Enzyme Flashcards
In vielen Enzym-Tests werden nicht die natürlichen Substrate und Produkte eingesetzt. Warum ?
Viele Produkte sind schwer nachzuweisen. Einige lassen sich nur schlecht messen, wohingegen andere schwer von den restlichen Substanzen der Reaktion zu unterscheiden sind. Daher werden gerne Substrate verwendet, die noch vom Enzym umgesetzt werden, jedoch leicht messbare Produkte liefern. Beispielsweise finden häufig Substrate Verwendung, die farbige Produkte liefern, die dann photometrisch detektiert werden können.
Geben Sie ein Beispiel für eine durch eine Hydrolase katalysierte Reaktion !
Hydrolasen katalysieren eine Reaktion, bei der ein Wassermolekül an einer Verbindungsstelle addiert wird, die ursprünglich durch das Entfernen eines Wassermoleküls entstanden ist. Beispiele hierfür sind Ester, Peptidbindungen, glykosidische Bindungen….
Wie werden Substrate im aktiven Zentrum gebunden ?
Das aktive Zentrum ist ein kleiner Teil des Enzyms, bei dem meist ein dreidimensionaler Hohlraum durch Aminosäuren unterschiedlicher Regionen und Polypeptidketten gebildet wurde. Das Substrat wird hier durch zahlreiche nicht-kovalente Wechselwirkungen wie z.B. elektrostatische Wechselwirkungen, Wasserstoffbrückenbindungen, van der Waals Kräfte und hydrophobe Wechselwirkungen gebunden. Die Spezifität des Enzyms für ein Substrat hängt dabei von der präzisen Anordnung der funktionellen Gruppen innerhalb der Bindungsstelle ab.
Du denkst, ein Substrat passt in die Bindungsstelle wie ein Schlüssel ins Schlüsselloch… Dein Kumpel ist da anderer Meinung, wer hat Recht ?
Beide haben bedingt Recht. Generell passt ein Substrat präzise in die Bindungsstelle wie ein Schlüssel ins Schlüsselloch. Allerdings ist die Bindungsstelle eines Enzyms nicht zwangsweise ein starres Konstrukt, sondern kann durchaus flexibel sein. So kann ein Substrat auch die Form der Bindungsstelle ein bisschen anpassen, eine Hypothese die als „Induced Fit“ bekannt ist.
Bei einer enzymatischen Reaktion im Reaktionsgefäß kann es zur Einstellung eines Reaktionsgleichgewichts kommen. Wieso passiert dies nicht in lebenden Organismen?
In der Zelle werden die Reaktionsprodukte in Folgereaktionen umgesetzt, daher erreicht die Reaktion hier kein Gleichgewicht.
Beschreibe die Michaelis-Menten Gleichung ! Definiere alle Parameter !
V0 = Vmax(S/(S + KM)) Anfangsgeschwindigkeit: V0 Maximalgeschwindigkeit: Vmax Substratkonzentration: S Michaelis Konstante: KM
Was bedeutet Vmax ?
Die maximale Reaktionsgeschwindigkeit oder Rate der Reaktion bei einer gewissen Enzymmenge, gesättigt mit Substrat.
Was ist die Obergrenze von kcat / KM ?
Die Diffusionskontrollierte Interaktion von Substrat und Enzym bestimmt die Obergrenze der Rate. Diese liegt bei 10^8 – 10^9/sM
Wie unterscheiden sich die Zwischenstufen bei Enzymmechanismen mit mehreren Substraten ?
Bei einem sequentiellen Mechanismus binden beide Substrate und bilden einen ternären Komplex aus. Bei einem Ping-Pong Mechanismus werden ein oder mehrere Produkte freigesetzt bevor alle Substrate gebunden sind. Somit werden hier ausgetauschte Enzymintermediate gebildet.
Nennen Sie ein Beispiel, beidem beide Substrate vor der Katalyse gebunden werden.
Z.B. Laktatdehydrogenase und Kreatinkinase.
Denken Sie dass die Reihenfolge der Substratbindung eine wichtige Rolle für die Enzymkatalyse spielt?
In manchen Fällen, ja. Bei Ping-Pong Mechansimen beispielsweise muss das richtige Substrat binden um das korrekte Enzymintermediat zu bilden. Bei sequentiellen Mechanismen kommen sowohl geordnete Substratbindung (z.B. Laktatdehydrogenase), als auch ungeordnete Substratbindung und Produktfreisetzung vor (Kreatin Kinase).
Wie unterscheiden sich die Typen der Inhibition kinetisch ?
Kompetitive Inhibition kann durch große Mengen an Substrat unwirksam gemacht werden. Jedoch ist der apparente KM – Wert erhöht. Bei der nichtkompetitiven Inhibierung kann Substrat an den EI Komplex binden, jedoch ist Vmax vermindert. Bei der gemischten Inhibierung können beide Werte abweichen.
Was ist ein Affinitätslabel ?
Hierunter versteht man ein Substratanalogon, das strukturell dem Substrat sehr ähnlich ist, an das aktive Zentrum des Enzyms bindet und chemisch mit einem Rest des aktiven Zentrums reagiert. Es wird dazu verwendet, die Enzymstruktur und den Reaktionsmechanismus zu erforschen.
Was sind Übergangszustandsanaloga ?
Diese sehr wirksamen Inhibitoren ahmen die Struktur eines Übergangszustandes im katalytischen Prozess nach. Sie binden sehr fest an das aktive Zentrum und sind nützlich bei der Aufklärung der Enzymstruktur und des Reaktionsmechansimus.
Was ist die Herausforderung für eine Protease bei der Hydrolyse einer Peptidbindung?
Die Carboxylfunktion der Peptidbindung ist nicht sehr reaktiv. Die Protease muss diese Funktion aktivieren um den nukleophilen Angriff von Wasser zu unterstützen
Wie können kovalente Modifikationen genutzt werden um den Mechanismus eines
Enzyms zu untersuchen?
Wenn für eine bestimmte Aminosäure angenommen wird, dass diese am Mechanismus beteiligt ist, führt eine kovalente Modifikation des Restes zu einer Änderung der Enzymaktivität. Jedoch, muss diese Methode gewöhnlich durch andere Techniken bestätigt werden (Bsp. ortsgerichtete Mutagenese, Zirkluardichroismus, …) um auszuschließen, dass der Verlust der Aktivität beispielsweise durch konformationelle Änderungen verursacht wird.