ohne weiteres in die Helix einfügen (nur an den Positionen 1-4, vom Aminoende aus gesehen, ist dies möglich). Wo Prolin auftritt, kommt es zu Abweichungen von der regelmäßigen Struktur, da es keine HH-Bindung eingehen kann (vollständig gebunden).
Aufbau und Stabilisierung der β-Faltblätter
Auf Grund der Anwesenheit von Seitenketten sind β-Faltblätter nicht flach sondern ziehharmonikaähnlich geriffelt (engl. pleated). Dadurch legen sich Teile der Aminosäurenkette längs nebeneinander, entweder parallel (paralleles Faltblatt) oder antiparallel (antiparalleles Faltblatt), so dass die Peptidgruppen wie in den Flächen und die dazwischenliegenden C-Atome wie in den Kanten eines mehrfach gefalteten Blattes liegen. Es gibt auch gemischte Falblätter!
Dabei treten die Peptidbindungen mehrerer Ketten in Wechselwirkung. Es bilden sich die zur Stabilisierung notwendigen Wasserstoffbrückenbindungen entlang des Polypeptidrückgrats, welche in Zweierpaaren im Abstand von 7,0 Å vorkommen.
–> Bevorzugte Anordnung bei AS mit kleinen Resten (Gly, Ala, Ser)
Was ist eine β-Kehre?
β-Kehren (oder β-Schleifen) bestehen aus vier Aminosäuren, wobei sich zwischen der Carbonylfunktion der ersten und Aminofunktion der vierten (bzw. der n- und (n+3)-) Aminosäure eine Wasserstoffbrückenbindung ausbildet. Diese Art der Verknüpfung wird deshalb auch als 4→1 geschrieben.
Welchen Beitrag leisten die Disulfid-Brücken zur Proteinfaltung?
Stabilisiert Sekundär-, Tertiär- und Quartärstruktur nach der Translation in Form von kovalenter Bindung
Wieso wird die Proteinfaltung als kooperativ bezeichnet?
Sobald eine Bindung im Protein gelöst wird, lösen sich alle anderen auch
Prolylisomerasen
Wenn die Proteine entstehen und sich falten verläuft die cis/trans-Prolylisomerisierung sehr langsam.
Prolylisomerasen verringern die für die Aktivierung notwendige Energie und beschleunigen die Einstellung des Gleichgewichts.
Welche spezifischen Eigenschaften eines Proteins nutzt die Proteinreinigung?
- Ladung:
Ionenaustauschchromatographie,Elektrophorese - Polarität:
Hydrophobe,Interaktionschromatographie - Größe:
Gelfiltrationschromatographie, SDS-PAGE - Bindungsspezifität:
Affinitätschromatographie
Wie erlaubt uns die Röntgenstrukturanalyse Proteinstrukturen mit atomarer Auflösung zu bestimmen?
- ) Elektronen beugen die Röntgenstrahlen.
- ) Die gebeugten Wellen erfahren unter bestimmten Bedingungen eine konstruktive Interferenz (Kristall).
- ) Ort und Intensität der gebeugten Wellen hängen von der Anordnung der Atome/Elektronen ab.
Trennung von Proteingemischen?
Durch SDS-Gelelektrophorese
Definition Paraloge / Homologe
- Paraloge: Homologe, die im gleichen Organismus vorkommen (entstanden durch Gen-Verdopplung).
- Orthologe: kommen in verschiedenen Organismen vor und haben sehr ähnliche/gleiche Funktionen (entstanden durch vertikale Evolution).
Definition divergente / konvergente Enzymevolution
- Konvergent:
die unabhängige (nicht auf gemeinsamer Abstammung beruhende) Entwicklung von ähnlichen Merkmalen - Divergent:
die auf gemeinsamer Abstammung beruhende Entwicklung von ähnlichen Merkmalen
Wie binden Myoglobin und Hämoglobin Sauerstoff?
Myoglobin: nicht kooperativ
Hämoglobin: Kooperativ –> sigmoidaler Kurvenverlauf